Über 150 Photojournalisten und Dokumentar-Filmemacher aus der ganzen Welt haben einen offenen Brief an die großen Hersteller von Photo- und Videokameras (unter anderem Canon, Fuji, Nikon, Olympus und Sony) geschrieben mit der Bitte, zukünftig eine kamerainterne Verschlüsselung der Bilddaten zu ermöglichen.
Die Unterzeichner, darunter 15 Oscar-Preisträger und -Nominierte wie Laura Poitras (Citizenfour) und Alex Gibney (Going Clear: Scientology and the Prison of Belief) fordern eine optionale Verschlüsselung, um bei einer Beschlagnahmung ihres Materials durch Behörden, lokale Polizei, Sicherheitsleute oder Kriminelle in der Lage zu sein, sich und ihre Quellen zu schützen. Denn bevor noch die Kameradaten per Computer verschlüsselt werden können, besteht eine Sicherheitslücke: gleich nach der Aufnahme beschlagnahmte Kameras können von jedermann ohne Probleme ausgelesen werden.
Die Konfiszierung von Kameras samt Material kommt dem Committee to Protect Journalists zufolge weltweit so oft vor, dass realistischerweise darauf verzichtet wird, alle solchen Übergriffe zu dokumentieren. Bisher bietet kein Hersteller die Möglichkeit an, Aufnahmen verschlüsselt abzuspeichern - so sind konfiszierte Bilddaten von jedermann leicht anzusehen und können für die betroffenen Journalisten sowie für die Interviewpartner oder aufgenommenen Menschen negative Folgen nach sich ziehen.
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Die Journalisten verweisen als positives Beispiel auf die Verschlüsselungsmöglichkeiten auf Betriebssystemebene (Windows, MacOS, iOS), sowie auf eine Reihe von Apps wie WhatsApp, iMessage oder FaceTime die zum Teil sogar standardgemäß eine Verschlüsselung ihrer Daten anbieten, und hoffen auf eine positive Reaktion der Hersteller, die mit einer Verschlüsselungsmöglichkeit ihrer Kameras auch ein neues Verkaufsargument an der Hand hätten.



















