Frage von Yaso:Hallo Leute,
ich arbeite an einer groben Genre-Übersicht für deutsche Kinofilme. Die Erzählformen, die auf diesem Markt relevant sind, möchte ich zusammenfassen. Auf Youtube habe ich eine Playliste erstellt. ACTION, LIEBE und HORROR sind schon fertig:
https://www.youtube.com/playlist?list=P ... hk9zWb9JGy
Vielleicht kennt ihr noch ein paar Filme oder Subgenres, die ich bisher vergessen habe? Als nächstes will ich mich der FANTASY widmen.
Viele Grüße
Sven
Antwort von Frank Glencairn:
Für deutsche Filme gibts eigentlich nur ein Genre: unteres Mittelmaß.
Antwort von StanleyK2:
Muss ich mir jetzt Gedanken machen, dass ich NICHT EINEN der angesprochen Filme gesehen habe?
Antwort von Benutzername:
du müsstest mal den sound etwas lauter abmischen. ist zu leise.
Antwort von Yaso:
Muss ich mir jetzt Gedanken machen, dass ich NICHT EINEN der angesprochen Filme gesehen habe?
Solltest du vermutlich :D
Welche modernen Deutschen Filme sind dir denn noch in Erinnerung?
Antwort von g3m1n1:
Meiner kommt im frühling 2015 in die kinos...
www.fps-movie.com :)
Antwort von beiti:
ich arbeite an einer groben Genre-Übersicht für deutsche Kinofilme.
Vielleicht kennt ihr noch ein paar Filme oder Subgenres, die ich bisher vergessen habe? Im Programm unseres Kinos tauchen öfter mal neue Genrebezeichnungen auf. Neben 08/15-Genres wie "Komödie", "Science Fiction" oder "Action" hatten wir als Genre auch schon "Bayerischer Rosenmüller-Film" - oder aktuell "Fußballdoku". ;)
du müsstest mal den sound etwas lauter abmischen. ist zu leise. Finde ich nicht. Ich finde eher, dass manche YouTube-Videos immer noch zu laut sind - so wie früher die Werbung im Fernsehen.
Wäre schön, wenn sich im Internet auch mal eine Lautheitsnorm durchsetzen würde, damit man nicht ständig nachregeln muss.
Antwort von 7River:
Meiner kommt im frühling 2015 in die kinos...
www.fps-movie.com :)
Yo, den Teaser/Trailer habe ich schon mal gesehen. Krass!
"Inglourious Basterds" ein deutscher Film?! Mag wohl Ansichtssache sein, aber ich würde mal behaupten, dass dem nicht so ist. (...) Sein letztes Rennen fand ich überraschend gut, muss ich sagen. Hätte ich nicht gedacht.
Antwort von Benutzername:
hier mal ein test. immer wenn ich einen anderen dazuschalte, fällt der sprecher komplett in den hintergrund und zwar deutlich.
http://vocaroo.com/i/s1HE4TWFmG9F
Antwort von beiti:
hier mal ein test. immer wenn ich einen anderen dazuschalte, fällt der sprecher komplett in den hintergrund und zwar deutlich. Ich verstehe leider nicht, was der Test aussagen soll.
Antwort von Benutzername:
na was wohl? ;) beide sind auf voller lautstärke. beim video müsste es so laut sein, wie beim radiosprecher, was aber nicht der fall ist, weil videosprecher viiiiiiel zu leise ist und deshalb immer im hintergrund verschwindet, sobald ich den radiosprecher dazuschalte.
ich arbeite übrigens mit monitorboxen. video ist viel zu leise abgemischt.
Antwort von beiti:
weil videosprecher viiiiiiel zu leise ist und deshalb immer im hintergrund verschwindet, sobald ich den radiosprecher dazuschalte. Dann hör eben auf, einen Radiosprecher dazuzuschalten. Wer macht denn so einen Unfug?
beim video müsste es so laut sein, wie beim radiosprecher Nein, keineswegs.
Du kannst innerhalb des erlaubten Pegels eine Stimme fast beliebig laut kriegen, wenn Du genug Kompression anwendest. Das war früher der Grund, warum Werbung im Fernsehen viel lauter klang als Filme und die Zuschauer am Beginn des Werbeblocks immer aus den Sofas fuhren. Diesem Übel ("Loudness-War") ist man im europäischen Fernsehen mit der Norm "EBU R 128" begegnet. Im US-Fernsehen gibt es eine ähnliche Norm, die sogar noch eine etwas geringere Lautheit als Vorgabe hat.
Seitdem ist es dort gerade nicht mehr das Ziel, den Pegel mit Gewalt auf Maximum zu bringen, sondern es soll alles "gleich laut" klingen, und es soll genug Dynamikreserve für lautere Pegelspitzen bleiben. Im Idealfall muss man die Lautstärke dann gar nicht mehr nachregeln - senderübergreifend.
Antwort von Benutzername:
ja, aber ich muss bei seinem video die lautstärke nachregeln. und zwar nach oben.
ich habe es mal neu abgemischt. klar, durch die komprimierung beim hochladen geht wieder was an saft verloren. den lautstärkeregler auf der internetseite bis zum anschlag aufdrehen. deine boxen etwas leiser machen und dann meinen mix mit dem yt-video vergleichen, bei dem die lautstärke auch voll aufgedreht sein sollte. mein originalmmix ist aber noch etwas lauter, weil nicht komprimiert.
http://vocaroo.com/i/s0z8Ipbsh386
Antwort von StanleyK2:
Meiner kommt im frühling 2015 in die kinos... www.fps-movie.com :)
Ach du meine Güte. Werde ich bestimmt nicht sehen.
Antwort von beiti:
ja, aber ich muss bei seinem video die lautstärke nachregeln. und zwar nach oben. Schau Dir mal z. B. die Videos auf tagesschau.de an. Die sind nach EBU R 128 gepegelt - und damit nach Deiner persönlichen Auffassung auch viel zu leise.
Maßstab ist heute nicht mehr, wer am lautesten kann. Heute zählen einheitliche Lautheit und Dynamikreserven.
Antwort von Benutzername:
wenn ich mir meine version in audition anhöre, dann ist db zwischen -9 und -6. keine ahnung, ob das jetzt 128 db sind.
Antwort von beiti:
Das kann man nicht so einfach umrechnen. Die EBU-Norm orientiert sich an der subjektiv empfundenen Lautheit, nicht an bloßen Pegeln.
Antwort von domain:
Typisch deutsches Video fürs Kino lief gestern auf ORF1: Heiter bis Wolkig, Regie Marko Petry. Immerhin in Deutschland (aber auch nur dort) mit dem Prädikat besonders wertvoll ausgezeichnet. Habe ihn nur fünf Minuten ausgehalten und später immer wieder mal reingezappt, war immer gleich langweilig in Szene gesetzt und hat geradezu all meine persönlichen Vorurteile in Reinkultur bestätigt.
Auf einem anderen Sender lief dann später Jackie Brown von Tarantino.
Gott, was für ein Unterschied.
Antwort von Benutzername:
auf jeden fall muss ich meine boxen viel zu weit aufdrehen, um den sound aus dem yt-video, ohne mich anstrengen zu müssen, richtig hören zu können.
Antwort von StanleyK2:
Etwas off-topic die Akustikdiskussion!?
(Für mich ist die Lautstärke durchaus im grünen Bereich und garkeine Diskussion wert)
Antwort von g3m1n1:
Meiner kommt im frühling 2015 in die kinos... www.fps-movie.com :)
Ach du meine Güte. Werde ich bestimmt nicht sehen.
Jedem das Seine...Genre.
Antwort von Frank Glencairn:
Seit "das Finstere Tal" gibt es das Genre des Alpenwestern ;-)
Heimatfilm fehlt auch noch.
Antwort von StanleyK2:
Muss ich mir jetzt Gedanken machen, dass ich NICHT EINEN der angesprochen Filme gesehen habe?
Solltest du vermutlich :D
Welche modernen Deutschen Filme sind dir denn noch in Erinnerung?
Was verstehst du unter "moderner" Film? Wenn es z. B. die letzten zehn Jahre wären, könnte ich definitiv sagen KEINER.
Wobei ich sicher fast alle in den Videos (und viele andere) genannten Filme "kenne", d.h. davon gelesen, gehört, Trailer gesehen oder auch schon mal hier und da und reingezappt habe. Aber eben keinen wirklich gesehen habe und auch nicht das Bedürfnis dazu verspüre/te.
Antwort von StanleyK2:
Meiner kommt im frühling 2015 in die kinos... www.fps-movie.com :)
Ach du meine Güte. Werde ich bestimmt nicht sehen.
Jedem das Seine...Genre.
Keine Frage, auch wenn es hier eher ein SubSub-Genre ist. Die Credits und "Presseinformationen" lassen ja auch darauf schliessen, dass der Film kaum in grossen Multiplex-Ketten erscheinen wird, sondern wohl eher in ausgewählten Genre-Kinos.
Der deutsche Film wird dadurch wohl kaum positive Impulse erhalten. Und ein geklauter one-liner macht noch keinen guten Film.
(Oh ich kenne den "Duke" und auch den "Dude" sehr gut)
Antwort von g3m1n1:
Meiner kommt im frühling 2015 in die kinos... www.fps-movie.com :)
Ach du meine Güte. Werde ich bestimmt nicht sehen.
Jedem das Seine...Genre.
Keine Frage, auch wenn es hier eher ein SubSub-Genre ist. Die Credits und "Presseinformationen" lassen ja auch darauf schliessen, dass der Film kaum in grossen Multiplex-Ketten erscheinen wird, sondern wohl eher in ausgewählten Genre-Kinos.
Der deutsche Film wird dadurch wohl kaum positive Impulse erhalten. Und ein geklauter one-liner macht noch keinen guten Film.
(Oh ich kenne den "Duke" und auch den "Dude" sehr gut)
Die deutsche filmwirtschaft ist mir nicht so wichtig. Mit arthouse kann ich nix anfangen. Ich liebe horror und schreibe für mein leben gerne. Das projekt ist einfach eine no budget homage an die 90er shooter. is eher was für zombie / horror / gaming fans denke ich.
Antwort von Bommi:
Das projekt ist einfach eine no budget homage an die 90er shooter.
Und dafür sieht der sehr gut aus.
Ist nicht mein bevorzugtes Genre und ich würde nicht 100 km fahren, um ihn zu sehen, aber wenn's den per Video-on-Demand gibt, würde ich mal locker 2 Euro (oder meinetwegen auch 3) abdrücken, um mir den auf Platte zu ziehen. So'n Gemetzel ist ja ein netter Spaß für zwischendurch.
Und wenn ein paar Millionen Leute weltweit sich diesen Spaß ebenfalls gönnen, muss g3m1n1 nicht mehr arbeiten gehen.
Und on-topic:
Ein wichtiges Genre wurde noch gar nicht erwähnt: Frauen-Durchhalte-Filme. Hier ist mein liebster Flick Mama und der Millionär. Da ist tatsächlich drin, was draufsteht. Unser Kindermädchen ist ein Millionär ist auch ganz gut.
Von ersterem soll's zuverlässigen Gerüchten zufolge ein Remake geben, das dem gesellschaftlichen Wandel und der galoppierenden Inflation Rechnung trägt: Mama und der schöne Milliardär. Bin gespannt.
Antwort von 7River:
Hab' schon viele Leute gehört, so in meinem Umfeld, die dem Deutschen Film eher skeptisch gegenüberstehen. Wie der Sven im Video schon angedeutet hat, werden bestimmte Genre hier in Deutschland so gut wie gar nicht gefördert.
Wo ich vor kurzem den US-Film "Die Qual der Wahl" sah, dachte ich daran, ob ich schon mal einen ähnlichen Deutschen Film gesehen hatte. Mir fiel, ehrlich gesagt, keiner ein. Solche Komödien kriegen die hier nicht hin. Aber trotzdem schaue ich mir deutsche Filme an. "Das Leben ist nichts für Feiglinge" und "Oh Boy" waren klasse.
@g3m1n1 Mit dieser Stimme erinnert mich das ein wenig an den Shooter "Blood 2: The Chosen".
Antwort von g3m1n1:
Hab' schon viele Leute gehört, so in meinem Umfeld, die dem Deutschen Film eher skeptisch gegenüberstehen. Wie der Sven im Video schon angedeutet hat, werden bestimmte Genre hier in Deutschland so gut wie gar nicht gefördert.
Wo ich vor kurzem den US-Film "Die Qual der Wahl" sah, dachte ich daran, ob ich schon mal einen ähnlichen Deutschen Film gesehen hatte. Mir fiel, ehrlich gesagt, keiner ein. Solche Komödien kriegen die hier nicht hin. Aber trotzdem schaue ich mir deutsche Filme an. "Das Leben ist nichts für Feiglin
ge" und "Oh Boy" waren klasse.
@g3m1n1 Mit dieser Stimme erinnert mich das ein wenig an den Shooter "Blood 2: The Chosen".
Das ist der originalsprecher von blood und blood 2. Stephan weyte. Habe ihn gewinnen können dafür :)
Antwort von 7River:
Kam mir auch irgendwie bekannt vor...
Beeindruckend, was Du da auf die Beine gestellt hast. Respekt. Ist natürlich nicht jedermanns Geschmack, auch schon wegen der Gewalt, aber ich als passionierter Gamer würde ihn mir gerne anschauen. Ich kenne natürlich Doom, Rise of the Triad, Blood 2 noch von damals...
Wann erscheint der Film den in den Kinos? Ich denke mal, dass der schon eher in die Digitalen Kinos kommt. Oder?
Antwort von Maximus63:
Vergangenheitsbewältigungsfilme. Aufarbeitungsfilme. Verdrängungsfilme. Sozialkritische, zwischenmenschliche Beziehungsfilme. Sinnsuchende Filme über Sinnsuchende. Die Leereerfassungsfilme.
Antwort von g3m1n1:
Kam mir auch irgendwie bekannt vor...
Beeindruckend, was Du da auf die Beine gestellt hast. Respekt. Ist natürlich nicht jedermanns Geschmack, auch schon wegen der Gewalt, aber ich als passionierter Gamer würde ihn mir gerne anschauen. Ich kenne natürlich Doom, Rise of the Triad, Blood 2 noch von damals...
Wann erscheint der Film den in den Kinos? Ich denke mal, dass der schon eher in die Digitalen Kinos kommt. Oder?
Vielen Dank! Ja.. die guten alten Zeiten... ich hab ne ganze Sammlung der 90er Shooter. Kinos (nur digital als dcp) frühling 15 und release wohl im Sommer dann. Ist noch nicht genauer bekannt.
Antwort von 7River:
Danke! Werde mir den Termin mal vormerken :-)
Antwort von Yaso:
Entschuldigt bitte den schlechten Ton, ich arbeite noch daran. g3m1n1, dir erstmal viel Erfolg mit deinem Film. Hast du dich mal mit den alten deutschen Horrorfilmen beschäftigt (Nosferatu, Golem etc.)?
INGLOURIOUS BASTERDS wurde von deutschen Filmförderungen gefördert, die Geschichte spielt in Deutschland, behandelt einen Teil deutscher Geschichte, ist zum Großteil mit deutschen Schauspielern besetzt und die Sprache ist zu großen Teilen auf deutsch. Der wichtigste Grund, warum ich ihn hier aufgenommen habe: Er hält dem deutschen Gegenwartskino den Spiegel vor.
Die Moderne ist schwer einzugrenzen, aber ich würde mal grob sagen ab 1980. Zum Heimatfilm komme ich auf jeden Fall noch.
@Bommi: Die Titel, die du erwähnst, sind Fernsehspiele. Ich gehe davon aus, dass es sich um Liebesfilme handelt.
Vergangenheitsbewältigungsfilme. Aufarbeitungsfilme. Verdrängungsfilme. Sozialkritische, zwischenmenschliche Beziehungsfilme. Sinnsuchende Filme über Sinnsuchende. Die Leereerfassungsfilme.
Damit beschreibst du das Grundproblem deutscher Filme sehr treffend.
Antwort von 7River:
Und hätte der Film auch dann Förderung erhalten, wenn hinter dem Projekt nicht Größen wie Weinstein und Tarantino gestanden hätten? Andersrum hat die Deutsche Filmförderung schon Gurken wie Lucky Luke und Asterix und Obelix gefördert...
Antwort von nachtaktiv:
Vielleicht kennt ihr noch ein paar Filme oder Subgenres, die ich bisher vergessen habe? Als nächstes will ich mich der FANTASY widmen.
joergfilm
Antwort von Axel:
Vergangenheitsbewältigungsfilme. Aufarbeitungsfilme. Verdrängungsfilme. Sozialkritische, zwischenmenschliche Beziehungsfilme. Sinnsuchende Filme über Sinnsuchende. Die Leereerfassungsfilme.
Damit beschreibst du das Grundproblem deutscher Filme sehr treffend.
Hm, ich weiß nicht. Das Problem der deutschen Filme ist vielleicht nicht so sehr, dass sie Problemfilme sind. Das Problem könnte sein, dass sie keine Lust machen auf Kino. Dabei gehe ich von mir selbst aus. Noch der deprimierendste Filmtitel kann mich nicht davon abhalten, einen Film gut zu finden, wenn er es krachen lässt in der lustvollen Anwendung der Filmkünste.
Die Stummfilmschöpfer, Rainer Werner Fassbinder und der Produzent Eichinger hatten alle einen gewissen Spieltrieb gemeinsam. Sie wollten Spaß.
Augenscheinlich sind Spieltrieb und Spaß mit der deutschen Mentalität grundsätzlich schwer zu vereinbaren. Ich war letzte Woche bei einer Einweihung zu einer Siedlung mit Sozialwohnungen. In der Mitte eine ziemlich große Grünanlage. Im Abstand von etwa 7 Metern hatte man Findlinge aufgestellt. Verhindern effektiv die Nutzung der Fläche zum Bolzen (und eigentlich zu allem). Schilder "Betreten des Rasens verboten" sind politisch unkorrekt. Stattdessen wird nun der Rasen vermint.
Wichtige Dinge - und zumal große Kulturleistungen - bemessen sich nicht nach dem Grad ihrer Zweckdienlichkeit. In vielen tausend Jahren werden die Archäologen die Sozialbau-Findlinge vielleicht mit den kultischen Hinkelsteinen von Stonehenge vergleichen. Dabei ging es ursprünglich darum, dass nicht der Hartz IV - Nachwuchs die Rasendecke zertrampelt. Im Land der kleinen Geister.
Ein als deutscher Film erkennbarer, der aus dieser Geistesstarre ausbricht, müsste mit anarchischer Lust zunächst das deutsche Wesen attackieren. Selbsterkenntnis ist der erste Weg zur Besserung.
Könnte es ein solcher Film durch das Minenfeld der Fördergremien schaffen?
Oh ja. Spielend, im wahrsten Sinne des Wortes. Die FFA ist so indifferent wie der Türhüter in Kafkas Vor dem Gesetz. Das Problem des deutschen Films ist nicht die Unterdrückung von Kreativität. Es ist der vorauseilende Gehörsam, die mutmaßlich gewünschte Selbstkastration. Diktatur von unten.
INGLOURIOUS BASTERDS wurde von deutschen Filmförderungen gefördert, die Geschichte spielt in Deutschland, behandelt einen Teil deutscher Geschichte, ist zum Großteil mit deutschen Schauspielern besetzt und die Sprache ist zu großen Teilen auf deutsch. Der wichtigste Grund, warum ich ihn hier aufgenommen habe: Er hält dem deutschen Gegenwartskino den Spiegel vor.
Bei Tarantino habe ich den Eindruck, dass ein gewisser Hang zur Albernheit verhindert, dass seine Filme nicht nur beliebt und erfolgreich, sondern wirklich gut sind. Er ist klüger und talentierter, als seine Filme vermuten lassen. Mehr Spaß als an dem Film selbst (als Filmvorführer liebte ich natürlich diese Zelluloid-Explosivität) hatte ich anschließend im Foyer, als wir über den Film redeten.
Tarantino, seien wir ehrlich, beutet den Kult aus, mit dem er selbst Kino erlebt (vor allem das so genannte "Ausbeuterkino" - exploitation films). Er tut dies auf eine überwiegend sehr intelligente Art. Und vor allem: Mit Spaß.
Was meiner Meinung nach überhaupt nicht mehr funktioniert: Als Deutscher oder auch als Ami den Kult um Tarantino auszubeuten. Das ist nicht mehr originell ("Im Schmerz geboren").
Antwort von 7River:
Was ist denn mit Abenteuer? Ich habe mir mal zufällig den Film "Der Medicus" aus der Videothek mitgebracht, als er erschienen ist. Ich wusste zuerst gar nicht, dass das eine deutsche Produktion war. Bis mir gewisse Gesichter auffielen... Ich muss sagen, dass ich den Film doch recht gut fand. Auch Vorstadt-Krokodile und TKKG, welche Teile weiß ich nicht mehr genau, waren auch gar nicht mal so schlecht. Dann wäre da noch das Genre Science Fiction. Da fällt mir ein: Was mir auch persönlich sehr gefallen hat war "Reality XL". Mit wenig Mitteln einen beeindruckenden Film auf die Beine gestellt.
Antwort von Bommi:
@Bommi: Die Titel, die du erwähnst, sind Fernsehspiele. Ich gehe davon aus, dass es sich um Liebesfilme handelt.
Ja und nein. Bei diesen Fernsehfilmen handelt es sich um eine freundliche Variante des Genres 'Chick Flick'. Deutsche Chick Flicks im Kino gibt es noch nicht, das Genre kannst du dir aber schon mal vormerken.
Antwort von domain:
Ein Hauptproblem bei neueren deutschen Filmen scheint mir u.a. zu sein, dass das Drehbuch häufig zu kurz für die geplante Filmlänge ist.
So wird dann halt Zeit geschunden und überlange Einstellungen ohne Verdichtung auf das Wesentliche die Oberhand gewinnen.
Antwort von Yaso:
Tarantino, seien wir ehrlich, beutet den Kult aus, mit dem er selbst Kino erlebt (vor allem das so genannte "Ausbeuterkino" - exploitation films). Er tut dies auf eine überwiegend sehr intelligente Art. Und vor allem: Mit Spaß.
Was meiner Meinung nach überhaupt nicht mehr funktioniert: Als Deutscher oder auch als Ami den Kult um Tarantino auszubeuten. Das ist nicht mehr originell ("Im Schmerz geboren").
Film und Fernsehen kann man nicht miteinander vergleichen, aber weil wir keine großen Filme mehr haben, konzentriert sich die gesamte Presse auf das Fernsehen und hier insbesondere auf den Tatort. Über IM SCHMERZ GEBOREN sind wir uns sicher einig. :)
Ja und nein. Bei diesen Fernsehfilmen handelt es sich um eine freundliche Variante des Genres 'Chick Flick'. Deutsche Chick Flicks im Kino gibt es noch nicht, das Genre kannst du dir aber schon mal vormerken.
Film kann auf unterschiedliche Art und Weise kategorisiert werden. Über die Technik (Stummfilm), über das Budget (Low-Budget) oder über das Zielpublikum (Frauenfilm). Genres beziehen sich für mich ausschließlich auf die Erzählform.
Ein Hauptproblem bei neueren deutschen Filmen scheint mir u.a. zu sein, dass das Drehbuch häufig zu kurz für die geplante Filmlänge ist.
So wird dann halt Zeit geschunden und überlange Einstellungen ohne Verdichtung auf das Wesentliche die Oberhand gewinnen.
Plot aus den Figuren heraus zu entwickeln ist eine extrem schwierige Angelegenheit und wird gerne vernachlässigt. Es gibt zu wenige Wendepunkte. Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir die zähe Erzählweise des europäischen Arthouse-Kinos gewöhnt sind. "Mut zur Langsamkeit" hat man dazu mal gesagt.
Antwort von Graf Dof von Blur:
Ihr habt alle irgendwo recht!
Und mit dem Spieltrieb bin ich voll beim Axel..
ES WIRD NICHT GESPIELT.... SETZEN..NICHT GENÜGEND!
( der dunkle Schatten des Oberlehrers)
Wir versuchen immer wieder und nun bei einem abgschmackten
Tatort bis ins bild+ Forum zu analysieren und das womöglich
auch noch mit einem Pingback zu versehen, welches an einer
Quotenkette hängt. Des war jetzt lange und trifft es noch nicht.
(ausserdem kosten zwei alte Millionäre als Show weniger Geld und
Hirnschmalz, wenn eh alle verblödet vor ihrem device hocken und das
auch noch anschauen....)
Aber Spass haben weder die Filmemachenden, noch die Autoindustrie
noch die Lebensmittelindustrie, niemand.
As grau and düster as usaly, aber dann in künstliche und helle Farben ge-
tüncht und in jedem Schatten eines Filmsets ( sollte es das geben, im TV
eher nicht..im dem Sinn) lauert ein gendergenauer Fachmann/frau/? ....
Lauert. Und es hat sich einiges geändert. Wir denken noch in TV-formaten, wo in anderen Ländern TV wie KINO daher kommt, nicht immer hoch das Butget, aber es fesselt. Und hier kopieren se gerade einen der vor 20 Jahren war. Des is in etwa wie der Aufruf unserer Bundesmutti, das wir nun eine eigene Computerindustrie sammt Internet und Software aufbauen. Selbige meist Us-amerikanisch wird gerade vom chinesischen Imperium abgeselcht und gefressen...
Die Zeitlosigkeit von einem Murnau und co, die haben wir längst vergessen. Und kommst du mit Schiller (net die band) dchauns dich an
wie....ey man krass du sprichst voll kulen Dialekt is das Anatolisch, aber echt..."
UN IMMER REISBRETT...
Als würde ein Koch jedes mal absichtlich seinen Löffel vergessen.
Und die Talente und guten, verschwinden oder wenden sich ab.
Wer ist heute so schwachsinnig und will in dem Umfeld etwas werden
oder davon leben? Eben. Aber für irgend einen scheiss in der Eu wird
sicher genügend Geld gefunden.
zb.. das europäische/ deutsche Internet... :)
Antwort von Frank Glencairn:
,,Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir die zähe Erzählweise des europäischen Arthouse-Kinos gewöhnt sind. "Mut zur Langsamkeit" hat man dazu mal gesagt.
"gewöhnt" sind wir das nicht. Deshalb fallen die meisten deutschen Filme bei uns ja auch durch. Die meisten Drehbuschschreiber (meistens Alt68er Generation) stehen einfach noch immer drauf, weil sie das in ihrer Jugend toll gefunden haben.
Antwort von g3m1n1:
,,Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir die zähe Erzählweise des europäischen Arthouse-Kinos gewöhnt sind. "Mut zur Langsamkeit" hat man dazu mal gesagt.
"gewöhnt" sind wir das nicht. Deshalb fallen die meisten deutschen Filme bei uns ja auch durch. Die meisten Drehbuschschreiber (meistens Alt68er Generation) stehen einfach noch immer drauf, weil sie das in ihrer Jugend toll gefunden haben.
Bingo! Und dann komm mal zu solchen Leuten mit nem Film
in dem ein Zombieclown seine eigenen Gedärme als Lasso nutzt, um
sein menschliches Fressi einzufangen. Das ist nicht gerade Arthouse.
Antwort von dienstag_01:
"gewöhnt" sind wir das nicht. Deshalb fallen die meisten deutschen Filme bei uns ja auch durch. Die meisten Drehbuschschreiber (meistens Alt68er Generation) stehen einfach noch immer drauf, weil sie das in ihrer Jugend toll gefunden haben.
Absolut, die Weltverschwörung der 68er Generation!
Selbst vor Amerikanern macht die ja nicht halt: Jim Jarmusch mit Dead Man und Down By Law z.B.
Ach, wie haben die alten Langweiler das wieder hinbekommen ;)
Antwort von Frank Glencairn:
Das ist genau die Sorte Filme die ich unanschaubar finde.
Für gewöhnlich bestehen sie aus einem Protagonisten der seine Zeit (und die des Publikums) damit verschwendet, mit irgendwelchen Typen über absolut nichts zu sprechen, und ohne daß es irgendwelche Konsequenzen hätte.
Während dieser Zeit hängt die Kamera unbeweglich in einer Ecke, unbedeutendes Licht kommt unmotiviert irgendwoher. Alles ist beliebig, nichts muss, weil keiner was kann - everything goes, nothing comes.
IMHO nichts als selbstverliebte Therapie-Filme.
Antwort von Axel:
Und es hat sich einiges geändert. Wir denken noch in TV-formaten, wo in anderen Ländern TV wie KINO daher kommt
In Zukunft eine sinnlose Unterscheidung. Hochauflösende Riesenfernseher, werbefreies Netz-Bezahl-TV.
Bereits letztes Jahr wurde der Film A Field In England gleichzeitig auf allen Plattformen veröffentlicht. Wieviel Phantasie braucht man, um sich vorzustellen, welche Verbreitungsformen den Kürzeren ziehen, wenn die zeitlichen Reservoirs fallen?
Das muss auf die Machart unmittelbaren Einfluss haben. Zahle ich (und seien es nur 99 Cent) für einen braven deutschen Fernsehfilm?
Die Wahrheit: Genug würden dafür bezahlen, um den Schwachsinn mit bescheidenem Budget weiterhin produzieren zu können.
Es könnte aber sein, dass die groteske Marktverzerrung des Wettbewerbs durch ÖR-Finanzierung (früher GEZ) einerseits und Werbefinanzierung andererseits kaum noch Einfluss hätte. Die Mehrheit, davon gehe ich aus, will besser und intelligenter unterhalten werden.
,,Das hängt aber auch damit zusammen, dass wir die zähe Erzählweise des europäischen Arthouse-Kinos gewöhnt sind. "Mut zur Langsamkeit" hat man dazu mal gesagt.
"gewöhnt" sind wir das nicht. Deshalb fallen die meisten deutschen Filme bei uns ja auch durch. Die meisten Drehbuschschreiber (meistens Alt68er Generation) stehen einfach noch immer drauf, weil sie das in ihrer Jugend toll gefunden haben.
Ein komplexer Charakter kann durchaus in einem kurzen Film vorgestellt werden, sogar in einem richtigen Kurzfilm. Spannend und abendfüllend ist es aber nur, wenn sich dieser Charakter entwickelt. Und das geht nicht besonders gut mit dürftigen 90 Minuten. Es ginge sicher besser als es im Kino momentan geschieht. Kommen da nochmal neue Impulse, oder bleibt das Kino tot? Darüber kann man nur spekulieren. Jedenfalls ist die Kino-Misere nichts spezifisch Deutsches mehr (mal ganz abgesehen davon, dass von hier schon seit Jahrzehnten nichts mehr kommt).
Plot aus den Figuren heraus zu entwickeln ist eine extrem schwierige Angelegenheit und wird gerne vernachlässigt. Es gibt zu wenige Wendepunkte.
Mir ist aufgefallen, dass die Mehrzahl der modernen Serienhelden, nun, nicht gerade Serienkiller sind, aber Antihelden. Oder etwas in der Art. In Breaking Bad, House Of Cards und Luther ist es besonders deutlich, aber eigentlich gibt es in keiner erfolgreichen Serie Helden mit eindeutigem moralischem Kompass.
Trotzdem existiert dieser in der Plotkonstruktion der Serien. Wer die drei Beispiele kennt, findet ihn ziemlich leicht. Unter diesem Gesichtspunkt sind diese Serien immer noch recht konventionell. Interessant in diesem Zusammenhang, sich die Psychohorror-Serie Bates' Motel anzuschauen. Die Figuren sind schreckliche Pappkameraden und kaum glaubwürdig dramaturgisch zu entwickeln. Hitchcock als Regisseur und Patricia Highsmith als Autorin haben da wesentlich spannender konstruiert. Vor ungefähr sechzig Jahren schon.
Eine Ausnahme scheint die Serie True Detective zu sein, von der ich z.Zt. wöchentlich eine Folge durch meinen Ex-Vorführer-Kollegen vorgeführt bekomme. Die wortgewandteste Figur ist der Cop, den Matthew McConnaughey spielt, sein (scheinbar!) biedererer Partner Woody Harrelson kann nur nebulös stammelnd mit formelhaftem common sense kontern. Sie klären einen Serienmord auf, aber die spannende Frage (bisher, vier Folgen) ist: Wird sich der Nihilismus, für den es sooo viele Beweise im Film gibt, überall, als die zutreffende Welt-Interpretation erweisen? Ist unsere gewohnt pragmatisch-positivistische Einstellung eine Illusion, Autosuggestion? Gefährlich? Mörderisch?
"True Detective könnte eine neue Vorlage zu einer Art Autoren-Serie werden. Denn manche Geschichten verdienen es, so ausführlich erzählt zu werden."
Drehbuch und Inszenierung greifen so perfekt ineinander, dass sie sich gegenseitig verstärken und man von der ästhetischen Brillanz geradezu berauscht ist In Retrospektive könnte True Detective womöglich der Startschuss für eine neue Ära des Fernsehens sein: HBO hat bewiesen, dass es funktionieren kann, ja dass es sogar überaus hervorragend funktioniert, wenn man einem einzigen Drehbuchautor und einem einzigen Regisseur die Zügel in die Hand gibt, sie einfach arbeiten lässt, Top-Schauspieler an Bord holt und eine Story in einem abgesteckten Rahmen von acht Episoden fertig erzählt.
...beides schnöde aus Wikipedia zitiert.
Yippieh Ya Yeah, du Schweinebacke, schrie McLane dem Bösewicht Gruber zu. Aber moderne Geschichten brauchen andere Gegner. Keine Säbelzahntiger, keine Drachen oder schwarzen Ritter, keine Superverbrecher oder Psychopathen. Die eigenen inneren Zweifel. Es ist fraglich, ob wir sie besiegen können. Ob wir sie besiegen sollten. Neue Geschichten braucht die Welt.
Antwort von rainermann:
Das ist genau die Sorte Filme die ich unanschaubar finde.
Für gewöhnlich bestehen sie aus einem Protagonisten der seine Zeit (und die des Publikums) damit verschwendet, mit irgendwelchen Typen über absolut nichts zu sprechen, und ohne daß es irgendwelche Konsequenzen hätte.
Während dieser Zeit hängt die Kamera unbeweglich in einer Ecke, unbedeutendes Licht kommt unmotiviert irgendwoher. Alles ist beliebig, nichts muss, weil keiner was kann - everything goes, nothing comes.
IMHO nichts als selbstverliebte Therapie-Filme.
HAHAHA :-)
Genau mit diesen Worten hatte ich mal Jarmusch an der Filmakademie beschrieben und damit bei Dozent Peter Lilienthal (den ich ansonsten durchaus schätze!) ein sagen wir mal ungläubiges "Räuspern" entlockt. Die Klasse war entsetzt - bis auf meinen Freund Jan und noch 1, 2 Mitstudenten, die mir unter Gefahr der allgemeinen Ablehnung zustimmend zunickten.
Antwort von dienstag_01:
Für gewöhnlich bestehen sie aus einem Protagonisten der seine Zeit (und die des Publikums) damit verschwendet, mit irgendwelchen Typen über absolut nichts zu sprechen, und ohne daß es irgendwelche Konsequenzen hätte.
Sehr schön beschrieben ;)
Nur gibt es eben viele, die sich über eine solche Sicht köstlich amüsieren können. Ich auch.
Das aber mit der 68er Generation in Verbindung zu bringen, ist leider Humbug (mit den Hippies dann schon eher).
Und dass die Sicht auf die Welt wie in Jarmuschs Filmen irgendwas mit aktuellen TV-Produktionen deutscher Herkunft zu tun hätte, die im Gegenteil gerade Konsequenz und Kausalität (Krimis, Krimis, Krimis) zu ihren Leitbildern einer alles durchdringenden Pädagogik erklärt haben, noch viel größerer.
Trotzdem stehen Jarmuschs Filme in europäischer Tradition. Was da los ist/war, vielleicht sollten wir einfach mal wieder genauer schauen.
Auch wenn es dir nicht gefällt ;)
Antwort von dienstag_01:
die mir unter Gefahr der allgemeinen Ablehnung zustimmend zunickten.
Ihr Mutigen! Ach was, HELDEN ;)
Antwort von Frank Glencairn:
Trotzdem stehen Jarmuschs Filme in europäischer Tradition. Was da los ist/war, vielleicht sollten wir einfach mal wieder genauer schauen.
Auch wenn es dir nicht gefällt ;)
Danke, aber nein danke, ich trage noch vom letzten mal bleibende Schäden davon. Vor allem die Druckstellen an der Stirn.
Antwort von dienstag_01:
Danke, aber nein danke, ich trage noch vom letzten mal bleibende Schäden davon. Vor allem die Druckstellen an der Stirn.
Du musst dich nicht entschuldigen - schon eher, wenn du über deutsche Schauspielausbildung schreibst ;)
Aber, du wirst es nicht glauben, wenn ein Film/ein Werk nicht allen gefällt, macht es ihn/das für mich nicht weniger wertvoll. Eher im Gegenteil.
Unter rein wirtschaftlichen Aspekten eine zugegeben etwas elitäre Haltung ;)
Antwort von domain:
Mir kommt bei deutschen Filmen der letzten Zeit manchmal vor, dass einzelne Szenen nicht wirklich bis ins Letzte durchgedacht und der Filmhandlung förderlich sind.
Als Gegenbeispiel mal eine Sequenz aus Jackie Brown von Tarantino: ziemlich zu Beginn des Filmes nötigt der Waffenhändler Ordel den kleinen Gangster Beaumont aus einem plausiblen Grund in den Kofferaum seines Wagens zu steigen, was dieser zunächst glatt verweigert. Nach immer eindringlicheren Aufforderungen folgt Beaumont dann doch widerwillig dieser Aufforderung und der Wagen fährt weg.
Und jetzt kommts: ohne Zwischnschnitt steigt die Kamera auf dem Kran fünf Meter hoch und man sieht auf das jenseits der staßenseitigen Mauer liegende Grundstück.
Da dachte ich mir, jetzt bin ich aber gespannt wozu diese Kranbewegung gut sein soll.
Im nächsten Moment sieht man Ordels Wagen von der Ferne in genau dieses Grundstück einbiegen, dann in Großaufnahme die Kofferraumöffnung und ansatzlos erschießt Ordel den vermeintlich unzuverlässigen Beaumont.
Einfach genial :-)
Ähnlich geniale Einstellungen gibt es übrigens haufenweise auch bei Almodovar, den ich sehr schätze von Hitchcock mal ganz zu schweigen.
Antwort von Yaso:
"gewöhnt" sind wir das nicht. Deshalb fallen die meisten deutschen Filme bei uns ja auch durch. Die meisten Drehbuschschreiber (meistens Alt68er Generation) stehen einfach noch immer drauf, weil sie das in ihrer Jugend toll gefunden haben.
Absolut, die Weltverschwörung der 68er Generation!
Selbst vor Amerikanern macht die ja nicht halt: Jim Jarmusch mit Dead Man und Down By Law z.B.
Ach, wie haben die alten Langweiler das wieder hinbekommen ;)
Weltverschwörung ist ein gutes Stichwort. Was glaubst du denn, warum es keine phantastischen Filme im deutschen Kino gibt?
Hier gibt es wieder eine neue Folge, diesmal mit besserem Ton: https://www.youtube.com/watch?v=-KmlwHmBNZA&index=4
Domain: Die Geschichten sind das Problem. Erst wenn die Geschichte insgesamt stimmt, kann der Regisseur die Szenen effektvoll auflösen.
Antwort von 7River:
Was ist denn mit "Momo", "Wir sind die Nacht", "Krabat", "Tintenherz", "Rubinrot", "Hui Buh, Das Schlossgespenst"...
Antwort von ennui:
Naja, das sind ja fast alles Kinderfilme, da darf man das.
Im Ernst, es gab schon mal so eine deutsche Tradition des fantastischen Films, zb. expressionistischer Horror und Noir-Vorläufer. Nur sind die Leute dann größtenteils nach 1933 ins US-Exil gegangen oder konnten in D nicht mehr arbeiten. Stattdessen war ja dann eine andere Ästhetik gefragt. Und nach dem Krieg in der BRD gabs dann Heimatfilme und Edgar Wallace und Winnetou, und vielleicht mal obskure B-Horror-Coproduktionen mit It und Fr, aber dann meist nicht mit deutscher Regie. Phantastischen Film, zb. Horror oder Fantasy, so gut wie garnicht mehr, im Gegensatz zu GB, USA oder Asien. Die Tradition war wie viele andere einfach abgerissen und es hat fast nie wieder jemand daran auf dem Level noch mal anknüpfen können, außer vielleicht mal so eine Zombiekomödie oder sowas, aber nie wieder ernsthafte und große Filme (bis auf ganz wenige Beispiele aus den 70ern vielleicht, da hat zb. Werner Herzog ein Remake von Nosferatu gemacht). Und im TV gabs in den 60ern/70ern schon auch wieder bisschen was in der Richtung, teils viel experimenteller als die hochgelobten "modernen Serien" jetzt). Aber sonst? Die deutschen Horrorfilme der letzten Jahre zb., die ich so gesehen hab, waren entweder abgekupfert und zusammengeklaut oder plump, klischeehaft und unbeholfen, oder beides. Da gibts so gut wie nix richtig gutes, originelles, interessantes, höchstens lustig. Vielleicht haben aber Deutsche heute einfach auch generell eher Probleme mit "unvernünftigen" Filmen, also damit, eigenständig welche zu machen.
Antwort von Yaso:
7River, du hast Recht. HUI BUH hätte ich als Fantasy-Komödie erwähnen können. Ich habe ihn in mal die Info-Box mit aufgenommen. Einen Anspruch auf Vollständigkeit wollte ich allerdings nie erheben. MOMO ist wie die DIE UNENDLICHE GESCHICHTE ebenfalls von Michael Ende, den wollte ich nicht noch einmal bemühen.
WIR SIND DIE NACHT ist im Kern ein Action-Krimi, KRABAT ein Thriller und RUBINROT ein Krimi-Abenteuer. TINTENHERZ ist leider eine US-Produktion, auf englisch und mit amerikanischen Darstellern.
Antwort von Bommi:
Heute 22:50-23:50 auf SAT.1
Kein Angsthase - Til Schweiger macht Kino
10 Jahre Filmschaffen des Schauspieler, Regisseurs und Produzenten
Glaube zwar nicht, dass darin Spuren relevanter Informationen enthalten sein könnten, aber die Hoffnung stirbt zuletzt ;-)
Antwort von Yaso:
Es kann sicher nicht schaden, Til Schweigers Karriere nachzuvollziehen. Hast du die Sendung gesehen?
Weiter gehts jetzt erstmal mit SCIENCE-FICTION:
:-)
Antwort von 7River:
Na ja, bei Science Fiction-Filmen aus Deutschland kommt mir mit als Erstes "Das Arche Noah Prinzip" in den Sinn...
Antwort von Bommi:
Hast du die Sendung gesehen?
Ja. Wie erwartet reichlich Lobhudel-Statements von Beteiligten. Wirklich ergiebig war's nicht, aber auch keine Zeitverschwendung. Nett, nicht mehr.
Antwort von Axel:
Im Ernst, es gab schon mal so eine deutsche Tradition des fantastischen Films, zb. expressionistischer Horror und Noir-Vorläufer. Nur sind die Leute dann größtenteils nach 1933 ins US-Exil gegangen oder konnten in D nicht mehr arbeiten.
Wir haben auf die deutsche Stummfilmzeit einen verzerrten Blick. Sie erscheint uns rückblickend als die Hochkultur des Films schlechthin, und nur in gewisser Hinsicht war sie es auch.
Weil es nichts gab, was man abkupfern konnte. Die Filme waren aufwändige Experimentalfilme. Erzählerisch gesehen waren sie auf der Höhe der Zeit, aber eigentlich nur deshalb, weil mit Filmsprache noch überall etwas hemdsärmelig umgegangen wurde.
Die Russen stellten vor allen anderen filmwissenschaftliche Prinzipien auf, die Filme wirkten teilweise wie Musikvideos zu Mussorgsky, aber was die Darstellung menschlichen Verhaltens betrifft waren es kindische Filme. Das russische Verständnis von Film war, wie Bilder im Zusammenhang wirkten, kurz: von Schnitt.
Die Deutschen waren führend in der Bildwirkung. In Szenenbild, Ausleuchtung und Kadrage (sowie in allen damals bekannten Mitteln, Bilder zu "erzeugen", heute würde man sagen SFX) machte ihnen keiner was vor. Das Bildgewaltige war das vor-WWII-Verständnis der Deutschen von Film. Die Bilder erdrückten tendenziell die Erzählkunst.
Die Amerikaner erzählten zunächst kleine Melodramen, später höchstens größere. Ihr Verständnis von Film war, kurz gesagt, Pulp Fiction. Es ging nicht um Kunst, es ging um eine konkrete Wirkung, einen Knalleffekt. Die Europäer rümpften die Nase.
Die Tradition war wie viele andere einfach abgerissen und es hat fast nie wieder jemand daran auf dem Level noch mal anknüpfen können ...
Der Krieg selbst hat für viele Verwerfungen gesorgt, aber natürlich haben auch der nazi Kunstbegriff sowie der Antisemitismus für Wirbel gesorgt (nebenbei gesagt wird das von vielen geleugnet, wie man in diesem Thread lesen kann).
Dass der deutsche Film sich deswegen nie wieder berappeln konnte, ist aber eine Wahrnehmungsverzerrung. Katastrophen sind ideale Voraussetzungen für kulturelle Höchstleistungen. Ende der 60er Jahre wurde eine Generation aufmüpfig, die alles anders machen wollte (nicht nur in BRD).
Der deutschen Mentalität ist das Hegen und Pflegen, das Aufforsten nach dem Kahlschlag, zu eigen. Und das wurde gemacht. Den jungen deutschen Film musste man fördern, da man nicht mit wirtschaftlicher Rentabilität rechnete.
Auch woanders wird gefördert und gesponsort, so ist das nicht. Aber bei uns wurde ein System daraus, das ein gespenstisches Wort produziert hat: Förderungswürdigkeit.
Wem man erklären muss, warum diese Idee einen ähnlichen Einfluss auf Kreativität und Originalität hat wie Eiswürfel auf die Potenz, dem ist nicht zu helfen.
Antwort von philbird:
Der deutsche Film des Jahres war eindeutig:
"Stereo"
Der war tatsächlich hervorragend.
Antwort von Yaso:
Hi Axel, das ist eine sehr gute Analyse. Inzwischen habe ich fast alle Genres durch, es fehlt nur noch das wichtigste -- ABENTEUER:
https://www.youtube.com/playlist?list=P ... hk9zWb9JGy
Antwort von Gooerkfish:
@Axel!
Schaffst Du es mich mit einem Film in 5 minuten IN DIE GESCHICHTE REIN
zu ziehen? ( vergiss alle Konventionen, denk net in und und so, nix)
den puren Spass--und gib mir in den nächsten 120 Minuten keine Change,
das Ende ( open/ unhappy/blodyhappy/psychdarkopen/happy) zu er...
warten/fühlen/wissen... möglicherweise erahnen ( a bisi thrill)
es ist goar das Genre egal...ist es.
1.) Schauspieler::
Till schwaiga ( qak qak qak qakqaaak..)
oder
etwas stilles dunkeles unscharfes ( qausi Hiesenberg als Spieler) der oder die
mich langsam einwickelt.
UND KEINE 1000 GUTE MENSCHEN MITSCHREIBER oder eben der und das--
dan geht das immer und überall, und wird qausi ohne die native Sprache
global verständlich. Und bitte auch net mehr der Problem-mann ist Antiheld..
etz.. ( dafür gibt es Frauenzeitschriften)..des nur so queer.
Lebe nun seit 5 Monaten in Tirol... weitab vom üblichen...und die sind hier
echt dark.. net, verz nicht nur das... Geschichten, Typen, offen bis etwas
wurschter, sagt man so? Und eben net
GRASFLÄCHE KINDERSPIELPLATZ BETRETEN VERBOTEN..
alles aussschlaten beim erschaffen und net schema F..
hinterfotzig, die haben noch so was im Slang ( Wiener/ einer aus Burgenland da...etz)
Antwort von Axel:
@Axel!
Schaffst Du es mich mit einem Film in 5 minuten IN DIE GESCHICHTE REIN
zu ziehen? ( vergiss alle Konventionen, denk net in und und so, nix)
den puren Spass--und gib mir in den nächsten 120 Minuten keine Change,
das Ende ( open/ unhappy/blodyhappy/psychdarkopen/happy) zu er...
warten/fühlen/wissen... möglicherweise erahnen ( a bisi thrill)
es ist goar das Genre egal...ist es.
5 Minuten können schon lang sein. Ich selbst würde die erste Minute für die entscheidende halten.
In medias res: In den ersten Minuten muss alles da sein, was Yaso klugerweise an Figurenkonstruktion, Motivation und Konfliktsituation beschrieben hat in seinen Videoreferaten.
Meine eigene Referenz (nicht verallgemeinerbar): Ich lerne in den ersten Minuten den Helden* kennen, und er wächst mir gleich an's Herz. Er ist in einer Situation, die seine interessanteste Eigenschaft zeigt: Seine hohe Motivation.
(*Held: ein Mensch mit einer hohen Motivation, der auf ein Hindernis trifft, kein souveränes, charakterlich gefestigtes Arschloch-Abziehbild).
Das weitere Geschehen entwickelt sich aus
> unvorhersehbaren Entwicklungen (im Gegensatz zum Standard)
oder
> vorhersehbaren Entwicklungen, auf die der Held mit einer Charakterentwicklung reagiert, die wiederum nicht vorhersehbar sein darf.
Drehbuchrezepte, wie es nach der Exposition weitergehen muss, taugen nichts.
Wenn ich schrieb, meine eigene Vorliebe sei nicht verallgemeinerbar, nehme ich als Beispiel Der Pate I-III. Da passt kein Rezept drauf, und es ist auch selber keins. Es ist ein Klassiker. Ich hatte wilde Diskussionen mit einem Freund, der Schnittmuster anlegen wollte, aber es passt keines, vorne (Exposition) und hinten (Finale) nicht.
Antwort von Yaso:
Hi Axel, ich würde dir empfehlen das Video zum DRAMA (die geschlossene Form) anzuschauen.
Inzwischen ist meine Genre-Übersicht übrigens komplett: https://www.youtube.com/playlist?list=P ... hk9zWb9JGy