Bekanntermaßen ist ja das Wort Raubkopie bei näherer Betrachtung eine Contradictio in adiecto. Nicht nur dass nach der Definition von Raub eine Drohung oder Gefahr für Leib und Seele des Beklauten gegeben sein muss. Auch die Wegnahme einer fremden beweglichen Sache gehört zur Definition. Und zwar in dem Sinne, dass der ursprüngliche Eigentümer sie danach eben nicht mehr hat. Beides trifft beim Raub einer Kopie nicht zu, unter anderem weil das Wesen einer digitalen Kopie in der Regel darin liegt, dass diese das Original in keiner Weise verändert. So gesehen sollte man das ganze vielleicht korrekterweise lieber unautorisierte Kopie nennen, was natürlich weniger assoziationsgeladen daher kommt und die Emotionen etwas flacher halten würde.
Doch es geht wohl durchaus um die großen Emotionen, wenn Hollywood beklagt, dass jedes Jahr ein Schaden von 6,1 Millarden durch unautorisierte Kopien entsteht. Dass man diese Zahl jedoch auch im Gesamtzusammenhang betrachten darf, finden die Macher der verlinkten Infografiken, die hierfür viele andere Zahlen zusammengetragen haben und damit zum Nachdenken anregen wollen. Und schön anzusehen ist das ganze dazu auch noch...