Test Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme

Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme

Die wichtigste Neuerung des kürzlich vorgestellten Media Composer 6 stellt die Öffnung des Media Composers für die Nutzung von I/O Lösungen von Drittherstellern wie Black Magic Design, AJA etc. dar. Damit wird der Media Composer 6 deutlich attraktiver für Schnittplätze, an denen bereits eine entsprechende I/O Karte existiert. Wir wollten wissen: Wie leicht lässt sich der Media Composer 6 an einem Final Cut Pro Schnittplatz mit Decklink HD Extreme Karte in Betrieb nehmen?

// 15:21 Mi, 29. Feb 2012von

Die wichtigste Neuerung des kürzlich vorgestellten Avid Media Composer 6 stellt die Öffnung des Media Composers für die Nutzung von I/O Lösungen von Drittherstellern wie Black Magic Design, AJA etc. dar. Damit wird der Media Composer 6 deutlich attraktiver für Schnittplätze, an denen bereits eine entsprechende I/O Karte existiert. Wir wollten wissen: Wie leicht lässt sich der Media Composer 6 an einem Final Cut Pro Schnittplatz mit Decklink HD Extreme Karte in Betrieb nehmen?



Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : AVidMCTotal 600


Vorweg sei gesagt, dass wir nicht empfehlen, komplexe Schnittsysteme parallel auf einem Rechner zu betreiben. In diesem Fall haben wir den Avid Media Composer 6 neben ein älteres Final Cut Pro 7 System installiert (allerdings auf unterschiedlichen Boot-Partitionen), um einen direkten Vergleich der Performance mit der Decklink HD Extreme Karte zu erhalten.





Final Cut Pro System

Das System auf dem wir den Avid Media Composer zusätzlich installiert haben, bietet folgende Eckdaten: Mac Pro (early 2008) 2x 2,8 Ghz Quad-Core Intel Xeon, Final Cut Pro 7.0.3, 2 GB RAM, Mac OS 10.7, Blackmagic Design DeckLink HD Extreme 2 I/O Karte mit einer Monitor Videopreview via HDMI an externem Monitor sowie Audio-Monitoring ebenfalls über die Decklink-Karte und als Grafikkarte eine ATI Radeon HD 5770 sowie diverse interne Festplatten.



Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : DeckLinkHDExtreme3D 600


Die bereits etwas ältere Blackmagic Decklink Karte versieht in diesem Testsystem sein geraumer Zeit ihre Arbeit ohne Tadel. Sowohl die Audio- als auch Videopreview sind reaktiv, synchron und in sehr guter Qualität verfügbar: Also ein Gesamtsystem das man als stabil und verlässlich bezeichnen kann.



Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : MC601Startscreen 600




Wie schwer oder einfach lässt sich nun der Avid Mediacomposer 6 auf einem solchen System installieren und betreiben? Was hat es mit Avids Öffnung für I/O Karten von Drittherstellern auf sich? Lässt sich dieses System einfach in einen Avid Schnittplatz umwandeln? Fragen über Fragen … hier kommt die Antwort:





Installation Avid Media Composer 6

Die Installation des Media Composer 6 von DVD geht schnell und unkompliziert von Statten. Das Kern-Programmpaket umfasst folgende Aufstellung:



Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : AvidINstallPackage 600


Das Avid Gesamtpaket schlägt mit etwas über 6 GB zu Buche. Der Media Composer selbst benötigt 1,58 GB auf der Festplatte – zum Vergleich: Final Cut Pro 7 kommt mit schlanken 470 MB aus, Final Cut Pro X braucht hingegen bereits 2,1 GB. 4 GB RAM sind für das Avid-System als Minimum wünschenswert, funktionieren tut er jedoch auch mit weniger.



Die Installation des Avid Media Composer 6 ob von CD oder als vom Avid Download Center heruntergeladenes (Full-Install) Diskimage geht schnell und sehr direkt von Statten. System ID / Seriennummer eingeben, aktivieren und fertig.


Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : AvktivierugAvid 600


Nach der Installation haben wir den Media Composer 6 hochgefahren und siehe da:



Gar nichts an Ausgabe über die Decklink-Karte, kein externes Monitorsignal, alle Ausgänge tot von SDI bis HDMI … auch in den Systemeinstellungen des Media Composers kein Hinweis auf erweitere Videoausgabemöglichkeiten. Ein Klick auf „Video Output“ in den Systemeinstellungen des Media Composers bringt uns auch nicht weiter.



Vielleicht ein Problem mit der Installationsreihenfolge von Treibern - schließlich hatten wir die Decklinktreiber vor der Aufspielung der Avid Software installiert ...



Also haben wir die Decklinktreiber mit Hilfe des Deinstallers von Black Magic Design entfernt und nochmals aufgespielt. Eine Operation von nicht einmal 2 Minuten.



Hierauf den Avid Media Composer 6 erneut gestartet und sofort ein korrektes Bild auf unserem externen Schnittmonitor und Audio über die Monitor-Boxen - ohne irgendwelche weiteren Einstellungen im Avid Media Composer:



Große Klasse.



Wir merken uns: Bei Problemen mit dem Erkennen der verbauten I/O Karte nach der Installation des Media Composers die Treiber für die Karte nochmal deinstallieren und neu installieren – dann klappt es auch.







Decklink Extreme & Media Composer 6

Nun findet sich im Media Composer auch der korrekte Eintrag für die Systemeinstellungen der Decklink-Karte.



Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : VideoOutput 600


Klickt man in den Settings unter „Video Output“, werden die Systemeinstellungen des Mac Betriebssystem geladen und hier das Modul für die Konfiguration der Blackmagic Design Decklink-Karte aufgerufen.



Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : DecklinkSystemeinstellungen 600


Hier lassen sich nun alle relevanten I/O Einstellungen vornehmen.



Die von der Decklink HD Extreme gelieferte Preview vom Avid Media Composer aus ist sehr reaktiv, absolut synchron und stabil.



Je nach eingestelltem Project Type wird das Video-Out Signal für die Decklink-Karte von bsp. 1080 50i auf 1080 24p etc. geschaltet. Ausschlaggebend für das Ausgabesignal der Decklink Karte ist die Formatwahl in den Project Einstellungen des Media Composers.



Avid Media Composer 6 & Decklink HD Extreme  : AViDpOrjectSettingStart 600


Wir haben die einzelnen Ausgangssignale je nach Format an unseren externen Monitor geprüft und hatten stets das korrekte Signal anliegen, egal ob interlaced oder progressiv, ob 1080er oder 720er HD Signal.



Auch mit schwierigem Scrubbing mit einem Wechsel von schnellen und sehr langsamen Vor- und Rückläufen hatte die Kombination Avid Media Composer 6 und BMD Decklink Extreme Karte kein Problem.



Womit für uns fest steht: Avid hat sein Versprechen bei der Präsentation des Media Composers 6 gehalten und, zumindest auf diesen ersten Blick hin, sehr gut umgesetzt – passé die Zeiten, wo in kostenintensive, proprietäre Hardware investiert werden musste, um Broadcast Signale bzw. Monitoring aus einem Avid-System zu erhalten – das gefällt uns.





Fazit

Avid hat mit dem Media Composer sein Versprechen wahr gemacht, externe IO Lösungen von Drittherstellern zu unterstützen. Besonders erfreulich hierbei ist die völlig unproblematische Inbetriebnahme der Decklink Extreme Karte unseres Testsystems. Großes Kompliment an dieser Stelle an Avid.



Der Kombination Media Composer 6 und Decklink Extreme Karte weiss auf Anhieb zu begeistern. Während sich Final Cut Pro X in Sachen Broadcast Preview derzeit noch im Beta-Stadium befindet (Erfahrungsbericht auch hier demnächst auf slashCAM), funktioniert zumindest die hier getestete Kombination unter Avid Media Composer 6 absolut vorbildlich - wie sich die Zeiten doch ändern ...



Allerdings darf man jedoch auch bei einem Preis von derzeit 2.497,81 Euro UVP für einen Avid Media Composer erwarten, dass er weitestgehend reibungslos funktioniert.



Wer günstiger an den Mediacomposer gelangen möchte und bereits Final Cut Pro besitzt, der sollte sich nach sog. Crossgrades (mit 1.000,- Dollar Rabattierung) umschauen. Auch eine Studenten- bzw. Lehrerversion des Mediacomposers steht zur Verfügung für 260,61 Euro und nicht zuletzt auch eine 30 Tage Trial Version.



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