Etwas ungläubig haben manche Anwender aufgenommen, dass Photoshop nun auch im Chrome-Browser bzw. auf Chrome-Books wie eine vollwertige Applikation läuft. Auf den ersten Blick klingt das ganze wie eine Technologie-Demonstration von Adobe, frei nach dem Motto: “Wir machens , weil wir´s eben können.”. Doch wenn man diesen Ansatz näher betrachtet, dürfte weitaus mehr dahinter stehen, als es jetzt scheint...
Zuerst sei erwähnt, dass Chromebooks gerade (und vor allem) im amerikanischen Bildungssektor ziemlich einschlagen. Relativ gute Hardware zum Ramschpreis ohne Microsoft-Steuer beschert Google in diesem Geschäftsfeld
nach eigenen Angaben einen Marktanteil von fast 50 Prozent. Dieses Marktpotential kann Adobe mit Photoshop als Standardanwendung nicht einfach ignorieren.
Sieht man noch genauer hin, gibt es
sogar eine Ankündigung, dass bald noch weitere Creative Cloud-Apps zur Verfügung stehen sollen (“Streaming access to Photoshop with other products coming soon”). Wie es mit der Performance im Videobereich ist, steht dabei allerdings noch auf einem anderen Blatt, da die GPU bis jetzt noch bei Chrome außen vor bleibt.
Die Angaben zur Technologie sind etwas undurchsichtig: Einerseits spricht Adobe vom Streaming und Virtualisierung in der Chrome-Sandbox, wobei nicht klar ist ob dann nur die GUI unter Chrome läuft und der Core im Rechenzentrum, oder mehr auf den Client verlagert wird. Andererseits heißt es weiter, dass die GPU auf dem Client noch nicht genutzt wird und man einen schnellen Internetzugang während der Arbeit benötigt. Dateien kann man wohl aktuell nur über Google Drive nutzen. Fest steht auf jeden Fall, dass die Creative Cloud eigentlich gar kein Windows oder OS-X mehr braucht, sondern in Zukunft noch betriebssystem-agnostischer werden wird.