Movie Cloud, Hollywood-Alternative für Indie-Filmer

// 09:40 Di, 26. Jun 2012von

Mit der vollmundigen Behauptung "The Hollywood Monopoly is over" versuchen seit ein paar Wochen Dov Simens und Derek Christopher -- vor allem die Filmkurse des ersteren sind in den USA recht bekannt -- auf dem Crowdsourcing-Portal IndieGoGo Leute von ihrem alternativen Indie-Filmstudio Movie Cloud zu überzeugen. Von 50.000 Filmen, die laut Simens jedes Jahr entstehen, seien aufgrund des Hollywood-Monopols nur rund 200 zu sehen, ein Zustand, den er mit Movie Cloud ändern möchte. Über 38.000 Dollar sind dafür bereits zusammengekommen -- beeindruckend viel, aber noch lange nicht genug, denn ganze 315.000 sind gefragt, und es bleiben nur noch 12 Tage...


§PIC1L§In den groß angelegten Plänen sind drei Schwerpunkte vorgesehen. Zum einen ein virtuelles Filmstudio, mit allerlei vernetzten Programmen und Datenbanken, wie zB. eine neu programmierte Drehbuch-Software, eine weltweit zugängliche Schauspielerkartei uä. Zum anderen ein "Online-Kino", also die Möglichkeit, sich für ein paar Dollar monatlich jede Menge Indie-Filme anzusehen bzw. ein zahlendes Publikum für seinen Film zu finden, und drittens eine Art Crowdsourcing-Bank, um die Filmprojekte zu finanzieren. Bis zu 175 Mio. Dollar sollen anscheinend über diesen Topf verfügbar werden, ob als Darlehen oder Zuschüsse ist nicht bekannt.

Im Grunde ist es eine schöne Idee, jedoch ist für die Komplexität des Vorhabens und auch hinsichtlich der großen Summe, die verlangt wird, überhaupt relativ wenig an konkreten Informationen verfügbar. Die Crowdfunding-Summe soll für die Fertigstellung von elf Programmen (Writing, Budgeting, Scheduling, Casting, Editing, etc), ca. acht Datenbanken (Financing, Distributing, Co-Producing, Pre-Selling, etc), die Etablierung der "Movie Banker"-Funktionalität uä. sowie der Integration all dieser Komponenten zu einem großen sozialen Netzwerk eingesetzt werden. Doch wie zB. die Filmfinanzierung laufen soll, wird nicht näher erklärt, nur daß die Zuschauer anscheinend bestimmen sollen, welche Projekte Geld bekommen. Welche Software genau programmiert werden soll, wird auch nicht gelistet.


Diese mangelnde Transparenz oder Glaubwürdigkeit könnten evtl. den ein oder anderen echten "Rebel"-Filmer abschrecken (oder das Video, siehe unten..), zumal die Initiatoren sicherlich sehr engagiert sind, aber vermutlich nicht nur aus altruistischen Gründen die Movie Cloud (TM) gründen -- ein bißchen Business dürfte bei der "Revolution" auch dabei sein. Zumal sie nach eigenen Angaben bereits 270.000 Dollar in die Planung und Vorbereitung investiert und auch größere Kooperations- oder Übernahmeangebote ausgeschlagen haben, um die Movie Cloud mit der Crowd starten zu können. Aber anscheinend ist das Projekt doch zu groß angelegt, denn bisher ist wie gesagt erst ein gutes Zehntel der Gesamtsumme zusammengekommen, obwohl schon viele ihre Unterstützung zugesagt haben. Vielleicht wäre es etwas abgespeckter leichter gewesen.







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