28 Years Later Warum wird ein 75 Mio Dollar Hollywood-Film auf einem iPhone gedreht?

// 18:38 Mo, 23. Sep 2024von

Gerade rast die Meldung durch das Internet, der kommende Horror-Blockbuster "28 Years Later" sei auf einigen iPhone 15 Smartphones gedreht worden - bei einem Produktionsbudget von 75 Millionen Dollar. Dies hat das Wired-Magazin in Erfahrung gebracht, ausgehend von einem inoffiziellem Behind-the-Scenes Foto.

Warum wird ein 75 Mio Dollar Hollywood-Film auf einem iPhone gedreht?


Smartphones, vor allem iPhones, wurde bereits mehrfach auch bei größeren Produktionen eingesetzt, sei es zu Marketingzwecken oder um einen besonderen Look zu erzielen, auch eine scheinbare Authentizität kann von den Bildern ausgehen. Dass eine 75-Mio-Produktion iPhones als Hauptkamera einsetzt, dürfte jedoch ein Novum sein. Warum also tun sie das? Denn das iPhone 15 Pro Max mag eine ausgezeichnete Kamera an Bord haben und einige recht professionelle Features mitbringen, wie die Möglichkeit, logarithmisch in ProRes und auf externe SSDs aufzuzeichnen. Dennoch bleibt es in Punkto Bildqualität und Workflow hinter echten Kinokameras zurück.



Der naheliegendste Grund wäre, für die Aufmerksamkeit - doch wenn Danny Boyle nach über 20 Jahren ein Sequel zu seinem Zombie-Kultfilm "28 Days Later" dreht, hat er diese eigentlich nicht nötig. Was ist mit dem Look? "28 Days Later" wurde damals auf MiniDV gedreht, verwendet wurden Canon XL-1 Camcorder mit Wechseloptiken. Mit ihnen ließ sich sehr viel schneller und günstiger drehen, als es damals auf Film möglich gewesen wäre. Der trashige Look passte dann auch noch bestens zum Filmthema.


Warum wird ein 75 Mio Dollar Hollywood-Film auf einem iPhone gedreht?

Möglicherweise wollte man also für den aktuellen Film wieder eine Ästhetik, die nicht allzu perfekt aussieht, um an den ersten Film anzuschließen? Doch auf dem kursierenden Foto des Kamerasetups ist ja im Grunde kein einfaches iPhone 15 Pro Max zu sehen, sondern gedreht wurde mit einem vollständig aufgeriggtem Gerät. So steckt das iPhone wie es scheint in einem Cage von BeastGrip mit einem DOF-Adapter, über den sich Vollformatobjektive mit EF-Mount anschließen lassen. "28 Years Later" ist also nicht mit einer normalen iPhone-Kamera gefilmt - welcher Look letztlich dabei entsteht, bleibt abzuwarten. Vom Workflow her können wir uns jedoch wenig Vorteile vorstellen.



DoP Anthony Dod Mantle hatte zusammen mit Boyle auch schon "28 Days Later" gedreht, ebenso Slumdog Millionaire, für den er mit dem Oscar für die Beste Kamera ausgezeichnet wurde. "Die Wahl der Kamera und des Materials ist bei Anthony Dod Mantle niemals manierierter Selbstzweck, sondern stets Resultat einer bewussten Entscheidung im Dienste der erzählten Geschichte" hieß es in der Begründung, als er 2011 den Marburger Kamerapreis erhielt. Man darf wohl also gespannt sein nicht nur auf einen Trailer, sondern auch auf erste Interviews mit Mantle.



28 Years Later soll im Juni Kinopremiere haben (offizielles Bildmaterial zum Film ist noch nicht verfügbar).


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