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Frage von Axel:


Ich habe also in ein paar billige Godox-LEDs investiert, nominell 5600°K, tatsächlich (nach WB-Auslesung meiner Kamera) 5300-5400 °K. Dank des Lee-Kalkulators in diesem Thread kann ich nun genau ermitteln, welche Folie ich brauche, um von dort auf 3200°K oder zu 6500-8000 zu kommen, danke dafür.

Ich habe auch drei Aputure-Lichtformer bestellt (Softbox, Fresnel, Tore). Was mir nicht ganz klar ist: wie bringen die Leute diese Folien an? Irgendwo einklemmen? Das kommt mir unpraktisch vor. In den letzten Tagen habe ich einige Stunden Reviews und Licht-Tutorials geguckt (mit gefühlt hundertmal Xing-Werbung, wie komm ich bloß daran?), sah aber nirgends jemanden mit Konversionsfolien hantieren. Wie macht ihr das?

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Antwort von Frank Glencairn:

Normal klemmt man die mit Holz-Wäscheklammern davor.
Bei LEDs, die ja nicht so heiß werden kannste auch Gaffa nehmen.

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Antwort von -paleface-:

Axel hat geschrieben:
Ich habe also in ein paar billige Godox-LEDs investiert, nominell 5600°K, tatsächlich (nach WB-Auslesung meiner Kamera) 5300-5400 °K. Dank des Lee-Kalkulators in diesem Thread kann ich nun genau ermitteln, welche Folie ich brauche, um von dort auf 3200°K oder zu 6500-8000 zu kommen, danke dafür.
Wie hast du das mit der Kamera gemessen? Lampe auf weiße Wand und dann drauf?

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Antwort von dosaris:

-paleface- hat geschrieben:
Wie hast du das mit der Kamera gemessen? Lampe auf weiße Wand und dann drauf?
das ist ja garnicht so trivial wie es im 1. Moment klingt.

dies würde das Messproblem ja nur weiter schieben, da die "weiße" Wand ja selber bereits
einen Farbstich haben könnte.

Vielleicht doch besser per Farbkarte?

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Antwort von beiti:

Axel hat geschrieben:
Ich habe also in ein paar billige Godox-LEDs investiert, nominell 5600°K, tatsächlich (nach WB-Auslesung meiner Kamera) 5300-5400 °K.
Eine Messung per Kamera ist genauso wenig verlässlich wie die Herstellerangabe. Von "tatsächlichen" Werten würde ich erst sprechen, wenn sie mit einem richtigen Farbmessgerät ermittelt wurden.
Übrigens haben fast alle LED-Leuchten keinen reinen Kelvin-Wert, sondern zusätzlich eine Abweichung in Richtung Grün oder Magenta. Also man muss auch die zweite Achse des Weißabgleichs beachten.
Die Grün-Magenta-Abweichung ist in der Praxis viel problematischer als einige hundert Kelvin hin und her bei der Farbtemperatur. Merkt man z.?B. beim Versuch, LED-Licht und echtes Tageslicht zu mischen.
Der Lee-Kalkulator berücksichtigt (soweit ich das überblicke) die Unterschiede der verschiedenen LED-Sorten nicht. Da gibt es nur eine einheitliche Einstellung für LEDs. Es gibt aber in der Praxis LEDs, die eher ins Rötliche Abweichen (z.?B. Aputure-Videoleuchten mit angeblichem CRI 95) und LEDs, die eher ins Grünliche abweichen (z.?B.ältere Yongnuo-Filmleuchten).

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Antwort von Pianist:

beiti hat geschrieben:
Übrigens haben fast alle LED-Leuchten keinen reinen Kelvin-Wert, sondern zusätzlich eine Abweichung in Richtung Grün oder Magenta. Also man muss auch die zweite Achse des Weißabgleichs beachten.
Die Grün-Magenta-Abweichung ist in der Praxis viel problematischer als einige hundert Kelvin hin und her bei der Farbtemperatur. Merkt man z.?B. beim Versuch, LED-Licht und echtes Tageslicht zu mischen.
So ist es. Bei einigen Leuchten ist dieser Effekt eher stärker und bei anderen weniger ausgeprägt. Die Tecpro Felloni verhalten sich da meiner Meinung nach ziemlich vorbildlich. Extrem gerne setze ich auch meine beiden Arri Locaster ein, denn die haben neben dem Dimmer-Poti und dem Poti für die Farbtemperatur noch einen dritten Regler, nämlich um etwas Grün oder etwas Magenta einzusteuern. Damit kann man sich dann wirklich auf jede vorhandene Lichtsituation einstellen. Gerade Leuchtstoffröhren in irgendwelchen Büros oder Labors haben oftmals einen Grünstich.

Matthias

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Antwort von -paleface-:

Wie bekommt man dann den exakten Wert?
So ein Messgerät kostet ja nicht nur 20€.

Kann man da in irgend ein Geschäft fahren und das ermitteln lassen?

Und muss man das alle paar Jahre mal neu machen weil die LED Lampen vielleicht ihre Werte ändern über die Zeit?

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Antwort von Pianist:

Ich glaube, Du verhedderst Dich da in einem nicht praxisgerechten Präzisionswahn. Abweichungen von 100 K im unteren und 1.000 K im oberen Bereich sind vollkommen irrelevant. Entscheidend ist doch, ob Dir zum Schluss Dein Bild gefällt oder nicht. Und das ist reine Erfahrungssache. Heute haben die Kameras doch Farbsucher, da sieht man sogar, was man tut. Ich habe 20 Jahre lang mit Schwarzweißsucher gedreht und hatte immer schöne Bilder...

In manchen Situationen mache ich sogar einen Weißabgleich mit einer Graukarte, wo ich auf die halbe Fläche der weißen Seite 1/8 CTB-Folie geklebt habe, um die manchmal zu niedrig ausfallende Messung etwas nach oben zu bringen.

Matthias

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Antwort von beiti:

-paleface- hat geschrieben:
Wie bekommt man dann den exakten Wert?
So ein Messgerät kostet ja nicht nur 20€.
Das Messgerät wäre nur sinnvoll, wenn man es selber anschafft, immer dabei hat und konsequent damit arbeitet. Mit manchen dieser Messgeräte kann man dann auch gleich die benötigten Filterwerte berechnen lassen. Ich glaube aber, dass es auch einfacher geht.

Am wichtigsten ist, dass man die Abweichungen der eigenen Leuchten kennt - und damit meine ich in erster Linie rötliche und grünliche Abweichungen. Ich weiß z.?B. aus Versuchen, dass ich zum Angleichen meiner Aputure-Leuchten an echtes Tageslicht 1/8 oder 1/4 Plus Green benötige. Diese Erkenntnis ist für meine Praxis ausreichend. Ich wüsste nicht, wozu ich genaue Zahlenwerte brauchte.
Für exotischere Anpassungen (z.?B. Neonlicht in einem Büro) müsste ich halt statt Messung ein wenig herumprobieren und das Ergebnis am Display/Monitor beurteilen; ein Satz diverser PlusGreen- und MinusGreen-Filter sowie einige Stufen CTO in der Leuchtentasche würde sicher nicht schaden. Ich persönlich hatte den Bedarf aber so noch nicht.

Auf der Kelvin-Achse muss man normalerweile nicht so viel ausgleichen - wie von Matthias schon ausgeführt. Kleinere Abweichungen sieht man praktisch nicht. Und selbst wenn der Hintergrund etwas wärmer oder etwas kühler ist als der Vordergrund, empfindet das Auge das nicht gleich als falsch. Wir sind es ja gewohnt, dass z.?B. Schattenbereiche kühler sind als sonnenbeschienene Bereiche, und niemand ruft deswegen "Farbstich!".

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Antwort von -paleface-:

Ich hab tatsächlich bis vor kurzem mit so "billo" Halogen Tageslicht Studioleuchten geleuchtet.

Jetzt hab ich mit die Daylight Lightstorms von Apurture geholt. Hab dort nicht die Bi Fassung gewählt sondern die reinen Tageslicht Lampen, da dort etwas mehr Power rauskommt.
Nun will ich aber trotzdem Folie holen die mir die Lampen auf einen Glühlampen Wert bringen.

Was wäre denn da der richtige Weg zu gehen?

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Antwort von Pianist:

Lee 204 (Full CTO): Daylight to tungsten 3200 K.

Matthias

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Antwort von Axel:

Danke schon mal für die Auskünfte. Es geht mir nicht um "Präzisionswahn". Aber ich bin ja gezwungen, aus den hunderten Folien jeweils eine auszuwählen. Und warum sollte die nicht so nah dran sein wie mit moderaten Mitteln möglich?

In der Praxis benutze ich keinen benutzerdefinierten Weißabgleich, sondern 3200, 5600 und 7000 (nach Schätzung). Bei nur einer Lichttemperatur bedeutet jede tatsächliche Abweichung davon einen gewollten Stich (> Lichtstimmung). Ich habe gelernt (in analogen Zeiten), dass bei Mischlicht eine Abweichung von +/- 300°K vermieden werden soll, es sei denn, man legt's drauf an. Mit meinen alten Ianiro Redheads gab es die praktischen Tageslicht-Konversions-Dichroic-Filterscheiben - die nie, nie, nie wie Tageslicht aussahen, da bin ich jetzt gefühlt näher dran ...

beitis Argument, dass die Lampen einen (im Vergleich) deutlichen Grün- oder Magentastich produzieren, leuchtet mir ein. Idealerweise könnte ich einen Filter errechnen, der sowohl "5600" noch kühler macht (bedeckter Himmel), also vermutlich einen leichten Blaufilter, als auch (z.B.) einen Magentastich (mit Grün) korrigiert. Ich suchte dann also nach Türkisfiltern. Oder ist das ein Denkfehler?

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Antwort von dosaris:

-paleface- hat geschrieben:
Nun will ich aber trotzdem Folie holen die mir die Lampen auf einen Glühlampen Wert bringen.
ne ne,

genau hier leigt das Problem:
insbesondere LEDs sind oft stark monospektral, die emittieren nur in einem ganz schmalen
Frequenzband. Man kann mit Folien nicht Licht "umfärben", sondern nur die unerwünschten Bereiche
(rel zum Nutzbereich) dämpfen. Wenn im Nutzbereich nicht "gesendet" wird bleibt da hinter'm Filter
auch nix übrig.
Thermostrahler (Halo usw) sind da viel breitbandiger, da ist von allen Freqs genug vorhanden.
Mit Akzenten oben, unten mittig etc. Aber schon bei Quecksilber-Dampflampen wird's schwierig,
deren Spektrum ist so schmal (gelb), dass man kaum dagegen an filtern kann.
Der Grad des spektralen emittierens wird über den Ri-Faktor bestimmt, je höher desto breiter das
Spektrum.

Man muss also schon bei der LED-Auswahl entscheiden, wie breitbandig die emittieren
(unterschiedliche Silizium-Legierungen).
Neuere sind typisch breitbandiger, bis kurz vor Vollspektrum,
haben dafür aber wieder etwas schlechteren Wirkungsgrad.

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Antwort von Axel:

dosaris hat geschrieben:
Man muss also schon bei der LED-Auswahl entscheiden, wie breitbandig die emittieren
(unterschiedliche Silizium-Legierungen).
Neuere sind typisch breitbandiger, bis kurz vor Vollspektrum,
haben dafür aber wieder etwas schlechteren Wirkungsgrad.
Wie praxisrelevant ist das? Der Farbwiedergabe-Index-Wert "R" (k.A., gerade darüber gelesen) scheint Farben in weitaus geringerem Maße zu beeinflussen, als ich es im Nachhinein mit irgendeinem stimmungvollen Grading tue:

zum Bild


Sämtliche Kunstlichtquellen in meinem Haushalt (Halogen, klassisches Glühlicht, LED) haben mit bloßem Auge sichtbar andere Farbeigenschaften, das scheint mir ein typisches Szenario zu sein. Weswegen ich mir kaum Sorgen wegen der exakten Konversion zu Kunstlicht mache.

Bei natürlich wirkendem Tageslicht, insbesondere dem Angleichen an Licht vom Fenster, ist die Sache dagegen kritischer.

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Antwort von dosaris:

Axel hat geschrieben:

Wie praxisrelevant ist das? Der Farbwiedergabe-Index-Wert "R" (k.A., gerade darüber gelesen) scheint Farben in weitaus geringerem Maße zu beeinflussen, als ich es im Nachhinein mit irgendeinem stimmungvollen Grading tue:
keine einfache Antwort, sorry

Aber jeder kennt die farbigen LEDs: gelb, rot, bl etc.
Dies entsteht nicht durch Filterscheiben, sondern durch unterschiedliche Silizium-Legierung.
Es wäre damit praktisch aussichtslos, eine blaue LED mit Filterscheibe auf gelbes Licht "umzufärben "
zu wollen (weil fast monospektral).
Zwischen diesem Extrem und einer Vollspektrum-Leuchte sind viele Zwischenschritte möglich.

Real nutze ich manchmal eine ältere LED-Leuchte (Tageslicht-LEDs) mit angebauter
orange-Filterscheibe. Dies Filter frißt ca 3 (!) Blenden bzw ca 18dB Verstärkung.

Dies war eigentlich eine Fehlinvestition, da man mit LEDs niemals außen zur Aufhellung
gegen Tageslicht ankommt.

Zum Glück sind die neueren viel billiger und besser, ob die 3600 od 4000 k hat ist mir dann
egal, ich nehme dies drinnen als brauchbaren Kompromiss, da sie für draußen/Tageslicht ohnehin immer
zu schwach sind.

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Antwort von -paleface-:

@dosaris

Also wäre es eigentlich doch klüger, anstelle von Folie, Bi Lampen zu nehmen? Und dort halt die Temperatur einstellen welche man wünscht?

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Antwort von beiti:

dosaris hat geschrieben:
da man mit LEDs niemals außen zur Aufhellung
gegen Tageslicht ankommt.
Draußen schon. Aber in Räumen, in die durchs Fenster Tageslicht strömt, kann man durchaus Gesichter mit LEDs aufhellen.

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