Infoseite // Fachkräftemangel in der Filmproduktionsbranche
Frage von Frank Glencairn:
Der Fachkräftemangel hat die Filmproduktionsbranche voll erwischt. So stark, dass mitunter Produktionen verschoben werden müssen, weil kein komplettes Team zur Verfügung steht.
Es fehlt in allen Gewerken. „Inzwischen sind alle Posten schwer zu besetzen, doch bei den Cuttern ist der Mangel am größten“, sagt Kühn, der unter anderem Primetime-Shows wie „Masters of Dance“ produziert. Gerade in München ist der Markt besonders eng.
Dass sich der Fachkräftemangel in kurzer Zeit so zugespitzt hat, liegt auch daran, dass die Sender viel mehr Produktionen in Auftrag geben, als noch vor fünf Jahren. Obendrauf kommen noch die Produktionen für die Streamingdienste wie Amazon und Netflix. Bei einer achtteiligen Serie sind die Fachkräfte wesentlich länger gebunden, als für einen Kino- oder Fernsehfilm.https://blmplus.de/film-fernsehen-eine- ... chssorgen/
In welchem Parallel-Universum?
Dank der demokratisierung der Produktionsmittel seit Jahren, dürfte es mehr Leute geben,
die mit einer NLE oder Kamera umgehen können als jemals zuvor in der Geschichte.
Viele können aber mangels Aufträgen kaum davon leben (oder werden so schlecht bezahlt, daß sie kaum davon leben können, und noch Nebenjobs brauchen).
Dieser angebliche "Fachkräftemangel" scheint mir eher eine selbstgemachte Mischung aus Unfelxibilität der Firmen und Unterbezahlung zu sein. Da wo Fachkräfte tatsächlich rar sind, steigen normal die Preise, was ich eigentlich nirgendwo wirklich sehen kann.
Antwort von Alf302:
Über eins sollte man sich klar sein
Fachkräfte haben keine Fragen, sondern Antworten.
Antwort von pixelschubser2006:
Frank, ich unterschreibe jedes Wort!!! Sehr gut auf den Punkt gebracht!!! Übrigens branchenunabhängig, da ich es explizit für den klassischen Film eh nicht beurteilen kann.
Alf, Dir möchte ich widersprechen. Auch Profis haben Fragen. Wenn sich jemand weiterentwickelt, kommt er immer an den Punkt an dem Erfahrungen von Kollegen interessant sind. Das Feld ist doch eh viel zu groß, um in allen Sachen fit zu sein. Wer das von sich behauptet, ist zumeist eh ein großer Idiot. Dazu kommen die ganzen technischen Belange und Probleme, die sich so im Produktionsalltag ergeben. Wenn ein Sanitär-Meister fragt, wie er ne Mischbatterie anschließt, hat er nicht mehr alle Latten am Zaun. Wenn er aber in einem Fachforum nach Erfahrungen mit einem XY Heizkessel in bestimmter Konstellation fragt, ist das völlig legitim. Bei Slashcam würde es analog dazu heißen: "ich hab mir online ein Thermostat bestellt. Was muss ich tun, um mich als Heizungsbauer selbständig zu machen? Habe nur wenig Erfahrung, möchte als erstes Projekt aber ein Hochhaus bauen". Oft genug hier erlebt...
Antwort von wolfgang:
Tja das werden offenbar solche Sklavenlöhne bezahlt, dass es entweder total unattraktiv ist in diese kreativen Jobs hinein zu gehen - oder die leben tatsächlich auf einem anderen Planeten. Wenn man diese Jobs besser bezahlen würde, auch Fixanstellungen machen würde, nicht nur Freelancer einsetzen würde, nicht nur Praktikanten ausnutzen würde, dann hätte man wohl auch keine Nachwuchsprobleme.
Schließlich und Endlich müssen Menschen von ihrer Arbeit leben können, und nicht nur arbeiten damit sich das Leben noch immer nicht ausgeht.
Antwort von Jott:
Wir stellen Cutter/Editoren fest an und zahlen sehr gute Gehälter. Allerdings kann es Jahre dauern, jemanden zu finden, der Fach- und Sozialkompetenz sowie gute Allgemeinbildung hat und obendrein noch in der Lage ist, eine fehlerfreie E-Mail in Deutsch oder Englisch zu schreiben. Das ist extrem selten. Es gibt immer zwei Seiten! :-)
Antwort von Drushba:
Der Fachkräftemangel bezieht sich wohl in erster Linie auf Produktionsstandorte wie München, Berlin, Köln, Hamburg. Dort wohnt es sich teuer und von den billigen Filmlöhnen kann kaum einer leben - welch Wunder, dass viele die Jobs wechseln. Ich habe auch als Regieassistent, AL und PL gebuckelt, das tue ich mir heute nicht mehr an, nicht nur wegen den Löhnen, sondern auch wegen dem Stress. Filmen ist dann schön, wenn Träume verwirklicht werden können, nicht wenn Albträume gelebt werden müssen. Irgendwann zählt auch mal die Zukunftsplanung. Und bei den meisten ist daher eben spätestens ab Mitte dreissig Schluss am Set, was ich vollkommen richtig finde. Übrigens sind ausgerechnet die Sender die grössten Lohndrücker, die Produzenten geben das dann zwangsläufig weiter. In den ÖR-Anstalten herrscht wirklich ein Paralleluniversum und aufgrund der Finanzierungsstruktur und künstlich erzwungenen Senderabhängigkeit durch die Filmförderungen wird sich an den Billiglöhnen auch nichts ändern.
Antwort von Mediamind:
Das passt vom Denkschema in folgende erfundene Sparte:
Der Porschemangel zieht immer weitere Kreise. Bis hin zur Immobilität weiter Gesellschaftskreise zeigt sich immer mehr, dass es keine ausreichende Anzahl der beliebten Automobile am Markt gibt. Derzeit sind keine fabrikneuen Modelle für 10.000 Euro im Handel mit Vollausstattung verfügbar. Wann handelt die Politik endlich in dieser Sportwagenkrise?
Spaß beiseite, am Markt müssten die Löhne für die gar so raren Fachkräfte mangels Angebot auf der Arbeitskräfteseite steigen. Ist dies nicht der Fall, besteht kein Mangel, sondern eine verzerrte Nachfrage. Im Filmbereich ist das erkennbar nicht der Fall, die Löhne schießen nicht nach Oben, wie man es erwarten würde, wenn Arbeitskräfte Mangelware wären. Diese Fachkräftediskussion ist meist Vehikel für andere Interessen.
Antwort von iasi:
Wen wundert"s, dass es schwierig ist für Primetime-Shows wie "Masters of Dance" jemanden zu finden. :)
Wer will schon in seinem Freundes- und Familienkreis zugeben müssen, dass man an diesem geistigen Schlachtbetrieb beteiligt ist.
Antwort von wolfgang:
Jott hat geschrieben:
Wir stellen Cutter/Editoren fest an und zahlen sehr gute Gehälter. Allerdings kann es Jahre dauern, jemanden zu finden, der Fach- und Sozialkompetenz sowie gute Allgemeinbildung hat und obendrein noch in der Lage ist, eine fehlerfreie E-Mail in Deutsch oder Englisch zu schreiben. Das ist extrem selten. Es gibt immer zwei Seiten! :-)
Natürlich, da hast du recht. Was verdient denn bei euch ein Cutter wenn er anfängt so in etwa?
Antwort von rdcl:
wolfgang hat geschrieben: Jott hat geschrieben:
Wir stellen Cutter/Editoren fest an und zahlen sehr gute Gehälter. Allerdings kann es Jahre dauern, jemanden zu finden, der Fach- und Sozialkompetenz sowie gute Allgemeinbildung hat und obendrein noch in der Lage ist, eine fehlerfreie E-Mail in Deutsch oder Englisch zu schreiben. Das ist extrem selten. Es gibt immer zwei Seiten! :-)
Natürlich, da hast du recht. Was verdient denn bei euch ein Cutter wenn er anfängt so in etwa?
In München kenne ich einige Agenturen, die händeringend Editoren suchen. Ich kenne aber kaum einen Editor, der sich irgendwo fest anstellen lassen möchte. Geht mir persönlich auch nicht anders
Antwort von Cinealta 81:
Jott hat geschrieben:
Wir stellen Cutter/Editoren fest an und zahlen sehr gute Gehälter. Allerdings kann es Jahre dauern, jemanden zu finden, der Fach- und Sozialkompetenz sowie gute Allgemeinbildung hat und obendrein noch in der Lage ist, eine fehlerfreie E-Mail in Deutsch oder Englisch zu schreiben. Das ist extrem selten. Es gibt immer zwei Seiten! :-)
Absolut richtig. Wir sind ebenfalls permanent auf der Suche, allerdings müssen sie bei uns mindestens drei (Muttersprache + Englisch fließend in W + S UND eine weitere Sprache dazu, vorzugsweise Arabisch, Russisch, oder Spanisch auf gutem Niveau) Sprachen beherrschen. Hinzu kommt bei uns die Notwendigkeit einer absolut weißen Weste (strafrechtlich + steuerlich) hinsichtlich Einreisebeschränkungen - wir brauchen Leute die jederzeit und ohne Schwierigkeiten überall auf der Welt ein-/ausreisen können.
Idealerweise journalistische Erfahrung. Und editieren sollen sie auch können - ohne einer weiteren dreijährigen Ausbildung. Tja, da bleiben nicht mehr viele übrig...
Also...ZWEI Staatsangehörigkeiten ebenfalls von Vorteil...
Wir bezahlen im Westen Europas und Nordamerika brutto SECHSSTELLIG, talentierte Leute aus der GUS etwas darunter. Plus Goodies...
Allerdings nicht für 40 Stunden / Woche. Und bei ständiger Reise-, Kommunikationsbereitschaft und absoluter Teamfähigkeit.
Wir suchen derzeit noch einen Kameramann (Portugiese / Brasilianer) mit sehr guten Englischkenntnissen (und einer weiteren dritten Sprache) und journalistischer und fotografischer Vorbildung. Uniabschluss von Vorteil für unseren Standort Oakland, CA (USA). Sehr gute Bezahlung und Zusatzleistungen. Absolute körperliche Fitness, Stressresistenz und keinerlei Beeinträchtigungen der Sehkraft werden ebenfalls vorausgesetzt.
Antwort von rdcl:
"Cinealta 81" hat geschrieben: Jott hat geschrieben:
Wir stellen Cutter/Editoren fest an und zahlen sehr gute Gehälter. Allerdings kann es Jahre dauern, jemanden zu finden, der Fach- und Sozialkompetenz sowie gute Allgemeinbildung hat und obendrein noch in der Lage ist, eine fehlerfreie E-Mail in Deutsch oder Englisch zu schreiben. Das ist extrem selten. Es gibt immer zwei Seiten! :-)
Absolut richtig. Wir sind ebenfalls permanent auf der Suche, allerdings müssen sie bei uns mindestens drei (Muttersprache + Englisch fließend in W + S UND eine weitere Sprache dazu, vorzugsweise Arabisch, Russisch, oder Spanisch auf gutem Niveau) Sprachen beherrschen. Hinzu kommt bei uns die Notwendigkeit einer absolut weißen Weste (strafrechtlich + steuerlich) hinsichtlich Einreisebeschränkungen - wir brauchen Leute die jederzeit und ohne Schwierigkeiten überall auf der Welt ein-/ausreisen können.
Idealerweise journalistische Erfahrung. Und editieren sollen sie auch können - ohne einer weiteren dreijährigen Ausbildung. Tja, da bleiben nicht mehr viele übrig...
Also...ZWEI Staatsangehörigkeiten ebenfalls von Vorteil...
Wir bezahlen im Westen Europas und Nordamerika brutto SECHSSTELLIG, talentierte Leute aus der GUS etwas darunter. Plus Goodies...
Allerdings nicht für 40 Stunden / Woche. Und bei ständiger Reise-, Kommunikationsbereitschaft und absoluter Teamfähigkeit.
Wir suchen derzeit noch einen Kameramann (Portugiese / Brasilianer) mit sehr guten Englischkenntnissen (und einer weiteren dritten Sprache) und journalistischer und fotografischer Vorbildung. Uniabschluss von Vorteil für unseren Standort Oakland, CA (USA). Sehr gute Bezahlung und Zusatzleistungen. Absolute körperliche Fitness, Stressresistenz und keinerlei Beeinträchtigungen der Sehkraft werden ebenfalls vorausgesetzt.
Puh... sind schon eine Menge Anforderungen. Das Gehalt klingt aber erstmal fair. Ein niedriges sechsstelliges Gehalt wäre mir dafür aber ehrlich gesagt nicht genug.
Antwort von Bruno Peter:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Dieser angebliche "Fachkräftemangel" scheint mir eher eine selbstgemachte Mischung aus Unfelxibilität der Firmen und Unterbezahlung zu sein. Da wo Fachkräfte tatsächlich rar sind, steigen normal die Preise, was ich eigentlich nirgendwo wirklich sehen kann.
Der Fachkräftemangel wird auch in andren Bereichen beklagt, dabei tönte die Frau Nahles damals ganz aufgeregt über die vielen Zuwanderer mit guter Ausbildung...
Antwort von Frank Glencairn:
rdcl hat geschrieben:
Puh... sind schon eine Menge Anforderungen.
Das klingt nach internationalem Waffenhandel ;-)
Antwort von Cinealta 81:
rdcl hat geschrieben:
Ein niedriges sechsstelliges Gehalt wäre mir dafür aber ehrlich gesagt nicht genug.
Na ja, es gibt noch einige (nicht nur geldwerte) Annehmlichkeiten dazu. Darüber hinaus oftmals fantastische Buffets in exklusiver Atmosphäre - gut, OK, braucht nicht jeder, aber ganz nett ist es trotzdem. Verhungern tut man damit jedenfalls nicht. Und man kann die Welt sehen. Ungefiltert. Tiefste Armut neben obszönem Reichtum.
DAS ist eben die Schwierigkeit - man darf sich vom Gesehenen und Erlebten NICHT beeinflussen lassen, denn man muss letztendlich seine Arbeit verrichten. "Bruno Peter" hat geschrieben: "Frank Glencairn" hat geschrieben:
Dieser angebliche "Fachkräftemangel" scheint mir eher eine selbstgemachte Mischung aus Unfelxibilität der Firmen und Unterbezahlung zu sein. Da wo Fachkräfte tatsächlich rar sind, steigen normal die Preise, was ich eigentlich nirgendwo wirklich sehen kann.
Der Fachkräftemangel wird auch in andren Bereichen beklagt, dabei tönte die Frau Nahles damals ganz aufgeregt über die vielen Zuwanderer mit guter Ausbildung...
Ja, es mangelt hierzulande wahrhaftig an top ausgebildeten Fachleuten zum Mindestlohn. Gebraucht werden de facto Doktoren zum Portierlohn.
Ich kann beispielsweise jeden fertigen Arzt verstehen, der nach Studienende hier das Weite sucht. In anderen europäischen Ländern können sie das Dreifache verdienen und erfahren gleichzeitig eine ganz andere Wertschätzung als hierzulande. Und für jeden Arzt der hier geht, kommt eine anderer aus dem ehemaligen Ostblock nach, der hier wiederum ein Vielfaches wie in seinem Heimatland verdient. Und so dreht sich das Rad immer weiter...
Antwort von Peppermintpost:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
In welchem Parallel-Universum?
Dank der demokratisierung der Produktionsmittel seit Jahren, dürfte es mehr Leute geben,
die mit einer NLE oder Kamera umgehen können als jemals zuvor in der Geschichte.
Viele können aber mangels Aufträgen kaum davon leben (oder werden so schlecht bezahlt, daß sie kaum davon leben können, und noch Nebenjobs brauchen).
Dieser angebliche "Fachkräftemangel" scheint mir eher eine selbstgemachte Mischung aus Unfelxibilität der Firmen und Unterbezahlung zu sein. Da wo Fachkräfte tatsächlich rar sind, steigen normal die Preise, was ich eigentlich nirgendwo wirklich sehen kann.
Hey Frank,
jepp da bin ich 100% bei dir. Ganz genau so ist es. Es fehlen keine Fachkräfte, was fehlt sind Fachkräfte die bereit sind als Freiberufler für 200Euro/Tag zu arbeiten.
Gott sei dank merken das die ersten das sowas geschäftlich einfach nicht geht.
Antwort von Frank Glencairn:
"Cinealta 81" hat geschrieben:
.. fantastische Buffets
Notiz an mich: Russisch oder Arabisch lernen und Augen lasern lassen.
Antwort von pillepalle:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Notiz an mich: Russisch oder Arabisch lernen und Augen lasern lassen.
...und Sixpack aufsprühen lassen *g*
Der Fachkräftemangel wird auch in andren Bereichen beklagt, dabei tönte die Frau Nahles damals ganz aufgeregt über die vielen Zuwanderer mit guter Ausbildung...
Hauptsache irgendwer sondert noch was Rechtes dazu ab....(
Antwort von Frank Glencairn:
Und Hauptsache du kannst wieder mal den Blockwart spielen.
Antwort von Cinealta 81:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Soviel Farbe haben die nicht.
Man könnte zur Not einen talentierten Bodypainter beauftragen. Und mit der doppelten Staatsangehörigkeit müsste man warten, bis die offizielle Autonomieerklärung des Freistaates Bayern in Berlin vorliegt.
Antwort von Drushba:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Und Hauptsache du kannst wieder mal den Blockwart spielen.
Bist ja eher Du mit Deinen rechten Trump-Verschwörungen.)
Antwort von Frank Glencairn:
Ach ja, sorry, bei euch heißt das ja Abschnittsbevollmächtigter.
Antwort von Drushba:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ach ja, sorry, bei euch heißt das ja Abschnittsbevollmächtigter.
Hast Du die Beförderung zum Gefreiten mal verpasst, dass Du hier ständig nach Kompensation suchst?)
Antwort von Cinealta 81:
@Frank Glencairn
Es würde sich uU lohnen, arabisch/russisch zu lernen - es gibt schlimmere Arbeitsorte als das hier:
zum Bild https://i.ibb.co/6N0TwK0/Nice-19-1-von-2.jpgzum Bild https://i.ibb.co/MCPKVY8/Nice-19-2-von-2.jpg
Antwort von macwalle:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Soviel Farbe haben die nicht.
Ich mag diesen selbstironischen Sinn für Humor –
leider wird er immer seltener, speziell in den Foren …
BTW: Hast Du nicht gerade massiv abgespeckt –
ich meinte, da was gelesen zu haben?
Wie auch immer, Frank:
Lotta continua!
Antwort von rdcl:
"Cinealta 81" hat geschrieben:
@Frank Glencairn
Es würde sich uU lohnen, arabisch/russisch zu lernen - es gibt schlimmere Arbeitsorte als das hier:
zum Bild https://i.ibb.co/6N0TwK0/Nice-19-1-von-2.jpgzum Bild https://i.ibb.co/MCPKVY8/Nice-19-2-von-2.jpg
Schlimmer als Frankreich? Schwer vorstellbar :D
Antwort von Frank Glencairn:
"Cinealta 81" hat geschrieben:
@Frank Glencairn
Es würde sich uU lohnen, arabisch/russisch zu lernen - es gibt schlimmere Arbeitsorte als das hier:
Ja, die letzten Drehorte waren jetzt nicht ganz so glamourös :D
"Bruno Peter" hat geschrieben: "Frank Glencairn" hat geschrieben:
Dieser angebliche "Fachkräftemangel" scheint mir eher eine selbstgemachte Mischung aus Unfelxibilität der Firmen und Unterbezahlung zu sein. Da wo Fachkräfte tatsächlich rar sind, steigen normal die Preise, was ich eigentlich nirgendwo wirklich sehen kann.
Der Fachkräftemangel wird auch in andren Bereichen beklagt, dabei tönte die Frau Nahles damals ganz aufgeregt über die vielen Zuwanderer mit guter Ausbildung...
Ist hat diese stumpfe Pauschalisierung mit dem Auswirkung des Alters zu tun oder war dies immer schon da? Man weiß es nicht, man weiß es nicht.
Antwort von vaio:
dustdancer hat geschrieben: "Bruno Peter" hat geschrieben:
Der Fachkräftemangel wird auch in andren Bereichen beklagt, dabei tönte die Frau Nahles damals ganz aufgeregt über die vielen Zuwanderer mit guter Ausbildung...
Ist hat diese stumpfe Pauschalisierung mit dem Auswirkung des Alters zu tun oder war dies immer schon da? Man weiß es nicht, man weiß es nicht.
Für mich ist das eine Beleidigung. Das Wort "Pauschalisierung" streiche am besten aus deinem Wortschatz.
Merke: Nicht "man weiß es nicht", sondern Du weißt es nicht!
Antwort von bteam:
aha, jetzt ist "man" nicht mal mehr hier bei slashcam sicher vor dumpfem, rechtem Geschwätz...
Antwort von Frank B.:
bteam hat geschrieben:
aha, jetzt ist "man" nicht mal mehr hier bei slashcam sicher vor dumpfem, rechtem Geschwätz...
:D
Wird dir jetzt immer öfter begegnen. Ich finde übrigens das dumpfe linke Geschwätz ganz schlimm.
Antwort von wolfgang:
"Cinealta 81" hat geschrieben: Jott hat geschrieben:
Wir stellen Cutter/Editoren fest an und zahlen sehr gute Gehälter. Allerdings kann es Jahre dauern, jemanden zu finden, der Fach- und Sozialkompetenz sowie gute Allgemeinbildung hat und obendrein noch in der Lage ist, eine fehlerfreie E-Mail in Deutsch oder Englisch zu schreiben. Das ist extrem selten. Es gibt immer zwei Seiten! :-)
Absolut richtig. Wir sind ebenfalls permanent auf der Suche, allerdings müssen sie bei uns mindestens drei (Muttersprache + Englisch fließend in W + S UND eine weitere Sprache dazu, vorzugsweise Arabisch, Russisch, oder Spanisch auf gutem Niveau) Sprachen beherrschen. Hinzu kommt bei uns die Notwendigkeit einer absolut weißen Weste (strafrechtlich + steuerlich) hinsichtlich Einreisebeschränkungen - wir brauchen Leute die jederzeit und ohne Schwierigkeiten überall auf der Welt ein-/ausreisen können.
Idealerweise journalistische Erfahrung. Und editieren sollen sie auch können - ohne einer weiteren dreijährigen Ausbildung. Tja, da bleiben nicht mehr viele übrig...
Also...ZWEI Staatsangehörigkeiten ebenfalls von Vorteil...
Wir bezahlen im Westen Europas und Nordamerika brutto SECHSSTELLIG, talentierte Leute aus der GUS etwas darunter. Plus Goodies...
Allerdings nicht für 40 Stunden / Woche. Und bei ständiger Reise-, Kommunikationsbereitschaft und absoluter Teamfähigkeit.
Wir suchen derzeit noch einen Kameramann (Portugiese / Brasilianer) mit sehr guten Englischkenntnissen (und einer weiteren dritten Sprache) und journalistischer und fotografischer Vorbildung. Uniabschluss von Vorteil für unseren Standort Oakland, CA (USA). Sehr gute Bezahlung und Zusatzleistungen. Absolute körperliche Fitness, Stressresistenz und keinerlei Beeinträchtigungen der Sehkraft werden ebenfalls vorausgesetzt.
Na bei diesem Anforderungsprofil kommt ihr wohl mit unter 150.000 €/Jahr nicht weg. Ist ja auch kein Wunder, denn wer bringt das schon mit? Preislich entspricht das einer gehobenen Managementfunktion.
Man kann sich natürlich auch mit derartigen Anforderungsprofilen selbst aus dem Markt katapultieren und dann beklagen, dass man sehr schwer jemanden findet. Aber ihr werdet schon wissen was ihr da personalpolitisch macht.
Antwort von vaio:
bteam hat geschrieben:
aha, jetzt ist "man" nicht mal mehr hier bei slashcam sicher vor dumpfem, rechtem Geschwätz...
Geschwätz? Das gibst du von dir. Ich habe u.a. einen Satz gelesen. Darin gibt es einen Hinweis. Nicht mehr, aber auch nicht weniger. Darauf auf die politische Grundhaltung von jemanden zu schließen, geht mir persönlich zu weit. Also, immer schön den Ball flach halten...
Antwort von vaio:
wolfgang hat geschrieben: "Cinealta 81" hat geschrieben:
Absolut richtig. Wir sind ebenfalls permanent auf der Suche, allerdings müssen sie bei uns mindestens drei (Muttersprache + Englisch fließend in W + S UND eine weitere Sprache dazu, vorzugsweise Arabisch, Russisch, oder Spanisch auf gutem Niveau) Sprachen beherrschen. Hinzu kommt bei uns die Notwendigkeit einer absolut weißen Weste (strafrechtlich + steuerlich) hinsichtlich Einreisebeschränkungen - wir brauchen Leute die jederzeit und ohne Schwierigkeiten überall auf der Welt ein-/ausreisen können.
Idealerweise journalistische Erfahrung. Und editieren sollen sie auch können - ohne einer weiteren dreijährigen Ausbildung. Tja, da bleiben nicht mehr viele übrig...
Also...ZWEI Staatsangehörigkeiten ebenfalls von Vorteil...
Wir bezahlen im Westen Europas und Nordamerika brutto SECHSSTELLIG, talentierte Leute aus der GUS etwas darunter. Plus Goodies...
Allerdings nicht für 40 Stunden / Woche. Und bei ständiger Reise-, Kommunikationsbereitschaft und absoluter Teamfähigkeit.
Wir suchen derzeit noch einen Kameramann (Portugiese / Brasilianer) mit sehr guten Englischkenntnissen (und einer weiteren dritten Sprache) und journalistischer und fotografischer Vorbildung. Uniabschluss von Vorteil für unseren Standort Oakland, CA (USA). Sehr gute Bezahlung und Zusatzleistungen. Absolute körperliche Fitness, Stressresistenz und keinerlei Beeinträchtigungen der Sehkraft werden ebenfalls vorausgesetzt.
Na bei diesem Anforderungsprofil kommt ihr wohl mit unter 150.000 €/Jahr nicht weg. Ist ja auch kein Wunder, denn wer bringt das schon mit? Preislich entspricht das einer gehobenen Managementfunktion.
Man kann sich natürlich auch mit derartigen Anforderungsprofilen selbst aus dem Markt katapultieren und dann beklagen, dass man sehr schwer jemanden findet. Aber ihr werdet schon wissen was ihr da personalpolitisch macht.
In allen Ausschreibungen wird nach, ich sag mal, wünsch dir was gesucht. Die Realität bei der Einstellung sieht dann in den einen oder anderen Punkt etwas anders aus. Das wird auch in der Filmbranche nicht anders sein.
Antwort von bteam:
Frank B., keine Bange, Du hast Dich hier doch schon lange enttarnt..
"Frank B." hat geschrieben: bteam hat geschrieben:
aha, jetzt ist "man" nicht mal mehr hier bei slashcam sicher vor dumpfem, rechtem Geschwätz...
:D
Wird dir jetzt immer öfter begegnen. Ich finde übrigens das dumpfe linke Geschwätz ganz schlimm.
Antwort von Frank B.:
Ich hatte mich nie getarnt. Deshalb muss ich mich auch nicht enttarnen.
Antwort von Jalue:
vaio hat geschrieben:
In allen Ausschreibungen wird nach, ich sag mal, wünsch dir was gesucht. Die Realität bei der Einstellung sieht dann in den einen oder anderen Punkt etwas anders aus. Das wird auch in der Filmbranche nicht anders sein.
Was der Kollege aus Oakland beschreibt, ist ja eher die Regel als die Ausnahme, nur hierzulande bei (*hüstel*) "etwas mehr Lohnzurückhaltung", dafür muss man sich nur mal durch die Annoncen bei DWDL & Co klicken:
Er/sie möge perfekte Kenntnisse aller NLE's mitbringen, zugleich ein Crack als Motion Designer sein und Künstler an der Kamera, ob nun beim Mobile Reporting oder beim Hochglanzdreh mit der Alexa. Selbstverständlich Hochschulabschluss, Volo, mehrjährige redaktionelle Erfahrung und mindestens drei Sprachen verhandlungssicher, gerne mit Vertriebserfahrung.
Dabei soll dieser „Go-Getter“ eine echte „hands-on-Mentalität“ pflegen, d. h. wenn gewünscht auch klaglos die Tonangel halten, Kabel verlegen oder den Tesla von Scheffe in die Waschanlage fahren. Benefits: Tischkicker, ein „junges, dynamisches Team“ und frisches Obst für umme. Gehalt: Nebensache, schließlich „brennt“ er/sie für seinen Job.
Ich kriege mittlerweile Ekelblasen, wenn ich sowas lese und bleibe doch lieber Freiberufler, trotz aller Härten. Dass viele Jüngere sich diesen Schwachsinn offenbar nicht mehr antun wollen, finde ich herrlich.
Antwort von Onkel Danny:
Also lokal kann es immer mal zu einer gewissen Verknappung von entsprechenden Fachleuten kommen.
Und zwar in wirklich jedem Bereich/Berufsfeld.
Aber Fachkraft beinhaltet auch, vom Fach zu sein. Und das impliziert auch, das man eine Ausbildung in dem entsprechenden Job hat. Das haben aber eine ganze Menge Leute nicht. Was zwar kein Weltuntergang ist, aber man muss ehrlich sein.
Nur weil sich, auch hier im Forum, einige Writer, Producer Cinematographer etc. pp. nennen,
heißt das noch lange nicht, das sie es auch gelernt haben oder wirkliche Fachleute sind.
Hier gibt es einige, die regelmäßig ziemliche Anfängerfragen stellen und ich mir denke, wie können die mit so einer Einstellung/Wissen Geld verdienen.
Gerade an einem Filmset ist jede Position von einem Fachmann in diesem Bereich besetzt.
Warum einige echt meinen immer alles machen/können zu müssen, ist echt merkwürdig.
Auch das hier genannte Anforderungsprofil ist, wie so oft, nicht von schlechten Eltern.
Allein die 3. Fremdsprache reduziert den Kreis der Verdächtigen von 1000 auf 10.
So wird es natürlich eher schwierig, genug passende Leute zu finden.
Und die Extras, sein wir ehrlich, davon kann man sich am Ende des Tages auch nichts kaufen.
Nice to have, aber mehr nicht.
Der "Fachkräftemangel" im IT Bereich liegt angeblich an den folgenden 3 Sachen:
1. Gehaltsvorstellung
2. Wissen
3. Social Skills
Aber auch ein IT'ler, kann nicht gleichzeitig Anwendungsentwickler, Admin, Hardwaremonteur, Webentwickler
usw. zur gleichen Zeit sein. Und nein, nur weil man sich mit einem PC auskennt, ist man noch lange kein
Informatiker. Ohne entsprechende Ausbildung oder Studium, wird dich keiner in dem Bereich als Fachkraft nehmen.
Das alles natürlich nur als Analogie zum Filmbereich. Denn es betrifft nicht nur den Film-/TV-Bereich allein.
greetz
Antwort von Jalue:
Ja, Fachkräftemangel in der IT, schönes Stichwort. Man googele einfach nur mal "HEISE, Fachkräftemangel" und ziehe sich das Gejammer der Branchenverbände rein. Dann einen Blick in den Kommentarbereich werfen ... vorher Bier & Chips bereitstellen :-)
Antwort von Jott:
Ja, gruselig. Wenn bei einem Unternehmen ein IT-Mensch etwas mit Video machen soll oder muss, fragt er nach avi oder wmv.
Antwort von roki100:
"Onkel Danny" hat geschrieben:
Der "Fachkräftemangel" im IT Bereich liegt angeblich an den folgenden 3 Sachen:
1. Gehaltsvorstellung
2. Wissen
3. Social Skills
Aber auch ein IT'ler, kann nicht gleichzeitig Anwendungsentwickler, Admin, Hardwaremonteur, Webentwickler
usw. zur gleichen Zeit sein. Und nein, nur weil man sich mit einem PC auskennt, ist man noch lange kein
Informatiker. Ohne entsprechende Ausbildung oder Studium, wird dich keiner in dem Bereich als Fachkraft nehmen.
Das alles natürlich nur als Analogie zum Filmbereich. Denn es betrifft nicht nur den Film-/TV-Bereich allein.
Das Problem beginnt bei der Ausbildung oder Studium. Was lernen die da? Richtig, in den meisten Fällen, etwas, was mit der aktuelle Technologie, Systeme & Co. nicht ganz kompatibel ist. Oder etwas, was einem die Arbeit schwer macht, wobei es modern viel leichter geht (Beispiel, es wird immer noch Batch gelernt, aber kaum #!/bin/bash und wenn, dann höchstens, was ist "ls", was ist "cat" usw. aber nicht, wie man das alles kombinieren kann, die Logik dahinter bzw. Scripten....NULL. Geschweige denn, mächtige Werkzeuge wie Perl, Python & Co. es gibt da unzählige Beispiele. Beispiel Nr. 2. was ist bitte Systemintegration? Was lernen die da? Bei der Frage, wie trennt man Netzwerke richtig, da kennen die meisten nur die veraltete Methode, nämlich, eine physikalische Netzwerktrennung, aber keine Virtuelle bzw. VLAN.... Davon sind die in IT-Schulen weit entfernt und im RL. am Anfang erstmal quasi unbrauchbar). Das ist das eine Problem. Das zweit ist, wie Du schon schreibst, einer soll alles können und machen. Beispiel, ein Mann aus Afghanistan hat 6 Monate Probezeit bei der Firma X (natürlich über eine Drittfirma, also so etwas wie ZAG). Er ist im Programmieren ziemlich gut, er kann das gewünschte System von A - Z komplett aufbauen. Wenn es um Socket (also Server und Client) -Programmierung geht, dann ist er der beste den ich je getroffen habe. Und was ist passiert? Ihm wurde nach 6 Monate eine stelle angeboten... Lohn: ca. 2000 Euro (Netto). Er hat es natürlich abgelehnt, mit der Begründung; in Indien verdient man mehr. Und da musste er nur Programmieren und nicht an Design/GUI etc. arbeiten, nicht die User/Clients verwalten usw. In Indien war alles ordentlich strukturiert, es gab mehrere Leute die an einem Projekt gearbeitet haben. Und hier muss er alles allein machen....so seine Begründung.
Es ist also ein allgemeines Problem in DE, AT... mit Fachkräftemangel. Es ist eine bekannte Sache (und wie ein Virus breitet sich das aus) und trotzdem tun unsere Politiker oder Regionale Verwalter & Co. so, als würde es nicht an die niedrige löhne liegen bzw. öffentlich schweigen die alle, doch die betroffene Fachkräfte wissen es. Es liegt einfach an die niedrige löhne und eben daran, dass einer alles machen muss... Und wenn es mal irgendwann nach +10 Jahre eine Lohnerhöhung gibt, dann handelt es sich um 10 bis 50 Euro Brutto mehr im Monat... also quasi nichts und darüber wurde vorher noch Monate, Jahre-lang diskutiert, gestritten usw. (siehe ÖD). Lächerlich... Da hat kein normaler Mensch wirksame Motivation (genügend Mitarbeiter und gutes Lohn), stattdessen nur noch mehr und mehr Arbeit, mehr und mehr Streß/druck....und den einen, den die Firma X/Y hat, ist nun mit Burnout bedroht...irgendwann aber sicher, ist der auch weg und dann wird über Fachkräftemangel gejammert und gejammert...ohne intern etwas zu verbessern.
Ich denke, mindestens jeder (kleine, nicht der große bzw. nicht der reiche) zweite von uns, kann sich über die eigene Arbeit nur noch beschweren. Ich bin mir jetzt schon sicher (nach ca. 16 Stunden nonstop Arbeit am Wochenende), wenn ich so noch weitere 5 Jahre aushalte, dann bin ich echt ein harter Kerl. ;)
Antwort von Frank Glencairn:
"Onkel Danny" hat geschrieben:
Aber Fachkraft beinhaltet auch, vom Fach zu sein. Und das impliziert auch, das man eine Ausbildung in dem entsprechenden Job hat.
Das ist ne rein deutsche Sichtweise, im Rest der Welt gilt: entscheidend ist was jemand tatsächlich kann, nicht wie lange er auf dem Paipier in irgendwelchen Vorlesungen rumgesessen ist.
Die Ausbildungsqualität im Medienbereich ist hier in den letzten 10 Jahren massiv den Bach runter gegangen, und quasi nix mehr wert.
Ein Batchelor Abschluß taugt bestenfalls noch zum Kabelaufrollen, und selbst das können die meisten nicht (kein Witz ich muß das so gut wie jedem erst mal vormachen).
Antwort von vaio:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: "Onkel Danny" hat geschrieben:
Aber Fachkraft beinhaltet auch, vom Fach zu sein. Und das impliziert auch, das man eine Ausbildung in dem entsprechenden Job hat.
Das ist ne rein deutsche Sichtweise, im Rest der Welt gilt: entscheidend ist was jemand tatsächlich kann, nicht wie lange er auf dem Paipier in irgendwelchen Vorlesungen rumgesessen ist.
Die Ausbildungsqualität im Medienbereich ist hier in den letzten 10 Jahren massiv den Bach runter gegangen, und quasi nix mehr wert.
Ein Batchelor Abschluß taugt bestenfalls noch zum Kabelaufrollen, und selbst das können die meisten nicht (kein Witz ich muß das so gut wie jedem erst mal vormachen).
Es geht nicht um Vorlesungen, sondern um eine qualifizierte Ausbildung. Die bildet das Fundament und das macht letztendlich den Unterschied zwischen basteln und arbeiten. Im künstlerischen Bereich mag der "Toleranzwert" etwas größer sein, dennoch gilt das m.M auch für diesen Bereich. Kabelaufrollen hin oder her...
Antwort von Darth Schneider:
Also die 5 Medienschaffenden die ich kenne die alle ziemlich erfolgreich im Raum Zürich beim Fernsehen oder selbständig arbeiten, haben allesamt gar keine Ausbildung bei den Medien nur halt Jahrzehnte lange Erfahrung.
Ich denke Erfahrung ist die beste Ausbildung...und nicht vergessen, Papier nimmt alles an.
Gruss Boris
Antwort von vaio:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Also die 5 Medienschaffenden die ich kenne die alle ziemlich erfolgreich im Raum Zürich beim Fernsehen oder selbständig arbeiten, haben allesamt gar keine Ausbildung bei den Medien nur halt Jahrzehnte lange Erfahrung.
Ich denke Erfahrung ist die beste Ausbildung...und nicht vergessen, Papier nimmt alles an.
Gruss Boris
Ja, nur ist das wenig aussagekräftig. Ich könnte dir aus meinem Bereich genau gegenteilige Beispiele nennen. Und was heisst "Medienschaffenden"? Ist das ein Beruf?
Die Aussage "ziemlich erfolgreich" hat darüberhinaus auch nur eine relative Bedeutung. Das könnte auf eine Person yx bezogen, auf 5 weitere "Medienschaffende" bezogen, oder auch auf ihre vorige Arbeit bezogen sein. Darüberhinaus kann es die Auftragsquote betreffen, oder auch auf des Gehalt bezogen sein. Und, und, und...
Antwort von Darth Schneider:
Also mit Medienschaffende meine ich in dem Fall, zwei machen Computeranimationen für Industrie, Film und Fernsehen, einer ist ein Cutter beim Fernsehen und einer arbeitet als freiberuflicher Kameramann.
Einer arbeitet noch als Redaktor bei einem yRegional Tv Sender.
Die erzählen alle folgendes.
Bei uns in der Schweiz haben die wenigsten um die 50 eine Ausbildung, da es als sie Jung waren solche seriösen Ausbildungen hier bei uns noch gar nicht gab.
Die Jungen Leute die heute frisch von der Ausbildung oder vom Studium kommen kann man öfters gar nicht wirklich gebrauchen....
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
vaio hat geschrieben:
Es geht nicht um Vorlesungen, sondern um eine qualifizierte Ausbildung. Die bildet das Fundament und das macht letztendlich den Unterschied zwischen basteln und arbeiten.
Aber genau diese qualifizierte Ausbildung ist seit Jahren nicht mehr gegeben. Deshalb sind die Leute, die sich alles selbst erarbeitet haben auch meistens deutlich qualifizierter als die ausgebildeten.
Antwort von Drushba:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: vaio hat geschrieben:
Es geht nicht um Vorlesungen, sondern um eine qualifizierte Ausbildung. Die bildet das Fundament und das macht letztendlich den Unterschied zwischen basteln und arbeiten.
Aber genau diese qualifizierte Ausbildung ist seit Jahren nicht mehr gegeben. Deshalb sind die Leute, die sich alles selbst erarbeitet haben auch meistens deutlich qualifizierter als die ausgebildeten.
Das ist wohl das typische Märchen der Quereinsteiger.
Antwort von vaio:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: vaio hat geschrieben:
Es geht nicht um Vorlesungen, sondern um eine qualifizierte Ausbildung. Die bildet das Fundament und das macht letztendlich den Unterschied zwischen basteln und arbeiten.
Aber genau diese qualifizierte Ausbildung ist seit Jahren nicht mehr gegeben. Deshalb sind die Leute, die sich alles selbst erarbeitet haben auch meistens deutlich qualifizierter als die ausgebildeten.
Da frag ich mich auf welcher Grundlage das "auch meistens deutlich qualifizierter als die ausgebildeten" sein soll. Die von dir genannte "Selbsterarbeitung" wird es wohl kaum sein. Das kommt zu der Ausbildung für die von "Pike auf Gelernten" (sprich Gelehrten) hinzu. Quasi "on Top"...
Antwort von Darth Schneider:
Wenn jemand etwas selber lernt, jahrelang übt, das gelernte in der Praxis anwendet und dabei besser wird bekommt, er Erfahrung, und genau diese braucht man doch um gute Filme zu machen.
Das geht auch ganz ohne Diplome, Lehrgänge und Universitäten und Dozenten.
Gruss Boris
Antwort von vaio:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Wenn jemand etwas selber lernt, jahrelang übt, das gelernte in der Praxis anwendet und dabei besser wird bekommt, er Erfahrung, und genau diese braucht man doch um gute Filme zu machen.
Das geht auch ganz ohne Diplome, Lehrgänge und Universitäten und Dozenten.
Gruss Boris
Auch das ist kein Argument, da die Erfahrung auch der von der "Pike auf Gelernte" bekommt. Meiner Meinung nach ist es eher so, wie der User "Drushba" es weiter oben beschreibt.
Antwort von Darth Schneider:
Es kommt wahrscheinlich auch darauf an wo man arbeitet, die Situation ist in der Schweiz sicher etwas anders als in Deutschland.
Aber ich kenne schon einige Quereinsteiger mit Erfahrung die Heute erfolgreich in der Chefetage hocken, beim Film und auch in vielen anderen Berufen.
Gruss Boris
Antwort von vaio:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Es kommt wahrscheinlich auch darauf an wo man arbeitet, die Situation ist in der Schweiz sicher etwas anders als in Deutschland.
Aber ich kenne schon einige Quereinsteiger mit Erfahrung die Heute erfolgreich in der Chefetage hocken, beim Film und auch in vielen anderen Berufen.
Gruss Boris
Diese Leute haben aber noch andere Stärken und ganz andere Dinge drauf. Sonst wären sie ja weiterhin in der ursprünglich so erfolgreichen Position. :-)
Letztendlich ist jeder seines Glückes Schmied. Es gibt gute und erfolgreiche Quereinsteiger, genauso sie es schlechte und Gescheiterte gibt. Gleichermaßen trifft das auch auf die Ausgebildeten zu.
Einen Fachkräftemangel haben wir sehr wohl in einigen Bereichen. Das hat auch Gründe und hängt zum einen mit der gesellschaftlichen Anerkennung und zum anderen mit der Bezahlung zusammen.
Antwort von Frank Glencairn:
Drushba hat geschrieben:
Das ist wohl das typische Märchen der Quereinsteiger.
Du verfügst offenkundig über keinerlei Erfahrung in dem Bereich.
Antwort von Drushba:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Es kommt wahrscheinlich auch darauf an wo man arbeitet, die Situation ist in der Schweiz sicher etwas anders als in Deutschland.
Aber ich kenne schon einige Quereinsteiger mit Erfahrung die Heute erfolgreich in der Chefetage hocken, beim Film und auch in vielen anderen Berufen.
Gruss Boris
Hier mal die Inhalte des Bachelorstudiums in Babelsberg, an der KHM und an der DFFB. https://www.dffb.de/studium/bildgestaltung-kamera/ https://www.filmuniversitaet.de/fileadm ... n_2018.pdf https://www.khm.de/kamera_fgfilm/
Und jetzt sag mir, wo Mensch sich dieses Wissen selbst beibringen soll. Du wirst von Profis geführt, angeleitet, übst mit internationalen Stars in Workshops, arbeitest in Gruppen, musst Deine Arbeiten vor der Gruppe vorführen, verteidigen, hast keine Möglichkeit mit den eigenen Fehlern gnädig umzugehen, lernst daraus und aus den Fehlern der anderen, bekommst auch viele Theorie und Gelegenheit, diese mit maximaler Technikunterstützung in der Praxis zu überprüfen - wo bitte sonst würdest Du lichtsetzend auf der Alexa im Studio lernen (vor Kurzem noch auf 35mm), Dich 4 Stunden pro Woche unter Anleitung mit Dokfilmgeschichte auseinandersetzen, mit Festivaltrends oder künstlerischen Handschriften, Gestaltungslehre und psychologischer Wirkung von gestalterischen Elementen? Wo die Arbeit mit Schauspielern üben, Team- und Kommunikationsskills erlernen?
Ein Studium vermittelt Dir eine breite Basis, auch in Bereichen, die nicht unmittelbar mit der Praxis zu tun haben, aber den Blick über den Tellerrand ermöglichen und für Deine künstlerische Entwicklung sehr wichtig sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass dies alles im Selbststudium gelernt und erprobt werden kann. Es fehlt Dir dann neben der Systematik vor allem der kritische Blick eines professionellen Mentors, der zudem Deine künstlerische Entwicklung auf dem Schirm hat und auch der Gruppe, mit der Du studierst. Da kannst Du noch so viele Youtubevideos schauen, das gemeinsame Arbeiten unter Anleitung wirst Du damit nie ersetzen.
Kameraleute, die ein Filmstudium hinter sich haben, sind gefragt. Dass diese nach Talentprüfung und hartem Studium arbeitslos bleiben, ist in etwa genauso wahrscheinlich, wie dass es ein Quereinsteiger ohne irgendein künstlerisches Studium über das rein Handwerkliche hinaus ganz nach oben schafft. Nicht unmöglich, aber eben auch nicht die Regel. Die Regel ist viel mehr, dass bestimmte Quereinsteiger in diesem Forum alles dransetzen, um andere niederzumachen. Auch eine Möglichkeit, sich zu profilieren, aber sicherlich keine gute. "Frank Glencairn" hat geschrieben: Drushba hat geschrieben:
Das ist wohl das typische Märchen der Quereinsteiger.
Du verfügst offenkundig über keinerlei Erfahrung in dem Bereich.
q.e.d.
Antwort von Frank Glencairn:
Drushba hat geschrieben:
... ist in etwa genauso wahrscheinlich, wie dass es ein Quereinsteiger ohne irgendein künstlerisches Studium über das rein Handwerkliche hinaus ganz nach oben schafft.
Tarantino, Nolan, Kubrick, Terry Gilliam, Wes Anderson, Steven Spielberg, die Wachwvskis, Ethan Coen,
Paul Thomas Anderson, James Cameron, Akira Kurosawa etc. haben sich alles selbst beigebracht und erarbeitet, aber das ist wahrscheinlich auch nur ein "Quereisteiger Mythos".
Antwort von Darth Schneider:
Klar Babelsberg ist sicher eine super Ausbildung.
Aber es gibt doch sicher noch andere Möglichkeiten.
Und nach meiner persönlichen Erfahrung mit studierten jungen Leuten ist halt widersprüchlich.
In meinem jetzigen Berufsfeld, als Chefbadmeister habe ich schon mit einigen ausgebildeten, diplomierten Badmeistern (ohne, oder mit wenig Berufserfahrung) gearbeitet, die waren eigentlich immer Besserwissers, Pfeifen und faul.
Da nehme ich lieber einen Bauarbeiter ohne Erfahrung ins Team der kann dann wenigstens schon mal anpacken.
Beim Fernsehen und bei den Videoproduktions Firmen früher gab es alles, Spitzenleute die gar keine Ausbildung hatten, aber auch das Gegenteil.
Ich denke man kann das nicht verallgemeinern.
Hat nicht z.b. Tarantino in einer Videothek gearbeitet und dann einfach mal so aus Spass einen Film gedreht ??
Franz Kafka war nur ein Hobby Schriftsteller und hat sein ganzes Leben lang als Buchhalter gearbeitet.
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
Drushba hat geschrieben:
q.e.d.
Na ja, immerhin hab ich über 5 Jahre als Gastdozent unterrichtet. Der Grund warum ich das heute nicht mehr mache, war die brachial gesunkene Ausbildungsqualität und Anspruch.
Es ging irgendwann mal nur noch darum auch die größte Flasche mit Gewalt durch den Abschluß zu drücken, teilweise mit deutlicher Ansage von oben. Die tatsächliche Leistung war völlig zweitrangig, Hauptsache die Statistiken stimmen.
Und wo hast du unterrichtet?
Antwort von Alf302:
Tarantino, Nolan, Kubrick, Terry Gilliam, Wes Anderson, Steven Spielberg, die Wachwvskis, Ethan Coen,
Paul Thomas Anderson, James Cameron, Akira Kurosawa etc. haben sich alles selbst beigebracht und erarbeitet, aber das ist wahrscheinlich auch nur ein "Quereisteiger Mythos".
Ob die heutzutasge noch als Quereinsteiger ohne Geld und Beziehungen zum Ruhm kommen würden ?
Antwort von Sammy D:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Klar Babelsberg ist sicher eine super Ausbildung.
Aber es gibt doch sicher noch andere Möglichkeiten.
Und nach meiner persönlichen Erfahrung mit studierten jungen Leuten ist halt widersprüchlich.
In meinem jetzigen Berufsfeld, als Chefbadmeister habe ich schon mit einigen ausgebildeten, diplomierten Badmeistern (ohne, oder mit wenig Berufserfahrung) gearbeitet, die waren eigentlich immer Besserwissers, Pfeifen und faul.
...
Bademeister kann man studieren?! Magister Aquarum? :D
Antwort von Darth Schneider:
In Deutschland ist das eine Dreijährige Ausbildung, mit Schwimmeister und Anlagetechnik und allem drum und dran.
Mich hat das auch verwundert.
Gruss Boris
Antwort von Sammy D:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
In Deutschland ist das eine Dreijährige Ausbildung, mit Schwimmeister und Anlagetechnik und allem drum und dran.
Mich hat das auch verwundert.
Gruss Boris
Ach so, also kein Studium. In Deutschland gibts für jeden Dreck eine Ausbildung.
Antwort von Darth Schneider:
Ich bin mir nicht sicher aber die haben dann schon Abschluss mit Diplom, aber keine Ahnung, ob Magister, Fachhochschul Abschluss oder was auch immer.
Aber eben zu viel Theorie kann auch schaden, und das ist beim Film doch nicht anderes.
Nicht immer sind studierte Leute dann auch wirklich geeignet für den Beruf, beziehungsweise die beste Ausbildung nützt nix wenn man kein Talent hat, oder die Arbeit dann nicht im Kopf sieht die zu erledigen ist.
Gruss Boris
Antwort von Drushba:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: Drushba hat geschrieben:
... ist in etwa genauso wahrscheinlich, wie dass es ein Quereinsteiger ohne irgendein künstlerisches Studium über das rein Handwerkliche hinaus ganz nach oben schafft.
Tarantino, Nolan, Kubrick, Terry Gilliam, Wes Anderson, Steven Spielberg, die Wachwvskis, Ethan Coen,
Paul Thomas Anderson, James Cameron, Akira Kurosawa etc. haben sich alles selbst beigebracht und erarbeitet, aber das ist wahrscheinlich auch nur ein "Quereisteiger Mythos".
Und wer davon ist Kameramann/Frau? Na, wenn Du Gastdozent warst, ist es kein Wunder, dass die Studies durch den Abschluss geprügelt werden mussten).
Hier mal Auflösung Deiner Fakenews, denn mit ihrem jeweiligen Studium haben wohl die meisten der oben Genannten das geistige Rüstzeug erlangt, welche neben Talent fürs Geschichtenerzählen notwendig ist.
Tarantino (Regie und Drehbuch): Durchlaufene Schauspielausbildung, Regieworkshops in Sundance.
Nolan (Regie und Drehbuch): Literaturstudium, Filmworkshops an der Uni.
Wes Anderson (Regie und Drehbuch): Philosophiestudium
Steven Spielberg (Regie und Drehbuch, Produzent): Literaturstudium
Die Coens Regie, Buch, Schnitt): Philosophiestudium, Filmworkshop an der Uni
Paul Thomas Anderson (Regie und Drehbuch): Anglistik (abgebrochen)
James Cameron (Regie und Drehbuch), Physik, Literaturstudium
Akira Kurosawa (Regie und Drehbuch): Malereistudium
Kurosawa hat auch Kamera gemacht, nach durchlaufenem künstlerischem Malereistudium). Im Übrigen hab ich immer die Auffassung vertreten, dass geisteswissenschaftliche Studien eine hervorragende Grundlage für Drehbuch und auch Regie sind. In den USA kommt zusätzlich noch die Möglichkeit des Schauspiel- und Filmunterrichts an der Highschool dazu, was vermutlich auch die vielen jungen Regie- und Schauspieltalente in den USA erklärt. Kamera und evtl. auch Filmmusik sind Gewerke, die meiner Beobachtung nach ohne künstlerisches Studium nur sehr schwer auf höchstem Niveau ausgeübt werden können. Möglich ist es aber trotzdem.)
Antwort von nic:
Meine Posts auf Instagram ersetzen ein komplettes Filmstudium. Garantiert.
Antwort von Jott:
Alle hier in der Stadt, die erfolgreiche Producer für Auftragsfilme sind, haben ein abgeschlossenes Studium. Bis auf einen, der war Seemann.
Auftragsfilm mag für manche eklig sein, ist aber nach wie vor sehr lukrativ - und der Titel auf der Visitenkarte trägt entschieden dazu bei, für voll genommen zu werden und an entsprechende Projekte ranzukommen.
Natürlich kann man dem Seemann nacheifern, aber was zum Kuckuck spricht gegen ein (gescheites) Studium mit ausreichendem Praxisanteil? Dort lernt man nicht nur Handwerk, sondern analytisches Denken, kann mit Auslandssemestern oder zumindest Praktika nebenher seine Sprachen in nutzbare Form bringen und muss auch in der Lage sein, eine lesbare Diplomarbeit abzuliefern. Irgend etwas (in der Muttersprache!) fehlerfrei auszudrücken - ich hab's oben schon mal angerissen - ist heutzutage eine sehr selten gewordene Fähigkeit.
Die Qualität der Studiengänge schwankt heute ganz erheblich, das ist schon richtig, und die wenigsten Leute brennen inzwischen für den Beruf. Die machen das nur, weil's hip ist, ihnen nichts anderes einfällt oder die Schule vom Arbeitsamt bezahlt wird. Als früherer Gastdozent und Ausbilder weiß ich das - und ertrage das schon lange nicht mehr. Damals hatte ich auch mit Diplomarbeit-Ghostwriting für faule und/oder unfähige Säcke und Säckinnen gutes Geld verdient, aber das vertiefen wir hier mal lieber nicht! :-)
So was wie Ludwigsburg zum Beispiel ist durchaus zu empfehlen, da muss man sich schon für's Reinkommen anstrengen. Und wer's durchzieht, der findet seinen Weg, hat ein prima Netzwerk, und in einigen Fällen hat's schon bis nach Hollywood gereicht. Schaden tut's sicher nicht.
Antwort von Darth Schneider:
Nun gut heute muss man dann wohl fast etwas studieren.
Zum Glück habe ich wenigstens Tanz und Ballett studiert...wenn man die Kindheit dazuzählt sicher 12 Jahre lang, dazwischen hatte ich mit 17 mein erstes 6 monatiges Engagement in Wien...das war cool, aber Hart.
Das Tanzstück hiess „Schmerzgrenzen“ das 6 mal die Woche, einen Tag frei.
Danach war ich erwachsen und sicher im Kopf schon fertig ausgebildet, obwohl das Tanzstudium noch drei Jahre weiter ging.
Gruss Boris
Antwort von nachtaktiv:
"Onkel Danny" hat geschrieben:
Gerade an einem Filmset ist jede Position von einem Fachmann in diesem Bereich besetzt.
Warum einige echt meinen immer alles machen/können zu müssen, ist echt merkwürdig.
die meinen das nicht, das ist so gewollt. seit über zwanzig jahren wird der generalist gepredigt. anders sind berufsbilder wie "mediengestalter" oder "videograf" nicht zu erklären. "Frank B." hat geschrieben:
:D
Wird dir jetzt immer öfter begegnen. Ich finde übrigens das dumpfe linke Geschwätz ganz schlimm.
na fein. faschcam. dann bin ich hier raus. vaio hat geschrieben:
Auch das ist kein Argument, da die Erfahrung auch der von der "Pike auf Gelernte" bekommt. Meiner Meinung nach ist es eher so, wie der User "Drushba" es weiter oben beschreibt.
wenn die akademischen filmemacher so gut sind, warum wird hier im forum uni sono jede deutsche profi produktion verrissen? Alf302 hat geschrieben:
Tarantino, Nolan, Kubrick, Terry Gilliam, Wes Anderson, Steven Spielberg, die Wachwvskis, Ethan Coen,
Paul Thomas Anderson, James Cameron, Akira Kurosawa etc. haben sich alles selbst beigebracht und erarbeitet, aber das ist wahrscheinlich auch nur ein "Quereisteiger Mythos".
Ob die heutzutasge noch als Quereinsteiger ohne Geld und Beziehungen zum Ruhm kommen würden ?
in zeiten, wo es vierzehnjährige youtuber mit fünfstelligem einkommen im monat gibt? warum nicht? "Sammy D" hat geschrieben:
Ach so, also kein Studium. In Deutschland gibts für jeden Dreck eine Ausbildung.
ein bademeister ist zeitgleich für ein paar hundert leute verantwortlich. ein chirurg nur für den, der gerade unterm messer liegt. ich habe aufgehört, akademiker als herausragend wertvoll zu erachten.
Antwort von Drushba:
nachtaktiv hat geschrieben:
wenn die akademischen filmemacher so gut sind, warum wird hier im forum uni sono jede deutsche profi produktion verrissen?
Vielleicht weil die verissenen Filme trotzdem doof sind? In D wird meist verfilmt, was die Senderredakteure mögen und in der Art wie sie es mögen, da kommt selbst die Constantin nicht immer drumrum.) nachtaktiv hat geschrieben:
ein bademeister ist zeitgleich für ein paar hundert leute verantwortlich. ein chirurg nur für den, der gerade unterm messer liegt. ich habe aufgehört, akademiker als herausragend wertvoll zu erachten.
Also mit Blinddarmdurchbruch gehst Du zum Badmeister, aber wenn Du am Ertrinken bist, wartest Du auf den Chirurg? Ich denke, alle Ausbildungsformen haben ihren Sinn, nur halt nicht überall.)
Antwort von Darth Schneider:
Kleine Korrektur.
In einem Bad trägt jeder Erwachsene Badegast die Verantwortung für sich selber und die Eltern haften für ihre Kinder, auch wenn die Kinder alleine im Freibad sind....
Ein Badmeister hat Aufsichtspflicht und muss reagieren wenn etwas passiert, natürlich im Notfall helfen und neben der ganzen Pflege, Wartung und Reinigung der Anlage dafür sorgen das die Regeln eingehalten werden.
Aber in unseren Baderegeln steht auch Fettgedruckt:
Das Benutzen der Anlage und das Schwimmen im See erfolgt auf eigene Gefahr.
Somit hat ein Chirurg, oder ein Pilot sogar ein Busfahrer eigentlich mehr Verantwortung.
Gruss Boris
Antwort von Frank Glencairn:
Drushba hat geschrieben:
Hier mal Auflösung Deiner Fakenews, denn mit ihrem jeweiligen Studium haben wohl die meisten der oben Genannten das geistige Rüstzeug erlangt, welche neben Talent fürs Geschichtenerzählen notwendig ist.
arantino (Regie und Drehbuch): Durchlaufene Schauspielausbildung, Regieworkshops in Sundance.
Nolan (Regie und Drehbuch): Literaturstudium, Filmworkshops an der Uni.
Wes Anderson (Regie und Drehbuch): Philosophiestudium
Steven Spielberg (Regie und Drehbuch, Produzent): Literaturstudium
Die Coens Regie, Buch, Schnitt): Philosophiestudium, Filmworkshop an der Uni
Paul Thomas Anderson (Regie und Drehbuch): Anglistik (abgebrochen)
James Cameron (Regie und Drehbuch), Physik, Literaturstudium
Akira Kurosawa (Regie und Drehbuch): Malereistudium
Der gemeinsame Nenner ist: Hör auf übers Filmemachen zu reden, sondern schnapp dir ne Kamera, mach nen Film, und lerne dabei.
Tarantino hat die Schauspielausbildung nicht "durchlaufen", sondern er hat sie abgebrochen.
Seine Meinung zu Filmschulen: When people ask me if I went to film school I tell them, no, I went to films... rather than go to film school, get a camera and make a movie - trying to make a film yourself with no money is the best film school you can do.
Nolan: “I think it was Stanley Kubrick who said that the best way to learn how to make a film is to make a film, and I’ve certainly found that to be the case. When you’re making films with friends on a shoestring, you have to be able to do all the jobs yourself. When we made Following we were shooting on Saturdays because we all had jobs during the week, and sometimes people wouldn’t turn up. So on the larger films, I knew enough about every job on the set to be a pain in the ass to everybody.
Spielberg (der 3 mal erfolglos versucht hat auf ne Filmschule zu kommen) hat mit 8 seinen ersten Film gedreht, und mit 13 einen Preis für seinen ersten 40minüter gewonnen. Mit 16 hat er mt Firelight (140 Minuten) seinen ersten kommerziell erfolgreichen Spielfilm gedreht - alles selbst erarbeitet. "Just get a camera and make a movie, you learn more in four weeks than in four years of film school.
Paul Thomas Anderson hatte nach 2 Tagen die Nase voll von der Filmschule, und entschied lieber von Audiokommentaren zu lernen, und einen Kurzfilm zu drehen, der seine eigene "Filmschule" sein sollte. "Anderson attended film school for only two days, preferring to learn the craft by watching films by the filmmakers he liked, as well as watching films accompanied by director's audio commentary."
Kubrick: “The best thing that young filmmakers can do is to get a camera and make a movie of any kind”
Terry Gilliam's Meinung zu Filmschulen: “Film school is for fools. Get your camera and live and learn how to make films. I watched a lot of movies, I didn’t go to film school and the greatest education I had is actually making films. So make a movie.”
Antwort von nic:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: Drushba hat geschrieben:
Hier mal Auflösung Deiner Fakenews, denn mit ihrem jeweiligen Studium haben wohl die meisten der oben Genannten das geistige Rüstzeug erlangt, welche neben Talent fürs Geschichtenerzählen notwendig ist.
arantino (Regie und Drehbuch): Durchlaufene Schauspielausbildung, Regieworkshops in Sundance.
Nolan (Regie und Drehbuch): Literaturstudium, Filmworkshops an der Uni.
Wes Anderson (Regie und Drehbuch): Philosophiestudium
Steven Spielberg (Regie und Drehbuch, Produzent): Literaturstudium
Die Coens Regie, Buch, Schnitt): Philosophiestudium, Filmworkshop an der Uni
Paul Thomas Anderson (Regie und Drehbuch): Anglistik (abgebrochen)
James Cameron (Regie und Drehbuch), Physik, Literaturstudium
Akira Kurosawa (Regie und Drehbuch): Malereistudium
Der gemeinsame Nenner ist: Hör auf übers Filmemachen zu reden, sondern schnapp dir ne Kamera, mach nen Film, und lerne dabei.
Tarantino hat die Schauspielausbildung nicht "durchlaufen", sondern er hat sie abgebrochen.
Seine Meinung zu Filmschulen: When people ask me if I went to film school I tell them, no, I went to films... rather than go to film school, get a camera and make a movie - trying to make a film yourself with no money is the best film school you can do.
Nolan: “I think it was Stanley Kubrick who said that the best way to learn how to make a film is to make a film, and I’ve certainly found that to be the case. When you’re making films with friends on a shoestring, you have to be able to do all the jobs yourself. When we made Following we were shooting on Saturdays because we all had jobs during the week, and sometimes people wouldn’t turn up. So on the larger films, I knew enough about every job on the set to be a pain in the ass to everybody.
Spielberg (der 3 mal erfolglos versucht hat auf ne Filmschule zu kommen) hat mit 8 seinen ersten Film gedreht, und mit 13 einen Preis für seinen ersten 40minüter gewonnen. Mit 16 hat er mt Firelight (140 Minuten) seinen ersten kommerziell erfolgreichen Spielfilm gedreht - alles selbst erarbeitet. "Just get a camera and make a movie, you learn more in four weeks than in four years of film school.
Paul Thomas Anderson hatte nach 2 Tagen die Nase voll von der Filmschule, und entschied lieber von Audiokommentaren zu lernen, und einen Kurzfilm zu drehen, der seine eigene "Filmschule" sein sollte. "Anderson attended film school for only two days, preferring to learn the craft by watching films by the filmmakers he liked, as well as watching films accompanied by director's audio commentary."
Kubrick: “The best thing that young filmmakers can do is to get a camera and make a movie of any kind”
Terry Gilliam's Meinung zu Filmschulen: “Film school is for fools. Get your camera and live and learn how to make films. I watched a lot of movies, I didn’t go to film school and the greatest education I had is actually making films. So make a movie.”
Zusammenfassend: Wenn du kein Genie bist (also so normalsterblich wie ich und vielleicht noch ein paar andere hier) und für deinen Erfolg eine gewisse Basis an Kenntnissen und Beziehungen brauchst, ist ein Filmstudium ein sehr guter Anfang. Nirgendwo sonst kannst du in so kurzer Zeit mit so viel Unterstützung so viele Filme drehen...
Antwort von Darth Schneider:
Taugen die Filme von den Filmschulen dann auch was ? Wenn, ja...
hätten die Talente das dann nicht auch ohne die Filmschule geschafft , einen guten Film zudrehen ?
Gruss Boris
Antwort von nic:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Taugen die Filme von den Filmschulen dann auch was ? Wenn, ja...
hätten die Talente das dann nicht auch ohne die Filmschule geschafft , einen guten Film zudrehen ?
Gruss Boris
Vielleicht. Aber sie hätten nicht die Leute getroffen, die sie dort getroffen haben. Wenn du versprichst es niemanden zu sagen, dann vertraue ich dir ein Geheimnis an: Es geht nicht so sehr darum wie gut du bist (wenn du ein annähernd durchschnittliches Level an Erfahrung, Talent und Durchhaltevermögen hast), es geht vor allem darum wen du kennst - und wer dich kennt. Dann bekommst du irgendwann auch deine Chancen und musst abliefern. Das alles gilt natürlich nicht, wenn du ein absolutes Genie bist... aber darin habe ich keine Erfahrungen .
Antwort von dosaris:
nic hat geschrieben:
...Wenn du ... für deinen Erfolg eine gewisse Basis an Kenntnissen und Beziehungen brauchst, ist ein Filmstudium ein sehr guter Anfang. Nirgendwo sonst kannst du in so kurzer Zeit mit so viel Unterstützung so viele Filme drehen...
genau, dieses Fundament wird von Leugnern gern übersehen:
Die Ausbildung ist nichts anderes als ein stark kondensiertes Lernen.
Vieles, was man durch selber versuchen irgendwann irgendwie heraus knobelt, hatten andere im selben
Metier bereits zuvor gefunden und vermitteln dies. Die Lerneffizienz ist einfach größer
(wobei es natürlich auch immer wieder miese Didaktiker gibt)
Dass es immer wieder irgendwo erfolgreiche Dilletanten gibt wird zu gern als Beleg genutzt,
dass Ausbildung überflüssig sei. Ein beliebtes Missverständnis, was der eigenen Hybris schmeichelt.
Hier werden die Ausnahmen zur Regel überhöht.
Wenn ich 'ne Herz-OP brauche gehe ich zum HTG-Chirurgen mit Approbation und Facharzt-Ausbildung,
wenn ich vor Gericht muss nehme ich einen Anwalt als Volljurist dazu,
usw
kann aber natürlich jeder selber für sich anders entscheiden ...
Antwort von rainermann:
Vielleicht sollte man einfach auch mal klarstellen, dass es Schulen gibt, die "was mit Medien" machen und eben DIE Filmhochschulen. Wird sicherlich alles manchmal in einen Topf geworfen, wie man aus den Diskussionen herauslesen kann. Und ja, da gibt es nämlich durchaus deutliche Unterschiede in Umfang und Qualität der Ausbildung. Wer nicht so recht weiss, ob er z.B. in Ludwigsburg oder der HFF in München studieren soll, kann sich's eh sparen. Da wird schon beim Bewerben radikal ausgesiebt. Von Ludwigsburg weiss ich aus Erfahrung, dass die Ausbildung die Schule so viel Geld und Aufwand kostet, dass man da ganz sicher niemanden mitziehen möchte, der das halt einfach cool findet, was mit Film zu machen. Und dann gibt es noch die ganzen Medienschulen, die erst in den letzten 10/15 Jahren aus dem Boden gestampft wurden. Da muss man dann als Interessent wahrscheinlich erst mal schauen, dass man die Spreu vom Weizen getrennt bekommt, um sich für den richtigen Weg zu entscheiden...
Antwort von Frank Glencairn:
Kleiner Reality-Check: Obgleich es den Dozenten von heute schwer fällt, ihre eigene Arbeit oder die der Kollegen zu kritisieren, so fällt doch manch einem im Rückblick auf das eigene Filmstudium ein, was da (einst) im Argen lag. Torsten C. Fischer, Dozent an der Filmakademie in Baden-Württemberg, hat an der DFFB studiert: „Mit meiner eigenen Akademiezeit verbinde ich durchaus zwiespältige Erinnerungen. Ich traf dort meist auf festangestellte Dozenten, die keine Filme mehr drehten, die gescheitert waren und sich nun frustriert durch ihre Lehrtätigkeit finanzierten. So wurden wir viel zu häufig mit pseudo-akademischen, selbstverfassten Stildogmen konfrontiert. Es entstand ein Klima, in dem die Studenten ihre Dozenten nicht mehr ernst nahmen.“ Eine Kritik, die auch Nico Hofmann bestärkt, der von einem Gespräch mit dem früheren Leiter der Filmakademie in Ludwigsburg berichtet: „Meine Erfahrungen in München waren identisch mit denen von Albrecht Ade. Ade hat mir irgendwann gesagt: ‚Wenn eines nicht in Frage kommt, dann ist es eine Art von verbeamtetem Lehrertum, indem dritt- und viertklassige abgebrochene Künstler ihren Lebensfrust an Studenten weitergeben.‘ Man muss leider sagen, dass das an vielen Hochschulen in allen Bereichen der Fall ist. Bei lebenslanger Verbeamtung bekommt man selten gute Leute unter Vertrag, die haben nämlich zu viel zu tun.“ Mit Jochen Kuhn gibt es allerdings auch eine Stimme aus Ludwigsburg, die sich gegen die Verurteilung von festen Dozenten erhebt: „Lehrende, die im Glanz ihrer Prominenz und Professionalität ab und zu mal kommen, um dann ihre Bedeutung durch Zeitknappheit zu unterstreichen, lassen zu viel zu wünschen übrig. (…) Dauer und Ausdauer im Unterricht sind meines Erachtens unabdingbar.“ Offenbar ist die Wahl der Dozenten eine in Ludwigsburg virulente und zugleich spaltende Frage, die schnell zu jener über das Verhältnis der Schulen zur Branche und deren Anforderungen führt.
Antwort von rainermann:
@Frank - und daher war LBurg damals durchaus eine gute Entscheidung (für uns Studenten).
Man erkannte das Problem an oberster Stelle (Prof.Ade) und versuchte, das beste daraus zu machen.
Bei mir speziell war es z.B. die Werbe-Ikone Volker Schlegel, mit dem man einen direkten Draht zum damals aktuellen Werbebusiness hatte (könnte mir durchaus denken, dass er mit dem Thema Zeitknappheit gemeint war) oder als Gegenbeispiel Peter Lilienthal, der nicht mehr viel drehte - aber nicht aus Erfolglosigkeit, sondern Altersgründen - und einen ganz großen Schatz an Lebenserfahrung weitergab. Und durchaus dem ein oder anderen Studenten persönlich Starthilfe gab. Auch Festangestellte gab es. Wie z.B. Volker Engel. Alles andere, als ein frustrierter Erfolgloser. Im Gegenteil, für ihn DIE Startrampe in eine enorme Karriere im Bereich SFX. Wie es HEUTE dort aussieht, kann ich nicht sagen.Damals wehte dort jedenfalls noch ein frischer Wind und ich bin sicher, die Luft ist dort inzwischen auch noch zu spüren. So, das war das Wort zum Wochenbeginn :)
Antwort von pillepalle:
Es gibt sicher auch ein paar gute Filmhochschulen, aber wer etwas Talent und Willen hat, der schafft das auch ohne Filmhochschule. Die 'guten Kontakte' die hier als wichtig genannt werden bekommt man nirgendwo besser als in der Praxis. Es sind ja bestenfalls einige der letzten zwei Generation an Filmemachern, die überhaupt die Option der Hochschule gehabt haben und 80% der Leute aus der Filmindustrie sind als Quereinsteiger, oder Autodidakten, in ihren Beruf gekommen. Weil sie eben am Set assistiert haben, oder nach der Schule ein Praktikum bei einem Fernsehsender gemacht haben ect. Man lernt schwimmen wenn man ins kalte Wasser springt... und zwar relativ schnell :) Oder man geht unter. Aber dann hat man in der Regel auch nicht Jahre verloren um einzusehen das es doch nichts für einen ist. Ich erinnere mich noch an meine erste Assistentin bei meinem ersten großen Foto-Job. Sie war gelernte Fotografin und hatte bevor sie als freie Assistentin arbeitete in einem Labor gearbeitet, in dem die Filme der Blitzkästen (damals waren die noch analog) entwickelt wurden. Aber sie hatte nie genug Mut, Willen und Ehrgeiz es wirklich selber als Fotografin zu schaffen. Das wirklich wichtige muss aus einem selber kommen. Soviel zum Thema Ausbildung...
Und der Vergleich mit einem Juristen, oder Herzchirurgen hinkt natürlich, denn letzterer kann auch erheblichen Schaden anrichten wenn er sein Handwerk nicht beherrscht und es ist ohnehin verboten ohne Jura- oder MedizinStudium zu arbeiten. Ein schlechter Filmemacher, Regisseur, oder Kameramann bekommt bestenfalls keine Aufträge mehr, aber mehr als ein miserables Ergebnis kann dabei nicht heraus kommen. In einem kreativen Beruf nimmt niemand ernsthaft Schaden.
VG
Antwort von nic:
pillepalle hat geschrieben:
Es gibt sicher auch ein paar gute Filmhochschulen, aber wer etwas Talent und Willen hat, der schafft das auch ohne Filmhochschule. Die 'guten Kontakte' die hier als wichtig genannt werden bekommt man nirgendwo besser als in der Praxis. Es sind ja bestenfalls einige der letzten zwei Generation an Filmemachern, die überhaupt die Option der Hochschule gehabt haben und 80% der Leute aus der Filmindustrie sind als Quereinsteiger, oder Autodidakten, in ihren Beruf gekommen. Weil sie eben am Set assistiert haben, oder nach der Schule ein Praktikum bei einem Fernsehsender gemacht haben ect. Man lernt schwimmen wenn man ins kalte Wasser springt... und zwar relativ schnell :) Oder man geht unter. Aber dann hat man in der Regel auch nicht Jahre verloren um einzusehen das es doch nichts für einen ist. Ich erinnere mich noch an meine erste Assistentin bei meinem ersten großen Foto-Job. Sie war gelernte Fotografin und hatte bevor sie als freie Assistentin arbeitete in einem Labor gearbeitet, in dem die Filme der Blitzkästen (damals waren die noch analog) entwickelt wurden. Aber sie hatte nie genug Mut, Willen und Ehrgeiz es wirklich selber als Fotografin zu schaffen. Das wirklich wichtige muss aus einem selber kommen. Soviel zum Thema Ausbildung...
Und der Vergleich mit einem Juristen, oder Herzchirurgen hinkt natürlich, denn letzterer kann auch erheblichen Schaden anrichten er sein Handwerk nicht beherrscht und es ist ohnehin verboten ohne Jura- oder MedizinStudium zu arbeiten. Ein schlechter Filmemacher, Regisseur, oder Kameramann bekommt bestenfalls keine Aufträge mehr, aber mehr als ein miserables Ergebnis kann dabei nicht heraus kommen. In einem kreativen Beruf nimmt niemand ernsthaft Schaden.
VG
Du empfiehlst also als Produktionsassistent anzufangen und dich innerhalb weniger Jahre zum lichtsetzenden Kameramenschen bei Werbe-, Serien- und Spielfilmproduktionen hochzuarbeiten? Das funktioniert so schnell (in der Regel) nicht. Der Weg über ein Studium ist meines Erachtens nach der schnellere. Da stehst du nach ein paar Monaten mit einer richtigen Crew, einem Drehbuch und Darstellern mit guter Technik am Set und trägst Verantwortung. Außerhalb einer Hochschule hast du diese Möglichkeit gar nicht.
Antwort von pillepalle:
@ nic
Ich weiss nicht bei welcher Musterhochschule das so ist, aber die Studenten-Projekte von denen ich etwas mitbekommen habe hatten wenig mit echten Produktionsalltag zu tun. Da kann man sich spielerisch ausprobieren, aber wenn da etwas schief geht, hat es null Konsequenzen. Das ist eigentlich auch meine größte Kritik daran. Mir kommt es so vor als haben die Leute relativ wenig Know-How in relativ langer Zeit erlernt und kommen meist daher wie Schalftabletten. Wenn jemand wirklich für etwas brennt, kann er das und vieles andere, was selbst die Professoren an der Filmhochschule nicht wissen und vermitteln, viel schneller lernen. Man arbeitet mit vielen verschiedenen Leuten zusammen und nimmt von jedem etwas mit. Dieser Erfahrungsschatz ist unersetzlich und wenn man von der Hochschule kommt, fehlt der einem in der Regel.
VG
Antwort von Drushba:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Taugen die Filme von den Filmschulen dann auch was ? Wenn, ja...
hätten die Talente das dann nicht auch ohne die Filmschule geschafft , einen guten Film zudrehen ?
Gruss Boris
Ziemlich oft taugen die Filme aus den ersten Studienjahren nicht so viel. Darum geht es aber nicht in erster Linie. Es geht ums gemeinsame Üben, Ausprobieren und besser werden. Auf meiner Hochschule waren die ersten beiden Jahre eher fürs Lernen da. Viele Übungen der ersten beiden Jahre waren daher auch künstlerische Übungen ohne Anspruch auf einen fertigen Film. Da wurde Lichtsetzen geübt, Regie, Dramaturgie, Montage, etc. Ich habe selbst nicht Kamera studiert und hatte dies wie alle Nichtkamerastudenten nur als Teilbereich im allgemeinen Technikunterricht, musste aber Kamerastudies für meine eigenen Projekte anwerben. Deshalb habe ich gesehen, wie schnell die Kamerastudis besser wurden, mich bald weit hinter sich liessen, ausgehend davon, dass wir alle die mehr oder weniger gleiche Basis zu Studienbeginn hatten. Auch habe ich sehr schnell gemerkt, dass die guten Leute immer eine gewisse Bescheidenheit inne hatten. Grosskotze, wie sie hier gelegentlich auftreten, hatten - sofern sie die Aufnahmeprüfung überhaupt schafften - neben der schwierigen Persönlichkeitsstruktur oft einfach fachliche Mängel, weil sie glaubten, nichts mehr lernen zu müssen. Bei einigen Quereinsteigern sehe ich das ähnlich. Wer sich selbst erhöhen möchte, indem er andere abwertet, taugt meist nicht viel - über alle Bereiche hinweg.
Die grösste Gefahr beim Quereinstieg ist meiner Meinung nach die geringe Bandbreite und daraus hervorgehend dieser normative Konservatismus, der sich darin zeigt, nichts Neues zu wagen, sondern immer nur eine abgedroschene Kopie des augenblicklichen Mainstream-Standards abzugeben, an welchen man sich irgendwie heranarbeitet (und diesen dann womöglich auch noch über alles Andere zu stellen). Das gelingt dann auf der handwerklichen Ebene eventuell sogar ganz gut, nur fehlt die grundlegende Fähigkeit, neue Stile zu entwickeln, wenn es ein Projekt erfordert. Dabei schwingt wohl die Angst davor mit, mit neuen Ideen zu scheitern. Die Angst ist vermutlich auch ein Grund, warum manche (zum Glück nicht alle) Quereinsteiger meinen Filmstudenten und Andersdenkende pauschal abwerten zu müssen. Besonders schwierige Kandidaten sind gelernte Fotografen, weil diese eigentlich erstmal nur vom Standbild her denken und gar nicht erkennen, in welchem Haltungsgegensatz sie zum Filmwerk stehen, welches aus vielen Ebenen besteht, deren Bedeutung variert und immer in Konjunktion mit den anderen Gewerken steht. Film ist etwas anderes und die Bildebene ist ein wichtiges, aber nicht das allentscheidende Element, um eine emotionale Dichte (vulgo: "guten Film") hinzubekommen. Ich denke, alles ist möglich, auch ohne Filmhochschule, aber maßgeblich ist die Offenheit und die "Personality". Wer von vornherein immer alles weiß, lernt nie dazu.)
Antwort von mash_gh4:
ich persönlich finde gerade das dazwischen -- den raum zw. institutionalisiertem schul-/ausbildungsbetrieb und konzentrierter selbstverwalteter wissens- und handwerksaneignung bzw. produkltion im kollektiv -- am spannendsten und erstrebenswertesten!
so etwas wie es rene allio mit seinem Centre Méditerranéen de Création Cinématographique (CMCC) eine weile lang umzusetzen versucht hat.
auch ich durfte ähnliche bestrebungen, wenn auch nur in reichlich abgemilderter form, noch anfang der 90er-jahren in einer kommunalen filmwerkstatt praktisch erleben. natürlich war es nicht unbedingt das sprungbrett zu beruflichem erfolg und großem geld, aber nachhaltig geprägt hat es mich trotzdem.
Antwort von Frank Glencairn:
Es ist 2019 nicht 1980.
Alles was an einer Filmschule unterrichtet wird, kann ich auch im Internet finden (und mehr).
Was das spielerische ausprobieren betrifft, auch das kann man gerade heute, nach der weitgehenden Demokratisierung der Produktionsmittel einfacher, besser und billiger als jemals zuvor.
Weder die Hardwarekosten, noch mangelnder Zugang zu KnowHow stehen heute zwischen jemanden der das lernen/machen will, und seinem Film.
Antwort von Alf302:
Das Internet, kann weder die Connection, noch den Licht oder Tonmann ersetzen
und ist in den meisten Fällern FAKE das nur Zeit stiehlt
Antwort von Frank Glencairn:
Das Internet ist "fake"?
Bitte erleuchte uns.
Antwort von Alf302:
Lies die hallt mal die Postings auf index.php durch, dann weißt dass sich von 1000 Usern nur 5 wirklich auskennen.
Antwort von pillepalle:
@ Drushba
Ich habe ja nicht gesagt das man auf einer Filmhochschule nicht auch nützliche Dinge lernt und manches, vor allem geschichtliches und theoretisches was manchem Quereinsteiger fehlt. Die ein oder andere Vorlesung fände ich selber vermutlich auch noch interessant :) Und es gibt auch sicher auch Leute in der Filmbranche die in ihrer Nische zufrieden sind und nichts neues dazu lernen wollen, oder müssen. Aber in den meisten kreativen Berufen lernt man nie aus und entwickelt sich sein ganzes Leben weiter. Um so mehr wenn man von der Filmhochschule kommt. Da fängt man ja auch gerade erst an zu lernen.
Natürlich gibt es auch in der Filmbranche und sicher auch in Deutschland, wo viel über Fördermittel läuft, Vitamin B und Professoren die ihren Lieblingsstudenten den Einstieg erleichtern/ermöglichen. Aber ganz allgemein interessiert später niemanden mehr irgend ein Diplom, sondern welche Erfahrungen und Projekte/Arbeiten er/sie gemacht hat. Und jemand der z.B. 5 Jahre in der Filmindustrie gearbeitet hat wird in der Regel viel lieber genommen, als jemand der frisch von der Hochschule kommt. Einfach weil er meist Null praktische Erfahrung hat und man ihm quasi alles von der Pike auf neu beibringen muss. Man weiß auch nichts über die Teamfähigkeit und Belastbarkeit eines Filmstudenten. Soziale Kompetenz lernt man erst am Set, oder bei realen Jobs. Das kann man in der Hochschulblase nicht lernen und simulieren... selbst das Duale-System im Handwerk ist da im Bezug auf die Arbeitswirklichkeit besser. Da arbeitet man, neben der Schule, wenigstens in einem realen Betrieb und lernt den Arbeitsalltag auch tatsächlich kennen.
Wie gesagt, viele Wege führen nach Rom. Der Akademiker lernt sicher andere Dinge als der Praktiker. Bildung schadet nie. Aber die eigene Erfahrung und Filmarbeit ist in der Regel mehr Wert als jedes theoretische Hintergrundwissen. Am Ende muss man den Film auch machen und nicht nur drüber reden :)
VG
Antwort von rainermann:
pillepalle hat geschrieben:
Wie gesagt, viele Wege führen nach Rom. Der Akademiker lernt sicher andere Dinge als der Praktiker. Bildung schadet nie. Aber die eigene Erfahrung und Filmarbeit ist in der Regel mehr Wert als jedes theoretische Hintergrundwissen. Am Ende muss man den Film auch machen und nicht nur drüber reden :)
inhaltlich vollkommen richtig - was die "großen" Filmschulen betrifft aber komplett daneben. Ich würde gerne mal wissen, wie sich nicht-Abgänger solcher Filmschulen eine solche denn vorstellen: Theoretische Lesungen von 9bis12 und am Mittag lässiges Larifari-Studi-Leben? Gibt es sicherlich auch, aber ich denke, in Berlin, München und LBurg sicherlich kaum (LBurg und München weiss ich, Berlin nehme ich mal an...)
Antwort von pillepalle:
@ rainermann
Na eben relativ Praxisfern. Neue Entwicklungen und Techniken kommen nicht von den Hochschulen, sondern von Praktikern die neue Wege gehen und Dinge ausprobieren. Das sind Künstler, oder Freaks im positiven Sinne. Und selbst bei den von Akademikern so gerne belächelten rein kommerziellen und Handwerklich sauberen Arbeiten, bei denen es nicht um intellektuelle Klimmzüge geht, lernt man Dinge die an keiner Hochschule der Welt gelehrt werden. Hochschüler besitzen ein paar allgemeine Kenntnisse in X Y, oder Z und haben nur eine grobe Vorstellung davon, wie Dinge tatsächlich umgesetzt werden. Und schon gar nicht unter welchen Bedingungen. Oft kennen sie auch nicht die neuesten Produktionstechniken, weil das Hochschulsystem dazu viel zu träge ist. Um nur mal ein paar Dinge zu nennen.
VG
Antwort von nic:
pillepalle hat geschrieben:
@ rainermann
Na eben relativ Praxisfern. Neue Entwicklungen und Techniken kommen nicht von den Hochschulen, sondern von Praktikern die neue Wege gehen und Dinge ausprobieren. Das sind Künstler, oder Freaks im positiven Sinne. Und selbst bei den von Akademikern so gerne belächelten rein kommerziellen und Handwerklich sauberen Arbeiten, bei denen es nicht um intellektuelle Klimmzüge geht, lernt man Dinge die an keiner Hochschule der Welt gelehrt werden. Hochschüler besitzen ein paar allgemeine Kenntnisse in X Y, oder Z und haben nur eine grobe Vorstellung davon, wie Dinge tatsächlich umgesetzt werden. Und schon gar nicht unter welchen Bedingungen. Oft kennen sie auch nicht die neuesten Produktionstechniken, weil das Hochschulsystem dazu viel zu träge ist. Um nur mal ein paar Dinge zu nennen.
VG
Mhm. Ich glaube deine Meinung basiert vor allem aus Vorurteilen. Die
klassischen deutschen Filmhochschulen lehren ziemlich praxisnah. Das darfst du nicht mit den privaten ‘Filmschulen’ wie SAE verwechseln. Bei denen bin ich auch sehr skeptisch was den tatsächlichen Nutzen angeht...
Antwort von rainermann:
@ pillepalle das mag für viele Schulen gelten, ich kann halt nur von LBurg konkret berichten - daher will ich Deiner Meinung nicht grundsätzlich widersprechen. Jedenfalls hatten wir damals u.a. einen der allerersten Avid in Deutschland. Wir konnten ran an das legendäre Teil, damit schneiden, spielen, experimentieren. Im ersten Jahr gab's schnödes S-VHS, danach 16mm bis hin zu 35mm. Ich lernte noch Filmrollen einlegen, wir bastelten nächtelang an unseren Sets, Michael Ballhaus lief mit uns durch die Staatsgalerie und erzählte vom Licht. Mit Peter Lilienthal stritt ich mich lange darüber, ob man "heute" (90er) Nazis mit dem Stilmittel eines Musicals "angehen" könnte - das ging hoch bis hin zu Prof.Ade, dem meine Idee der "Tunte mit der Lunte" gefiel - aber der fest hinter seinen Dozenten stand, wie er mir unter vier Augen sagte. Wir lernten, Nachts bei Regen in Matschepampe im Wald mit einem Dieselgenerator Hänsel und Gretel zu beleuchten und bei Firmen um Unterstützung für Ausstattung zu kämpfen. Ja, Theorie gab es auch: Filmgeschichte und Produktion, einmal die Woche. Da musste man halt hin, war aber auch sehr interessant und eher eine Erholung vom restlichen "Betrieb". Ach ja - dank der Schule und meines Dozenten Wolfgang Kirchner konnte ich beim SWR ein paar Ideen pitchen und meine ersten Exposees verkaufen. Andere können andere Geschichten erzählen... ob's was bringt oder nicht, war für uns doch gar nicht die Frage - die 4 Jahre waren ein feuchter Traum eines jeden, der Film liebte! Ja, es war auch eine Blase - eine Blase voller Drehs, Arbeiten und Erfahrungen und teils unglaublich spannender Kontakte hinaus ins "Business". Man war "mittendrin".
Antwort von Frank Glencairn:
Alf302 hat geschrieben:
Lies die hallt mal die Postings auf index.php durch, dann weißt dass sich von 1000 Usern nur 5 wirklich auskennen.
Ach so, Slashcam ist jetzt auf einmal "das Internet"
Antwort von Alf302:
Ich interpretiere das mal so, dass man hier nichts lernen kann, weil sich die "Profis" wir immer nicht einigen können.
;-((
Antwort von nachtaktiv:
Drushba hat geschrieben:
Also mit Blinddarmdurchbruch gehst Du zum Badmeister, aber wenn Du am Ertrinken bist, wartest Du auf den Chirurg? Ich denke, alle Ausbildungsformen haben ihren Sinn, nur halt nicht überall.)
thema verfehlt. es geht nicht um den ausbildungssinn, sondern um die unterschiedliche wertschätzung, die allein durch den bildungsgrad einer ausbildung bestimmt zu werden scheint.. und da haben wir hier ein offensichtliches problem. "Darth Schneider" hat geschrieben:
Somit hat ein Chirurg, oder ein Pilot sogar ein Busfahrer eigentlich mehr Verantwortung.
vielen dank für die info. ich streiche bademeister und setze busfahrer ein. "Frank Glencairn" hat geschrieben:
Es ist 2019 nicht 1980.
Alles was an einer Filmschule unterrichtet wird, kann ich auch im Internet finden (und mehr).
Was das spielerische ausprobieren betrifft, auch das kann man gerade heute, nach der weitgehenden Demokratisierung der Produktionsmittel einfacher, besser und billiger als jemals zuvor.
Weder die Hardwarekosten, noch mangelnder Zugang zu KnowHow stehen heute zwischen jemanden der das lernen/machen will, und seinem Film.
absolute zustimmung. film ist heute nicht mehr herrschaftswissen. gott sei dank. pillepalle hat geschrieben:
Na eben relativ Praxisfern. Neue Entwicklungen und Techniken kommen nicht von den Hochschulen, sondern von Praktikern die neue Wege gehen und Dinge ausprobieren. Das sind Künstler, oder Freaks im positiven Sinne. Und selbst bei den von Akademikern so gerne belächelten rein kommerziellen und Handwerklich sauberen Arbeiten, bei denen es nicht um intellektuelle Klimmzüge geht, lernt man Dinge die an keiner Hochschule der Welt gelehrt werden. Hochschüler besitzen ein paar allgemeine Kenntnisse in X Y, oder Z und haben nur eine grobe Vorstellung davon, wie Dinge tatsächlich umgesetzt werden. Und schon gar nicht unter welchen Bedingungen. Oft kennen sie auch nicht die neuesten Produktionstechniken, weil das Hochschulsystem dazu viel zu träge ist. Um nur mal ein paar Dinge zu nennen.
VG
das alte problem. akademiker, die schulwissen mit realität verwechseln. ich hab mal ner "irgendwas mit medien" studentin erklären müssen, wie ihre canon knipse funktioniert. die wusste echt null. Alf302 hat geschrieben:
Ich interpretiere das mal so, dass man hier nichts lernen kann, weil sich die "Profis" wir immer nicht einigen können.
;-((
so würde ich das nicht sagen. du mußt halt die hohlbirnen von den können unterscheiden lernen. ich für meinen teil hab hier ne menge mitnehmen können. so, daß ich als hobbyfilmer immer mehr zu tun bekomme und man mir mittlerweile sogar mit den scheinen hinterher winkt. was ich aber grundsätzlich ablehne mit verweis auf einen örtlichen unternehmer.
Antwort von Drushba:
nachtaktiv hat geschrieben: Drushba hat geschrieben:
Also mit Blinddarmdurchbruch gehst Du zum Badmeister, aber wenn Du am Ertrinken bist, wartest Du auf den Chirurg? Ich denke, alle Ausbildungsformen haben ihren Sinn, nur halt nicht überall.)
thema verfehlt. es geht nicht um den ausbildungssinn, sondern um die unterschiedliche wertschätzung, die allein durch den bildungsgrad einer ausbildung bestimmt zu werden scheint.. und da haben wir hier ein offensichtliches problem.
Ja, das haben hier einige. Vor allem bestimmte "Quereinsteiger", die sich permanent abwertend über andere äussern. Wers nötig hat...
Antwort von Darth Schneider:
Jungs, bleibt auf dem Boden der Realität.
Es gibt hervorragende Filmemacher die studiert haben und es gibt auch viele ebensogute Leute die gar nix studiert haben....
Das ist ein Fakt, da gibt es nix zu rütteln daran.
Gestern war auch eine junge Tv Macherin von einem kleineren Tv Sender bei uns in der Badi um ein kurzes Interview mit mir zu drehen.
Die Dame hatte bei der Kamera bei Regenwetter den ND Filter auf Stufe vier und nicht mal kurz einen Kopfhörer auf dem Kopf um den Ton mal zu kontrollieren...das obwohl ihr das Mikrofon vorher aber voll auf den Betonboden gefallen ist.
Manueller Weissabgleich...Fehlanzeige.
Bildstabilisierung eingeschaltet...Kamera auf dem Stativ.
Aber lassen wir das sie war ja sehr nett und auch motiviert.
Sie sagte sie habe auch irgendwas mit Medien studiert..
Mein Onkel war übrigens Arzt, Psychiater, ein ziemlich erfolgreicher dazu noch. Der hat behauptet mindestens ein Drittel aller Ärzte sind gar keine besonders guten Ärzte....also Studium hin oder her....
Warum studieren heute eigentlich so viel mehr junge Leute wie früher ????
Sind die Menschen Intelligenter geworden ???
Ich denke das nicht.
Ich denke die Anforderungen bei den Aufnahmeprüfungen sind einfach viel weniger streng.....
Gruss Boris
Antwort von domain:
Human Investment ist immer noch die beste und nachhaltigste Investitionsart. Neben etlichen alternativen Ausbildungs- und Bildungseinrichtungen gibt es bei uns je nach Uni Zugangsbeschränkungen und zwar hauptsächlich in den Studienrichtungen Wirtschafts- und Sozialwissenschaften und Medizin.
Allerding hatten in Österreich 2013 nur 14 Prozent der 25- bis 64-Jährigen einen akademischen Abschluss. Das ist der zweitniedrigste Wert vor Slowenien (13 Prozent), knapp vor Österreich liegen die Türkei, Portugal und Italien (16 Prozent), Deutschland (17 Prozent) sowie Slowakei, Mexiko und Griechenland (je 18 Prozent). Spitzenreiter sind Norwegen (37 Prozent) und Dänemark (33 Prozent).
Die Zulassungsprüfung für das Bachelorstudium an der Filmakademie Wien z.B. gliedert sich in vier Teile:
Teil 1: Vorlage der zur Aufgabe gestellten Arbeiten (siehe Bewerbungsunterlagen)
Teil 2: Mündliche Befragung zu den eingereichten Arbeiten
Teil 3: Fachspezifische, praktisch-künstlerische Arbeiten zur Feststellung der Begabung für die zentralen künstlerischen Fächer
Teil 4: die im Teil 3 gelösten Aufgaben dienen als Grundlage einer weiteren mündlichen Befragung durch den Prüfungssenat
Im Fach Regie unterrichtet übrigens auch Michael Haneke.
Antwort von rdcl:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Jungs, bleibt auf dem Boden der Realität.
Es gibt hervorragende Filmemacher die studiert haben und es gibt auch viele ebensogute Leute die gar nix studiert haben....
Das ist ein Fakt, da gibt es nix zu rütteln daran.
Gestern war auch eine junge Tv Macherin von einem kleineren Tv Sender bei uns in der Badi um ein kurzes Interview mit mir zu drehen.
Die Dame hatte bei der Kamera bei Regenwetter den ND Filter auf Stufe vier und nicht mal kurz einen Kopfhörer auf dem Kopf um den Ton mal zu kontrollieren...das obwohl ihr das Mikrofon vorher aber voll auf den Betonboden gefallen ist.
Manueller Weissabgleich...Fehlanzeige.
Bildstabilisierung eingeschaltet...Kamera auf dem Stativ.
Aber lassen wir das sie war ja sehr nett und auch motiviert.
Sie sagte sie habe auch irgendwas mit Medien studiert..
Mein Onkel war übrigens Arzt, Psychiater, ein ziemlich erfolgreicher dazu noch. Der hat behauptet mindestens ein Drittel aller Ärzte sind gar keine besonders guten Ärzte....also Studium hin oder her....
Warum studieren heute eigentlich so viel mehr junge Leute wie früher ????
Sind die Menschen Intelligenter geworden ???
Ich denke das nicht.
Ich denke die Anforderungen bei den Aufnahmeprüfungen sind einfach viel weniger streng.....
Gruss Boris
Das was du da beschreibst, kann man allerdings auch garnicht studieren. Das ist ja der typische "VJ", der sowieso nur von Billigheimern eingesetzt wird. Sowas kommt dann eben dabei raus. You get what you pay for. Was dem am nächsten kommt, wäre wohl eine Aubilsung zum Mediengestalter.
Antwort von vaio:
Neue Entwicklungen und Techniken kommen nicht von den Hochschulen, sondern von Praktikern die neue Wege gehen und Dinge ausprobieren.
Genau und diese Praktiker haben eine Ausbildung oder ein Studium genossen. Dabei muss es nachvollziehbar und reproduzierbar sein. Um das zu erklären benötigt man im einfachsten Fall ein Grundwissen, im besseren Fall eine Fachausbildung oder sogar ein Studium. Je komplexer, umso höher muss der Ausbildungsgrad sein. Ansonsten bleibt es eine These oder Annahme.
Antwort von vaio:
Somit hat ein Chirurg, oder ein Pilot sogar ein Busfahrer eigentlich mehr Verantwortungvielen dank für die info. ich streiche bademeister und setze busfahrer ein.
Nein, da muss nichts gestrichen werde. Der Fehler beim Bademeister ist u.U. nicht gleich erkennbar und wird erst ein paar Tage oder Wochen später bemerkt. :-)
Antwort von Darth Schneider:
Um was geht denn eigentlich genau ?
Klar muss ein Arzt studiert haben.....
Also denkt ihr, ein Mensch ohne mindestens ein Studium, an einer Hochschule kann keinen guten Film machen ?
Diese beiden Dinge, Medizin und Filmchen machen, sind ja schon nicht gerade dasselbe.
Gruss Boris
Antwort von pillepalle:
vaio hat geschrieben: Neue Entwicklungen und Techniken kommen nicht von den Hochschulen, sondern von Praktikern die neue Wege gehen und Dinge ausprobieren.
Genau und diese Praktiker haben eine Ausbildung oder ein Studium genossen. Dabei muss es nachvollziehbar und reproduzierbar sein. Um das zu erklären benötigt man im einfachsten Fall ein Grundwissen, im besseren Fall eine Fachausbildung oder sogar ein Studium. Je komplexer, umso höher muss der Ausbildungsgrad sein. Ansonsten bleibt es eine These oder Annahme.
In kreativen Berufen in der Regel nicht. Und eine der etwas irrigen Annahmen dabei ist ja auch die, das jeder Quereinsteiger ohne Grundlagenwissen einfach so drauflos machen würde. Der Unterschied zu einem Studium ist im Wesentlichen der, in der Lernphase viel praxisorientierter meist an konkreten Aufgaben und Problemen zu arbeiten. Das ging über Generationen ohne Studium und plötzlich können nur noch studierte Kreative/Künstler gute Ideen haben, neues schaffen oder ihr Handwerk beherrschen?
VG
Antwort von Alf302:
Klar kann auch jemand der nicht studiert hat Filme machen und das ist auch Gut so,
denn dann sieht man zumindest ab und zu den Unterschied.
Und was heißt Filme machen,
da geht es doch um Geschichten erzählen über Regie bis zum Kabelleger.
Antwort von Darth Schneider:
Da hast du auch wieder recht.
Dann gibt’s noch solche die gleich das Buch schreiben, Regie führen und die Hauptrolle spielen....So wie Woody Allan.
Es ist sicher besser wenn man bei so viel Arbeit irgendwas studiert hat.
Gruss Boris
Antwort von pillepalle:
Hat Woody Allen Film- oder Regie studiert? ;) Ich meine er hatte erstmal als Komiker und Musiker gearbeitet bevor er zum Film kam...
VG
Antwort von klusterdegenerierung:
Alf302 hat geschrieben:
Klar kann auch jemand der nicht studiert hat Filme machen und das ist auch Gut so, denn dann sieht man zumindest ab und zu den Unterschied.
Und hast Du studiert, oder kannst Du auch nix?
Antwort von Alf302:
Ich bin als Filmer mangels Können und Mitstreiter gescheitert ;-((
Antwort von nic:
Es geht doch gar nicht darum, ob jetzt ein Quereinsteiger, Filmhochschulabgänger oder ehemaliger Kunst- oder Philosophiestudent bessere Filme macht. Es geht darum, welchen Weg man Neueinsteigern empfiehlt... ich bin sehr froh, dass ich selbst neben einem Film- und Medienkunststudium auch Industrie- und Werbefilme gedreht habe und so nie das Gefühl hatte in einer Blase zu leben. Auf keine der Erfahrungen wollte ich verzichten - und ich merke, dass jetzt langsam beides zusammenfindet und sich neue Möglichkeiten ergeben.
Antwort von Drushba:
pillepalle hat geschrieben:
Na eben relativ Praxisfern. Neue Entwicklungen und Techniken kommen nicht von den Hochschulen, sondern von Praktikern die neue Wege gehen und Dinge ausprobieren. Das sind Künstler, oder Freaks im positiven Sinne. Und selbst bei den von Akademikern so gerne belächelten rein kommerziellen und Handwerklich sauberen Arbeiten, bei denen es nicht um intellektuelle Klimmzüge geht, lernt man Dinge die an keiner Hochschule der Welt gelehrt werden. Hochschüler besitzen ein paar allgemeine Kenntnisse in X Y, oder Z und haben nur eine grobe Vorstellung davon, wie Dinge tatsächlich umgesetzt werden. Und schon gar nicht unter welchen Bedingungen. Oft kennen sie auch nicht die neuesten Produktionstechniken, weil das Hochschulsystem dazu viel zu träge ist. Um nur mal ein paar Dinge zu nennen.
Mich würde mal interessieren, worauf Du diese Aussagen baust. Wer zum Hochschulstudium zugelassen wird, hat in aller Regel schon eine ganze Menge "Praxislernphase" hinter sich, die auch abgeprüft wird. An meiner Hochschule wurden im Bereich Kamera sogar sechs Monate Kamerassistenz zur Zulassung verlangt und weitere Assistenzen sind Teil des Studiums. Im Studium wird das Wissen solide vertieft und praktisch geübt, Innovation findet ständig statt. Du musstest ja auch für die Diplomarbeit etwas Neues ausprobieren und hattest dafür das Erfahrungswissen der Profs, finanzielle Mittel und den Technikpark der Hochschule zur Verfügung. Umgekehrt wäre es mir eher ein Rätsel, wie an einem kommerziellen Set unter Zeitdruck und Mittelknappheit konsequent Innovation stattfinden sollte. Gerade dort wird doch meist nur solides Handwerk auf Zeit gedreht.
Antwort von rainermann:
Beim ZDF-Film "Eine unheilige Liebe" war ich einer der ganz wenigen Praktikanten von Dr.Michael Verhoeven. Die Warteliste bei seiner Sentana Film war ellenlang und ich musste fast 2 Jahre warten und immer wieder mal bei seiner Sekretärin vorbeischauen, wenn ich in München war, um dann endlich "auserwählt" zu werden.
Beim Dreh war ich ihm persönlich recht nahe, einmal meinte er vor der Crew in ganz engem Zimmer, "Rainer, komm nach vorne, damit was lernst!" Und trotzdem hatte er natürlich (!) besseres zu tun, als sich ausschließlich um meine Ausbildung zu kümmern! Ebenso der Kameramann Axel Roche und all die anderen. Alle waren extrem nett und offen bei Fragen, aber es war nunmal ein Dreh und keine Filmschule.
Kein Vergleich zum Studium an der Filmaka: tatsächlich war er wohl auch zu dieser Zeit herum da mal Dozent. Dort standen diese Leute mit ihrer enormen Erfahrung uns Studenten zu 100% zur Verfügung - und wir ihnen.
Sie lehrten uns, gaben Feedback und halfen uns weiter, wenn wir Fragen hatten. Keine Ahnung, wie man da überhaupt annehmen kann, das alles könne man sich sparen. Das ist doch für jeden Filminteressierten Luxus pur?! Soll jeder machen, wie er will. Und wenn das jemand mit alleine mit seiner Kamera kleine Filmchen drehen und dann bei youtube das Feedback von irgendwelchen Usern analysieren vergleichen möchte, soll er gerne damit glücklich werden.
PS Für die Aufnahmeprüfung war auch bei uns genügend Praxiserfahrung Grundvoraussetzung. Sonst wäre man gar nicht erst zur Prüfung zugelassen worden (die ca. 1 Woche dauerte, wie hier schon erläutert)
Antwort von mash_gh4:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Es ist 2019 nicht 1980.
Alles was an einer Filmschule unterrichtet wird, kann ich auch im Internet finden (und mehr).
auch in den 80er und 9oer jahren konnte man vieles gedruckten büchern und einer damals noch viel lebendigeren landschaft von filmzeitschriften -- hier vor ort z.b. die legendäre zeitschrift "blimp" -- entnehmen!
da hat sich m.e. gar nicht so viel getan, weil man auch in zeiten des internets noch immer auf relativ wenige wertvolle quellen angewiesen ist, die es tatsächlich wert sind, sie näher zu studieren... in künstlerisch-theoretischen fragen noch viel mehr als in trivialen technischen zusammenhängen auf bedienungsanleitungsniveau,
es ist aber vielmehr die begegnung und der dialog mit erfahreneren kollegen und künstlern, die in es solchen ausbildungszusammenhang tatsächlich zu suchen gilt. und in dieser hinsicht gibt's natürlich schon große unterschiede, wer den ton angibt und sich durchsetzt bzw. wer als potentieller nachahmer von den betreffenden strukturen und auslesekriterien tatsächlich profitiert.
ich würde auch die frage der realen verortung bzw. den zentralismus der filmausbildung nicht unterschätzen!
dieses bemühen um die aufwertung der regionale filmproduktion war nicht nur im erwähnten beispiel des CMCC eine augesprochen bedeutsamer punkt. bis heute bildet die daran geknüpften konsequenzen in der praxis ein riesiges problem.
die guten leute kommen in der regel einfach nicht mehr zurück, wenn sie einmal irgendwo in der ferne die luft in den höheren lagen geschnuppert haben -- und die anderen... schweigen wir lieber darüber...
Antwort von cantsin:
pillepalle hat geschrieben:
Neue Entwicklungen und Techniken kommen nicht von den Hochschulen, sondern von Praktikern die neue Wege gehen und Dinge ausprobieren. Das sind Künstler, oder Freaks im positiven Sinne.
Was ich eher sehe, ist, dass Künstler und Freaks, die nicht von klassischen Filmhochschulen kommen, sondern an Kunst- und Designhochschulen Grafik, Animation, audiovisuelle Gestaltung oder sogar freie Kunst studiert haben, erfolgreich als Filmemacher arbeiten. Bestes Beispiel ist Steve McQueen (nicht der Schauspieler, sondern der Regisseur von u.a. "Hunger", "Shame" und "12 Years a Slave"), der vor seiner Filmregie-Karriere ein bekannter Videokünstler war; aber auch Grafikdesignstudios wie Metahaven, die erfolgreich Musikvideos machen.
Ich sehe davon aber beinahe nichts als Wissensvermittlung und Filmhochschul-Alternative auf YouTube & Co. Die bekannten Videoblogger sind doch eher kleine Mittelständler, die als Eventfilmer mit geringem künstlerischem Anspruch arbeiten. Was man sich auf YouTube & Co. holen kann, ist das Know-how, das man sonst in einer klassischen (Handwerks-) Berufsausbildung als Foto- oder Videograph beigebracht bekommen würde.
Hab daher meine Zweifel, ob das geballte Wissen, das in einem Buch wie z.B. Daniel Arijon's "Grammar of the Film Language" steckt, auch in den sozialen Medien zu finden ist - zumindest nicht in dieser kompletten und konzentrierten Form. Und dann ist das Buch für ca. 20 Euro doch letztlich schneller und preiswerter als das äquivalente Wissen durch unendliches YouTube-Zappen aufzusammeln....
Antwort von pillepalle:
@ rainermann
Deine Praktikantenerfahrungwar war doch recht positiv, auch wenn es so scheint als ob Dich alle wie ein Küken am Set behandelt haben und Du keine richtige Aufgabe hattest. Meinst Du nicht wenn Du längere Zeit mit denen, oder gar mehreren verschiedenen Filmemachern verbracht hättest, mindestens genau so viel hättest lernen können wie während des Studiums?
Mir geht es weder darum Hochschulen zu verteufeln, oder zu behaupten das die Leute dort nichts vernünftiges lernen würden. Mir geht es darum das in kreativen Berufen (und dazu gehört auch das Filmemachen) ein Studium nicht nötig ist und einen auch nicht irgendwie qualifizierter macht. Eben weil man die wirklich wichtigen Dinge selber mitbringen und sich erarbeiten muss. Egal ob als Quereinsteiger, wie die meisten großen Filmemacher, oder als Diplomierter.
Heutzutage suggeriert man den jungen Leuten das man ohne Studium nichts mehr werden kann. Bald hat selbst der Focuspuller, oder Kabelträger, noch einen eigenen Studiengang... um es mal etwas überspitzt zu formulieren :)
VG
Antwort von klusterdegenerierung:
rainermann hat geschrieben:
Beim ZDF-Film "Eine unheilige Liebe" war ich einer der ganz wenigen Praktikanten von Dr.Michael Verhoeven. Die Warteliste bei seiner Sentana Film war ellenlang und ich musste fast 2 Jahre warten und immer wieder mal bei seiner Sekretärin vorbeischauen, wenn ich in München war, um dann endlich "auserwählt" zu werden.
Beim Dreh war ich ihm persönlich recht nahe, einmal meinte er vor der Crew in ganz engem Zimmer, "Rainer, komm nach vorne, damit was lernst!" Und trotzdem hatte er natürlich (!) besseres zu tun, als sich ausschließlich um meine Ausbildung zu kümmern! Ebenso der Kameramann Axel Roche und all die anderen. Alle waren extrem nett und offen bei Fragen, aber es war nunmal ein Dreh und keine Filmschule.
Kein Vergleich zum Studium an der Filmaka: tatsächlich war er wohl auch zu dieser Zeit herum da mal Dozent. Dort standen diese Leute mit ihrer enormen Erfahrung uns Studenten zu 100% zur Verfügung - und wir ihnen.
Sie lehrten uns, gaben Feedback und halfen uns weiter, wenn wir Fragen hatten. Keine Ahnung, wie man da überhaupt annehmen kann, das alles könne man sich sparen. Das ist doch für jeden Filminteressierten Luxus pur?! Soll jeder machen, wie er will. Und wenn das jemand mit alleine mit seiner Kamera kleine Filmchen drehen und dann bei youtube das Feedback von irgendwelchen Usern analysieren vergleichen möchte, soll er gerne damit glücklich werden.
PS Für die Aufnahmeprüfung war auch bei uns genügend Praxiserfahrung Grundvoraussetzung. Sonst wäre man gar nicht erst zur Prüfung zugelassen worden (die ca. 1 Woche dauerte, wie hier schon erläutert)
Mein ehemaliger Assi hat es auch durch, war lange Zeit beim WDR in Münster und hat viel privat gelernt und getan.
Die Bewerbungszeit war nicht ohne und wir haben ständig zusammen an seinen Arbeiten getüfftelt und eingereicht und immer kam eine Schüppe mehr drauf.
Die Bedingungen waren schon nicht von Pappe und so mancher ist durch geressalt. Er ist zwar nicht dort hingekommen wo er hin wollte, aber Stuttgart soll ja auch ganz schön sein wie er sagt. Mir hat die Zeit der Aufnahmeprüfungen viel Spaß gemacht und als Quereinsteiger einen guten Einblick gegeb was ich hätte alles können und wissen müßen.
Ich ziehe auf jeden Fall meinen Hut davor, denn das ist schon ne Ecke mehr als nur ein bisschen filmen so wie ich, er hat nun das ganze Fachwissen und ihm stehen viele Möglichkeiten offen. Dennoch möchte ich erwähnen, das Wissen nicht vor Kreativität schützt, denn auch ein großer Fachmann muß nicht zwangsläufig "den Blick" haben oder im Zweifel verlernt man ihn sogar.
Ich kann zum Beispiel nicht nach Noten Klavier spielen, spiele aber gerne und viel und ein Profi meinte beim Zuhören mal, das ich mir das Noten lernen ersparen solle, denn das könne dazu führen das ich nie wieder so aus dem Gefühl spielen kann, weil man immer Noten und "Richtigkeit" im Kopf hat.
Ich denke das ist vielleicht der Kern der Diskussion und so denke ich wird es immer beides geben, einer braucht die Ausbildung um gut zu werden, für den anderen ist es der Tot der eigene künsterlischen Freiheit & Kreativität.
Antwort von klusterdegenerierung:
pillepalle hat geschrieben:
@ rainermann
Deine Praktikantenerfahrungwar war doch recht positiv, auch wenn es so scheint als ob Dich alle wie ein Küken am Set behandelt haben und Du keine richtige Aufgabe hattest. Meinst Du nicht wenn Du längere Zeit mit denen, oder gar mehreren verschiedenen Filmemachern verbracht hättest, mindestens genau so viel hättest lernen können wie während des Studiums?
Mir geht es weder darum Hochschulen zu verteufeln, oder zu behaupten das die Leute dort nichts vernünftiges lernen würden. Mir geht es darum das in kreativen Berufen (und dazu gehört auch das Filmemachen) ein Studium nicht nötig ist und einen auch nicht irgendwie qualifizierter macht. Eben weil man die wirklich wichtigen Dinge selber mitbringen und sich erarbeiten muss. Egal ob als Quereinsteiger, wie die meisten großen Filmemacher, oder als Diplomierter.
Heutzutage suggeriert man den jungen Leuten das man ohne Studium nichts mehr werden kann. Bald hat selbst der Focuspuller, oder Kabelträger, noch einen eigenen Studiengang... um es mal etwas überspitzt zu formulieren :)
VG
Das kann ich auch bestätigen und denke das kann auch so und so kommen. Eine Kollegin von mir mit der ich in einem Fotostudio arbeitete war dort Lehrling und stand kurz vor der Prüfung. Sie hat mir nur schlechtes über die Lehrer erzählt und immer wenn sie kreativ arbeitete überforderte dies jene und sie bekam schlechtere Noten.
Ich ging dann mit ihr zur Abschlußprüfung und alle Arbeiten wurden ausgestellt und was soll ich sagen, es war ein Kabinet an Grausamkeiten, das hatte mit professioneller Fotografie oder gar Kunst überhaupt nix zu tun und das schöne, die die am besten abgeschnitten hatten, hatten in unseren Augen die schlimmsten Werke abgeliefert, alles nach Schema F.
So kann es natürlich auch laufen.
Antwort von Drushba:
pillepalle hat geschrieben:
Heutzutage suggeriert man den jungen Leuten das man ohne Studium nichts mehr werden kann. Bald hat selbst der Focuspuller, oder Kabelträger, noch einen eigenen Studiengang... um es mal etwas überspitzt zu formulieren :)
VG
Nö. Im Studium werden Offiziere ausgebildet, nicht die Mannschaften - um es mal etwas überspitzt zu formulieren :) Allerdings muss jeder zukünftige Offizier zuvor auch die Mannschaftsgrade durchlaufen haben.)
Aber es wurde oben von Cantsin und pillepalle etwas Entscheidendes gesagt, was ich auch teile. Abgänger von Kunststudiengängen wie Malerei bringen oft wirklich neue Impulse. Im Kunstakademiestudium wird Sehen und Assoziation geübt, querdenkerische Vorstellungskraft, der Raum erforscht. Dieser Blick von Seiten der Malerei oder Plastik kann sehr befruchtend sein und fehlt oft auf Filmhochschulen. Ich kenne zwei Maler aus dem Umfeld der neuen Leipziger Schule und bin von deren Videoarbeiten regelmässig sehr inspiriert. Es ist ein völlig neuer Zugang, auch im Entstehen, bei dem ich einmal helfen durfte. Manchmal habe ich den Eindruck, dass das "Sehen lernen" auf der Kunstakademie besser funktioniert...
Antwort von domain:
80% Transpiration, 20% Inspiration ist so das landläufige Erfolgsgeheimnis, wobei die Inspiration auch zumindest aus 80% Nachahmung und deren Weiterentwicklung besteht, denn was kompett Neues zu erfinden ist schwierig.
Neben handwerklichen Fähigkeiten dürfte aber das Entwickeln von nützlichen Netzwerken das Entscheidende sein und das besonders in zunächst geschützten Räumen, wie bei einem Studium.
Alerdings habe ich selbst den autodidaktischen Werdegang eines befreundeten Fotografen mitverfolgen können, der eindeutig engagierter, fleißiger und kreativer als ich selbst war und auch an Arnold Schwarzenegger ein Bild aus einer Serie verkaufen konnte, allerdings nicht dieses.
Manchmal kommt mir vor, dass ein einziges Bild mehr aussagen kann als ein ganzes Video.
domain hat geschrieben:
80% Transpiration, 20% Inspiration ist so das landläufige Erfolgsgeheimnis, wobei die Inspiration auch zumindest aus 80% Nachahmung und deren Weiterentwicklung besteht, denn was kompett Neues zu erfinden ist schwierig.
ich glaub das wirklich spannende besteht oft auch darin, wie diese individuellen beiträge mit größeren gegenwärtigen diskursen korrespondieren bzw. wie sie dieses umgebende soziale geschehen deuten und sich darin positionieren.
ich fürchte, dass sehr viel weniger als die angesprochnen 20% tatsächlich dem einzelnen und der damit verbundenen größendiffernz auf den schulter der riesen zugerechnet werden können!
trotzdem muss natürlich jeder von uns dieses fundament darunter und den anschluss an die umgebenden auseinandersetzungen zw. gleichgesinnten auch erst finden.
genau dort sehr ich auch die wirklich bedeutsame rolle von lehrern und vorbildern. und dabei spielt so vieles eine rolle, das man nie in büchern od. den fertigen werken explizit ausgesprochen vorfinden wird, sondern einfach nur miterleben kann, wenn man ein stück weit ganz praktisch den gemeinsamen weg mit anderen menschen teilt...
Antwort von dosaris:
rainermann hat geschrieben:
... Keine Ahnung, wie man da überhaupt annehmen kann, das alles könne man sich sparen. Das ist doch für jeden Filminteressierten Luxus pur?!
die Antwort liegt wahrscheinlich in der Erkenntnis-Theorie:
solange ich nicht weiß, was ich nicht weiß, glaube ich hinreichend wissend zu sein.
Man benötigt zunächst einen soliden Fundus von Ausbildung/Qualifikation, um - darauf basieren -
den Rest der Welt überhaupt erst mal erkennen zu können.
Das ist wie bei Blinden, die über Farbgebung diskutieren wollen.
Gilt für nahezu jeden Bereich, ist nicht Film-spezifisch.
Antwort von pillepalle:
Drushba hat geschrieben:
Nö. Im Studium werden Offiziere ausgebildet, nicht die Mannschaften - um es mal etwas überspitzt zu formulieren :) Allerdings muss jeder zukünftige Offizier zuvor auch die Mannschaftsgrade durchlaufen haben.)
Oder - es werden Offiziere ausgebildet die aber nie als Offiziere arbeiten, weil sie sich auf dem Schlachtfeld als Nieten erweisen... auch etwas überspitzt ;)
Ich denke mal es ist eigentlich alles gesagt worden und das es ein gewisses Grundwissen braucht, darüber sind sich ja auch alle einig. Ob nun berufliche Erfahrung oder theoretisches Hintergrundwissen eine größere Bedeutung hat, sei mal dahin gestellt. Beides ist sicher nützlich, aber kann man sich auch auf ganz unterschiedliche Arten aneignen. So oder so ist es aber nicht mehr als ein Mittel zum Zweck um die eigenen Ideen, oder die Anderer, dann auch zu verwirklichen.
VG
Antwort von Jalue:
Als Nachtrag zum Thema, hier ein aktueller Fund. Eine gediegene Agentur sucht -zum wiederholten Mal- einen Videoproducer, Zitat: „Es handelt sich hierbei um eine Vollzeitstelle für einen erfahrenen, talentierten Produzenten/Regisseur“
Die Anforderungen (auszugsweise):
Erfahrung im Shooting dokumentarischer Inhalte
Erfahrung als Kameramann/frau und im Editieren
Gesamtmanagement von Projekten, von Pre- bis Post-Production;
solide Researchfähigkeiten
Deutsch auf muttersprachler Niveau und verhandlungsfähiges Englisch ist Voraussetzung
Vollzeitgehalt: EUR 30.000,00/Jahr
Entspricht dem Durchschnittsgehalt eines Monteurs oder Maurers. So geht Fachkräftemangel ;-)
Antwort von Alf302:
Drum heißt es auch Hungerkünstler
Ein Monteur oder Maurer pfeift dir für 30ts was
Antwort von Jan:
Da bekomme ich ja mehr im Verkauf und der ist schon unterbezahlt. Dann noch verhandlungssicheres Englisch, ich lache mit tot, was die Firmen für Wünsche haben und wie wenig sie zahlen wollen. Gesucht wird ein richtiger erfahrener Profi und bezahlt soll der werden wie ein einfacher Angestellter, der irgendwo anfängt ohne oder mit kleinen Vorkenntnissen.
Antwort von CoreliaH:
rdcl hat geschrieben: wolfgang hat geschrieben:
Natürlich, da hast du recht. Was verdient denn bei euch ein Cutter wenn er anfängt so in etwa?
In München kenne ich einige Agenturen, die händeringend Editoren suchen. Ich kenne aber kaum einen Editor, der sich irgendwo fest anstellen lassen möchte. Geht mir persönlich auch nicht anders
Aus meiner Position (Fachkraft Schnittmeisterin) heraus, die 1,5 Jahre händeringend einen Job sucht, kann ich den Header dieses Thread's nur ebenso mild belächeln.
Raum Hamburg
Vor 2 Jahren bin ich aus Österreich nach Kiel gezogen, davor hatte ich durch eine Ausbildung zur Schnittmeisterin, in einer unabhängigen Filmproduktionsfirma in Wien, das Handwerk ausführlich und gründlich auf AVID erlernt und 3 Jahre Berufserfahrung gesammelt.
Mein ehemaliger Chef war an der Filmakademie, hat danach noch 5 Jahre Schnitt studiert und ist seit 15 Jahren in der Branche tätig. Er hat Ahnung von seinem Job und jede Menge Erfahrung, welche er an mich weitergab. Ich habe in der Zeit nicht nur geschnitten, ich habe aus 108 Bändern Rohmaterial konzipiert, war bei Drehtagen dabei, habe 9 Langzeitraffer Anlagen mit gewartet die 5 Jahre Wiens größte Baustelle bedienten, Dispos mit geschrieben, Kundenbesprechungen geführt und daran teilgenommen, Musiklizenzen angefordert, Drohnen Genehmigungen eingeholt (Passierschein A38), mit einem erfahrenen Redakteur zusammengearbeitet, und von ihm gelernt etc. etc. Das volle Programm eben.
Mir machten diese Produktionen eine Riesen Freude, dennoch möchte ich zukünftig lieber meinen Schnittplatz hüten und auf das ganze drumherum, wie direkt Vorort am Dreh, dankend verzichten. Ich habe tiefen Respekt vor dieser aufwendigen Arbeit, sich stundenlang die Beine in den Bauch zu stehen, sich den Hintern abzufrieren und am Ende geht es ja doch nur darum, eine Menge Zeugs von A nach B, rauf und runter, hin und wieder zurück zu schleppen, und wenn das Wetter nicht mitspielt, das Ganze an einem andren Tag nochmal, und nochmal und nochmal. In einem Rohbau mit 9 Stockwerken, wo Aufzüge noch nicht existieren, Treppen erst gebaut werden müssen, ein ohnehin schon entnervter Bauleiter einem am liebsten den Kopf abreißen möchte, weil man ihm sagen muss, dass seine Arbeiter für diese und jene Zeit, hier und da keine Hand anlegen dürfen. Oder seine Jungs mal wieder so schlau waren, den Strom zum Zeitraffer zu kappen, oder, oder, oder.
Mit all dieser Erfahrung im Gebäck bin ich nach Deutschland gekommen und habe es in 1,5 Jahren nicht geschafft, auch nur ansatzweise in die Nähe eines vernünftigen Editor Jobs zu kommen, wo mein relevantes Wissen im Schnitt oder sonstige Erfahrung auch nur irgendeine Rolle spielen würde.
Ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen und war auch nicht untätig. Im Gegenteil, ich recherchiere täglich mehrere Stunden auf allen Plattformen, die ich im Netz finden kann, angefangen von den üblichen Verdächtigen über dasauge.de bis Crew United, Linkedin etc. inkl. den Firmenseiten selbst.
Seit 26.06.19 suche ich aktiv nach einer passenden Stelle. 37 Bewerbungen.
Anhand meiner bisherigen Berührungspunkte mit den Agenturen und Filmproduktionen in Hamburg bin ich etwas irritiert, verwirrt bis hin zu enttäuscht. Die herkömmliche Vorgehens- und Arbeitsweise hat nichts mit Schnitt zu tun, es geht zwar um News, Reportagen und Fernsehbeiträge, aber von Montage keine Spur. Ich weiß nicht ob ich traurig darüber sein soll, diese Stellen nicht bekommen zu haben, oder mich gar darüber freuen soll, dass ich mein Talent und Können dort nicht verschwende.
Wie auch immer. Irgendwo müssen diese Firmen, die Wert auf saubere und gute Arbeit legen ja sitzen! Wo schreiben diese ihre Stellen aus?
Ich finde eher euch und diesen Thread, als eine einzige renommierte Firma mit anspruchsvollen Produktionen, die aktuell einen Editor vom Fach in Festanstellung sucht!
Die Inserate aus München kann ich bestätigen, die habe ich auf mehreren Portalen gefunden, auf diese werde ich in den nächsten Monaten auch zurückgreifen, wenn das hier in Hamburg für mich weiterhin so verläuft. Ich bevorzuge den Süden eh dem Norden, da ist nicht nur das Wetter, sondern auch die Herzen der Menschen wesentlich wärmer. ?
Was mich enttäuscht ist, dass ich in all dieser Zeit, keine einzige Stelle für Dokumentarfilm finden konnte. Etwas verwunderlich, wenn man bedenkt wie viele Dokus täglich im deutschen Fernsehen laufen. Hättet ihr einen Tipp? Als Wienerin kenne ich mich in euren Häusern bzw. bei euren Sendern nicht gut aus und ganz schlau wird man aus dem Internet auch nicht.
*edit
Ich sollte sagen, außerhalb von Berlin habe ich noch keine Stelle mit Dokus gefunden, Berlin kommt für mich nicht in Frage, dort gäbe es interessante Stellen. :)
Lg aus Kiel
Antwort von Jott:
Vielleicht liegt's daran, dass Dokumentarfilmer inzwischen gerne selber schneiden - früher ging das finanziell nicht, AVID für 50.000 und mehr. Heute aber kostet ein Schnittplatz praktisch nichts mehr, ein mittelprächtiger Laptop reicht.
Antwort von CoreliaH:
Das ist durchaus möglich und auch gut zu verstehen, würde ich ebenso, wenn ich es könnte.
Allerdings entstehen aus dieser Situation keine fehlenden Fachkräfte wie in dem Beitrag beschrieben, sondern eher fehlende Jobangebote.
Antwort von dienstag_01:
Alleine schneiden gibt es sicherlich. Dass das die Mehrheit ist, kann man aber bezweifeln. Bei Dokumentarfilmen sitzt oft der Regisseur mit einem Cutter zusammen. Allerdings werden Jobs für anspruchsvolle Aufgaben eher über persönliche Kontakte vergeben. Würde ich denken.
Edit: Und das sind dann auch meistens Leute, die das studiert haben.
Antwort von CoreliaH:
Ich werde Hrn. Axel Kühn wohl am besten selbst anschreiben und nach den Cutter Stellen Fragen, welche denn so schwer zu besetzen sind.
Antwort von Drushba:
dienstag_01 hat geschrieben:
Bei Dokumentarfilmen sitzt oft der Regisseur mit einem Futter zusammen.
Mach ich auch gerade. Mein Futter sind Cheese-Nachos von Aldi. Schlimm für die Tastatur. )
Aber ich denke, beim Fachkräftemangel handelt es sich nicht um ein Mangel an Bewerbern für die geregelten Jobs im Warmen, Trockenen. Cutter, Coloristen, Mischtonmeister gibt es wirklich zuhauf. Was fehlt, sind Beleuchter, Setaufnahmeleiter, Tonleute etc., die gerne bei Regen und Kälte mit völlig verpeilten Regisseuren und schlecht gelaunten ALs die Umbaustunden totschlagen, kaum was in die Rentenkasse einzahlen können und sich zu Hause fragen lassen müssen, warum der Cousin/Schwager/Nachbar immer mit neuem Firmenwagen und vier Fernurlauben pro Jahr um die Fichte kommt.)
Das mit dem guten Angebot an Studioarbeitern soll jetzt der oben fragenden Cutterin nicht den Mut nehmen, es dauert halt ein wenig länger und am Ende gelingt der Einstieg nur über Qualität. Vielleicht einfach mal was selberdrehen? Im dokumentarischen Bereich gibts schon einige Preise zu gewinnen und das macht sich immer gut, weil es zeigt, dass man was Besonderes kann...)
Antwort von dienstag_01:
Sorry, ich meinte nicht Futter sondern Cutter ;) Ist verbessert.
Antwort von srone:
@ die suchende cutterin,
willkommen im haifischbecken, produktionsablauf deutschland, die meisten dok-filmer sind gezwungen selber zu schneiden, weil alles andere nicht bezahlbar ist, aber extrem helfen würde...;-)
bleib dran, vielleicht findest du das richtige, durchhaltevemögen - kann frustieren, aber letztendlich auch zum ziel führen...:-)
lg
srone
Antwort von dosaris:
Drushba hat geschrieben:
... beim Fachkräftemangel handelt es sich nicht um ein Mangel an Bewerbern für die geregelten Jobs...
nicht zu vernachlässigen die Eigen-Promo, um zu signalisieren:
Seht her, wir expandieren, wir stellen ein, uns geht es gut, usw.
Nun kommt mal mit den Aufträgen rüber.
Diese Art von Werbung ist kostengünstiger als ständig Werbung zu schalten und
den virtuellen Fachkräftemangel muss es auch nicht wirklich gegeben haben.
Antwort von CoreliaH:
Alles gut, ich habe es mir auch nicht ganz so einfach vorgestellt, ala hier bin ich, kann losgehen! Ich habe laufend Vorstellungsgespräche. Material zur Beurteilung meiner Arbeitsweise ist weitgehend vorhanden und wächst stetig. Heutzutage einen passenden Job zu finden ist wohl in jeglicher Branche schwierig geworden oder es kommt einem schwieriger vor, durch die erwähnte Eigen-Promo. Die schlägt sich ja schon in den beschriebenen Aufgabengebieten nieder, da denkt man "yes, verdammt geiler Job, den will ich unbedingt haben!"
Beim Probetag stellt sich dann etwas ganz anderes heraus. Und beim Gehaltswunsch natürlich ebenso. Es ist die pure Verschwendung von Aufwand, Energie, Zeit (diese würde ich lieber noch einen dok-filmer schenken) und natürlich von gesundem Optimismus, der einen bei der Stange hält. Diese ganzen Luftschloss-Nummern würde man sich eben am liebsten einfach nur ersparen. Man wird klüger, den Sprung zu den guten Stellen habe ich noch nicht geschafft. Aber ich denke, ich bin auf einen guten Weg dahin.
Immerhin hatte ich die Zeit dazu, mich endlich ausgiebig in AE und Cinema weiterzubilden. AVID läuft mittlerweile am eigenen pc, mit unserer Drohne sind wir auch sehr viel in den Bergen geflogen, was wiederum jede Menge Material zum Schneiden bedeutet. Ich bin auch an diesen NoBudget Sachen auf Crew United dran, ich nehme es positiv. Aufgegeben wird ein Brief.
Der einzige Grund warum ich mich hierüber mit beschwere ist, ich habe da so ein Gefühl etwas Wichtiges hierzulande zu übersehen. Falsche Portale, irgendwo nicht registriert etc. und wenn man dann noch in einem Artikel liest, omg.. die Cutter gehen aus, dann denkt man defintiv, etwas grundlegend falsch zu machen :D
ok, ich kann auch Tacheles reden..
Ich werde das Gefühl nicht los bei den ganzen Bewerbungsprozessen auf sehr hohem Niveau hinters Licht geführt zu werden, um nicht vera***t zu sagen.
Bitte sagt mir, dass es irgendwo da draußen noch groß gewachsene Kameraleute gibt, die den Weißabgleich beherrschen, Rissschwenks und Closeups abdrehen und einen mit Rohmaterial überhäufen, das nur darauf wartet sauber montiert zu werden. Pacing und Timing weiterhin eine wichtige Rolle spielt, Musik noch durchgehend in "ganzen Gerüsten" geschnitten, und mit genialen Übergängen versehen wird. Ich glaube, das ist, was ich hier gerne hören möchte. Und wenn AVID so billig geworden ist, warum schneiden dann ALLE nur noch mit PR? Ja, ich kenne die Vorteile von PR.. dennoch.
Antwort von rdcl:
Erster Eindruck wenn man deine Posts hier liest: Du bist stehengeblieben, während die gesamte Medienwelt sich weitergedreht hat. Die Arbeitsweise die du suchst wird heutzutage eher nur noch in Projekten ab großen sechsstelligen Budgets zu finden sein. Und um da reinzukommen reicht der Lebenslauf bzw. die Kontakte dann evtl. doch nicht aus.
Anders ausgedrückt, auch wenn es hart klingt: Als Editor ist es viel wichtiger was du gemacht hast, als wie und wie lange.
Antwort von Frank Glencairn:
dosaris hat geschrieben: Drushba hat geschrieben:
... beim Fachkräftemangel handelt es sich nicht um ein Mangel an Bewerbern für die geregelten Jobs...
nicht zu vernachlässigen die Eigen-Promo, um zu signalisieren:
Seht her, wir expandieren, wir stellen ein, uns geht es gut, usw.
Nun kommt mal mit den Aufträgen rüber.
Diese Art von Werbung ist kostengünstiger als ständig Werbung zu schalten und
den virtuellen Fachkräftemangel muss es auch nicht wirklich gegeben haben.
Wenn ich ein potentielle Kunde wäre, würde mir diese Art von "Werbung" wohl eher signalisieren: Finger weg, sie sind unterbesetzt.
Antwort von CoreliaH:
rdcl hat geschrieben:
Erster Eindruck wenn man deine Posts hier liest: Du bist stehengeblieben, während die gesamte Medienwelt sich weitergedreht hat. Die Arbeitsweise die du suchst wird heutzutage eher nur noch in Projekten ab großen sechsstelligen Budgets zu finden sein. Und um da reinzukommen reicht der Lebenslauf bzw. die Kontakte dann evtl. doch nicht aus.
Anders ausgedrückt, auch wenn es hart klingt: Als Editor ist es viel wichtiger was du gemacht hast, als wie und wie lange.
Jap, diesen Eindruck habe ich auch gewonnen. Bleibt an diesem Punkt die Entscheidung, ob man es weiterhin auf sich nimmt dahin zuarbeiten, oder dann lieber doch zu Motion Design wechselt. Bei den angebotenen Arbeiten bin ich einfach schlichtweg unterfordert. Das kann man mal machen, aber auf dauer wird es mich wohl nicht glücklich machen. Da ist es natürlich zum Überlegen auf AE und Animation zu wechseln.
Antwort von nic:
Das was du suchst, gibt es schlichtweg so gut wie nicht.
Dein idealer Arbeitgeber würde so viel (hochwertig dokumentarisch oder szenisch) drehen, dass es sich lohnen würde eine reine festangestellte Schnittmeisterin zu bezahlen. Die entsprechenden Budgets wären recht hoch, ebenso der Anspruch. Das heißt, sie müssten auch mehrere Regisseure und Produktionsteams angestellt haben und Projekte parallel erarbeiten. Dann müssten sie auch noch alle Projekte daraufhin eintakten, dass eine Person den Schnitt auch schön sequentiell stemmen kann. Und dann müssten auch noch alle Regisseure wirklich mit dir arbeiten wollen und nicht einfach mit denen, mit denen sie bisher (auf Projektbasis) gearbeitet haben.
Ich denke: Eine Festanstellung im Postbereich kannst du als Schnittmeisterin im TV-Bereich finden (schnell, schnell), bei (Werbefilm-)Produktionsfirmen als Postproduktionsmultitalent (Schnitt, Motion Design, Animationen, Grading) oder als Spezialist/in in reinen Posthäusern als Colorist, Motion Designer oder in einer Sparte der 3D-Animation.
Wenn du an hochwertigen Dokus und szenischen Projekten arbeiten möchtest, bleibt dir (meiner Meinung nach) nur der (steinige) Weg als Freelancer. Nur: Da sind deine Ausbildung und dein Anspruch relativ irrelevant. Du brauchst Kontakte, ein überzeugendes Portfolio, Kontakte und Kontakte.
Antwort von CoreliaH:
Danke für diese reelle Einschätzung. Das deckt sich mit meinen Vermutungen.
Antwort von dosaris:
nic hat geschrieben:
Das was du suchst, gibt es schlichtweg so gut wie nicht.
Dein idealer Arbeitgeber würde so viel (hochwertig dokumentarisch oder szenisch) drehen, dass es sich lohnen würde eine reine festangestellte Schnittmeisterin zu bezahlen. Die entsprechenden Budgets wären recht hoch, ebenso der Anspruch. Das heißt, sie müssten auch mehrere Regisseure und Produktionsteams angestellt haben und Projekte parallel erarbeiten. ...
ich hatte mir mal das Vergnügen gegönnt zu sondieren, wer denn die TV-Filme produziert
Steht ja fast immer im Abspann. Resultat: die Firmen bestehen überwiegend aus Teams von
5 bis 10 people "fester", wobei oft Praktikanten schon mitgezählt sind. Bei Bedarf werden
dann freelancer uÄ auf Werkvertragsbasis hinzu genommen.
Das ist wahrscheinlich nicht zu 100% repräsentativ, aber die Richtung stimmt wohl so.
Da sind also immer nur wenige fest angestellte dabei.
Umgekehrt wird man in Umgebungen mit größerem staff (TV-Anstalten) zwar anteilig mehr fest
angestellte finden, aber die kreative Arbeit ist dort anteilig wohl eher selten.
Wenn du an hochwertigen Dokus und szenischen Projekten arbeiten möchtest, bleibt dir (meiner Meinung nach) nur der (steinige) Weg als Freelancer. Nur: Da sind deine Ausbildung und dein Anspruch relativ irrelevant. Du brauchst Kontakte, ein überzeugendes Portfolio, Kontakte und Kontakte.
d'accord!
Der Medienmarkt ist ziemlich gesättigt. Neue Chancen gibt es in neuen Metiers, aber die
sind noch seltener.
Die Aufbruchphase ist vorbei
Antwort von CoreliaH:
Ähnlich wie in meiner vorherigen Produktionsfirma. 5 fest, 15 Freelancer, nur dass wir keine TV-Filme sondern Dokus produzierten. Mal sehen wie ich das mit den Kontakten anstelle :)
Antwort von rainermann:
Also daß Du bereits Vorstellungsgespräche für Festanstellungen(!) und das heutzutage(!) bekommen hast, ist doch schon mal enorm. Ich weiss nicht, wie hoch Deine Ansprüche sind, anscheinend decken sie sich nicht ganz mit den Angeboten... tja. Kontakte: liegt allein an Dir. Als ich filmisch/persönlich vor Jahren in einer Sackgasse war, ging ich zum Telefon und rief Klaus Lemke an. Den mochte ich schon immer und ich wusste, dass er inzwischen fast alleine dreht. Er lud mich auf ein Bierchen nach München ein - geht alles, wenn man's nur versucht. Gibts denn da keine großen Vorbilder? Kontakte musst Du ganz alleine aufbauen, da hilft Dir leider kaum einer. Und falls noch keine Familie vorhanden ist, solltest natürlich flexibel bleiben. Oder schau Dich z.B. in der Schweiz um - bin hier am Bodensee und bekomme immer mehr von dort. Sehr angenehme Zeitgenossen, wenn man sie nimmt, wie sie sind :)
Antwort von CoreliaH:
Danke, das baut mich auf. Ja ihr Männer regelt alles sehr gut bei einem Bier. Da gibt es ein Vorbild. Curt Morgan, Brain Farm Digital Cinema in coop mit Red Bull, als Snowboarder und Skateboarder kennt man den Mateschitz von klein auf. Die Jungs von Brain Farm hatten es mir damals eben angetan, allein wie sie nicht aufgaben und die Phantom Flex 4k mit ihrem Gewicht zum fliegen brachten, oder sich von Schiebel den CAMCOPTER bauen liesen. Aber eigentlich war es Curt Morgen selbst, seine persönliche Art und Weise die Dinge zu sehen.
Ich mag die Schweizer sehr, auch die Bayern in Richtung Süden werde ich mich auch zukünftig orientieren. Ich bin gar nicht so anspruchsvoll wie es klingen mag. Mir ist auch egal was ich schneide, ob einen guten Spot, eine Reportage oder News, ein paar Gedanken sollte man sich dazu schon gemacht haben, etwas mehr als wahllos Blöcke zusammen zu schieben eben, mal hier und da ein Statement unterschneiden, ein wenig mit dem Musikschnitt zu arbeiten sollte aber doch schon drin sein. Die Arbeit macht man ja sowieso, flink bin ich auch, also warum nicht gleich ordentlich getaktet dann.
Ich habe nächste Woche ein Gespräch in einer Agentur deren Director mir schon im TV aufgefallen ist. Ich bin guter Hoffnung.
Antwort von rainermann:
Wichtiger als die Art von Auftragsfilm ist mir z.B. immer, wie sehr mir der Kunde vertraut und wie frei ich beim Schnitt/Dreh bin. Gewisse Inhalte sind natürlich immer vorgegeben und auch das CI sollte man nie vergessen - aber innerhalb gewisser Grenzen kann ich mich meist recht frei nach meinem Bauchgefühl "austoben" und das funktioniert dann auch meistens. Trifft das zu, ist es mir im Grunde (relativ) egal, ob ich ein Musikvideo für Volksmusik oder eine Maschine für einen Konzern abfilme. Ich zieh mir meinen "Spaß" völlig unabhängig vom Thema raus. Sonst würde das ganze auch gar nicht mehr funktionieren. Wahrscheinlich gibt's da irgendeine Weltanschauung oder Religion, nach der ich unbewusst lebe ;)
Antwort von CoreliaH:
sounds great, so stelle ich mir das auch vor!
Antwort von dosaris:
rainermann hat geschrieben:
Wichtiger als die Art von Auftragsfilm ist mir z.B. immer, wie sehr mir der Kunde vertraut und wie frei ich beim Schnitt/Dreh bin. Gewisse Inhalte sind natürlich immer vorgegeben...
und das rechnest Du dann nach produzierter Sendeminute ab?
Antwort von rainermann:
Kein TV, arbeite nur als Freier im EinMannTeam. Oder wie meinst die Frage?
Antwort von Pianist:
CoreliaH hat geschrieben:
Ich bin guter Hoffnung.
Dann wirst Du ja beruflich in den kommenden Jahren sowieso erst mal ein wenig kürzer treten... :-)
Matthias
Antwort von Frank B.:
dustdancer hat geschrieben: "Bruno Peter" hat geschrieben:
Der Fachkräftemangel wird auch in andren Bereichen beklagt, dabei tönte die Frau Nahles damals ganz aufgeregt über die vielen Zuwanderer mit guter Ausbildung...
Ist hat diese stumpfe Pauschalisierung mit dem Auswirkung des Alters zu tun oder war dies immer schon da? Man weiß es nicht, man weiß es nicht.
Komisch, Wahrheit ist stumpf pauschal?
Antwort von Pianist:
"Frank B." hat geschrieben:
Komisch, Wahrheit ist stumpf pauschal?
Nein, die Wahrheit ist vor allem sehr viel differenzierter. Und so lange Du das nicht begreifst, werden sehr viele Leserinnen und Leser Deine diesbezüglichen Texte als ausgesprochen nervig empfinden. Es ist hier inzwischen hinlänglich bekannt, dass Du ein generelles Problem mit bestimmten Bevölkerungsgruppen hast, aber ich halte das hier wirklich für die falsche Plattform für sowas. Du könntest Dich zum Beispiel in den Kommentarbereichen auf welt.de austoben, da schreiben viele Leute aus Deiner Richtung.
Matthias
Antwort von Frank B.:
Wenn die Wahrheit differnziert ist, ist es die Unwahrheit auch.
Wieso sollten dann ausgerechnet Leute wie du die Wahrheit kennen und andere, wie ich, nur die Unwahrheit?
Aber ich will nicht jedes Thema besetzen. Mich regts nur jedesmal auf, mit welchem Selbstverständnis hier einige auftreten und anderen Pauschalisierungen vorwerfen, die erstens keine sind und zweitens, wenn es welche wären, ebenfalls welche gebrauchen, um andere als Dummköpfe darzustellen.
Um mal zum Thema zurück zu kommen. Mit diesem Thread hier ist schon mal der Fachkräftemangel im Bereich Filmproduktionen widerlegt. Und die nähere Zukunft wird weiterhin zeigen, dass es diesen nicht auf weiten Gebieten gibt und dass, wo es ihn gibt, er trotz aller "Anstrengungen" der Politik (ich behaupte, gerade wegen der derzeitigen Politik) weiter verschärft wird.
Antwort von Jott:
dosaris hat geschrieben:
und das rechnest Du dann nach produzierter Sendeminute ab?
Wer nach Minuten abrechnet, der darf gerne für uns den nächsten 30-Sekünder umsetzen.
Antwort von nic:
Jott hat geschrieben: dosaris hat geschrieben:
und das rechnest Du dann nach produzierter Sendeminute ab?
Wer nach Minuten abrechnet, der darf gerne für uns den nächsten 30-Sekünder umsetzen.
Bin dabei, ruf mich an.
Antwort von Drushba:
"Frank B." hat geschrieben:
Um mal zum Thema zurück zu kommen. Mit diesem Thread hier ist schon mal der Fachkräftemangel im Bereich Filmproduktionen widerlegt. Und die nähere Zukunft wird weiterhin zeigen, dass es diesen nicht auf weiten Gebieten gibt und dass, wo es ihn gibt, er trotz aller "Anstrengungen" der Politik (ich behaupte, gerade wegen der derzeitigen Politik) weiter verschärft wird.
Typisch "besorgte Bürger". Die Realität nicht verstehen, nicht anerkennen und hinterher anti-Zuwanderungsmüll daraus produzieren. Grenzt irgendwie schon an Fanatismus.
Nochmal: Es gibt einen immensen Fachkräftemangel am SET. Nicht jedoch in der Postproduktion.
Und den Fachkräftemangel gibts hier in Baden Württemberg auf jeder Baustelle und in vielen Betrieben, das weiss ich als mehrfacher Unternehmerneffe aus eigener Erfahrung und Gesprächen. Vermutlich gibts aber auch keinen Mangel an Filmern, die gerne mal einen Imagefilm machen. Ändert trotzdem nichts an der Situation auf dem Bau und in den Betrieben oder am Set.
Antwort von Frank Glencairn:
Drushba hat geschrieben:
[
Nochmal: Es gibt einen immensen Fachkräftemangel am SET.
Und wo finde ich all die unzähligen Set-Fachkräfte-Jobangebote mit Fachkräftebezahlung für all die fehlenden Fachkräfte?
Antwort von Frank Glencairn:
CoreliaH hat geschrieben:
..auch die Bayern in Richtung Süden werde ich mich auch zukünftig orientieren.
Schau mal, ist mir gerade über LinkedIn rein geflattert
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Antwort von Drushba:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Und wo finde ich all die unzähligen Set-Fachkräfte-Jobangebote mit Fachkräftebezahlung für all die fehlenden Fachkräfte?
Man merkt, dass Du nie Personalverantwortung am Set hattest, weder als Regisseur noch als Produktions- oder Aufnahmeleiter.
Das Team wird aus den einzelnen Gewerken zusammengesetzt und die bringen i.d.R. ihre Leute mit. Die Kameraleute ihre Assistenten, die Oberbeleuchter ihre Beleuchter, die Produktionsleitung ihre Aufnahmeleitung etc. Eintritt ist ein Praktikum oder eine Assistenz, dann wird durch die Praxis gesiebt. Wer was kann, wird weiterempfohlen. Anders läuft es nicht, denn sonst ginge es schief.
Antwort von CoreliaH:
Pianist hat geschrieben: CoreliaH hat geschrieben:
Ich bin guter Hoffnung.
Dann wirst Du ja beruflich in den kommenden Jahren sowieso erst mal ein wenig kürzer treten... :-)
Matthias
Nett wortgespielt! :)
Antwort von CoreliaH:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: Drushba hat geschrieben:
[
Nochmal: Es gibt einen immensen Fachkräftemangel am SET.
Und wo finde ich all die unzähligen Set-Fachkräfte-Jobangebote mit Fachkräftebezahlung für all die fehlenden Fachkräfte?
Auf Crew United zb. Im Durchschnitt stehen dort ca. 20 Anzeigen für Schnitt, 20 für Postproduktion und VFX, Kamera 20, Regie 10, Maske 10, und für Produktion 79! Das spricht schon für sich.
Antwort von Darth Schneider:
An Corelia h.
Ich sehe das hier in der Schweiz nicht nur im Raum Bodensee gar nicht so optimistisch, wie du. Es gibt hier genug gute Video/Film Produktionsfirmen, die alle gute Filme abliefern und und mit vielen namhaften Kunden gearbeitet haben.
Ausserdem, ist der Markt für sowas zumindest in der Ostschweiz und im Raum Bodensee, gar nicht gross und verschlafen. Die Firmen sind grundsätzlich was Werbung anbelangt eher auf Sparmodus.
Ich kenne hier in der Schweiz nicht wenige Leute die bei Film, Fernsehen, Radio und den Printmedien arbeiten.
Die sagen alle dasselbe, sich heute im Bereich Video und Film Produktion hier in der Ostschweiz selbstständig zu machen ist heute fast nicht möglich. (Ausser du bringst deine Kunden gleich mit.)
Aufträge gibt es hier eh nicht viele, der Markt ist längst übersättigt und es gibt schon mehr als genug sehr kleine Studios und genug, sehr gute Leute.
Also wenn dann würde ich schon eher im Raum München schauen, oder wenn es die Schweiz sein muss, dich besser gleich in Zürich orientieren...
Weil die gutbetuchten Kunden und Firmen orientieren sich auch viel eher dort, auch die aus dem Raum Bodensee.
Wobei in Zürich ist die Konkurrenz sehr, sehr gross, ohne ganz viel Vitamin B geht am Anfang nicht viel....
Als Freelancer in Zürich zu arbeiten geht sicher, da gibt es Agenturen wo man sich melden kann.
Gruss Boris und viel Glück
Antwort von Frank Glencairn:
CoreliaH hat geschrieben:
Auf Crew United zb. Im Durchschnitt stehen dort ca. 20 Anzeigen für Schnitt, 20 für Postproduktion und VFX, Kamera 20, Regie 10, Maske 10, und für Produktion 79! Das spricht schon für sich.
Durchschnittlich 20 scheint mir jetzt nicht wirklich einen "Fachkräftemangel am Set" zu konstituieren.
Von den 50 Einträgen auf der ersten Seite sind ein paar Schauspieler/Extra Gesuche, 18 "No Budget", 15 "Praktikum/Trainiee" und nur 15 mit normalem Budget.
Von diesen 15 ist nur 1 Makeup job tatsächlich "on Set"
Spaßeshalber mal einen Blick ins Camera Department geworfen.
Nur 8 Angebote mit Budget, 3 davon V-Jay/ENG, 1 technischer Kundenbetreuer, 1 AC2, 2 AC1, 1 Mediengestalter.
Sprich, auf der kompletten CU Seite wird in all den 414 Anzeigen kein einziger DP für ein normales Budget gesucht.
Klingt jetzt auch nicht exakt nach "Fachkräftemangel"
Antwort von Jott:
Was ist „Budget“?
Antwort von Frank Glencairn:
Etwas mehr als "no budget" - allerdings hat keiner auf CU die Eier, auch tatsächlich eine Zahl zu nennen.
Jede Menge hochtrabende Anforderungen in der Jobbeschreibung, aber das wichtigste wird dann mal nonchalant weggelassen.
Das ist so ähnlich wie Leute die hier im Forum was verkaufen wollen, aber sich schämen einen Preis dafür rein zu schreiben.
Antwort von nic:
"Frank Glencairn" hat geschrieben: CoreliaH hat geschrieben:
Auf Crew United zb. Im Durchschnitt stehen dort ca. 20 Anzeigen für Schnitt, 20 für Postproduktion und VFX, Kamera 20, Regie 10, Maske 10, und für Produktion 79! Das spricht schon für sich.
Durchschnittlich 20 scheint mir jetzt nicht wirklich einen "Fachkräftemangel am Set" zu konstituieren.
Von den 50 Einträgen auf der ersten Seite sind ein paar Schauspieler/Extra Gesuche, 18 "No Budget", 15 "Praktikum/Trainiee" und nur 15 mit normalem Budget.
Von diesen 15 ist nur 1 Makeup job tatsächlich "on Set"
Spaßeshalber mal einen Blick ins Camera Department geworfen.
Nur 8 Angebote mit Budget, 3 davon V-Jay/ENG, 1 technischer Kundenbetreuer, 1 AC2, 2 AC1, 1 Mediengestalter.
Sprich, auf der kompletten CU Seite wird in all den 414 Anzeigen kein einziger DP für ein normales Budget gesucht.
Klingt jetzt auch nicht exakt nach "Fachkräftemangel"
Niemand schreibt atl-Crew öffentlich aus.
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