Test Fast schon Global Shutter? Blackmagic URSA MIni Pro G2

Fast schon Global Shutter? Blackmagic URSA MIni Pro G2

Die neue Blackmagic URSA MIni Pro G2 glänzt auf dem Papier mit hohen Frameraten für Slow-Motion. Uns haben jedoch vor allem noch nie gemessene Rolling Shutter Auslesezeiten beeindruckt...

// 09:10 Di, 30. Jul 2019von

Im Schatten der Blackmagic Pocket 4K hat auch die neue URSA Mini Pro G2 unserer Redaktion einmal einen kurzen Besuch abgestattet. Neben den groß beworbenen Slow-Motion Verbesserungen hat der Sensor jedoch auch besonders bemerkenswerte Rolling Shutter Zeiten vorzuweisen. Warum dies relevant ist, möchten wir einmal kurz darlegen...




Es war einmal ein CCD...

Drehen wir einmal die Uhr zwölf Jahre zurück: Bevor zu dieser Zeit fast die gesamte digitale Kamerawelt auf CMOS-Bildsensoren umschwenkte, dominierten CCDs (Charge-Coupled Devices) die Bewegtbildaufzeichnung. Und viele Anwender wären auch gerne bei den CCDs geblieben, denn die neuen CMOS-Sensoren brachten mit dem Rolling Shutter ein ungewöhnliches Ausleseverhalten mit.


Die Panasonic HDC-SD1 war eine der letzten CCD-Kameras
Die Panasonic HDC-SD1 war eine der letzten CCD-Kameras

Während bei CCDs alle Pixel zur selben Zeit belichtet werden, müssen bei CMOS Sensoren die Zellen hintereinander belichtet und ausgelesen werden. Und daran hat sich funktionsbedingt auch bis heute nichts geändert. Ein CMOS-Sensor liefert ein Bild also sequentiell - Sensel für Sensel - hintereinander ab, wodurch an bewegten Objekten seltsame Effekte entstehen können. Bei einem Schwenk biegen sich beispielsweise die Balken, weil sich der Bildausschnitt der Kamera schon weiterbewegt hat, bevor der Sensor das ganze Bild erfasst hat. Und sich drehende Objekte wie Ventilatoren oder Rotoren können beim Abfilmen mit einem Rolling Shutter sogar recht skurrile Formen annehmen.



Wie man sich denken kann, ist die Zeit, die der Sensor benötigt, um das gesamte Bild auszulesen dabei besonders relevant. Benötigt er beispielsweise fast 40 ms für einen kompletten Sensorflächen-Scan, so wabert das Bild sogar bei leichten Handbewegungen schon deutlich. Ab ca. 20 ms lässt sich dagegen in der Regel schon problemfrei aus der Hand drehen und ab ca. 15ms spricht man von einem guten Wert, den man auch heutzutage von speziellen Cinekameras erwartet.




Der ewige Traum vom Global Shutter…

Gleichzeitig geistert jedoch -quasi als Goldstandard- immer wieder das Prinzip des Global Shutters in den Köpfen vieler Filmer herum. Bei einem Global Shutter werden wie bei einem CCD immer alle Sensel/Pixel zur exakt gleichen Zeit belichtet und anschließend ausgelesen. Dies verspricht ergo die ultimative digitale Bildstabilität.



Doch wann immer solche Global Shutter Sensoren im Cinebereich versprochen (und teilweise auch geliefert) werden, setzt schnell Ernüchterung ein. Denn der Preis für einen funktionierenden Global Shutter Sensor war bis heute immer eine deutlich reduzierte Dynamik. Also das Gegenteil von dem, was man von einer Cinekamera erwartet.



Anschauliche Videobeispiele für mäßige Dynamik findet man, wenn man z.B. nach der Sony F55 mit Global Shutter sucht. Aber auch die ersten Blackmagic Production Camera 4K und URSA Mini 4K-Modelle waren mit CMOSIS Global Shutter Sensoren ausgestattet und liefen damit in der Dynamik den besseren Cine Kameras deutlich hinterher. Und zwar so deutlich, dass keine Blackmagic Kamera mit CMOSIS-Sensor jemals ein "Cinema" im Beinamen trug.






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