Digitale 10 Bit Vorschau

Bleibt noch die Ausgabe via SDI oder HDMI. Über solche Verbindungen können auch Vorschaumonitore mit mehr als 8 Bit-Farbauflösung pro Farbkanal angeschlossen werden. Professionelle SDI-Studiomonitore mit 10 Bit kosten allerdings ebenfalls schnell 5.000 Euro. Theoretisch findet man jedoch bei TV-Herstellern bereits günstiger Fernseher, die via HDMI auch Deep-Color unterstützen. Somit könnte so eine günstige Vorschau mit 10 Bit gelingen. Dies schafft ohne große Umwege keine Windows-Grafikkarte. Und übrigens auch nicht günstige Intensity-Serie von DeckLink. Mangels Monitor konnten wir dies allerdings auch nicht testen.



Einzig im Audio-Bereich könnte man vielleicht einen Kritikpunkt an der technischen Ausstattung der Karte finden. Sie stellt zwar sehr professionell über symmetrische XLR-Buchsen entsprechende Audio-Ein- und Ausgänge bereit, jedoch „nur“ in Stereo. Beim Mix gehört heute jedoch oft schon eine Mehrkanal-Surround-Abmischung „zum guten Ton“, weshalb man im Fall der Fälle noch eine separate Soundkarte bemühen muss. Via HDMI sollte es eigentlich kein Problem sein, Mehrkanal-Sound per Software-Update zur Verfügung zu stellen. Momentan kommen jedoch auch hier nur Stereo-Signale zum Einsatz.




In der Praxis

Auf jeden Fall hatte die Karte so manche Überraschung für uns parat. Die ersten großen Augen machten gleich mal beim Einbau. Denn die Karte wollte in keinen PCI-E-Slot unseres Testrechners passen. Erst nach längerer Suche fanden wir die Erklärung: Es handelt sich um eine PCI-E x4-Karte. Gängig sind dagegen momentan eigentlich nur x1 und x16 Karten. Und so muss man als Anwender erst einmal ein passendes Mainboard finden.


Komisch finden wir dabei vor allem, dass Blackmagic hierauf nicht deutlicher aufmerksam macht. Auch bei Redaktionsschluss fand sich ein entsprechender Hinweis ausschließlich ganz klein gedruckt auf der Webseite im hinteren Teil der Tech Specs. Auf der Packung oder in den Produktankündigungen findet sich hierzu dagegen schlichtweg nichts.


Somit kann die Karte auf den meisten Mainboards nur im x16-Slot-betrieben werden, der jedoch üblicherweise von der Grafikkarte belegt ist. Hinzu kommt weiter, dass x4 Karten zwar meistens, jedoch bei weitem nicht nicht grundsätzlich in x16 Slots funktionieren.


Wer also keinen eigenen x4 Slot auf dem Mainboard hat, sollte für einen reibungslosen Betrieb wohl auch ein neues Mainboard für die Karte einplanen.



Damit fiel auf der PC-Seite auch unser aktueller Quadcore-Testrechner schon mal aus. Im Redaktionsfundus fanden wir ein altes Pentium 4 Extreme Edition Dual Core-Prozessor-Mainboard-Gespann, das wir für diesen Test wieder mit RAM, Grafikkarte und sonstigen Innereien wiederbelebten.


Zur Ehrenrettung von Blackmagic sei jedoch noch folgendes gesagt: Während ein PCI-E x1 Slot im besten Fall 240 MB/s übertragen kann, können bei PCI-E x4 fast 1 GB/s übertragen werden. Für unkomprimierte 4:4:4 HD-oder 2K-Übertragung können dabei schon bei 30 Bildern pro Sekunde ungefähr 240 MB/s (1920 x 1080 x 30 Bit x 30 FPS) zusammen kommen. Da wäre PCI-E x1 schon äußerst knapp bemessen. Es ist also sicherlich keine schlechte Design, wenn eine solche Karte auf einen x4-Bus beharrt.



Nach der Installation ist man erst einmal von der klaren Integration der Karte ins System überrascht. So finden sich alle Einstellungen für die Karte an einer zentralen Stelle, nämlich in der Systemsteuerung. Wer mit mehreren Schnittprogrammen (oder auch z.B. mit After Effects und Premiere) arbeitet, muss sich so nicht verschiedene Orte merken und kann die Karte jederzeit zentral umzukonfigurieren. Gut mitgedacht. Hier kann auch über separate LUTs (LookUpTables) die Farbausgabe der Karte professionell kalibriert und angepasst werden.





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