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Premiere Pro Tip 1 : Hidden Keyframes

Nicht erst seit Erscheinen von Premiere Pro bringen viele Schnittprogramme auch rudimentäre Compositing-Funktionen mit. Ein großer Vorteil von After Effects und Co war dabei immer der flexible Umgang mit Keyframe-Kurven. Bisher noch weitaus unentdeckt bietet Premiere Pro seit neuestem ein ähnliches Konzept....

// 10:40 Fr, 15. Okt 2004von

Nicht erst seit Erscheinen von Premiere Pro bringen viele Schnittprogramme auch rudimentäre Compositing-Funktionen mit. Ein großer Vorteil von After Effects und Co war dabei immer der flexible Umgang mit Keyframe-Kurven. Bisher noch weitaus unentdeckt bietet Premiere Pro seit neuestem ein ähnliches Konzept....



Die meisten Schnittprogramme unterstützen in irgendeiner Form Keyframes. Allerdings können die wenigsten Schnittprogramme den Verlauf zwischen zwei Keyframes genau definieren und bieten nur einen linearen Verlauf oder Abbremsen und Beschleunigen. Doch wäre es nicht nicht schön, wenn man die Geschwindigkeit der Beschleunigung und des Abbbremsens auch noch selbst definieren könnte? Normalerweise benötigt man hierfür ein Compositing-Programm, doch Premiere Pro bietet neuerdings auch die direkte Bearbeitung der Keyframekurven.


Hierfür müssen Sie zuerst in der Timeline den gewünschten Track entsprechend vergrößern (Abbildung 1A) und den Button „Keyframes anzeigen“ aktivieren (Abbildung 1B).


Anschließend können Sie über ein verstecktes Menü am oberen linken Rand Ihres Clips auswählen für welchen Keyframe-Parameter Sie die Keyframekurve anzeigen wollen. Wir wählen in unserem Beispiel die „Skalierung“ (Abbildung 1C). Sie können nun den Verlauf des Parameters „Skalierung“ direkt in der Timeline sehen und bearbeiten. Wählen Sie hierfür das Zeichenstift-Werkzeug oder drücken Sie die Taste P (Abbildung 1D). Wenn Sie einen neuen Keyframe setzen wollen, halten Sie gleichzeitig die „Strg“-Taste gedrückt und bewegen Sie die Maus an die Stelle der Kurve, an der ein neuer Keyframe eingefügt werden soll. Sobald neben dem Werkzeug ein kleines Pluszeichen erscheint, können Sie mit einem linken Mausklick einen neuen Keyframe setzen. Natürlich können Sie mit der Maus auch einzelne Keyframes verschieben.



 Abbildung 1: Zuerst sollten Sie die entsprechende Spur in der Timeline vergrößern[A] und den Button "Keyframes anzeigen" aktivieren[B]. Im versteckten Menü wählen Sie anschließen "Skalieren"[C]. Zur Manipulation der Keyframes benötigen Sie das Zeichenwerkzeug[D]
Abbildung 1: Zuerst sollten Sie die entsprechende Spur in der Timeline vergrößern[A] und den Button „Keyframes anzeigen“ aktivieren[B]. Im versteckten Menü wählen Sie anschließen „Skalieren“[C]. Zur Manipulation der Keyframes benötigen Sie das Zeichenwerkzeug[D]


Mit der rechten Maustaste können Sie übrigens die Art des Keyframes ändern, also ob er vom Typ Linear, Bézier oder Hold ist. Letzteres wurde in der deutschen Übersetzung übrigens fälschlicherweise einfach mit „Keyframe“ übersetzt (Abbildung 2A).


Um nun noch mehr Einfluss auf die Kurve zwischen den Keyframes zu haben, wandeln wir (falls noch nicht geschehen) alle Punkte in Bézier-Keyframes um. Wenn wir nun einen solchen Keyframe anklicken, sehen wir, dass dieser nun sogenannte Bezier-Handles besitzt (Abbildung 2B). Klickt man auf das Ende eines solchen blauen Strichs, lässt sich die Krümmung der Kurve am Keyframe hiermit genau bestimmen. Die Stärke der Krümmung entspricht dabei der Beschleunigung der Paramerveränderung. Hiermit können wir nun die Beschleunigung fast genau so exakt justieren wie in einem Compositing-Programm. Spielen Sie etwas mit diesen Kurven herum und beobachten Sie die Veränderungen der Skalierung in der Vorschau. Nur so bekommen Sie ein Gefühl für die Arbeit mit Keyframe-Kurven.



 Abbildung 2: Über die rechte Maustaste kann man direkt das Verhalten der Keyframes bestimmen[A]. Über die Bezier-Handles[B] lässt sich die Kurvenform nach belieben verbiegen
Abbildung 2: Über die rechte Maustaste kann man direkt das Verhalten der Keyframes bestimmen[A]. Über die Bezier-Handles[B] lässt sich die Kurvenform nach belieben verbiegen


Zum Schluss noch ein kleiner Spezial-Tipp: Wenn Sie einen Keyframe, der zwischen zwei Keyframes steht an seinen Bezier-Handles anfassen, ändern Sie immer beide Handles synchon. Um nur einen einzelnen Handle zu bewegen, fahren Sie mit der Maus über den Endpunkt des gewünschten Handles und drücken Sie die dann die „Strg“-Taste. Der Mauszeiger wird nun zu einem hohlen Pfeil und Sie können nun auch einzelne Handles „verbiegen“.




Wenn Sie etwas länger mit den neuen Keyframe-Kurven von Premiere Pro herumgespielt haben, werden Sie merken, dass sich dieses Konzept wirklich auf jeden Effektparameter anwenden lässt. Gerade bei längeren Effekten kann die Einstellung von Keyframes in der Timeline deutlich bequemer sein, als in den Effekteinstellungen. Zumal man hiermit den exakten Kurvenverlauf definieren kann. Wir wünschen viel Spass mit den neuen gebotenen Möglichkeiten.



Euer Slashcam-Team


Leserkommentare // Neueste
Anonymous  //  14:48 am 3.1.2006
Ich benutze Premiere Pro 1.0. Allerdings habe ich folgendes Problem: Ich kann die Keyframes nur bei Titeln oder ähnlichem verwenden. Beispiel: Ich habe in der ersten Videoebene...weiterlesen
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