Remote Edit: Amsterdam-Berlin
Für unsere Berichterstattung von diversen Messen schielen wir schon länger auf Remote Edit Workflows. Da wir meistens im Solosetup auf Messen unterwegs sind, fiel das Editing bislang auf späte Abend- bzw. Nachtstunden im Hotelzimmer vor Ort. 14-16 Stundentage waren hierbei eher die Regel als die Ausnahme.

Zur IBC 2025 haben wir erstmalig intensiver Remote-Workflows rund um die Sony FX2, das Apple iPhone Pro Max und Blackmagic Cloud geplant und in unsere Messeberichterstattung eingearbeitet.
Hier unser erster Clip, der via Remote Edit in Berlin noch am Tag des Interviews auf der IBC in Amsterdam online ging und für unseren Remote-Workflow eine echte Machbarkeitsprüfung darstellte, die uns viel Zuversicht für kommende Projekte gibt:
Doch der Reihe nach:
Für entsprechende Remote Edit Workflows galt es zunächst zu klären, welches Upload Setup für uns das passende ist – denn bei der Sony FX2 stehen grundsätzlich zwei Upload-Optionen zur Verfügung: Entweder via Sonys Creator`s App oder via bewährtem FTP-Upload. Beide Optionen bringen eigene Vor- und Nachteile mit.
Bei der moderneren Creators´App Lösung dient das jeweilige Smartphone als Zwischenspeicher für die Kameraclips, aus denen dann die jeweiligen Clips für den Upload in die Sony Creators´Cloud ausgewählt werden können.

Hier erhält man eine Sichtungs- und Auswahloption mit der man maximal individualisiert einzelne Clips und Fotos für die Cloud auswählen kann.
Wir waren jedoch an einem sofortigen Upload aus der Kamera – ohne Zwischenspeicherung auf dem Smartphone interessiert – vor allem um möglichst schnelle Turnovers zu generieren. Daher haben wir auf einen direkten Upload der Files aus der Sony FX2 via FTP gesetzt.
Hierfür wird in der Sony FX2 der komplette FTP-Server Zugang inkl. Zielordner eingegeben.

Die Sony FX2 bietet hier – wie eine ganze Reihe von anderen Sony Kameras - eine Fülle von individuellen Upload-Optionen an. So kann beispielsweise ausgewählt werden, ob nur Fotos oder nur Clips, ob nur Proxy-Clips oder beispielsweise auch nur Proxy-Clips mit einer Shotmark hochgeladen werden sollen. Wer besonders wenig Bandbreite verschenken will, dem empfehlen wir, sich entsprechende Workflows anschauen, bei denen nur Proxy-Clips mit einer Shotmark hochgeladen werden – schmaler und besser individualisiert geht es kaum.
Da wir für das Apple iPhone Pro Max bereits im Vorfeld eine eSIM mit bestmöglicher 5G Abdeckung in Amsterdam mit ausreichendem Upload-Volumen für die schmalen aber qualitativ bemerkenswert guten HD-Proxies der Sony FX2 besorgt hatten, mussten wir keine individuellen Shotmarks während der Aufnahme setzen und konnten uns den Luxus leisten, alle Aufnahmen pro Interview in einem Rutsch hochzuladen.

Wir haben den Shotmark-Workflow für künftige Produktionen trotzdem auch ausprobiert, weil wir wissen wollten, wie verlässlich sich Shotmarks während der Aufnahme setzen lassen und ob diese dann auch zuverlässig auf den FTP Server hochgeladen werden – mit sehr gutem Ergebnis. Sony hat da eine sehr solide Implementierung am Start. Klare Empfehlung von unserer Seite.
Hat man die FTP-Daten einmal in der Sony FX2 hinterlegt, gilt es einen Hotspot für den Upload zu definieren. Und hier kam dann unser iPhone 16 Pro Max ins Spiel. Einmal als Hotspot definiert, nutzt die Sony FX2 dann die Datenverbindung des iPhones um die Clips auf den FTP-Server zu schaufeln. Allerdings tat sich hierbei ein Problem vor Ort auf: Da wir eine kabellose Verbindung via WLAN zwischen Sony FX2 und Apple iPhone nutzen wollten, benötigten wir auch eine entsprechend stabile WLAN-Verbindung. Auf dem Messefloor war die WLAN-Umgebung jedoch so stark frequentiert dass wir ständig Verbindungsabbrüche zwischen Kamera und Smartphone hatten.
Die Lösung tat sich dann in Form der Presselaunch auf. Hier hatten wir eine wenig belastete WLAN-Umgebung und sobald wir uns dem Pressebereich genähert haben, flitzen die FTP-Upload-Prozent der Sony FX2 via 5G Mobinetz nur so dahin. Und wer jetzt meint, wir hätten ja auch das Messe WLAN nutzen können, der irrt sich (leider). Zum einen gibt es lediglich ein freies Presse-WLAN im separierten Pressebereich und zum anderen ist dies bemerkenswert langsam. Es funktioniert zwar halbwegs für das verschicken von Texten und kleineren Bildern – für Videoclips ist es jedoch einfach nicht performant genug.

Das iPhone inkl. 5G Mobilfunk-Verbindung stellte sich hierbei als echter Glücksgriff mit sehr performantem Uplink heraus, der in etwa 10x schneller als das WLAN im Pressebereich war. Sollten wir mit einem ähnlichen Setup bei der nächsten Messe unterwegs sein, würden wir vermutlich auf eine USB-C Kabelverbindung zwischen Kamera und iPhone setzen. (Dieses Mal fehlte hierfür jedoch die entsprechende Mount-Option für das iPhone am Kamera-Rig).
Doch auch mit dieser Option, bei der wir uns letztlich nur etwas aus dem zu stark frequentierten WLAN der Messefloors herausbewegen mussten, haben wir eine sehr schnelle und effiziente Remote Upload Lösung für das Edit-Team in der slashCam Redaktion in Berlin etabliert bekommen. Eine sehr coole Lösung für uns und eine starke Teamleistung auf die wir auch etwas stolz sind :-)


















