Nachdem klar ist, das das Projekt der 4:4:4 RAW 2K Digial Bolex Kamera schon innerhalb eines Tages mit über 250.000 Dollar erfolgreich finanziert ist (und alle der 100 ersten Modelle reserviert sind), ebbt das große Interesse nicht ab: Stu Maschwitz hat einige kritische Gedanken zur D16 auf seinem Blog dazu veröffentlicht:
- die Bildqualität leidet darunter, wenn bei Nutzung eines Bayer-Sensors nicht mit einer viel höheren Auflösung für HD gearbeitet wird, die dann zum Downsampling benutzt wird (bei der Canon C300 zB ein 4K Sensor)
- RAW (oder Stu´s zufolge "raw" :-) verbraucht sehr viel Speicherplatz, nach 18 Minuten wären zwei 32GB Speicherkarten schon voll - ausserdem ist schwer mit dem Rohmaterial zu arbeiten (und es ist viel CPU-Power dazu notwendig)
- das Monitoring per 320x240 LCD oder Schwarz-Weiß Video-Out SD könnte problematisch werden - grade das Fokussieren (trotz Assist Funktion)

Ausserdem äußert er Zweifel an der Durchführbarkeit eines so ehrgeizigen Projekts (100 Kameras in wenigen Monaten zu produzieren) per Kickstarter: was ist wenn sich die Macher verrechnet haben oder auf unerwartete Probleme stossen? Und er weisst (wie auch wir gestern) auf die schwedische Ikonoskop A-cam dII hin, die bedeutend teurer (für 8300 Euro) zu haben ist - wie also wollen die Macher der D16 diese so überdeutlich unterbieten?
// Top-News auf einen Blick:
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Und auch Andrew Reid von EOSHD hat seine Überlegungen zur Digital Bolex veröffentlicht.

Und die Schwarmintelligenz des Internets hat noch weitere Fakten zu Tage gefördert: ziemlich eindeutig ist die in einem der Making-ofs als Digital Bolex vorgestellte Kamera als ein Modell aus der Prosilica GX Kamera-Serie identifiziert (die ähnliche Specs wie die D16 hat und ebenfalls einen Kodak-Sensor sowie C-Mount nutzt). Entweder also haben die Macher geschummelt oder sind sehr schlau und bieten einfach eine modifizierte Prosilica GX an - das würde ihre Bemerkung der Partnerschaft mit einem großen Hersteller solcher Geräte erklären und es tatsächlich möglich machen innerhalb kurzer Zeit zu liefern, da die grundsätziche Hardware und Elektronik nur abgespeckt (zB um die Gigabit-Ports und die Optik) und in ein neues Gehäuse eingepasst und nicht neu entwickelt werden müsste - allerdings kostet zB die Prosilica GX2300 um die 5000$, hier müsste also erheblich an der Ausstattung eingespart werden. UPDATE: Auf Kickstarter schreibt Joe Rubinstein, einer der beiden Macher der D16, dass die Prosilica GX2300 nur zum Testen des Kodaksensors verwendet wurde.