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Frage von Rolfilein:


Hallo zusammen,

als interessierter Laie beschäftige ich mich derzeit mit den technischen Grundlagen und Grundbegriffen des Filmens.

Besonders aufschlussreich dürfte der sog. Dolly-Zoom (u.a. auch Hitchcock-Zoom und Vertigo-Effekt genannt) sein, weil hier das Zusammenspiel verschiedener Parameter veranschaulicht wird (Brennweite, Fokus, Abstand zum Motiv, Bildausschnitt etc.).

Hier mal ein bekanntes Beispiel:

zum Bild http://www.fotos-hochladen.net/uploads/jawscs3p0gt7uh.gif

zum Bild http://www.fotos-hochladen.net/uploads/royarpmlgiqk1.jpg

Mehrfach wird darauf hingewiesen, dass sich der Effekt des Dolly-Zooms nicht oder zumindest nicht zufriedenstellend in der Postproduktion erzeugen lässt. Vielmehr sei es – unter entsprechend hohem technischem Aufwand – zwingend notwendig, die Dolly-Fahrt live vor Ort auszuführen.

So weit, so gut. Aber warum genau lässt sich der Vertigo-Effekt nicht mittels Projektionsverfahren oder über Bluescreen-Technik erzeugen?

Um bei dem Beispielbild zu bleiben:

Was spräche dagegen, zuerst den Strandhintergrund zu filmen (während der Aufnahme einfach "Wegzoomen" ohne Dolly-Fahrt) und sodann den Schauspieler (mit fester Brennweite und konstantem Abstand)?

Anschließend fügt man beide Szenen zusammen, sei es über Projektion oder Chroma-Keying.

Am Ende müsste man doch einen identischen Sog-Effekt haben und zwar ohne aufwändige und technisch anspruchsvolle Dolly-Fahrt.

Stimmt das oder erliege ich einem Denkfehler?

Danke im Voraus.
LG
Peterle

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Antwort von Peppermintpost:

klar kann man das in der post machen, aber warum sollte man?

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Antwort von nic:

Was ist an einem motorisierten Zoom mit paralleler Schärfeverlagerung während einer Dollyfahrt eine hohe technische Herausforderung? Da ist es technisch komplexer einen sauberen Key mit zum Backdrop passender Ausleuchtung des Motivs im Vordergrund hinzubekommen. Außerdem fehlt bei deinem Weg die Brennweitenänderung auf der Person, die ja nicht unbedingt nichts zur Wirkung des Vertigo-Effekts beiträgt.

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Antwort von Frank B.:

Ja. In deinem Beispiel oben machen eben auch die Personen im Vordergrund eine Bewegung entgegengesetzt zum Hintergrund. Sie rücken näher zum Betrachter und der Hintergrund entfernt sich. Dadurch wirkt der Effekt und suggeriert z.B. einen Erkenntnisprozess. Die dargestellte Person wird entweder aus ihrer bisherigen Umgebung heraus gezogen oder durch sie eingeengt.
Theoretisch müsste das auch in der Post gehen, wird aber wie 7nic schon sagt, dort evtl. nicht so organisch wirken. Es ist im Grunde ein Kameraeffekt und keiner der Postproduktion. Die Optik hat eben vielleicht noch andere organischere Eigenschaften als das bloße elektronische Verschieben der Ebenen. Wenn, dann müsstest du bei deinem Versuch, es in der Post zu machen, Fahrt und Zoom gleichermaßen und identisch der optischen Version auf Vorder- und Hintergrund anwenden und dann zusammenfügen. Dann kannste es aber auch gleich so aufnehmen. Dein Verfahren würde möglicherweise einen Sinn machen, wenn aus irgendwelchen Gründen die Personen oder Hintergründe ausgetauscht werden sollen ähnlich der No-Rassism - Werbung mit den Fußballspielern u.ä. In der Webung oder bei Musicclips wirds auch garantiert schon irgendwo so angewendet.

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Antwort von Rolfilein:

Was ist an einem motorisierten Zoom mit paralleler Schärfeverlagerung während einer Dollyfahrt eine hohe technische Herausforderung? Na ja, so easy ist das wohl auch nicht. Die Dolly-Fahrt, d.h. Änderung des Abstands zum Motiv, muss exakt mit dem Zoomen abgestimmt sein. Gleiches gilt für den Fokus.
Außerdem benötigt man genügend Raum; bei Indoor-Aufnahmen ist da schnell mal eine Wand im Weg.

LG
Peterle

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Antwort von dosaris:

Was spräche dagegen, zuerst den Strandhintergrund zu filmen...und sodann den Schauspieler (mit fester Brennweite und konstantem Abstand)?

Anschließend fügt man beide Szenen zusammen, sei es über Projektion oder Chroma-Keying. ich bin nahezu sicher, dass der Clip genau so produziert wurde:

während der Background durch unterschiedliche Lichtszenarien fährt
bleibt die Beleuchtung der Vordergrund-Akteure konstant.
Bei Außenaufnahmen u echtem Dolly-Zoom müsste man dazu irre dicke
Scheinwerfer mobil auffahren, um gegen das Tageslicht anzutrotzen.

Einstanzen ist hier m.E. die wahrscheinlichere Erklärung.
Vordergrund u Hintergrund sind im Beispiel aber echte Kamera-Fahrten
und kein Zoom-in/-out. Es wirkt sogar (very-old-fashioned) nach
Schauspieler vor Leinwand, noch nicht mal Blue-Box (heute green-box).

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