Standard-Akkus und SSDs

Was uns gegenüber RED deutlich besser gefällt ist die Unterstützung von Standard-Akkus und normalen SATA-SSDs. Denn Aufnahmemedien und zusätzliche Akkus kosten bei RED einen durchaus relevanten Aufpreis. Gerade bei den Akkus kann man entweder V-Mount über einen Adapter nutzen, oder besonders günstig mit dem Akku-Handgriff fahren. Dieser dockt rechts seitlich (und unschwenkbar) an das MAVO-Gehäuse an und nimmt im inneren einen BP-U30 kompatiblen Akku auf, den man von Drittanbietern sehr günstig bekommen kann.



Die Kinefinity MAVO mit Akku-Griff
Die Kinefinity MAVO mit Akku-Griff



Kinefinity bietet hierfür auch eigene Akkus an (namentlich GripBAT mit 45 Wh), die bei uns ungefähr 75 Minuten aktiven Kamerabetrieb durchhielten. Leider gibt es keine Restlaufzeit-Anzeige, sondern nur eine Spannungsangabe im Display, weshalb hier jeder Kameramann erst einmal eigene Erfahrungswerte sammeln muss. Nette Idee: Wenn man die MAVO über einen V-Mount Akku betreibt, kann der Akku im Griff dazu als unterbrechungsfreie Stromversorgung dienen.




Monitor

Selbst beim Monitor lassen sich Dritthersteller nutzen, sogar ohne KINEBACK via HDMI-Ausgang. Zudem bietet Kinefinity auch einen eigenen 5-Zoll-Monitor namens KineMON, der über einen separaten, proprietären Anschluss verfügt. Vorteile für den KineMON gibt es außer dem weiterhin freien HDMI-Ausgang wenige: So besitzt er keinen Touchscreen und es wurden auch keine besonders hellen OLED-Panels verbaut. Einen Sucher gibt es nach unseren Informationen von Kinefinity überhaupt nicht.



Sehr hilfreich ist die gebotene Displayvergrößerung zum Fokussieren, das Bild lässt sich dabei bis zu 800 Prozent großziehen, wodurch auch 6K-Details deutlich unterscheidbar werden. Allerdings lieferte die Vergrößerung bei uns nur eine Vorschau mit reduzierter Bildrate.




Formate

Die MAVO zeichnet auf einfache SATA-SSDs in verschiedenen Codecs auf: Die SSD kann dabei sowohl in HFS als auch NTFS formatiert sein, weshalb sich unter MAC, Windows und Linux direkt von der SSD schneiden lässt. Das universelle exFAT wird allerdings nicht unterstützt.



Die MAVO kann in CinemaDNG mit 3:1, 5:1 oder 7:1 Kompression aufzeichnen. Diese CDNG-Kompressionsraten werden alle auch direkt von Resolve unterstützt. Weiters kann die Aufzeichnung auch in ProRES erfolgen. Hier werden 444XQ, 444 sowie 422HQ/422/LT/Proxy angeboten. Außerdem soll das proprietäre KineRaw weiterhin unterstützt werden, das RAW-Kompressionsverhältnisse von 2:1 bis 10:1 bietet. In unserem MAVO Testmodell war KineRAW jedoch nicht implementiert (KineOS 6.0(25)H).



Vermissen dürften KineRAW allerdings auch die wenigsten. Vielmehr darf man sich nun freuen, dass die Zeit des aufwändigen Transcodierens für die meisten Anwender vorbei ist. Nebenbei erwähnt ist die MAVO somit aktuell die einzige uns bekannte 6K RAW-Kamera, die intern komprimiertes CinemaDNG schreiben kann.



Auffällig war, dass bei einer CDNG-Kompression von 7:1 leichte Artefakte sichtbar wurden, die typischen JPEG-Säumen äußerst ähnlich waren. Und bei der ProRES Aufzeichnung landete jeder Clip wie bei RAW in einem eigenen Ordner, was den Import von vielen Clips in ein Schnittprogramm zur Klickorgie ausarten lassen kann. Toll ist dagegen, dass man sofort von einer SSD losschneiden kann.




Ähnliche Artikel //
Umfrage
    Meine nächste Kamera wird eine










    Ergebnis ansehen

slashCAM nutzt Cookies zur Optimierung des Angebots, auch Cookies Dritter. Die Speicherung von Cookies kann in den Browsereinstellungen unterbunden werden. Mehr Informationen erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung. Mehr Infos Verstanden!
RSS Suche YouTube Facebook Twitter slashCAM-Slash