Test 2) Nikon D300s – Foto: sehr gut  – Video: verbesserungswürdig

2) Nikon D300s – Foto: sehr gut – Video: verbesserungswürdig

Im zweiten Teil unseres Nikon D300s Tests musste sich die Nikon D300s unserem Testlabor stellen. Außerdem wurde Reallive-Footage in unterschiedlichen Umgebungen produziert. Zusätzlich haben wir die Timelapse-Funktion mit der integrierten Intervall-Schaltung ausprobiert und sind zu einem abschließenden Fazit gelangt ...

// 21:44 Mo, 30. Nov 2009von

Im zweiten Teil unseres Nikon D300s Tests musste sich die Nikon D300s unserem Testlabor stellen. Außerdem wurde Reallive-Footage in unterschiedlichen Umgebungen produziert. Zusätzlich haben wir die Timelapse-Funktion mit der integrierten Intervall-Schaltung ausprobiert und sind zu einem abschließenden Fazit gelangt ...






Aus dem Messlabor

Mit QuickTime auf dem Mac liessen sich die Files problemlos abspielen, scrubben, schneiden etc. alles sehr reaktiv. Für Final Cut Pro empfehlen wir die Umwandlung in ProRes. Das Editing unter Windows war ein wenig durchmischt. Während Vegas uns sogar beim Import abschmierte, ließen sich die Clips in Premiere Pro butterweich abspielen, scrubben und in voller Auflösung auf einem externen Monitor wiedergeben. Immerhin EIN Vorteil gegenüber dem MPEG4/h.264-Format vieler Konkurrenten. Dafür waren auf vielen Bildern durchaus JPEG-Artefakte gut sichtbar, was aufgrund der niedrigen Datenrate nicht verwundert. Bei unseren Testlabor-Shots hatten wir ein typisches Nikon-Kit-Objektiv an der D300s – das AF-S DX Zoom-NIKKOR 18-70 mm 1:3,5-4,5G IF-ED



MJPEG Artefakte in der 200%-Vergrößerung.
MJPEG Artefakte in der 200%-Vergrößerung.


Bei der gemessenen Auflösung kann die Nikon 300s die Konkurrenz nur von hinten sehen. Selbst die nicht gerade superscharfe Canon EOS 7D spielt hier noch mindestens eine Liga höher:



Luminanz-Auflösung
Luminanz-Auflösung


Dies sieht man dann auch klar im ISO-Testbild: Viel Brei, wo eigentlich Strukturen sein sollten:



ISO-Testbild
ISO-Testbild




Die Farbauflösung der Nikon D300s ist dagegen unauffällig. Für 720p sogar ein sehr gutes Ergebnis, das wir auf das 4:2:2 Chromasampling zurückführen.



Farbauflösung
Farbauflösung


Unser eingesetztes Kit-Objektiv neigte im maximalen Weitwinkel zu einer sichtbaren Tonnenverzeichnung, was jedoch bei dem gebotenen Weitwinkel OK ist.



Objektiv-Verzeichnung
Objektiv-Verzeichnung


Bei den Farben zeigte die Nikon im Videomodus eine sehr „satte“ Einstellung werksseitig, die eher für Anwender geeignet ist, die nicht mehr nachträglich color-graden wollen. Wir empfehlen hier weniger knallige Einstellungen, um in der Post-Pro möglichst viel Spielraum für eigene Anpassungen zu erhalten.



1200 Lux Testbild
1200 Lux Testbild


Bei wenig Licht sieht die Nikon mit unserer Kit-Optik im Videomodus recht wenig. Die Konkurrenz ist hier etwas weiter.



12 Lux Testbild.
12 Lux Testbild.







Ergebnis Meßlabor

Die Auflösung der Nikon D300s könnte definitiv besser sein und auch bei Lowlight ist sie mit unserem Nikon Kit-Objektiv, das wir der Vergleichbarkeit zu anderen Video-DSLR-Tests gewählt haben, nicht der Überflieger. Einzig die Farbauflösung mit ihrem 4:2:2 Chroma-Sampling weiss zu überzeugen. Wer mehr Lichtausbeute benötigt, sollte zu entsprechend lichtstarken Optiken greifen. Was mit einer 1.8 Blende mit der Nikon D300s möglich ist, zeigt unsere Reallive-Footage vom nächtlichen Potsdamer Platz.






Videos mit der Nikon D300s

Wir haben mit der Nikon D300s drei Reallive-Videos in unterschiedlichen Umgebungen erstellt: Zunächst unseren obligatorischen Schwenk bei helllem Mittagslicht, den wir mit der Canon EOS 7D vergleichen. Dann ein Potsdamer-Platz Nachtvideo, bei dem wir unterschiedliche Belichtungen und fixe Blendenwerte demonstrieren und schließlich ein Time-Lapse-Video, das wir als Proof-of-Concept der Intervall-Timer-Funktion präsentieren.



Fangen wir mit dem Schwenk im Vergleich zur Canon EOS 7D an.



Nikon D300s Schwenk



°VF=NikonD300sSchwenk#600#337

Canon EOS7D Schwenk



°VF=CanonEOS7DSchnwekReichs#600#337

Betrachtet man diese verkleinerten Flash-Clips nebeinander fällt kein wirklich bedeutender Unterschied auf – bei der Größe jedoch auch nicht weiter verwunderlich (mal abgesehen von dem wunderschönen Lens-Flare unseres alten Nikon Kit-Objektives zu Beginn des Schwenks). Die ältere Nikkor-Optik überzeugt sogar noch mit einem Tick weniger Anfälligkeit gegenüber chromatischer Aberrationen, was jedoch auch den unterschiedlichen Lichtverhältnissen geschuldet sein könnte. Zumindest für entsprechende Internet-Clips sind also die Videos der D300s brauchbar, wenn man auf komplett manuelle Einstellungen verzichten kann. Bei allen hier gezeigten Beispielclips haben wir die Belichtung via die AE-L-Taste gelockt, so dass es nicht zu Belichtungs-Sprüngen in helleren Bildpartien kam.



Vergleicht man hingegen das 720p Video-Material der Nikon D300s mit dem 1080er der Canon EOS 7D etwas genauer, wird schnell deutlich, dass die Videoauflösung der Nikon hier nicht mithalten kann. Dies hat mehrfache Ursachen. Zum Einen ist die Datenrate bei der Nikon mit knapp 25 Mbit/s fast halb so niedrig wie bei der Canon EOS 7D. Zum Anderen stellt MotionJPEG im Vergleich zu h264 das ineffizientere Encoding-Verfahren dar. Also gleich zwei Schwächen, mit denen das Nikon Video-Material zu kämpfen hat. Da hilft auch nicht das kleinere 720p Videoformat. Anbei zwei vergrösserte Detail-Ausschnitte des Nikon D300s Materials und des Canon EOS 7D Clips, beide auf 720er Videobildgröße gerechnet:



Von Artefakten stark durchsetztes Bild der NikonD300s
Von Artefakten stark durchsetztes Bild der NikonD300s




Hingegen relativ intaktes Bild bei der Canon EOS 7D
Hingegen relativ intaktes Bild bei der Canon EOS 7D


Bei den Nachtshots vom Potsdamer Platz haben wir zwei unterschiedliche Belichtungswerte via AE-L-Taste gelockt: Einmal den von der Kamera vorgegebenen Belichtungswert für die Gesamt-Szenerie und einmal ein bewußt überbelichtetes Bild, bei dem wir die Belichtung vom dunklen Asphalt abgenommen haben. Beide Shots sind bei komplett offener Blende des AF-S DX NIKKOR 35 mm 1:1,8G gemacht worden:



Nikon D300s Night-Shot reguläre Belichtung



°VF=D300sPotsnormal_1_8#600#337

Nikon D300s Night-Shot Belichtung Schattenbereich



°VF=D300sPotsHigh_1_8#600#337

Entsprechende Belichtungskorrekturen sind also mit etwas Übung durchaus machbar, wobei, wie gesagt keine Kontrolle über ISO und Verschlußzeit möglich ist.






Timelapse-Aufnahmen

Zu den Besonderheiten der Nikon D300s zählt die sog. Intervall-Timer-Funktion. Mt ihr lassen sich bei einem Bild pro Intervall bis zu 999 Aufnahmen in frei definierbaren Abständen aufnehmen – also nahezu perfekt für Zeitraffer-Aufnahmen. Mit dem ebenfalls on-board befindlichen Timer, kann die Intervall-Aufnahme zu einem bestimmten Zeitpunkt aktiviert werden – ziemlich cooles Feature, wie wir finden, zumal die Konkurrenz hierfür eine externe Intervall-Box, bzw. Timer benötigt. In unserem Beispiel erstreckt sich die Zeitraffer-Aufnahme etwas über 2 Stunden bei einem Bild alle 8 Sekunden. Geschossen wurde das Ganze durch Fensterglas mit nicht wirklich spektakulärer Szenerie: Wolken über Berliner Stadtdächern, aber als Proof-of Concept dürfte es reichen:




°VF=Timelapse_Nikon_D300#600#398






Fazit

Die Nikon D300s stellt eine hervorragende, robuste Foto-Kamera dar. Ihr AF-System gehört zum derzeit besten am Markt und auch das Schalter-Layout für Fotografie ist auf professionellem Niveau. Besonders gut gefallen haben uns die in dieser Klasse einzigartigen Features: Dualer Card-Slot und interner Intervall-Timer. Doch so gut die Nikon D300s auch bei der Fotografie ist, in Sachen Videofunktion hinkt sie der Konkurrenz hinterher: Zu niedrige Video-Datenrate, keine manuelle Verschlußzeiten- und ISO-Eingabe bei Videos. Hier muss Nikon deutlich nachbessern – die Konkurrenz ist da schon um einiges weiter.


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