Bildqualität - Tendenzen des Vorserienmodells
Wir hatten auch schon die Möglichkeit mit einem Vorserienmodell erste Erfahrungen zu machen. Diese basieren allerdings auf einer frühen Firmware (V0.3) und sind daher erst einmal nur tendenziell zu verstehen. Einen Test mit einer finalen Firmware liefern wir natürlich schnellstmöglich nach.
Obwohl der Sensor aufgrund der Senselgröße nur einen 1:1 Readout anbietet, wirken die ersten Debayering-Eindrücke sehr cinematisch: Die feinsten Details wirken hierbei deutlich gefiltert, was dem typischen Cine-Look entgegenkommt und die meisten Debayering Probleme beim 1:1 Readout überdeckt. Also kaum Chroma-Schlieren und keine Zipper-Artefakte wie bei vielen Konkurrenten. Die saubere 4K-Schärfe der GH5 kann sie mangels Oversampling durch zusätzliche Pixel natürlich nicht erreichen.

Ein kurzer Vergleichstest an unserem Testkasten bei 12 LUX mit ISO6400, Blende 2.8 und 1/25s Belichtungszeit lässt bereits deutlich die Vorteile der kommenden GH5s erahnen:

Ganz offensichtlich rauscht die GH5s deutlich weniger als die kleine Schwester. Hier dürfte tatsächlich die bislang beste 4K-MFT-Videokamera für Low-Light-Aufnhamen im Anflug sein.
Und auch beim Rolling Shutter gibt es keine negativen Überraschungen durch den neuen Sensor: Wie schon die GH5 liegt auch die GH5s im Bereich von 14-15ms Bilddurchlaufzeit. Das ist ein sehr guter Wert für aktuelle Cinekameras bis in die höchsten Profiklassen. Viel besser können es momentan fast nur Modelle mit Global Shutter Sensor (wie z.B. die erste Blackmagic URSA Mini 4K).
Zusammenfassender, erster Eindruck
Wie schon eingangs erwähnt: Die GH5s ist nicht mehr ein Unversalist sondern vielmehr ein Spezialist geworden. Auf einem Stativ liefert sie im szenischen Einsatz das deutlich bessere Bild gegenüber einer GH5, allerdings auf Kosten der hohen Auflösung sowie der fehlenden Gehäusestabilisierung. Für den universellen Fotoeinsatz dürfte die kleinere GH5 als hybride Lösung bis auf Spezialeinsätze wie Astrofotografie die bessere Wahl bleiben.
Als größte Konkurrenz sehen (nicht nur) wir die Sony A7S MarkII, die noch mindestens eine Blende lichtstärker daherkommt und dabei sogar einen bewegten Vollformat-Sensor bietet. Dafür ist man bei Sony auf 8 Bit beschränkt und muss noch ca. 500 Euro mehr auf den Tisch legen. Timecode-Anschluss, 10 Bit 4K 60 FPS und 240 fps FullHD SlowMo bleiben dabei satte Pluspunkte für Panasonic.
Somit darf man das neue “s” der GH5 als “S”pezialist deuten, der auch seinen “s”tolzen Preis hat.
Panasonic GH5S vs GH5 im Video-Vergleich: Lowlight, Skintones, AF, Slowmotion
Hier unser Test-Video mit der Panasonic GH5S bei dem wir die Panasonic GH5 zum Vergleich hinzugezogen haben. Wir haben ISO-Reihen mit der GH5S und der GH5 bei Nacht gedreht, uns Skintones mit V-Log L angeschaut, die AF-Performance getestet und erste 240 fps Aufnahmen gemacht. Im Hinterkopf sollte man hierbei behalten, dass unsere Test GH5S noch Pre-Production Status und Beta-Firmware hatte.