Hintergrundbeleuchtung
Die Art der Hintergrundbeleuchtung (weiße LEDs, GBr-LEDs) entscheidet zunächst einmal über die Größe des darstellbaren Farbraums. Monitore mit Standard-Farbraum besitzen ein Farbraum-Volumen von 72 Prozent NTSC und können quantitativ einen Großteil der Arbeitfarbräume abbilden, etwa sRGB (Web), Rec.709 (PAL, HDTV), SMPTE-C (NTSC), EBU (PAL, SDTV) – hier kommen pseudoweiße LEDs zum Einsatz (Blaue LEDs mit gelbem Phosphor erzeugen weißes Licht).
Monitore mit erweitertem Farbraum (ca. 100+ Prozent NTSC) können dann zum Teil auch DCI (Digitales Kino) und AdobeRGB vollständig abbilden. Hier kommen grüne und blaue LEDs mit zusätzlichem roten Phosphor (GBr) zum Einsatz. Den Farbraum der Rec.2020, der für 4K und UHD relevant ist, besitzt ein Volumen von etwa 133 Prozent NTSC und kann derzeit von noch keinem Bildschirm vollumfänglich dargestellt werden – Ausnahmen sind professionelle Videokontrollmonitore mit OLED-Paneln im Preisbereich eines Mitteklassewagens. Mehr zu den unterschiedlichen Farbräumen in unserem Grundlagenartikel Die Rec.709/Rec.2020/sRGB/AdobeRGB/DCI P3/ACES-Farbräume und was sie für den Filmer bedeuten.

Ob ein Bildschirm den gewünschten Arbeitsfarbraum auch qualitativ abdeckt, hängt von der Genauigkeit der Werkskalibration, den einzelnen über das OSD (On Screen Display) erreichbaren Bildvoreinstellungen und der prinzipiellen Kalibrierbarkeit (per Software oder über die Monitor-Hardware) ab.
Darüber hinaus wird die Hintergrundbeleuchtung nach ihrer Bauart unterschieden. Während die direkte LED-Hintergrundbeleuchtung bei Highend-TVs zum guten Ton gehört, verwenden fast alle Monitore die sog. Edge-LED-Hintergrundbeleuchtung. Letztere befindet sich nur an den Seiten, ist preiswerter und ermöglichen sehr schlanke Bauformen. Der Vorteil einer zonenweisen Backlightanpassung zur Kontrasterhöhung bei direkten Backlights ist bei Monitoren nicht notwendig. Beide Backlightarten haben grundsätzlich mit Helligkeitsschwankungen zu kämpfen, die sich in einer zum Teil recht inhomogenen Ausleuchtung des Panels widerspiegelt. Hier spielt die Art der Lichtleiterfolien und vor allem die Fertigungsgenauigkeit eine große Rolle. Je teurer das Panel, desto besser in der Regel die Ausleuchtung.
Bildschirmgröße und Pixeldichte
Bei der Wahl der Bildschirmgröße sollte man meinen, dass diese nur vom Pegel der Gezeiten im Portemonnaie abhängig wäre. Doch je größer die Anzahl der dargestellten Pixel ist, desto höher wird die Auflösung (Angabe in dpi), was die Darstellung von Schrift mitunter so verkleinert, dass man sie kaum noch lesen kann. Moderne Betriebssysteme (Windows 10, Mac OS X ab 10.10) können die Schriftdarstellung zwar auch unterhalb der Standardauflösung glätten und die Schrift so wieder lesbarer machen. Doch das gelingt nicht in jeder Anwendung zufriedenstellend.

Die beste Bildqualität hat man nach wie vor in der sog. Standardauflösung. Als gut lesbar gelten Displays mit einer Auflösung zwischen 90 und 100 dpi. Derzeit werden vor allem Panel mit Diagonalen von 27 Zoll und 32 Zoll angeboten. Die Pixelanzahl reicht von 5K (5.120 x 2.880 Pixel) über Cine4K (4096x2160 Pixel), UHD-4K (3840x2160 Pixel), WQHD (2560x1440) bis hin zu Full HD (1920x1080 Pixel). Dazwischen tummeln sich noch für die Filmer ausgesprochen interessanten 21:9-Displays mit Diagonalen von 34 Zoll (3.440 x 1.440 Pixel) und 29 Zoll (2560 x 1080 Pixel). Wie die Übersicht über die verschiedenen Monitorauflösungen zeigt, reicht die Auflösung von engen 218 dpi (5K-Displays) bis hin luftigen 70 dpi (Full HD, 32 Zoll):
