400 Mbit/s ALL-I vs LongGOP
Um die max. 400 Mbit/s (= 50 MB/s) des neuen ALL-I Codecs auf SD-karten wegschrieben zu können, bedarf es mindestens einer V60 (= mind. 60 MB/s Writespeed) spezifizierten SD-Karte. Das Problem derzeit ist, dass die Videospezifiaktionen für SD Karten nicht auf allen SD-Karten stehen. So kann also durchaus eine nicht V60 spezifizierte SD Karte problemlos mit den 400 Mbit/s umgehen.

Bestes Beispiel hierfür ist die von uns für unsere Testaufnahmen genutzte Karte: Eine Toshiba Exceria Pro SDXC 64GB / 260 MB/s. Wir hatten hier keine Dropped Frames bei unseren 400 Mbit/s All-I Aufnahmen - ähnliches dürfte für eine ganze Reihe anderer schneller SDXC-Karten gelten. Hier gilt es entweder Erfahrungen zu sammeln oder auf Nr. sicher zu gehen und sich V60 oder V90 spezifizierte Karten zu besorgen.
Bei unserem kurzen Vergleichsshot zwischen ALL-I und LongGOP Material wird es spannend, wenn man genauer auf die Wasseroberfläche schaut nach der Fokusverlagerung. Wir meinen hier bereits auf der Wasseroberfläche mehr hinzugerechnete artifizielle Anteile bei LongGOP erkennen zu können – zoomen wir jedoch stärker in das Material hinein, wird die Blockstruktur von LongGOP deutlich sichtbar während das ALL-I Material noch ganz gut zusammenhält.
Hier zwei vergrösserte Bildausschnitte im Vergleich:

und

Für YouTube Anwendungen dürfte dieser Unterschied kaum eine Rolle spielen – hier würden wir auf jeden Fall zu den kleineren File-Größen von LongGOP raten. Wer jedoch sein Material stärker graden und auch projezieren möchte, der dürfte bei ALL-I besser aufgehoben sein.
Viele, die auf der Jagd nach dem bestmöglichen Filmlook sind, sehen zudem in Intraframe- basierten Codecs die „filmischere“ Bewegungsauflösung gegenüber LongGOP Varianten.
Deutlich spürbare Unterschiede lassen sich beim Vergleich zwischen dem Panasonic ALL-I und dem LongGOP Material bei der Bearbeitung beim Schnitt feststellen. Wer viel in seinem Material vor- und zurückshuttlet – gerade auch bei schwächeren Systemen, wird beim ALL-I Codec ein reaktiveres Verhalten der Timeline feststellen. Auch wer komplexere Timelines baut und in Sachen Compositing unterwegs ist, profitiert vom ALL-I Codec – nicht zuletzt bei den meist kürzeren Export-Zeiten.