Beim Dreh

Wie bereits erläutert, gibt es bei der Blackmagic Cinema Camera nicht viel einzustellen. Die Schärfe lässt sich neben einem zuschaltbaren Peaking (eigener Knopf, rechts oben neben dem Display) noch besser kontrollieren, indem man zweimal auf das Display tippt. Hierbei wird dann der mittlere Bildausschnitt vergrößert dargestellt. Leider lassen sich keine bestimmten Randbereiche antippen oder der Bildausschnitt verschieben, sondern es bleibt immer nur die Bildmitte zum Scharfstellen. Diese zeigt sich allerdings wirklich in einer pixelnativen 1:1 Darstellung. Das 5 Zoll-Display stellt dabei mit einer Auflösung von 800 x 480 Pixeln im RAW-Modus also eine 3fache Vergrößerung dar.



Doch auch das Doppeltippen will gelernt sein. Denn tippt man versehentlich nur einmal, so landet man in den Szenen-Meta-Daten Einstellungen. Diese Einstellungen hätten wir uns persönlich lieber nicht hinter dieser Touch-Geste gewünscht, weil man doch immer mal gerne unbewusst auf dem Bildschirm tippt.



Der Shutter lässt sich (wie bei analogen Filmkameras) nur in Grad des Verschlusswinkels einstellen. Videofilmer müssen also immer etwas kopfrechnen. An Winkeln stehen folgende Einstellungen zur Verfügung: 45, 90, 108, 144, 172.8, 180, 216, 270, 324 sowie 360 Grad. Bei 24 fps entsprechen 180 Grad beispielsweise 1/48 Sekunde, weil der der Shutter für eine halbe Framelänge geöffnet ist. 360 Grad entsprechen einen vollen Öffnung, also einer 1/24 Sekunde. Bei 25p sind 360 Grad dagegen 1/25 Sekunde usw.


Üblicherweise werden Spielfilme mit 180 Grad Shutter-Winkel gedreht, wobei man gerne auf 172,8 Grad bei 24p in 50Hz-Ländern wie Deutschland zurückgreift, um flimmern zu vermeiden. Dieser Winkel entspricht ziemlich genau 1/50s bzw. 50 Hz.



Die ISO/ASA-Werte sind ebenfalls überschaubar (200/400/800/1600 ISO), wobei Blackmagic selbst ISO800 für die optimale Sensoraussteuerung angibt. Unserer Erfahrung nach lohnt es sich nur in wirklich extremem Low-Light oder in hellster Sonne die ISO/ASA-Einstellungen anzupassen und nicht mehr auf den sensornativen ISO800 zu bleiben, wobei das zusätzliche Rauschen auch bei ISO1600 nicht sonderlich stark zunimmt. Extreme ISO-Einstellungen wie bei vielen DSLRs zu finden hat sich Blackmagic gespart, jedoch lassen sich diese dank RAW-Aufzeichnung auch in der Postproduktion nach erzeugen. Ein definitiver Vorteil gegenüber Gain/ISO bei 8 Bit-Aufzeichung.



In der Prostproduktion (die wohl in 95 Prozent der Fälle im mitgelieferten Resolve stattfinden dürfte) lassen sich auch Schatten und Highlights anschließend fast beliebig manipulieren. Verloren ist hier nichts. Bemerkenswerterweise gilt dies auch für die ProRes-Aufnhamen, die mit 10 Bit fast die gleiche Dynamik boten und sich mit einer Film-Log-Kurve kaum anders anfühlten, als die RAW-Aufnahmen. Will man nicht auch die höhere Auflösung des RAW-Modus nutzen (2400x1350 Pixel), so würden wir persönlich eigentlich immer in ProRes (DNxHD haben wir noch nicht getestet) filmen. Denn der reine 12Bit-Dynamik Zusatznutzen des Raw-Modus rechtfertigt unserer Meinung nach den zusätzlichen Speicherbedarf kaum.





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