Frage von benderclyde:Hi,
ich bin in Überlegung, mir die Fujifilm X-T4 zuzulegen, da diese eigentlich alles hat, was ich brauche. 4K 60Fps, Log, Weitere Bildprofile... Die Specs von den Fuji’s sind doch eigentlich richtig gut, wieso sind die Kameras fürs Filmen dann nicht so präsent wie zum Beispiel die Sony-Kameras, wo die meisten noch nicht mal 10 Bit aufzeichnen können?
Antwort von Jörg:
Werbeetat, Werbeikonen?
Allein der Torhüterkasper von Bayern soll huderttausende Käufer aquiriert haben...:-))
kann dir aber egal sein, lies dir hier die Beiträge durch, vor allem die kritischen über die Mängel der cam, überlege gut, ob Menüführung oder träger AFC für dich Bedeutung haben.
Mir passt das Fujizeug wunderbar ins Konzept.
Antwort von benderclyde:
Jörg hat geschrieben:
Werbeetat, Werbeikonen?
Allein der Torhüterkasper von Bayern soll huderttausende Käufer aquiriert haben...:-))
kann dir aber egal sein, lies dir hier die Beiträge durch, vor allem die kritischen über die Mängel der cam, überlege gut, ob Menüführung oder träger AFC für dich Bedeutung haben.
Mir passt das Fujizeug wunderbar ins Konzept.
Autofokus finde ich eigentlich schon wichtig. Da sind die Sonys ja weit vorne. Die Panasonic Lumix S5 wäre auch noch interessant für mich, allerdings ist der Autofokus da ja wirklich nicht so gut... Schwierig...
Antwort von Habenichts:
Einfach eine der beiden kaufen und glücklich damit werden. Morgen wird es schon wieder eine vieeeel bessere Kamera geben und irgendwer auf youtube wird wieder extrem cinematic durch irgendeine Stadt laufen. Mängel haben alle Kameras - irgendwie. Vielleicht
ist einen Gedanken wert, dass man auch Objektive braucht und die natürlich kleiner und günstiger bei einer APS-c sind...aber am Ende sind hier schon Menschen dem Wahnsinn einher gefallen weil sie sich einfach nicht für DIE Kamera entscheiden konnten. Wichtig ist vor dem Objektiv.
Antwort von cantsin:
Als APS-C-Hybridkamera mit relativ brauchbarem Video-Autofokus, in-Body-Stabilisierung und 10bit-Codec (sowie gutem Mikrofoneingang/-vorverstärker) ist die X-T4 IMHO in ihrer Preisklasse konkurrenzlos. (Preis z.Zt. ca. 1500 EUR für den Body).
Nachteile hatte ich
hier andernorts ausführlicher aufgezählt, aus meiner Sicht sind es vor allem das überkomplexe Menü ohne die Möglichkeit, vollständige Kamerakonfigurationen als Custom-Modes abzuspeichern und schnell wieder abzurufen, sowie einige sich wechselseitig intransparent blockierenden Kamerafunktionen, Farbauflösungsschwächen der F-Log-Aufzeichnung, und der nervige und defektanfällige USB-Dongle für den Kopfhöreranschluss.
In Deinem Fall würde ich vor dem Kauf ausserdem noch testen, ob Dein Rechner/Dein Videoschnittprogramm das relativ anspruchsvolle 10bit-h265/h264-Material der Kamera flüssig abspielen kann, und ob Dein Raw-Konverter mit Fujis X-Trans- bzw. den X-T4-RAWs klarkommt. (DxO Photolab tut das z.B. nicht, und RawTherapee nur nach Umwandlung in DNG mit Adobe DNG Converter.)
Ein Argument pro Fuji ist auch das optisch exzellente, stabilisierte und preiswert gebraucht zu findende 18-55mm/f2.8-4-Zoomobjektiv. Etwas vergleichbares bietet die APS-C-Spiegelloskonkurrenz eigentlich nicht.
Allerdings gibt's z.B. ggü. Sony Fullframe-Kameras auch Nachteile beim sonstigen Objektivangebot, z.B. die mittlerweile relativ teuren und mit veralteten, nicht videotauglichen Autofokusmotoren versehenen Festbrennweiten. Sony und Sigma haben hier mit ihren Mittelklasse-Full Frame-Objektiven (35mm/1.8, 85mm/2.0, das neue Sigma 28-70mm/2.8) IMHO deutlich attraktivere Optiken für sehr zivile Preise.
Sony APS-C-Kameras würde ich i.d.R. nicht mehr als Alternative in Betracht ziehen, weil diese veraltete Sensoren mit extremem rolling shutter haben, und auf 8bit-Videoaufzeichnung in relativ aggressiv komprimierenden Codecs beschränkt sind. Sony Fullframe-Kameras ab der A7iii sind ein Stück teurer, in dieser Preisklasse ebenfalls auf 8bit und relativ aggressive Codecs beschränkt. Hier könnte sich das Blatt erst mit Nachfolgermodellen drehen, wenn sie die deutlich verbesserten Video-Funktionen der (sehr teuren) A7sIII nach unten durchreichen.
Was bei Sony allerdings durchgehend (und zwar: deutlich) besser ist, ist der Tracking- und Videoautofokus, sowie die Möglichkeit, Custom-Modes für die Kamera zu definieren und abzurufen. Bei der X-T4 gibt's im Videomodus gar keinen Tracking-Autofokus, bzw. nur für Gesichter.
Fuji besetzt mit seinen Kameras einen emotionale Nische, ähnlich wie Apple mit seinen Geräten und auch Leica mit seinen Kameras, weshalb es manchmal schwer ist, nüchterne kritische Information über die Kameras zu finden, bzw. Informationen über ihre Nachteile. Das Gros der Fuji-Fotografen sind Leute, die die vor allem Analogkamera-Bedienung und die Filmsimulationen schätzen, und wenn man nicht in diese Zielgruppe fällt, ist die Entscheidung eventuell etwas komplexer.
Ansonsten: Für ca. 1750 Euro für einen neuen Body und ein gebrauchtes 18-55mm/2.8-4 ist das eine ziemlich gute Kombination, die als Spar-/Miniversion hinsichtlich der Videoqualität das leistet, wofür man vor wenigen Jahren noch eine Vielfaches für eine C300, FS5 etc. ausgegeben hätte.
Antwort von benderclyde:
cantsin hat geschrieben:
Als APS-C-Hybridkamera mit relativ brauchbarem Video-Autofokus, in-Body-Stabilisierung und 10bit-Codec (sowie gutem Mikrofoneingang/-vorverstärker) ist die X-T4 IMHO in ihrer Preisklasse konkurrenzlos. (Preis z.Zt. ca. 1500 EUR für den Body).
Nachteile hatte ich hier andernorts ausführlicher aufgezählt, aus meiner Sicht sind es vor allem das überkomplexe Menü ohne die Möglichkeit, vollständige Kamerakonfigurationen als Custom-Modes abzuspeichern und schnell wieder abzurufen, sowie einige sich wechselseitig intransparent blockierenden Kamerafunktionen, Farbauflösungsschwächen der F-Log-Aufzeichnung, und der nervige und defektanfällige USB-Dongle für den Kopfhöreranschluss.
In Deinem Fall würde ich vor dem Kauf ausserdem noch testen, ob Dein Rechner/Dein Videoschnittprogramm das relativ anspruchsvolle 10bit-h265/h264-Material der Kamera flüssig abspielen kann, und ob Dein Raw-Konverter mit Fujis X-Trans- bzw. den X-T4-RAWs klarkommt. (DxO Photolab tut das z.B. nicht, und RawTherapee nur nach Umwandlung in DNG mit Adobe DNG Converter.)
Ein Argument pro Fuji ist auch das optisch exzellente, stabilisierte und preiswert gebraucht zu findende 18-55mm/f2.8-4-Zoomobjektiv. Etwas vergleichbares bietet die APS-C-Spiegelloskonkurrenz eigentlich nicht.
Allerdings gibt's z.B. ggü. Sony Fullframe-Kameras auch Nachteile beim sonstigen Objektivangebot, z.B. die mittlerweile relativ teuren und mit veralteten, nicht videotauglichen Autofokusmotoren versehenen Festbrennweiten. Sony und Sigma haben hier mit ihren Mittelklasse-Full Frame-Objektiven (35mm/1.8, 85mm/2.0, das neue Sigma 28-70mm/2.8) IMHO deutlich attraktivere Optiken für sehr zivile Preise.
Sony APS-C-Kameras würde ich i.d.R. nicht mehr als Alternative in Betracht ziehen, weil diese veraltete Sensoren mit extremem rolling shutter haben, und auf 8bit-Videoaufzeichnung in relativ aggressiv komprimierenden Codecs beschränkt sind. Sony Fullframe-Kameras ab der A7iii sind ein Stück teurer, in dieser Preisklasse ebenfalls auf 8bit und relativ aggressive Codecs beschränkt. Hier könnte sich das Blatt erst mit Nachfolgermodellen drehen, wenn sie die deutlich verbesserten Video-Funktionen der (sehr teuren) A7sIII nach unten durchreichen.
Was bei Sony allerdings durchgehend (und zwar: deutlich) besser ist, ist der Tracking- und Videoautofokus, sowie die Möglichkeit, Custom-Modes für die Kamera zu definieren und abzurufen. Bei der X-T4 gibt's im Videomodus gar keinen Tracking-Autofokus, bzw. nur für Gesichter.
Fuji besetzt mit seinen Kameras einen emotionale Nische, ähnlich wie Apple mit seinen Geräten und auch Leica mit seinen Kameras, weshalb es manchmal schwer ist, nüchterne kritische Information über die Kameras zu finden, bzw. Informationen über ihre Nachteile. Das Gros der Fuji-Fotografen sind Leute, die die vor allem Analogkamera-Bedienung und die Filmsimulationen schätzen, und wenn man nicht in diese Zielgruppe fällt, ist die Entscheidung eventuell etwas komplexer.
Ansonsten: Für ca. 1750 Euro für einen neuen Body und ein gebrauchtes 18-55mm/2.8-4 ist das eine ziemlich gute Kombination, die als Spar-/Miniversion hinsichtlich der Videoqualität das leistet, wofür man vor wenigen Jahren noch eine Vielfaches für eine C300, FS5 etc. ausgegeben hätte.
Danke für die ausführliche Erklärung! Ist die Lumix S5 ist Sachen Video noch besser als die X-T4? Da ist dann ja aber die Sache mit dem Autofokus. Ist dieser denn bei der Fuji relativ verlässlich?
Antwort von cantsin:
benderclyde hat geschrieben:
Danke für die ausführliche Erklärung! Ist die Lumix S5 ist Sachen Video noch besser als die X-T4?
Prinzipiell ja, wenn es um die reine Bildqualität (Dynamikumfang, Rauschen/Low light etc. geht), siehe den Slashcam-Test:
https://www.slashcam.de/artikel/Test/Pa ... eil-1.html
Die Frage ist nur, ob das in Deinem Einsatzszenario relevant Unterschiede sind. Wenn man z.B. beleuchtete Interviews für YouTube/Social Media dreht, wird niemand einen Unterschied sehen.
Da ist dann ja aber die Sache mit dem Autofokus. Ist dieser denn bei der Fuji relativ verlässlich?
Er sitzt genau zwischen Panasonic und Canon/Sony , kann wie gesagt kein Objekt-Tracking im Videomodus und verliert auch Gesichter ab und zu, bzw. erkennt Gesichter, wo keine sind und verlagert den Autofokus dorthin. In vielen Szenarien kann man sich mit dem Fokus-Limiter als Krücke helfen, dann fokussiert die Kamera nur noch in einem definierten Bereich.
Antwort von benderclyde:
cantsin hat geschrieben:
benderclyde hat geschrieben:
Danke für die ausführliche Erklärung! Ist die Lumix S5 ist Sachen Video noch besser als die X-T4?
Prinzipiell ja, wenn es um die reine Bildqualität (Dynamikumfang, Rauschen/Low light etc. geht), siehe den Slashcam-Test:
https://www.slashcam.de/artikel/Test/Pa ... eil-1.html
Die Frage ist nur, ob das in Deinem Einsatzszenario relevant Unterschiede sind. Wenn man z.B. beleuchtete Interviews für YouTube/Social Media dreht, wird niemand einen Unterschied sehen.
Da ist dann ja aber die Sache mit dem Autofokus. Ist dieser denn bei der Fuji relativ verlässlich?
Er sitzt genau zwischen Panasonic und Canon/Sony , kann wie gesagt kein Objekt-Tracking im Videomodus und verliert auch Gesichter ab und zu, bzw. erkennt Gesichter, wo keine sind und verlagert den Autofokus dorthin. In vielen Szenarien kann man sich mit dem Fokus-Limiter als Krücke helfen, dann fokussiert die Kamera nur noch in einem definierten Bereich.
Oder vielleicht noch weiter sparen und die Sony Alpha 7SIII kaufen, die ja irgendwie alles hat... Aber ob ich das brauche, ist die Frage...
Antwort von cantsin:
benderclyde hat geschrieben:
Oder vielleicht noch weiter sparen und die Sony Alpha 7SIII kaufen, die ja irgendwie alles hat... Aber ob ich das brauche, ist die Frage...
Wenn Du nicht gerade in extremen Low-Light-Situationen drehst, mit 12800 ISO und mehr, und Dein Zielmedium YouTube, Vimeo und andere Online-Kanäle sind, wird niemand einen Unterschied sehen zwischen einem Video, das Du mit der X-T4 gedreht hast und einem Video, das Du mit irgendeiner anderen Hybridkamera (einschließlich der A7Siii) gedreht hast.
Antwort von videofreund23:
ich habe mich für die S5 als nächste Cam entschieden.
Preislich ja relaitv gleich zur X-T4 und daher FF genommen.
Antwort von cantsin:
videofreund23 hat geschrieben:
ich habe mich für die S5 als nächste Cam entschieden.
Preislich ja relaitv gleich zur X-T4 und daher FF genommen.
Auch da hätte ich Dir empfohlen, erst einmal zu testen, ob deren 10bit-4:2:2-Material flüssig in Deinem Schnittprogramm läuft.
Antwort von roki100:
Ich habe zwar nicht die S5, aber die G9 (fast alles gleich nur kein FF) und 4K 10Bit 422 läuft flüssig in DR & Co.