Bühnenbild, Requisiten und Kostüme
Um die Stände möglichst authentisch nachbilden zu können, war die Auswahl der Materialien enorm wichtig. So sollte man keinen Nagel sehen, der Hölzer zusammenhält, man durfte ebenso wenig schöne Sonnentücher verwenden, die es in der damaligen Zeit noch gar nicht gab. Mit Hilfe von Hanfseilen wurden die Marktstände aufwendig hergestellt. So konnten auch Nägel problemlos versteckt werden. Damit die Hölzer nicht zu neu erscheinen, haben wir mit Hammer und Meisel die Hölzer an wenigen Stellen gespalten und dann im Freien stehen gelassen. Doch was im Bühnenbild noch fehlte, war alles rund um die Stände herum: Was macht einen Markt „wirklich“ authentisch? Was sind die kleinen Details, auf die es ankommt? ... zum Beispiel Strohballen in der Größe, wie sie damals auf römischen Märkten zu sehen waren, Hölzer, Obstkörbe und sonstige Requisite.


Dass ich mit den Kostümen vor ein größeres Problem gestellt werde, war mir schon seit der ersten Idee für das Filmprojektes klar. Neben dem Bühnenbild ist nämlich hauptsächlich das Kostüm in historischen Filmen ein Detail, das eine Produktion authentisch macht. Daher ist der historische Hintergrund sehr wichtig um genau zu wissen, wie die Kostüme geschnitten werden sollen, welche Stoffe und welche Farben verwendet werden dürfen, aber auch welche Personen welche Kleidungsstücke getragen haben.
Schon durch die bewusste Wahl der Kostüme möchte ich dem Zuschauer eine Geschichte erzählen, sodaß er einen Eindruck der Verhältnisse bekommt, in denen die Person gelebt hat. Wir versuchten besonders intensive Stofffarben (etwa als Rottöne) zu vermeiden und stattdessen natürlichere Farben einzusetzen. Die Sklaven sollten dunkle Stoffe, reiche Personen hingegen helle, gebleichte Stoffe bekommen. Um den Eindruck zu verstärken, verschmutzen wir manche Kostüme mit Sand und Erde vor dem Dreh. Wenige reiche Personen haben außerdem farbige Kostüme bekommen, um sie im Film hervorzuheben.

So ging es bei der Wahl der Stoffe und deren Farben immer um den Eindruck, der beim Zuschauer hervorgerufen wird: Ein greller, roter Streifen auf einer Tunika wird auf einer Theaterbühne viel authentischer wirken, als in einem Film vor einer Kamera. Das liegt unter anderem daran, dass der Betrachter dem Schauspieler im Film deutlich näher kommt, als im Theater, aber auch an der Lichtsetzung und den Farben des Films. Wichtig für die Wahl der Stoffe ist letztlich auch zu wissen, wie die Farbkorrektur im fertigen Film aussehen soll.
Dank günstiger Preise und zusätzlichen Rabatten konnten wir die benötigten Stoffmengen von insgesamt über 2000m² budget-gerecht bei Ikea bekommen. So haben wir für die Stoffe, inklusive Nähgarn und Goldverzierungen lediglich 430€ ausgegeben.
Aus einer riesigen Auswahl an Schuhen konnte mir Herr Zehmisch vom „schauspielfrankfurt“ exakt die passenden Paare aussuchen, die wir zwei Tage vor Drehbeginn abgeholt haben. Durch ein Sponsoring des Theaters bekamen wir über 30 Paare Schuhe für 10 Tage kostenlos auch für den Außenbereich zur Verfügung gestellt.
