Test JVC GZ-HM335

JVC GZ-HM335

JVC bietet mit der GZ-HM335 einen FullHD-Camcorder unter 500 Euro an, der mit einem 1/4,1-Zoll (Back Illuminated) Sensor ziemlich modern ausgestattet ist. Nachdem uns die JVC GZ-HM550 für 800 Euro bereits sehr positiv aufgefallen ist, wollten wir einmal kurz nachfühlen, was man eine Preisklasse tiefer noch für sein Geld erwarten darf...

// 11:06 Mi, 5. Mai 2010von

JVC bietet mit der GZ-HM335 einen FullHD-Camcorder unter 500 Euro an, der mit einem 1/4,1-Zoll (Back Illuminated) Sensor ziemlich modern ausgestattet ist. Nachdem uns die JVC GZ-HM550 für 800 Euro bereits sehr positiv aufgefallen ist, wollten wir einmal kurz nachfühlen, was man eine Preisklasse tiefer noch für sein Geld erwarten darf...





Ausstattung

Die JVC GZ-HM335 filmt mit einer maximalen Datenrate von 24 Mbit im genormten AVCHD-Standard. Der optische Zoom beträgt 30fach, jedoch ist der Weitwinkel mit fast 44mm (kb) nicht nennenswert vorhanden. Der CMOS-Sensor hinter dem Objektiv ist mit rund 1/4-Zoll und Backlight Illumination für diese Preisklasse dagegen mehr als passabel gewählt.



JVC GZ-HM335 : cam0


Es gibt nach wie vor ein Filtergewinde, was ja Canon und Panasonic in dieser Preisklasse mittlerweile für unnötig erachten. Sogar ein automatischer Objektiv-Verschluss ist vorhanden. Aufgezeichnet wird auf SD(HC)-Karten, die mindestens Class 4 unterstützen sollten. Wichtig für Einsteiger: Die Kamera warnt auch korrekt bei der Auswahl des höchsten Qualitätsmodus davor, dass diese Files nicht für AVCHD-Discs benutzt werden können, da die Datenrate hierfür zu hoch sei.





Bildstabilisator und Display

Der Bildstabilisator korrigiert Bildwackler rein elektronisch, was sich im Vergleich zu teureren Camcordern durchaus negativ bemerkbar macht. Es gibt auch einen mittlerweile obligatorischen „aktiven Modus“ für eine bewegte Kamera im Gehen. In diesem „schwimmt“ das Bild aber nicht so weich, wie bei Modellen mit optischer Zusatzkompensation.



Das 2,7-Zoll-Display ist mit gerade einmal 123.000 Pixel noch deutlich unschärfer als viele Konkurrenten und das Bild wird zusätzlich (und unnötigerweise) am Rand per Overscan beschnitten.





Bedienung

Die JVC GZ-HM335 bietet in dieser Preisklasse etwas mehr Einstellmöglichkeiten als die Konkurrenz: So lässt sich hier die Belichtungszeit (Shutter), sowie indirekt sogar die Blende im manuellen Modus regeln. Der direkte Eingriff in die Bild-Charakteristik bleibt jedoch weiterhin den größeren JVC Modellen vorbehalten. Die Bedienung selbst erfolgt über die Laser Touch Streich(el)-Leiste, die in unserer Redaktion auf wenig Gegenliebe stößt. Bis man sich hiermit zu wichtigen Parametern im Menü vorgekämpft hat, kann man schon des öfteren die Geduld verlieren. Auch des Scharfstellen gelingt über diese Leiste nicht sonderlich präzise.







Anschluss und Auskunft gesucht

Gegenüber teureren Modellen vermisst man in der 500 Klasse bei allen Herstellern Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse, Zubehörschuhe, Belichtungshilfen wie Zebra- oder Histogramme oder auch einen Sucher. Dies ist bei der JVC GZ-HM335 auch nicht anders. Wenn man bedenkt, dass man all dies in der 1000 Euro-Klasse in der Regel zur Verfügung hat, gepaart mit einer meist deutlich besseren Bildqualität, besseren Displays sowie mehr wichtigen Einstellungsmöglichkeiten, muss man sich schon grundsätzlich fragen, ob man als Anwender bei diesen Modellen nicht am falschen Ende spart.





Am Rande: Upload Export

JVC war ja einer der ersten Hersteller, der seine Kameras mit einer „direkten“ Youtube-Anbindung ausgestattet und entsprechend beworben hat. Das Versprechen: Videos können direkt in der Kamera bearbeitet und danach bei YouTube hochgeladen werden. Gerade für die bei diesem Preis angesprochene Zielgruppe, könnte diese Funktion durchaus einen Kaufanreiz darstellen. Doch was hier so einfach klingt und eigentlich auch leicht funktionieren könnte, gelingt in der Praxis nur mit diversen Hürden:



Schon das Editing in der Kamera selbst ist „dank“ Laser-Touch Leiste nicht leicht zu durchschauen. Es können zwar Start- und Endframe verändert werden, jedoch ist die Navigation definitiv nicht selbsterklärend oder intuitiv. Danach muss der jeweilige Clip zum Upload in der Kamera markiert werden. Beim nächsten Anschluss an einen PC muss man die Kamera in einen speziellen Modus versetzen, der nur zum Hochladen der markierten Internet-Filme dient. Geht man in diesen Modus, herrscht dennoch erst einmal Sendepause. Denn ohne installierte Spezialsoftware am PC (Everio Media Browser) geht an dieser Stelle nichts mehr weiter. Also erst einmal installieren, wobei Mac Benutzer hier außen bleiben. Danach lassen sich am PC einzelne Clips der Kamera auswählen. Vor dem Upload muss allerdings schon ein Youtube-Account existieren, dessen Daten vom PC (und nicht von der Kamera) verwaltet werden.



Gegenüber einem klassischen Upload mit Dateien, die man eventuell vorher sogar noch am PC geschnitten hat, zeigt der „direkte“ YouTube-Upload unserer Meinung nach keinerlei Vorteile. Die spezielle Taste am Camcorder hätte uns daher als Custom-Key deutlich besser gefallen.







Aus dem Messlabor JVC

Der Schärfeverlauf der GZ-HM335 ist bei weitem nicht so imposant wie bei den großen Geschwistern, sondern allenfalls durchschnittlich.



Luminanzauflösung
Luminanzauflösung



Das ISO-Testbild zeigt deutliche Skalierungsartefakte, die man in teureren JVC-Modellen vergeblich sucht. In dieser Preisklasse kann es die Konkurrenz allerdings meist auch nicht besser.



ISO-Testbild
ISO-Testbild



Bei der Farbauflösung zeigt sich die HR335 extrem. Der Farbpegel ist überdurchschnittlich stark eingestellt, was für satte, aber auch leicht undifferenzierte Farben sorgt.



Chrominanz-Auflösung
Chrominanz-Auflösung



Das Objektiv verzeichnet im Weitwinkel durchschnittlich, was bei dem gebotenen geringen Weitwinkel jedoch nichts besonderes ist.





Objektiv-Verzeichnung
Objektiv-Verzeichnung



Im 1200 Lux-Testbild zeigt JVC extrem knallige Farben, die für manchen Geschmack vielleicht manchmal etwas übertrieben wirken. Reduzieren lässt sich diese Einstellung leider nicht.



1200Lux-Testbild
1200Lux-Testbild



Bei Schwachlicht überrascht die JVC dank Backside Illuminated Technologie die Konkurrenz. Das Bild wirkt sogar einen Tick besser als beim der gleichpreisigen Sony CX115 mit dem Exmor R-Sensor.



12Lux-Testbild Auto-Modus mit 1/50 Sekunde
12Lux-Testbild Auto-Modus mit 1/50 Sekunde



Die Störgeräusche des integrierten Mikrofons sind unauffällig. Die ungefilterten Höhen sind in diesem Preisbereich ebenfalls keine Seltenheit.



Störgeräusch-Spannungsabstand
Störgeräusch-Spannungsabstand







Fazit

Die JVC GZ-HM335 zeigt sich bei den Messwerten allen 500 Euro-Konkurrenten ebenbürtig und kann in dieser Preisklasse Sony sogar beim Lowlight mit seinen Exmor-R Sensoren übertrumpfen. Diese Kamera hat dennoch drei „Mankos“, die vor dem Kauf wohl beachtet sein wollen. Das eine ist die Bedienung, die wirklich umständlich anmutet und die kaum einlädt, die grundsätzlich guten Funktionen der Kamera in der Praxis zu nutzen. Das zweite ist das weitwinkellose Objektiv. Hier zeigen Sony und vor allem Panasonic deutlich mehr vom Motiv, was definitiv ein gewichtiges Argument (nicht nur) in dieser Preisklasse ist. Das dritte „Problemfeld“ sind die heißen Farben, die jedoch Geschmackssache sind. Ansonsten kann sich die HM-335 in ihrem direkten Konkurrenzumfeld richtig gut behaupten.


Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Welche Streaming-Dienste nutzt Du?













    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash