Wissen xvYCC oder x.v.Colour

xvYCC oder x.v.Colour

Mit den neuen Sony-Camcordern erhält auch ein neuer Farbraum Einzug in die Videografie. Während so mancher darin abgehalfterten Marketingzauber sieht, halten wir das ganze eigentlich für eine sehr sinnvolle Neuerung. Der Versuch eines kurzen Überblicks...

// 22:57 So, 29. Jul 2007von

Mit den neuen Sony-Camcordern erhält auch ein neuer Farbraum Einzug in die Videografie. Während so mancher darin abgehalfterten Marketingzauber sieht, halten wir das ganze eigentlich für eine sehr sinnvolle Neuerung.





In der Videografie (YUV, YCrCb) und auch im sRGB-Farbraum werden bisher nicht alle digitalen Werte bei der Darstellung von Farben genutzt. Denn von 256 möglichen Quantisierungsstufen finden bisher nur ca. 220 beim Sampling (der Quantisierung) Verwendung. Der Hauptgrund liegt in den analogen Ursprüngen der Videotechnik begraben. Um Übersteuerungen zu vermeiden und mit analogen Systemen kompatibel zu bleiben, werden die digitalen Werte 0-16 sowie 236-255 sozusagen als Pufferzone reserviert. Hier landen u.a. die viele der berüchtigten illegalen Farben, aber auch Superblack und Superwhite. In diesem Grundlagen Artikel von Holger Scheel findet man nähere Details zu dieser Problematik. Statt 16 Millionen (2563) möglichen Farben, stehen deswegen nur maximal 9, 6 Millionen (2203) zur Verfügung. Das klingt viel, sorgt aber in kritischen Bildbereichen (z.B. Farbverläufen auf großen LCDs oder Projektionen) dafür, dass gelegentlich feine Quantisierungsstufen sichtbar werden.




Farbenfroh

Da mit LEDs als Hintergrundbeleuchtung nun auch deutlich mehr Farben auf Flachbildschirmen möglich werden, wurde es Zeit die Zahl der möglichen Farben effektiv zu erweitern. Ein Weg wäre, die Anzahl der Quanstisierungsbits zu erhöhen (im Profibereich sind 10 statt 8 Bit oftmals üblich). Auch DeepColor in der neuen HDMI-Spezifikation sieht diesen Weg vor und erlaubt neben 8 auch 10, 12 oder sogar16 Bits. Allerdings erhöht sich dadurch auch die Bandbreite der zu übertragenden Daten spürbar, was an vielen Stellen im Produktions- und Distributionsweg neue Hardware voraussetzt.


Praktikabler erschien es daher erst einmal die vorhandenen 8 Bit voll auszunutzen indem man analoge Altlasten über Bord wirft. Dadurch lässt sich alte 8 Bit-Hardware und Software weiterverwenden, nur der Farbraum wird angepasst. Und genau dies passiert bei x.v.Colour. Hierbei handelt es sich übrigens nicht um einen Alleingang von Sony, sondern unter um einen allgemeinen neuen Standard, der bei anderen Herstellern xvYCC heißt.


Und es kommt noch besser. Wenn man der Wikipedia glauben schenken darf, wurden die bisherige Umrechnungsformel beibehalten, wodurch man vollständig kompatibel zum alten YcrCb-Standard bleibt. Nur sind in den neuen Farbbereichen nun tiefere Rot-, Grün- und Blautöne möglich.


Theoretisch sollte also nicht einmal ein neuer Codec nötig sein, wenn dieser linear arbeitet und mit den Wertepaaren entsprechend umgehen kann. Allerdings können durch den erweiterten Farbraum jetzt auch negative Farbwerte entstehen, die bei der Wiedergabe richtig interpretiert werden wollen. So lässt sich beispielsweise ein tieferes Rot erzeugen, indem die Grün-Komponente negativ wird.




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