Convolution Kernel am Beispiel in Premiere
Die Antwort findet man in der Vergangenheit. Heute bieten Videoschnittprogramme zahlreiche Filter für jeden noch so speziellen Anwendungzweck, wobei viele Effekte dennoch auf einem einfachen Convolution Kernel mit vordefinierten Werten beruhen.
Keine Angst, man muss nicht so viel über den mathematischen Hintergrund wissen, nur, dass man eine Gewichtung angibt, wie stark sich Nachbarpixel auf den zu berechnenden Pixel in der Mitte auswirken. Hiermit lassen sich nicht nur Scharfzeichner, sondern auch Weichzeichner oder Relief-Effekte durch eine Matrix definieren. Wenn ein Schnittprogramm einen entsprechenden Convolution Kernel Effekt bietet, kann man hiermit auch einen vertikalen Scharfzeichner nachbauen.
In Premiere Pro befindet sich so ein Convolution Kernel in den Effekten, der jedoch aufgrund seiner Eingabemaske etwas abschreckend wirkt. Er beschreibt jedoch einfach nur die Felder einer einfachen 3x3 Matrix:

Das Pixel auf das die Gewichtung seiner Nachbarn wirkt ist M22. Für einen Scharfzeichner gewichtet man das Pixel selber stark, während die Nachbarpixel weniger Gewicht bekommen. Wir lassen die horizontalen Nachbarn (M21 und M23) unberührt, indem wir nur die vertikalen Nachbarn (M12 und M32) einfließen lassen.
Für eine bei der 1DX/C gefällige Gewichtung (-4, 12, -4) sähe unser Kernel dann so aus:

Hier einmal ein Vergleich zum Premiere-Scharfzeichner mit ähnlicher schärfe, der weitaus breitflächiger reagiert:

Wer nicht in die mathematische Materie einsteigen will, dem legen wir folgende Standard-Gewichtungen für eine vertikale Nachschärfung ans Herz:
(-1, 6, -1)
(-2, 8, -2)
(-3, 10, -3)
(-4, 12, -4)
(-5, 14, -5)
(-6, 16, -6)
Und wer tiefer einsteigen will, darf jetzt mal hier in der deutschen Wikipedia vorbeischauen und dort weiterkapieren.