Frage von bartolomaeus:Hallo Leute!
Eine kurze Frage bez. Audio bei DSLR-Video.
Equipment: Canon EOS 600D in Verbindung mit einem Rode Videomic.
Ich möchte besseres Audio und außerdem die Aufnahme per Kopfhörer kontrollieren.
Ich habe außerdem einen Roland Edirol Audiorekorder.
Video und Audio separat aufnehmen ist eine Möglichkeit, manchmal aber nervig und nicht gut praktikabel für meine Zwecke. Ich möchte nicht in der Post synchronisieren.
So bin ich auf den Beachtek DXA-SLR PURE Kamera Adapter gestoßen. Ist halt nicht geschenkt das Ding.
Würde ich - ohne mir den Adapter zu kaufen - eurer Meinung nach folgendermaßen gute Ergebnisse erreichen?:
- Kamera Mic-Ausgang über
- Sescom L3.5mm Line to Mic 25dB Attenuation DSLR Cable (würde hier auch ein normales Doppelklinken-Kabel funktionieren???) -
- mit Audiorekorder am Kopfhörerausgang verbinden (oder Line-In???)
- mit einem Headphone-Splitter in selbigem Ausgang Kopfhörer anstecken
- Externes Mic an Micausgang vom Aufnahmegerät
Das Edirol Aufnahmegerät hat leider kein Gewinde um es am Blitzschuh zu befestigen, aber was mich primär interessieren würde ist, ob diese Variante in Bezug auf die Audioqualität eine deutliche Verbesserung bedeuten würde?
Dass der Beachtek Audioadapter viel mehr Anschlüsse und Steuerungsmöglichkeiten hat, ist mir schon klar.
Vielen Dank für eure Hilfe und Grüße aus Nicaragua
Antwort von karbonara:
Was erhoffst du dir vom Beachtek? Besseres Audio?
Wenn ja, dann nein das kann er nicht. Wie auch er ist nur ein passiver Audiomixer. Da kannst dir auch ein Behringer Xenyx Mischpult für 50€ Kaufen und einen Akku dranhängen.
Mit dem Beachtek teil hast du immer noch den Punkt das jegliches Audiosignal was du aufnimmst immer noch über die Wandler der Kamera laufen und nicht besser sind als wenn das Mikro direkt dran hängt.
Fazit meiner Seits: Wenn du gute Audiqualität haben willst und schon einen guten Audirekorder hast, dann Akzeptier den Mehraufwand im Postprozess.
Oder weniger Aufwand und schlechtere Qualität.
Oder Beachtek mit Externem Aufnahmegerät, somit mehrere Quellen gleichzeitig in ein Aufnahmegerät. Das finde ich aber schwer zum Abhören und benötigt dann bei Aufnahmen schon fast eine seperate Person.
mfg
Antwort von beiti:
Mit dem Beachtek teil hast du immer noch den Punkt das jegliches Audiosignal was du aufnimmst immer noch über die Wandler der Kamera laufen und nicht besser sind als wenn das Mikro direkt dran hängt. Das Problem sind nicht die AD-Wandler, sondern die Vorverstärker. Wenn es mittels gutem Vorverstärker gelingt, ein möglichst lautes Signal zu liefern, so dass man die Kamera möglichst gering aussteuern kann, erhöht dies die Audioqualität durchaus. Ein 25-dB-Attenuator könnte in dem Zusammenhang sogar kontraproduktiv sein.
Die Vorverstärker mobiler Audiorecorder sind meist nicht so gut wie die separaten Vorverstärker. Insofern schätze ich, dass die Variante über den Edirol dem Beachtek unterlegen wäre.
(Speziell zur EOS 600D und deren Audio-Möglichkeiten kann ich allerdings nichts sagen. Hat sie wenigstens eine manuelle Aussteuerung?)
Antwort von ksr:
Vielleicht wäre das hier was für Dich - soll gut sein und sehr günstig:
https://www.slashcam.de/news/single/Audi ... 11378.html
Antwort von bartolomaeus:
Vielen Dank für eure Antworten!
Hier die verschiedenen Varianten im Test. Das Video wird euch ziemlich Spanisch vorkommen, aber ab Minute 2:10 hört man die Unterschiede:
Liebe Grüße!
Antwort von bartolomaeus:
Ach noch was: Falls ich mir den Beachtek zulege: Das Rode Videomic hat lediglich eine Miniklinke als Stecker (d.h. Signal unsymmetrisch oder?). Bringt da ein XLR-Adapter was? D.h. Mic - Adapter - XLR-Anschluss Beachtek - Kamera... Ich mein jetzt auch für den Fall, dass man das Mic mal ein längeres Kabel hängt...
Danke für eure Antworten!
Antwort von beiti:
Bringt da ein XLR-Adapter was? D.h. Mic - Adapter - XLR-Anschluss Beachtek - Kamera... Ganz ohne Adapter (von Miniklinke entweder auf große Klinke oder auf XLR) wirst Du das Mikrofonsignal gar nicht in den Beachtek reinkriegen. Der hat ja keine Miniklinken-Buchse.
Ich mein jetzt auch für den Fall, dass man das Mic mal ein längeres Kabel hängt... Symmetrisch wird das Signal durch den Adapter nicht.
Für lange Kabel sollte es dann eher ein Mikro mit symmetrischem Ausgang sein, z. B. ein Rode NTG-2.
Antwort von Jalue:
Tja, die gute alte Frage. Auch ich würde meine D5200 gerne tontechnisch etwas pimpen, habe aber keinen Bock auf ständiges Tonanlegen und die Beachtek / juiced link Teile finde ich reichlich überteuert. Vielleicht wäre der Tascam DR-60D eine Lösung. Bietet lt. Produktbeschreibung die Möglichkeit, den Ton "durchzuschleifen", wäre also wie ein Audioadapter verwendbar und obendrein hätte man auch noch einen mobilen Audiorecorder. Mit rund 250 Euro (je nach Anbieter) wäre es sogar günstiger als die meisten professionellen Adapter:
http://www.tascam.eu/de/dr-60d.html
Hat einer von euch schon Erfahrungen mit dem Ding sammeln können?
Antwort von beiti:
Ganz so rauscharm wie gute externe PreAmps verhält sich der Tascam DR-60 nicht. Kommt auf die einzelne Kamera an, ob man in Sachen Klang und Rauschfreiheit was rausholt. In anderen Threads wurde von guten Resultaten in Verbindung mit Canon-Kameras berichtet. Außerdem hat man in jedem Fall den Vorteil der symmetrischen Anschlüsse.
Nikon steht nicht gerade in dem Ruf, gute PreAmps einzubauen. Das Rauschen kriegt man mit vorgeschalteten Geräten zwar reduziert, aber andere klangliche Nachteile (z. B. dumpfer Klang) werden bleiben.
Die Nikon D5200 hat meines Wissens auch keine Aussteuerungsanzeige, d. h. es braucht dann noch einige Testreihen und tontechnisches Feingefühl, bis man die Pegel der Geräte aufeinander abgestimmt hat.
Antwort von Jalue:
Danke für die Antwort, Beiti. In dem Fall wäre zumindest für mich der Tascam wohl gar nicht mal die schlechteste Wahl, dann kann ich im Zweifel doch extern aufzeichnen und benutze den durchgeschleiften Ton nur zum synchronziehen - vielleicht werde ich mir das Ding erstmal ausleihen. BTW: Die Nikon D5200 hat eine Audioanzeige im Display.
Antwort von pixelschubser2006:
Ja, das durchschleifen klappt an meiner D7000 ganz gut. Ich empfehle allerdings, ein richtig gutes Kabel mit stramm sitzenden Klinkensteckern selber zu löten. Ideal sind die 3,5mm Neutrik Winkelstecker. Hatte vorher häufig Kontaktprobleme, die sind nun vom Tisch.
An der Nikon musste einen Pegel fest einstellen, damit Du eine genau definierte Aussteuerung hast. Ich hab mir das fest eingestellt und am Tascam das Poti für Cam out abgeklebt.
Ansonsten kann man über den Tascam sagen:
- Handling wirklich durchdacht an der DSLR, dennoch ein paar Schwächen
- Pegelanzeige ist ganz ok, hat aber keine richtige Skala (nur ein Pfeil). Lächerlich: Auch die Anleitung schweigt sich total aus
- Die Preamps sind klassenüblich. Klang sehr gut, rauschen akzepztabel. Mit Kondensator-Mics mit hohem Outpout aber völlig egal. Dynamische Mics bleiben gerade so rauscharm.
- Stromverbrauch ist hoch, leider gibt es kein Akkupack oder eine vernünftige DC-Buchse. Nur Versorgung über Micro-USB. Da kannste die Uhr nach stellen, wann das abbricht.
Im großen und ganzen finde ich den DR60 sehr gelungen, ärgere mich aber besonders über die Schwächen, denn diese sind tlw. kostenneutral abzustellen. Vielleicht kommt ja mal ein verbessertes Nachfolgemodell auf den Markt.
Für den Preis ist das Ding konkurrenzlos, vom Handling sowieso. Selbst für den ursprünglichen Preis war das Ding mit 4 Kanälen echt spitze.
Tja, die gute alte Frage. Auch ich würde meine D5200 gerne tontechnisch etwas pimpen, habe aber keinen Bock auf ständiges Tonanlegen und die Beachtek / juiced link Teile finde ich reichlich überteuert. Vielleicht wäre der Tascam DR-60D eine Lösung. Bietet lt. Produktbeschreibung die Möglichkeit, den Ton "durchzuschleifen", wäre also wie ein Audioadapter verwendbar und obendrein hätte man auch noch einen mobilen Audiorecorder. Mit rund 250 Euro (je nach Anbieter) wäre es sogar günstiger als die meisten professionellen Adapter:
http://www.tascam.eu/de/dr-60d.html
Hat einer von euch schon Erfahrungen mit dem Ding sammeln können?
Antwort von Jalue:
Danke für die ausführliche Antwort, das klingt ja recht viel versprechend! Wie lange halten die Batterien denn deiner Erfahrung nach (unter Einsatz der Phantomspeisung)?
Antwort von pixelschubser2006:
Ich nehme 4 NiMH-Akkus mit 2100 mAH, die halten so in etwa 1,5 Stunden. Da das Ding auch keinen richtigen Ein-Aus-Schalter hat, ist auch die Selbstentladung nicht ohne. Ich überlege mir echt, ob ich mir auf die Batteriefachklappe nicht nen Akkuhalter für kleine, einfache Sony- oder Canon-Akkus draufmontiere. Bei den gängigen Kapazitäten halten die auch ne Ecke länger und sind mit einem Handgriff gewechselt.
Das gleiche Dilemma hatte ich bei meinem LED-Kopflicht, wo ausgerechnet 5 AA-Zellen reinkommen. Furchtbar, alleine schon vom Ladevorgang her. Da das Ding aber auch noch ne Halterung für Canon Akkus hat, hab ich mir 3 passende, einigermaßen seriöse Billig-Akkus und nen Ladegerät gekauft. 42 Euro und ich habe Power bis ans Lebensende. Manchmal könnte man sich selber in den Arsch beissen, daß man sowas nicht schon viel früher gemacht hat. Die drei Sätze AA-Akkus waren auch nicht billiger. Leider gab es beim Händler, wo ich das Licht kaufte, nix anderes. Versuch mal ein AA-Ladegerät für 5 oder 10 Zellen zu finden. Dann lieber Akkupacks... Aber was solls, die AA-Akkus versorgen nun den Tascam!
Antwort von beiti:
Ja, das durchschleifen klappt an meiner D7000 ganz gut.
An der Nikon musste einen Pegel fest einstellen, damit Du eine genau definierte Aussteuerung hast. Ich hab mir das fest eingestellt und am Tascam das Poti für Cam out abgeklebt. Wie hast Du die richtige Einstellung ermittelt? An der D7000 gibt es ja keine Aussteuerungsanzeige.
Antwort von pixelschubser2006:
Ich habe mir nen Testton auf den Recorder gegeben, diesen ausgepegelt und und dann mit der (verbundenen) Kamera gefilmt wie ich den Cam-Out-Pegelregler hochgezogen habe. Später habe ich dann im Edius den Film abgespielt und geguckt, wo der Regler stand, als ich im Edius den richtigen Pegel hatte. Diesen habe ich dann am Tascam mit Tesafilm fixiert. Natürlich habe ich in der Kamera den Ton auf mittleren Pegel fest eingestellt (Verstärkung 2. von 3 Stufen). Klappt ganz gut!
Antwort von beiti:
Testton auf den Recorder gegeben, diesen ausgepegelt und und dann mit der (verbundenen) Kamera gefilmt wie ich den Cam-Out-Pegelregler hochgezogen habe. Später habe ich dann im Edius den Film abgespielt und geguckt, wo der Regler stand, als ich im Edius den richtigen Pegel hatte. Raffiniert! Da muss man erst mal drauf kommen. Was für ein Testton war das?
Natürlich habe ich in der Kamera den Ton auf mittleren Pegel fest eingestellt (Verstärkung 2. von 3 Stufen). Klappt ganz gut! Wäre es vielleicht noch besser, die erste Stufe zu wählen und lieber mehr mit dem Tascam zu verstärken?
Ich bin immer davon ausgegangen: Je weniger die Kamera noch verstärken muss, umso besser.
Vielleicht mache ich mal eigene Tests. (Bisher hatte ich meine D7000 nur zum Fotografieren benutzt.)
Antwort von pixelschubser2006:
Och... ich hab hier noch nen Hameg Funktionsgenerator herumstehen, damit hab ich mir nen 1 kHz Sinus gebastelt. Ist zwar nicht sauber genug für richtige Audiomessung, aber für nen Pegelabgleich reicht es. Zum Glück kann der Tascam auch Line-Pegel, ich bin mir nicht sicher ob der Hameg auf Micpegel noch sauber genug gewesen wäre. Muss mal mit meinem ollen Oscar begucken...
Das mit der ersten Pegelstufe hatte ich auch schon überlegt. Aber da es auf Stufe 2 rauscharm ist und ordentlich klingt, dachte ich mir, es ist besser mit etwas höherem Pegel zu übertragen. Immerhin ist es eine unsymetrische Verbindung. Die ist zwar kurz, aber man weiß ja nie...
Antwort von srone:
Das mit der ersten Pegelstufe hatte ich auch schon überlegt. Aber da es auf Stufe 2 rauscharm ist und ordentlich klingt, dachte ich mir, es ist besser mit etwas höherem Pegel zu übertragen. Immerhin ist es eine unsymetrische Verbindung. Die ist zwar kurz, aber man weiß ja nie...
ich fürchte hier hast du einen gedankendreher: bei stufe 1 höherer pegel im kabel als bei stufe 2!
lg
srone
Antwort von beiti:
Das muss ich jetzt auch mal ausprobieren. Einen 1-kHz-Ton kann ich ja von einer Testton-CD abspielen...
Antwort von pixelschubser2006:
Das mit der ersten Pegelstufe hatte ich auch schon überlegt. Aber da es auf Stufe 2 rauscharm ist und ordentlich klingt, dachte ich mir, es ist besser mit etwas höherem Pegel zu übertragen. Immerhin ist es eine unsymetrische Verbindung. Die ist zwar kurz, aber man weiß ja nie...
ich fürchte hier hast du einen gedankendreher: bei stufe 1 höherer pegel im kabel als bei stufe 2!
lg
srone
Genau richtig, d.h. im Umkehrschluss weniger Verstärkung in der Kamera und somit weniger Rauschen. Allerdings fangen die Ausgangsstufen des Tascam auch irgendwann an zu rauschen, und das nicht zu knapp. Ich habe den Regler jetzt schon auf Stufe 8 von 10 und so bewahrheitet sich: Am besten klappt"s in der Mitte. Wenn Du eine perfekte Quelle hättest, würde Deine Gleichung auch in der Praxis aufgehen.
Allerdings muss ich mich mittlerweile schon sehr wundern. Als alter Radio- und Fernsehtechniker habe ich ja noch die Zeiten miterlebt, wo die CD in Punkto rauschen alles weggewuppt hat. Ich frage mich mittlerweile nur, wie man die Aufnahme so rauschfrei hinbekommen hat. Wenn ich mir selbst bessere Mischpulte so anhöre, wäre selbst ein gutes Tapedeck mit Dolby C kein Problem, da es im Signal eh schon stärker rauscht. Ich vermute mal, man erwartet heute perfekte Technik, is ja alles digital. Aber so perfekt ist das alles nicht. Ich bin jedenfalls noch lange nicht durch mit dem Thema.
Antwort von beiti:
Als alter Radio- und Fernsehtechniker habe ich ja noch die Zeiten miterlebt, wo die CD in Punkto rauschen alles weggewuppt hat. Ich frage mich mittlerweile nur, wie man die Aufnahme so rauschfrei hinbekommen hat. Die waren nicht immer so rauscharm. Ich hatte gerade in der Anfangszeit einige CDs, wo trotz stolzem "DDD"-Emblem bestimmte Teile der Aufnahmen ganz grausam gerauscht haben.
Das führte auch zu Verwunderung in meinem Bekanntenkreis: "Ich dachte, die CD rauscht nicht?!" Tatsächlich wurde die CD immer als "rauschfrei" beworben. Dass aber letztlich alles von analogen Quellen kommt und ein rauschfreies Medium allein nicht hilft, wurde verschwiegen.