Frage von schlappen:Hey Leute,
bitte helft mir, bevor ich meine Tastatur vollkotze. Premiere geht mir irgendwie leider ziemlich auf die Nerven. Gestern und heute habe ich gefühlte 20 Jahre damit zugebracht, ein Video von einer MiniDV-Kassette, das ich in PAL mit 25 Frames progressiv mit meiner neuen XL2 aufgenommen habe einfach nur mal eben zu capturen.
Mit dem neuen Projekt fängt es schon an. Da bietet er mir gar nicht erst an, ein progressives Projekt anzulegen. Er wills alles immer nur Interlaced. Kein Problem hab ich mir gedacht, stellstes halt manuell ein. War leider nix, denn auch in den manuellen Einstellungen kann man nix von wegen progressiv einstellen. Ganz selbstverständlich fragt er mich in den "Allgemein"-Einstellungen, ob ich zuerst das obere oder das untere Halbbild lesen lassen möchte. Bei der Komprimierung unter Aufnahme -> Video gibts zwar ne Vielzahl an unterschiedlichen Einstellungen, MiniDV oder DV progressiv erscheint hier aber nicht. Nur XDCAM HD und DVCPRO HD. Tolle Kiste. Davon ab würde ich meine Videos auch ganz gerne ohne Komprimierung auf den Rechner ziehen, also unkomprimiert. Deshalb klicke ich nun also auf "Keine". Widerwillig erstelle ich dann also das Projekt, das nicht meinen Wünschen entspricht.
Das ist der Punkt 1.
Punkt 2 ist dann die Aufnahme. Die verweist dann freundlicherweise nochmal auf die Einstellungen, die man zu der Aufnahme bereits schon in dr Projekteinstellung machen konnte. Geändert hat sich hier aber wie erwartet auch nichts in der Liste. Progressiv kann ich also auch hier nicht auswählen. Also will er nun mein progressiv aufgenommenes Material Interlaced aufnehmen. Alles klar. Ich überspiele mein Material nun also und sehe, wie oben die Zahl an "ausgelassene Frames" munter in die Höhe schießt. Ab und zu, je nach Gefühlslage, bricht die Aufzeichnung dann mittendrin ab, was sie dann meist nach jeder weiteren einen Sekunde Aufnahme regelmäßig macht. Der freundliche Hinweis dabei: "Einige Frames wurden während der Aufnahme ausgelassen"
Das Video, das ich als Resultat bekomme ruckelt dann auf richtig schön. Macht nur leider alles andere als Laune, sich das Video anzusehen.
Noch dazu zeichnet er das Video in 4:3 auf, obwohl ich zuvor 16:9 in den Einstellungen angegeben habe.
Punkt 3: Das Video griselt total. Vor allem in Übergangsbereichen zwischen hell und dunkel, vor allem aber in den dunklen Bildteilen bilden sich wie dunkle Artefakte, die das ganze Videobild sehr unschön aussehen lassen. An den Einstellungen an der Kamera habe ich eigentlich alles so eingestellt, dass eben so wenig rauschen wie möglich zu sehen sein müsste. Aufnahmeort war draußen bei Sonnenschein. Für ausreichend Belichtung war gesorgt, die Blende war schön weit offen, ND-Filter aus, Gain ebenfalls aus.
Auf dem Fernseher habe ich das Gefilmte zum ersten Mal gesichtet und ich muss sagen, es war wirklich top. Klar war ein bisschen rauschen zu erkennen, aber auch nur minimalst. Ohne Standbild hat man es gar nicht wahrgenommen. Nun bei der aufgezeichnet Version besteht das Bild quasi nur noch aus Rauschen und dunklen Artefakt-Ecken, dazu noch mit vielen Rucklern. Und das, obwohl ich doch "Keine" Komprimierung ausgewählt hatte. Zum Vergleich habe ich es mal mit der Kompression: "DV-PAL" aus der Liste probiert. Genau die gleichen Probleme, genau das gleiche Resultat.
Etwas verwirrend alles und unter den Umständen alles andere als spaßig.
Meine ganze Freude über den Neukauf der XL2 schwand dann mit den nervigen, unbefriedigenden Problemen in Premiere.
Ich hoffe, Ihr könnt mir wieder zu besserer Laune verhelfen.
Vielleicht hat der ein oder andere ja ne Idee, wie das Problem zu lösen ist. Vielleicht bin ich auf einfach nur zu blöd, den Knopf zu finden, auf dem dick und fett "Progressiv, Unkomprimiert und ohne Rauschen aufnehmen" geschrieben steht.
In dem Sinne, schönes Wochenende noch. Ich bau auf Euch.
Liebe Grüße, Tim
Antwort von beiti:
Es gibt schlicht und einfach keine Norm für progressives DV. Camcorder wie die XL2 verteilen einfach das progressive Ausgangsbild auf zwei Halbbilder - genau wie im PAL-Fernsehen. Das DV-Signal bleibt technisch interlaced. Wirklich eine Rolle spielt das nur, wenn man nachträglich bewegte Elemente einbaut, z. B. Wipes oder Rolltitel. Die werden dann standardmäßig in Halbbildern berechnet; das kann man aber auch irgendwo in den Tiefen der Projekteinstellungen verhindern, falls man solche Teile "filmmäßig" in Vollbildern gerendert haben will.
Also kurz gesagt: Mach keine Experimente, sondern capture Dein Material ganz normal als DV. Das verarbeitet Premiere verlustfrei. Daher würde "unkomprimiert" auch keinen Vorteil bringen.
PS: Dass bei den Datenmengen einer unkomprimierten Aufnahme (rund 30 MB/sec) einige Frames ausgelassen werden, wundert mich überhaupt nicht.
Antwort von Axel:
Es ist, wie beiti schreibt. Capturen als PAL DV interlaced, und in den Timeline-Einstellungen lediglich die Halbbildreihenfolge/resp. den Zeilensprung (k.A., wie das in Premiere heißt) rausmachen. Einfach.
Antwort von WoWu:
PAL-DV hat immer "lower filed first" als field order. (genau umgekehr von PAL D1 oder PAL widescreen.
Spezifiziert ist DV im so genannten
Blue-Book, oder auch offiziell als IEC 61834 benannt.
Die Signale sind nicht interlaced sondern werden im Bitstream als zwei nacheinander folgenden Blöcken gespeichert. Es findet also kein 20ms (bei 25 Bildern/sec) Versatz im Bild statt.
Antwort von WideScreen:
Nicht auf AP schimpfen....Das kann da nix zu
Antwort von lxRox:
welche premiere version hast du denn?
also ich hab cs3, ubd da knn ich ohne probleme progressive einstellen.
soweit ich mich erinnern kann, kann man das seit der 1 pro version?
hab auch die xl2 - und keine probleme.
also ich glaube, DU hast was falsch gemacht (bei den voreinstellungen) nicht premiere.
rockon
lxrox
Antwort von schlappen:
Halli Hallo.
Ich habe auch die Version CS3. Wenn ich bei den benutzerdefinierten Einstellungen auf Aufnehmen und dann auf Video klicke, kann ich auch progressiv einstellen. In den allgemeinen Einstellungen kann ich allerdings nur oberes oder unteres Halbbild zuerst einstellen. Ein wenig confusing.