Frage von Tarzan:Arbeite seit mehreren Jahren mit Ulead Video Studio (Version 10). Die Festplatte ist inzwischen ziemlich voll und ich überlege statt dem Kauf einer neuen UDMA - HDD eine externe Festplatte mit LAN-Netzwerkanschluss zu kaufen.
Der PC (steht am Dachboden) ist über ein 100 MB Netzwerkkabel mit dem Keller verbunden, wo ein Router steht. An den Router möchte ich eine große LAN-Festplatte anschließen, auf der ich die Video- und Audiodateien abspeichern möchte.
Frage: Eignet sich eine externe LAN-Festplatte für Videobearbeitung ?
Antwort von thos-berlin:
Kommt auf Deine Ansprüche an. Ein DV-Datenstrom benötigt 25 MBit/s. Wenn Du eine 100 MBit Netzwerkverbindung hast, sind maximal vier DV Spuren gleichzeitg in Deiner Timeleine abspielbar. Das Beispiel hinkt natürlich, da wegen der Protokollinformationen und Fehlerbenandlungen, die über das Netzwerkkabel laufen, keine 100 MBit erreichbar sind.
Reichen dir 2 bis 3 Videospuren ?
Antwort von hannes:
> Eignet sich eine externe LAN-Festplatte für Videobearbeitung ?
funzte bei mir nur sporadisch, auf keinen Fall zufriedenstellend.
Habe das Teil wieder abgehangen und die Platte über USB angeschlossen.
Ist auch nicht das Wahre, besser ist über FireWire.
Muchos saludos desde el Golfo de Rosas
hannes
42°14.964N, 3°12.136E
Antwort von Stefan:
Mit einer Packard-Bell Netstore 3500 (typ. preiswertes NAS Gerät; gibt es als umgelabeltes Chinateil von vielen Herstellern) erreiche ich im Windows-Explorer beim Dateikopieren oder beim FTP zu/von der Platte typ. 2-3 MB/s trotz 100 MBit Netzleitung.
Die c't hatte vor einiger Zeit (dieses Jahr noch) einen Netzwerkplattentest mit grossen Speed-Unterschieden wegen dem verwendeten NAS Chipsatz (und MBit/GBit Anbindung sowieso).
Viel Glück
Der dicke Stefan
Antwort von Anonymous:
Das wird eher nichts, weil zu langsam.
Denkbar wäre es höchstens diese zur Archivierung der fertig bearbeiteten Videos zu Nutzen, dann hättest du auf deiner Festplatte auch wieder mehr Platz.
Antwort von Tarzan:
vielen Dank für die Hinweise. Die Inputs haben mir sehr weitergeholfen.
Nachdem ich auch noch die Kosten für ein NAS-Laufwerk bzw. netzwerkfähige Festplatte gesehen habe, bin ich zu dem Entschluss gekommen, eine klassische Festplatte zu kaufen. So bin ich sowohl kostengünstig als auch technisch auf der sicheren Seite, da ich keine Übertragungsfehler beim Renern oder Bearbeiten gebrauchen kann.
Antwort von thos-berlin:
Baue Dir doch die neue Platte in einen Wechselrahmen. Dann kannst Du "projektbezogene Festplatten" anlegen und die jeweils notwendige "einlegen".
Eine Alternative wäre evtl. noch der Einsatz eines Gigabit-Netzwerkes (10x schneller, als die 100 Mbit). Dafür bräuchtest Du aber ggf. neue Netzwerkkarten für die am schnelleren Datentransfer beteiligten PCs und einen geeigneten Switch zur direkten Verbindung dieser Geräte untereinander (der Router kann so bleiben und wird an den Switch angeschlossen).
Antwort von beiti:
Ich hatte mal so ein einfaches NAS-Gehäuse für 40 Euro, mit dem ich kaum über 1MB/sec. gekommen bin. Die heutigen Modelle dieser Preisklasse sollen 3 bis 4 MB/sec. können, sind aber doch noch weit entfernt von den theoretischen 100 MBit/sec (= 11,9 MB/sec.). Selbst echte 11,9 MB/sec. wären für mehrspurigen Videoschnitt knapp.
Außerdem sind die billigen NAS-Gehäuse auf FAT32 festgelegt, was zusätzlich eine unangenehme Dateigrößenbegrenzung mit sich bringt.
Es gibt ab ca. 150 Euro (zzgl. HDD) bessere Mini-Server, die dann z. B. auf Linux-Basis arbeiten und eigene Dateisysteme ohne spürbare Begrenzungen verwenden. Sowas gibt es sogar für Gigabit-LAN; das bewirkt aber in der Praxis nur eine kleine Steigerung gegenüber 100-MBit, und nicht etwa den Sprung auf volle Gigabit-LAN-Performance. Da darf man sich von den theoretischen Werten nicht täuschen lassen.
Richtig ausnutzen kann man ein Gigabit-LAN vermutlich nur mit echten "großen" Servern, die dann aber das Haushalts-Budget sprengen.
Eine Zwischenlösung wäre noch der NDAS-Standard (Gehäuse ab ca. 50 Euro), der etwas anders als die NAS-Lösungen arbeitet. NDAS-Gehäuse sind keine Server, sondern sie steuern die Festplatte mit einer speziellen Software übers LAN fern. Man kann dann sogar NTFS verwenden und bekommt eine Performance nah am 100-MBit-Maximum. Zu den Nachteilen gehört, daß sich die NDAS-Lösungen nicht automatisch in Standby schalten können; das müßte man, wenn die Platte in einem anderen Raum steht, dann irgendwie per Software regeln, und schlimmstenfalls laufen sie 24h durch.
Hier gibt es einen schönen Ratgeber zu Netzwerkspeichern:
http://testberichte.ebay.de/Kaufentsche ... 0001448044
Da stehen auch gemessene Performance-Werte drin, also nicht nur theoretische Maximalwerte.
Mit der Performance einer billigen, externen USB-2.0-Platte können auch die teuren Netzwerklösungen nicht mithalten. Insofern sollte man nur übers Netzwerk gehen, wenn es dafür gute Gründe gibt (z. B. zentraler Datenspeicher für mehrere Computer im Haus, Backup-Laufwerke gut geschützt im Keller etc.). Für Videoschnitt sind USB 2.0 oder Firewire in der Regel die bessere Wahl.
Antwort von HZJ:
Die NDAS Trekstor maxi Z UL sind angenehm flott. Es reicht zum CD Brennen übers Netz aber DV Videoschnitt geht gar nicht. Internet Filmchen dürften jedoch kein Problem sein.
Bildbearbeitung mit geringen Wartezeiten bei großen Raw Dateien ist möglich, aber wenn ich umfangreiche Arbeiten machen muss, hole ich mir die Bilder lieber aufs lokale Laufwerk und speichere hinterher zurück.
Die Trekstor gehen nach 5 Minuten Nichtbenutzung in den Ruhezustand. Bei mir läuft jetzt eine mit 400GB seit einem Jahr und eine zweite baugleiche seit Mai. Sie werden als Speicher für wichtige Daten genutzt, die für mehrere Rechner jederzeit verfügbar sein müssen.
Zur Sicherheit gibt es dann noch regelmäßig ein Backup auf externe Firewire Platten.
Ich habe die NDAS Lösung gekauft, weil ich keine Lust auf einen weiteren rund um die Uhr laufenden und lärmenden PC hatte.
Gruß, Bernhard