Test Sony A7S II erstes Hands-On: Internes 4K, 5-Achsen-Stabilisierung, u.a.

Sony A7S II erstes Hands-On: Internes 4K, 5-Achsen-Stabilisierung, u.a.

Wir hatten soeben Gelegenheit zu einem ersten Hands-On mit der finalen Version der Sony A7S II und wollen hier kurz unsere Eindrücke zur neuen 5-Achsen-Bildstabilisierung, interner 4K Aufnahme, dem verbesserten Sucher u.a. inkl. ersten Probeaufnahmen weitergeben.

// 10:29 Fr, 16. Okt 2015von

Wir hatten soeben Gelegenheit zu einem ersten Hands-On mit der finalen Version der Sony A7S II und wollen hier kurz unsere Eindrücke zur neuen 5-Achsen-Bildstabilisierung, interner 4K Aufnahme, dem verbesserten Sucher u.a. inkl. ersten Probeaufnahmen weitergeben.



Sony A7S MKII mit internem 4K Recording und bis zu 5-Achsen Bildstabilisierung
Sony A7S MKII mit internem 4K Recording und bis zu 5-Achsen Bildstabilisierung


Die Specs zur A7SII hatten wir ja bereits zur IBC hier vorgestellt. Im Folgenden unsere ersten Eindrücke mit den wichtigsten neuen Funktionen der A7S II:





Gehäuse

Auffälligstes Unterscheidungsmerkmal der neuen Sony A7S MKII ist das neue Gehäuse, das den aktuellen Sony Alpha R-Modellen angepasst wurde. Damit ist das Gehäuse etwas tiefer geworden, vermittelt gleichzeitig jedoch auch etwas mehr Solidität. Auch das Schalterlayout hat sich entsprechend leicht verändert. Das Zeigefinger-Rad wurde mit dem tieferen Griff etwas weiter nach vorne verlegt.



Auch die Bajonettfasung scheint jetzt kräftiger ausgelegt worden zu sein und erzeugt damit weniger Flex im Kameragehäuse bei schwereren Optiken – ein Problem, das sich bei der A7S mit Hilfe einer Objektivstütze auf den Rails einer Baseplate ganz gut in den Griff bekommen lässt.





5-AchsenBildstabilisierung

Das wohl prominenteste Feature neben dem internen 4K Recording ist die von anderen Sony Alpha Modellen hinzugekommene 5-Achsen-Bildstabilisierung (zumindest Pitch, Yaw und Role, wenn sie nicht von Sony sind). Damit ist nun auch eine Stabilisierung bei manuellen Optiken ohne OIS ermöglicht. Hier ein Paar Aufnahmen aus der Hand von uns Vor Ort mit dem nicht über ein eigenes OIS verfügenden Zeiss Loxia 35mm 2.0 einer burlesken Marionetten-Dame:






Wir würden die 5-Achsen-Bildstabilisierung der Sony A7S MKII nach unserem ersten Hands-on wie folgt einordnen: Wunder sollte man sich hier nicht erwarten. Für komplexere Bewegungsabläufe mit der Kamera (Laufen, umfassendere Frei-Hand-Arbeit) kommt man nach wie vor nicht um einen Gimbal oder Steadicam herum. Wenn man jedoch mal Schwenks aus der Hand machen will oder muss oder eine Zoomfahrt aus der Hand notwendig ist oder für feste Einstellungen kein Stativ zur Hand ist, leistet die neue Bildstabilisierung ziemlich gute Dienste. Wer die bestmögliche Bildstabilisierung (5-Achsen) benötigt ist allerdings auf Sony-Optiken angewiesen wie folgende Grafik verdeutlicht:





 Sony Bildstabilisierung an der A7S MKII: 5 Achsen mit Sony-Optiken
Sony Bildstabilisierung an der A7S MKII: 5 Achsen mit Sony-Optiken


Da der Sensor aus der A7S gleich geblieben ist, hat die Signalverarbeitung des Fullframe CMOS nach wie vor mit Rolling Shutter zu kämpfen. Die neue interne Bildstabilisierung kommt hier hilfreich dazu. Genauer können wir das zwar erst beurteilen, wenn wir die Kamera zum ausführlichen Test in der Redaktion haben, aber unserem Eindruck nach wird RS der durch Kamerabewegung hervorgerufen wird, durch die neue Stabilisierung minimiert. Bei schnell bewegten Objekten in der horizontalen Bildebene (Züge, Autos etc.) erwarten wir keine Veränderung des RS im Vergleich zur A7S. Hier hilft dann vor allem die ebenfalls mit guter Bildqualität auftrumpfende S35-Auslesung.





Interne 4K Aufzeichnung

Der größte Kritikpunkt an der A7S war ihre fehlende interne 4K-Aufzeichnung. Bei der A7S MKII hat Sony nun die interne 4K-Aufzeichnung freigegeben (max XAVC S / 3840 x 2160 / 30p bei 100 Mbit/s ) und auch bei den Frameraten hat sich etwas getan: In HD sind nun bis zu 120 fps bei 100 Mbit/s möglich.



4K Aufzeichnung im Vergleich: A7S, A7SII und A7RII
4K Aufzeichnung im Vergleich: A7S, A7SII und A7RII


Hohe Bildraten in 1080p nur bei der Sony A7S MKII
Hohe Bildraten in 1080p nur bei der Sony A7S MKII


HD ohne Binning bei A7S und A7S MKII bei Fullframe und bei der S35-Auslesung
HD ohne Binning bei A7S und A7S MKII bei Fullframe und bei der S35-Auslesung




Wir haben die interne 4K Aufzeichnung der A7S II vor Ort kurz mit der externen der A7S verglichen. Zwar müssen wir auch hier erst unsere Labortest für eine finale Auswertung abwarten, aber unsere Aufnahmen von einem mobilen Schärfechart, das wir zum Hands-On mitgebracht hatten, legen den Schluß nahe, dass sich die interne 4K Aufzeichnung auf dem gleichem Aulösungsniveau bewegt wie die externe der A7S, wenn man den Codec der A7S MKII einmal außen vor lässt. Das sind gute Nachrichten für 4K-User. Wer die höchste 4K-Qualität am Codec vorbei bei der A7S II benötigt, dürfte trotzdem auf externes Recording setzen - hierbei sollte man jedoch im Hinterkopf behalten, dass das externe Signal der A7s II nur in 8 und nicht in 10 Bit (dafür jedoch in 4:2:2) vorliegt.



Wir hatten zusätzlich den neuen Atomos Assasin mit eingepackt und das externe Recording via HDMI der A7S II hiermit vor Ort kurz ausprobiert. Gut gefallen hat uns, dass sich zeitgleich sowohl intern als auch extern 4K mit der A7S MKII aufzeichnen lässt. Zwar scheint das interne Kamera-Display hierbei nicht zeitgleich zur Verfügung zu stehen, aber mit dem Full-HD-Display des externen Recorders hat man sowieso gleich das aussagekräftigere Bild inkl. Waveform, sehr guten Fokus-Assist Funktionen etc. am Start.





Sucher

Die Sony A7S II hat von der A7RII den Sucher mit 0,78 Vergrösserung (2,3MP) geerbt und diese Vergrösserung ist klar spürbar. Für kritische Schärfebeurteilung empfehlen wir zwar weiterhin externes Monitoring - die Vorteile der Suchervergrösserung sehen wir vor allem in einem entspannteren Arbeiten für all diejenigen die viel Zeit mit ihrem Auge am Sucher verbringen. Die aufgebohrte Suchervergrösserung passt gerade für eine Vollformatkamera deutlich besser und dürfte für eingefleischte A7S-User einen Hauch von Luxus mit sich bringen.



Apropos externes Monitoring: Bei der A7S II liegt eine neue Kabel-Sicherung bei, die sich nun fester mit A7S MKII via Schraubgewinde verbinden lässt. Wer an der A7S MKII für externes Monitoring und/oder Recording ein HDMI Kabel ansteckt, hat nun eine im vergleich zum Vorgänger festere Version, die uns auch besser gefällt. (Die verbesserte Stabilität wird allerdings mit einer recht weit herausragenden Metallschraube auf der linken Seite erkauft.)





Autofokus

Mit 169 AF Punkten gegenüber 25 zum Vorgänger hat die Sony A7S II deutlich mehr zu bieten. Dies dürfte zwar eher für Fotografen interessant sein aber auch Videoanwedungen profitieren vom neuen AF-Modul, da lt. Sony der AF auch schneller geworden sein soll. Allerdings fiel in unserem Hands-On die Geschwindigkeitsverbesserung im Videobetrieb eher überschaubar aus: Das ist bei einem Vollformatsensor ehrlich gesagt auch nicht anders zu erwarten.



Bei schwachen Lichtverhältnissen gab der AF im Videobetrieb bei uns auch gelegentlich im AF-C Modus mal auf, wenn die Bildkontraste zu niedrig waren.





SLOG-3

Den zur Verfügung stehenden zeitlichen Rahmen gesprengt hätte eine ausführliche Beschäftigung mit SLOG-3. An dieser Stelle sei darauf verwiesen, dass die Sony A7S MKII sowohl SLOG-3 als auch die von der FS7 bekannten S-Gamut3 und S-Gamut3.Cine Farbräume unterstützt. Letzterer vereinfacht eine Farbkorrektur nach P3. (Wenn etwas mehr Zeit zur Verfügung steht, wollen wir dieses Thema mal umfassender angehen und praxisnah anwenderfreundlich aufbereiten.)



SLOG3 und S-Gamut3.Cine im Menü der Sony A7S MKII
SLOG3 und S-Gamut3.Cine im Menü der Sony A7S MKII


Ebenfalls neu bei der Sony A7S MKII hinzugekommen ist eine in der Kamera aufrufbare LUT für SLOG (in der Sony Nomenklatura: „Gamma Display Assist“) genannt, die sich auf das Sucherbild bei SLOG-Aufnahmen legen lässt (ein Waveform-Monitor ist nicht dabei – dafür ein Histrogramm wie bei der A7S).







High ISOs / Lowlight

Wie die A7S bietet die A7S II enormes Lowlightpotential das sie der Kombination aus niedrigem Pixelcount bei überdurchschnittlich großen Sensel verdankt. Wie bei der A7S reichen die ISOs bis zu schwindelerregenden 409.600 ISOs. In der Filmpraxis würden wir Trennlinien bei 6400 ISOs bei einem noch ungewöhnlich cleanen Bild und bei 12.800 ISOs bei noch völlig akzeptablen Rauschverhalten ziehen. Hier ein 4K Screengrab bei 800 ISO von der Sony-Veranstaltung und das gleiche Motiv bei ansonsten gleichen Einstellungen mit 6.400 ISOs natürlich völlig überbelichtet:



Sony A7S MKII 4K Screengrab / 800 ISO
Sony A7S MKII 4K Screengrab / 800 ISO

Sony A7S MKII 4K Screengrab / 6.400 ISO
Sony A7S MKII 4K Screengrab / 6.400 ISO


Und hier auch nochmal unser A7S-Lowlight Video mit durchgesteppeten ISOs. Da es sich um den gleichen Sensor bei der A7S MKII handelt, erwarten wir eine annähernd gleiche Lowlightperformance:








Weißabgleich

Kurz vor dem Preis noch ein kleiner Wehrmutstropfen: Leider hat Sony bei der A7S MK II einen Bug von der A7S übernommen: Es lässt sich nach wie vor kein manueller Weißabgleich im manuellen Movie-Modus (womit die meisten ambitionierten Filmer arbeiten dürften) machen.



Um einen manuellen Weissabgleich durchzuführen, muss in den Foto-Modus gewechselt, dort der Weißabgleich abgenommen und dann in den Videomodus zurückgewechselt werden. Zwar lassen sich im Videomodus auch numerische Kelvin-Werte eingeben aber der Umweg über die Fotofunktion für einen manuellen Abgleich empfinden wir zu umständlich für eine videozentrierte Systemkameras wie die A7S und A7S MKII.





Preis & Verfügbarkeit

Die Sony A7S MKII soll ab nächster Woche bei den Händlern aufschlagen. Die UVP für die Sony A7S MKII liegt bei 3.399,- Euro und damit derzeit 1.000,- Euro über der A7S.



Ein Fazit unsererseits gibt’s zur Sony A7S MKII hoffentlich bald, sobald wir ein Exemplar für einen ausführlicheren Test in der Redaktion haben.


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