Fast unerwartet kam die JVC GZ-HM550 zu uns in den Test. Eigentlich wollten wir zuerst die GZ-HM1 testen, jedoch konnte uns JVC nur erst einmal die GZ-HM550 zur Verfügung stellen. Bei einem Listenpreis von gerade mal 799 Euro, haben wir keine Besonderheiten erwartet, bekamen jedoch erstaunliches zu Gesicht....
Ausstattung
Auf jeden Fall bedeutet der geringe Preis Abstriche bei einigen Features. So besitzt die JVC GZ-HM550 weder Sucher, noch Zuberhörschuh. Auch Kopfhörer- oder Mikrofon-Anschluss sind nicht vorhanden und der Bildstabilisator ist nur elektronisch ausgelegt, was man im Vergleich mit den anderen Kameras auch sofort (negativ) bemerkt. Großer Kritikpunkt ist jedoch der geringe Weitwinkel, der umgerechnet 48mm (kb) quasi nicht vorhanden ist. Dafür ist sie auch der kleinste unserer Testkandidaten.
Doch es gibt auch Ausstattungspunkte, die durchaus aufhorchen lassen: Ein 1/2,33 Zoll-Bildwandler mit Backlight Illuminated Technloglogie entspricht gerade dem aktuellen Stand der Technik. Die Charakteristik der Kamera ist zwar nicht einstellbar, aber immerhin gibt es während des Filmens im manuellen Modus direkten Zugriff auf Shutter und Helligkeit. Das Display fällt mit 123.000 Pixeln für einen HD-Camcorder sehr unscharf aus, dafür kann immerhin beim Fokussieren eine farbige Kantenanhebung zur Unterstützung zugeschaltet werden. Leider zeigt das Display die Bildmotive nur beschnitten mit Overscan an.
Bedienung
Die manuelle Scharfstellung selbst erfolgt über die Laser Touch Leiste, die jedoch nur sehr ungenau reagiert. Auch beim Einstellen der Helligkeit fällt auf, dass die Kamera nur ganz langsam nach mehreren Sekunden die entsprechend eingestellten Werte nachregelt. Dies muss einerseits nicht schlecht sein, denn bei der Aufnahme werden so schnelle Blenden-Änderungen vermieden, die dem Betrachter immer negativ auffallen. Auf der anderen Seite wird so die manuelle Bildeinstellung oft zum Geduldspiel. Eine Zebra- oder Histogramm-Funktion zur Kontrolle von Überbelichtungen vermisst man ebenfalls in diesem Zusammenhang.
Als letzter großer Camcorder-Hersteller verzichtet JVC nach wie vor auf einen Touchscreen. Die Bedienung bleibt dabei für uns nach wie vor der größte Kritikpunkt bei den kleinen JVC-Modellen. Es ist ja noch denkbar, dass es Anwender gibt, die der Laser Touch Leiste etwas abgewinnen können, aber warum man wichtige Parameter wie Blende oder Shutter so tief in Untermenüs vergraben muss, ist schlichtweg unbegreiflich.