In den Augen des amerikanischen Neurowissenschaftlers Sergei Gepshtein, dessen Fachgebiet die menschliche Wahrnehmung ist, ist das Vokabular der Filmsprache veraltet. Gepshtein meint, dass Filme oftmals auf Schnitte verzichten könnten und stattdessen andere Techniken verwendet werden könnten, um Szenenübergänge zu realisieren oder den Fokus der Aufmerksamkeit des Zuschauers zu lenken.
Eine zentrale Rolle bei seinen Überlegungen spielt dabei das sogenannte Fenster der Wahrnehmung - es ist der Bereich vor unseren Augen, den wir wahrnehmen, der aber nur einen Teil der visuellen Daten darstellt, die wir empfangen. So registrieren wir etwa keine Bewegungen, die zu schnell oder zu langsam sind. Das Wissen um diese Beschränkungen der bewussten Wahrnehmung kann dazu genutzt werden, um unmerkliche Szenenübergänge einer neuen Art zu realisieren. Ein anderer Aspekt wird durch optische Täuschungen verdeutlicht, die oftmals durch die Festlegung des Wahrnehmungsapparats auf eine von mehreren möglichen Deutungen des Gesehenen verursacht werden.
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Interessant klingen Gepshteins Ideen, die Beschränkungen der menschlichen Wahrnehmung konstruktiv zu nutzen und neue visuelle Sprachen zu schaffen auf jeden Fall - und Anwendungsmöglichkeiten würden sich nicht nur fürs Filmemachen ergeben, sondern auch für andere Bereiche wie etwa Architektur oder Videospiele.