Test Handling Test Sony HVR-A1E

Handling Test Sony HVR-A1E

Mit der HVR-A1E hat Sony nach guter alter Tradition die professionelle Variante des HC1-Zwerges vorgestellt, ebenso wie es die PD170 zur VX200 gab, die Z1 zur FX1 und nun also die HVR-A1E zur HC1.

// 12:43 Fr, 7. Jul 2006von

Mit der HVR-A1E hat Sony nach guter alter Tradition die professionelle Variante des HC1-Zwerges vorgestellt, ebenso wie es die PD170 zur VX200 gab, die Z1 zur FX1 und nun also die HVR-A1E zur HC1.



Hier die Testbilder der Sony HVR-A1 und die technischen Daten



Handling Test Sony HVR-A1E : header


Bis dato hatte ich noch nicht mit diesen HDV-Minis gearbeitet und ich muss sagen, die Größe ist erstmal ein Schock. Die A1E lässt sich bei Bedarf in die Jackentasche packen und lässt bei Bedarf immer noch Platz für 1 Kassette. Schon erstaunlich, wie sehr sich HDV-Cams miniaturisieren lassen.



Das Zubehör der A1E ist mit großer Akku-Ladestation inkl. Ladestandanzeige, diversen Kabeln und dem besonderen Highlight, dem XLR-Adapter als reichhaltig zu nennen. Außerdem gibt es gleich noch ein hochwertiges Mono-Richtmikrofon dazu. Ebenfalls bereits von der Z1 vertraut ist die Sonnenlichtblende mit integriertem Objektivschutz. Verlorene Objektivdeckel gehören somit glücklicherweise der Vergangenheit an.





XLR

Vor In-Betriebnahme der Cam muss der XLR-Adapter montiert werden, der auf den Blitzschuh geschoben und mit einem mehradrigen Sensor-Kontakt mit der Kamera verbunden wird. Trotz der auch hier winzigen Abmessungen bietet das XLR-Modul alles, was man von einem professionellen Input gewohnt ist. Zwei XLR-Inputs, Schalter für Phantomspannung, Line-In etc.. und das in durchaus wertiger Ausführung. Wir haben ein 10m XLR-Kabel angeschlossen und hatten auch bei straffer Kabelführung keine Stabilitätsprobleme.



Der auffälligste Unterschied - gegenüber der HC1 wird die A1E mit professionellem XLR-Steckadapter und Mono-Richtmikrofon ausgeliefert
Der auffälligste Unterschied - gegenüber der HC1 wird die A1E mit professionellem XLR-Steckadapter und Mono-Richtmikrofon ausgeliefert


Es muss klar gesagt werden, dass dieses XLR-Modul das professionelle Herzstück der Cam darstellt. Grundsätzlich bieten sich ja in Sachen XLR zwei Möglichkeiten. Entweder man greift zu einem externen Adapter (bsp. von Beachtek) oder der Camcorder-Hersteller selbst wie in diesem Fall Sony bietet einen Adapter an. Beide Lösungen haben Vor- und Nachteile, wenngleich die Vorteile der InHouse-Lösung meiner Ansicht nach überwiegen. Für einen externen Fremdhersteller-Adapter spricht vor allem der Preis. Diese sind meistens günstiger zu haben. Das war es aber auch schon an Vorteilen. Die Sony-Lösung ist kleiner, leichter, braucht keine Batterien und lässt sich über das Kamera-interne Menü steuern. Eine XLR-Box unterhalb der Kamera trägt meistens auch nicht gerade zum besseren Handling bei. Langer Rede kurzer Sinn: Wer mit der Kamera sein Geld verdient und auf XLR angewiesen ist, der dürfte mit der modularen XLR-Lösung der A1E eine gute Lösung finden.








Handling

Die Cam liegt auch in großen Händen sehr gut in der Hand. Die einzelnen Bedienelemente sind gut zu erreichen. Was die Bedienung anbelangt habe ich jedoch einen ehernen Grundsatz, der leider von vielen Herstellern vor allem im Consumer-Bereich nicht eingehalten wird: Blende, Verschlusszeit, Tonaussteuerung müssen sich über Tasten und nicht nur über Menüs einstellen lassen. Leider folgt die A1E nur teilweise diesem Anspruch. Zwar gibt es einen gut positionierten Belichtungsschalter auf der linken Seite - aber der Rest muss über den Touchscreen des LCD-Suchers eingestellt werden.



Allerdings wäre es unfair bei diesem Kritikpunkt das Einsatzgebiet des Camcorders außen vor zu lassen: Die A1E wurde für den hoch-mobilen Einsatz entwickelt. Also Einsatzbedingungen, wo nicht die Arbeit mit dem Stativ im Vordergrund stehen, sondern eher Point&Shoot-Aktionen. Hier wird es weniger um exakt geführte manuelle Einstellungen gehen, sondern eher um schnelle Reaktion und hierfür eignet sich die Kamera sehr gut. Wer "sauberer" Arbeiten möchte und mehr Gewicht in der Hand braucht, dem steht die Z1 ja ohne Probleme zur Verfügung.






Bildqualität

Apropos Z1. Mit bloßem Auge sind kaum Qualitätsunterschiede zwischen dem größeren Bruder und der A1E zu erkennen. Dies verwundert nicht weiter - ist ja bereits ähnliches zwischen der Bildqualität der FX1 und der HC1 beobachtet worden. Auch der Schärfetest im Vergleich mit der Z1 und der XL1H weiß zu überzeugen:



Handling Test Sony HVR-A1E : vergleich


Die Bildqualität der A1E ist überraschend gut. Im Luma-Bereich liegt die gemessene Schärfe sogar noch über einer FX1/Z1 und reicht nahe an eine XL1H heran. Allerdings sollte man dieses Messergebnis nicht überbewerten, da die A1E von Werk aus auch mit einer starken Kontur (Kantenaufsteilung) ausgeliefert wird, Dies führt schon prinzipbedingt zu deutlich besseren Messergebnissen, sorgt aber auch für etwas unnatürliche Bilder. Immerhin lässt sich diese künstliche Schärfe manuell zurücknehmen. In der Chrominanzauflösung liegt die A1E dann doch etwas hinter der FX1/Z1, was ziemlich sicher auf die Einchip-Technik zurückzuführen ist. Die Farben werden bei der FX1/Z1 und der XL1H einfach einen Tick besser getrennt. Besonders im Rot-Bereich zeigen sich bei genauem Hinsehen leichte Unterschiede. Dennoch wirkt das Bild ausgewogen und überzeugt.



Auch im Low-Light-Bereich schlägt sich die A1E erstaunlich gut. Zwar kommt sie in der Rauschfreiheit nicht an die FX1/Z1 heran, bietet für einen Einchipper jedoch noch gute Reserven, wenn nicht optimal ausgeleuchtet wurde. Wer prinzipiell mit wenig Licht arbeitet, sollte allerdings keine Wunder erwarten. Der HDV-Lowlight-King FX1/Z1 spielt einfach noch eine Liga höher.






Sonstiges

Um den Aufpreis gegenüber der HC1 zu rechtfertigen besitzt die A1E auch noch einige Software-Features mehr: So lässt sich der Sucher (aber nicht das Display) auf Schwarzweiß umschalten, um die Schärfe noch etwas besser beurteilen zu können. Leider ist der Zusatznutzen dieses Features bei gerade einmal 250.000 Pixel doch ziemlich begrenzt. Außerdem lassen sich einige DSP-Funktionen aus dem professionellen Bereich hinzuschalten. Allen voran Blackstrech und Cinematone Gamma um etwas mehr „Filmlook“ aus dem Bild zu kitzeln. Dies ist durchaus praktisch, allerdings stört auch hier, dass dies alles nur im Menü eingestellt werden kann. Selbiges gilt für den programmierbaren Timecode.



Es gibt zwar die Möglichkeit, einige Funktionen auch auf den frei definieren Button an der Kamera zu legen, jedoch funktioniert dies nur mit dem Status Check, Steady Shot, One Push White Balance, Histogram oder einem Colour Bar. Eine NTSC-Umschaltung, wie sie die Z1 zur Differenzierung gegenüber der FX1 geerbt hat bietet die A1E leider nicht.



Außerdem stellt die Kamera einen speziellen DVCAM-Modus zur Verfügung, der jedoch beim hauptsächlichen Einsatz als HDV-Cam keinen praktischen Vorteil darstellt.






FAZIT

Die A1E ist eine unglaublich mobile kleine Cam für alle, die professionellen Ton auch mit kleinem Gepäck unterwegs benötigen und dabei möglichst wenig Kompromiss in der Bildqualität eingehen wollen. Geboten wird eine wertige Verarbeitung bei wenig echten Schwächen, die größtenteils der Bedienung aufgrund der kompakten Abmessungen geschuldet sind. Der Preis ist allerdings Geschmackssache, denn die größte Konkurrenz kommt aus dem Consumer-Bereich des eigenen Hauses: Für kaum mehr Geld bekommt man dort schon eine FX1. Und für die Hälfte des Geldes bekommt man die praktisch baugleiche HC1. Ob dies den Aufpreis für die Zusatzfunktionen und einen XLR-Adapter rechtfertigt entscheidet letztendlich der geplante Einsatzzweck. Wenn die CAM dort benutzt wird, wofür sie konzipiert wurde, nämlich für den professionellen Einsatz, dürfte vielleicht auch der eingepreiste professionelle Service eine wichtige Rolle für Profis spielen.




Vergleich der Sony HVR-A1 mit der Sony HC1


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