Eine Frage des Formats?

JUGENDLAND ist ja in zwei Formaten veröffentlicht worden, einmal als Sendeformat beim NDR/ARD und einmal als Youtube Serie. Erzähl doch mal, warum es diesen "Split" gab, was die Versionen unterscheidet und welche Erfahrungen ihr mit der Veröffentlichung auf den verschiedenen "Plattformen" gemacht habt.



Die ursprüngliche Version ist ja die YouTube Fassung, die wir gemeinsam mit dem NDR in Hannover umgesetzt haben. Steffen Gurr, Redakteur von JUGENDLAND, hat sich auch dafür interessiert, wie man plattformgerecht erzählen kann und eine jüngere und auch eine andere Zielgruppe erreicht als im Fernsehen. Wir haben 2018 einen Piloten produziert und danach waren wir uns einig, dass wir gern eine längere Serie produzieren wollen. So ist dann die nordmedia dazugekommen. Ohne die Förderung wäre das Projekt nicht möglich gewesen. Wir hatten dabei das Ziel, authentisch und auf Augenhöhe zu erzählen. Der Zuschauer sollte nicht jeden Gedanken erklärt bekommen, sondern sich seine eigenen Gedanken machen.



Die YouTube-Statistik sieht ganz gut aus: 80 Prozent der Nutzer sind unter 34 Jahre alt und damit deutlich jünger als im NDR Fernsehen. Die Kommentare sind zu 90 Prozent positiv und ein Großteil schaut die Folgen bis zum Ende. Den Kanal betreibt heyfilm, so dass ich da einen guten Einblick in die Statistiken habe. In der Postproduktionsphase der YouTube-Serie ist dann noch die Fassung für die Mediathek entstanden. Als Zweitverwertung sind drei Folgen im Dezember mit einem klassischen erzählerischen Ansatz und Texttafeln als Erklärung veröffentlicht worden. Hier haben wir mit JUGENDLAND dann nochmal andere Zuschauer erreicht. Die Zahlen waren für eine Doku-Reihe wohl auch ganz gut, aber da habe ich keinen Einblick.






Das Setup

So viele Zahlen führen uns natürlich auch mal zur technischen Seite: Mit welchem Setup habt ihr gedreht?



Wie haben immer im 2er Team gearbeitet: Jannis Keil hat mit der Sony FS 5 gedreht. 2018 waren wir mit dem HD Codec eigentlich zufrieden, im Low Light hat mir das Bild dann nicht mehr so gefallen. Mit der Kamera waren wir aber sehr beweglich. Tonseitig haben wir erstmal nur mit einem Richtmikrofon auf der Kamera aufgenommen. Dirk Austen von Paul Productions musste dann wirklich an der Verständlichkeit basteln.



Anfang 2019 sind wir technisch etwas größer geworden: Mit dem Shogun Inferno haben wir den Raw Output in 4K angezapft und alles in ProRes aufgezeichnet. Das Setup wurde recht schwer, so dass noch ein EasyRig mit Feder von einem chinesischen Hersteller dazukam. Außerdem haben wir ab 2019 die meiste Zeit mit AVX Funkstrecken von Sennheiser gearbeitet. Die Sony a6500 war als Gimbal Kamera auf einem Ronin SC montiert, die haben wir aber kaum genutzt.



2020 habe ich dann mit Jannes Kuhlmann noch drei Tage Drohnenaufnahmen gemacht. Er ist mit der Inspire geflogen. Die Drohnenaufnahmen über der JVA habe ich mit der MavicMini gedreht. Der Unterschied ist in der Qualität dann doch etwas sichtbar, aber für YouTube aus meiner Perspektive völlig ok. Jannes Kuhlmann war auch für die Farbkorrektur zuständig und hat z.B. aus den Hauttönen nochmal alles rausgeholt.




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