Noch im November soll der erste professionelle 3-Chip Camcorder lieferbar sein, der seine Videofilme auf DVDs aufzeichnet. Der Kopf ist besteht dabei aus Hitachis Z-3000-Modell, welches mit 3 2/3 Zoll-CCDs Profiqualität verspricht. Als Andockrecorder kommt der neue CR-D10 zu Einsatz, der die angelieferten Daten auf Mini-DVD aufzeichnet. Die Idee an sich klingt überzeugend. Doch in der Praxis zeigen sich einige Tücken. Will man die Möglichkeit nutzen, seine DVDs mehrfach zu bespielen, so kann das Gespann nur DVD-RAM als wiederbeschreibbares Medium nutzen. Dieses Format können allerdings nur die wenigsten DVD-Player wiedergeben. Wer allerdings zur Aufnahme eine nur einmal beschreibbare DVD-R benutzt kann diese sogar im Camcorder finalisieren und danach auf ca. 90% aller DVD-Player sofort betrachten. Hitachi versucht dabei, das neue Dateiformat unter dem Namen DVD-VR unter die Leute zu bringen. Denn weil MPEG2 zur Aufnahme eingesetzt wird, kommt noch ein weiterer Vorteil zum tragen: So lassen sich die DVDs direkt ohne Capturing zum Schnitt einsetzen. Die Softwarefirma Heuris entwickelte hierfür ein Plugin, um mit Adobe Premiere direkt losschneiden zu können. Weiters wollen Ulead und Aist DVD-VR unterstützen. Bisher kommt dieses Format bereits in den kleinen DVD-Camcordern von Hitachi zum Einsatz.
Doch gerade bei diesen zeigten sich bisher formatbedingte Schwächen. Selbst im höchsten Qualitätsmodus kam es bei starken Bewegungen immer zu sichtbaren Artefakten, die Aufzeichnungsqualität lag dabei sichtbar unter DV. Ob der professionelle CR-D10 in dieser Hinsicht verbesserte Qualität liefert bleibt abzuwarten. Auch der Pressetext scheint mehr zu versprechen als Hitachi halten kann: So spricht er von 4.7Gb 8-cm DVD-RAM/ DVD-R-Medien. Ohne Blue-Ray bekommt man auf eine 8cm Disk jedoch nur ungefähr 1,4 GB unter. Also ein Zehntel von DV. Dementsprechend kurz dürfen Videofilme bei höchster Qualität ausfallen, die übrigens nur auf DVD-Ram gespeichert werden können. Bei DVD-R stehen nur kleinere Qualitätsstufen zur Verfügung. Zum Schnitt ist daher ein DVD-Ram fähiges Laufwerk empfehlenswert, was jedoch gar nicht so leicht zu bekommen ist. Der Preis von rund 6.000 US$ klingt dagegen für einen professionellen 3-Chip Camcorder verlockend. Dennoch scheint uns diese Idee noch verbesserungswürdig. So wäre ein gängiges, wiederbeschreibbares Medium wie DVD-RW oder DVD+RW wünschenswert. Eine Aufzeichnung auf 12cm Medien würde zwar eine größere Bauform nötig machen, könnte dafür jedoch einen zusätzlichen DVD-Brenner ersetzen, denn der Camcorder kann via USB auch als Brenner „missbraucht“ werden. Dann wären aufgrund der größeren Speicherkapazität auch längere Aufzeichnungen bei besserer Bildqualität und höherer Datenrate möglich. mehr Informationen bei www.i-a-v.com