Frage von MarenK:*gelöscht*
Antwort von Frank Glencairn:
7 Sekunden über den jeweiligen Ausschnitt - also bis ein Gegenstand, der erst ganz links am Rand ist, ganz rechts am Rand ist. :-)
Antwort von MarenK:
*gelöscht*
Antwort von Frank Glencairn:
7 = L>R :-)
Nein, hab ich nicht, aber es funktioniert für alle Kameraleute weltweit seit fast 100 Jahren.
Antwort von MarenK:
*gelöscht*
Antwort von beiti:
Ich stehe gerade auf dem Schlauch und kapier die Frage nicht.
Was soll da genau ausgerechnet werden?
Antwort von Pianist:
MarenK hat geschrieben:
Suche quasi Mathematiker_In mit Kameraerfahrung oder nen Kameramensch mit Mathe-Studium oder ähnliches ;D
Warum möchtest Du denn überhaupt einen gestalterischen Vorgang in eine mathematische Formel bringen? Widerspricht sich das nicht ohnehin? Vor allem, wenn wir mal davon ausgehen, dass die meisten Schwenks sowieso blöd und überflüssig sind. Und wenn es kein unmotivierter Schwenk, sondern eine Ausgleichs- oder Verfolgungsbewegung ist, dann richtet sich die Geschwindigkeit ohnehin nach dem zu verfolgenden Objekt.
Matthias
Antwort von dienstag_01:
Ich habe hier einen Schwenk, 25p, 7 Sec und 17 Frames, der ruckelt an den Kanten mit starkem Kontrast richtig satt.
Antwort von MarenK:
*gelöscht*
Antwort von beiti:
MarenK hat geschrieben:
@beiti: ausgerechnet wird Schwenkgeschwindigkeit und -dauer den calculator von red: http://www.red.com/tools/panning-speed Leider fehlt bei dem Red-Tool die Erklärung zu "Panning Speed" (da steht versehtlich die Erklärung, die eigentlich zu "Flicker Free Video" gehört).
Da in dem Red-Tool von "Suggested Panning Speed" die Rede ist, nehme ich an, es geht tatsächlich um die maximale Schwenkgeschwindigkeit, die bei der gegebenen Framerate und Belichtungszeit noch keinen unangenehmen Sutter-Effekt hervorruft?
Wenn das so ist, kann es hierfür keine mathematisch exakte Formel geben, sondern bestenfalls eine grobe Faustformel. Denn ab wann man den Shutter-Effekt als unschön empfindet, ist immer auch Ansichtssache (und möglicherweise sogar von Mensch zu Mensch etwas unterschiedlich; auch die Gesamthelligkeit kann eine Rolle spielen, weil das Auge bei knappem Licht weniger nutzbare Bewegungsauflösung hat). Der Red-Rechner tut außerdem so, als sei die Rechnung linear und gelte für alle denkbaren Frameraten, und das stimmt ja erst recht nicht: Höhere Frameraten nähern sich immer weiter der Frameraten-Grenze an, die der Mensch überhaupt noch unterscheiden kann, so dass der Zusammenhang an Bedeutung verliert. Also eine doppelt so hohe Framerate könnte (grob geschätzt) durchaus auch die dreifache oder vierfache Schwenkgeschwindigkeit erlauben. Und irgendwo jenseits der 100 fps erreicht man mal den Punkt, wo man so schnell schwenken kann und die Verschlusszeit so kurz halten kann wie man mag, ohne dass noch irgendwas im Sinne eines Shutter-Effektes stört.
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Antwort von Frank Glencairn:
dienstag_01 hat geschrieben:
Ich habe hier einen Schwenk, 25p, 7 Sec und 17 Frames, der ruckelt an den Kanten mit starkem Kontrast richtig satt.
25p Material an einem 60Hz Monitor angeschaut?
Wenn du einen Monitor hast, der native 50 Hz kann, ist alles butterweich.
Antwort von Axel:
beiti hat geschrieben:
Wenn das so ist, kann es hierfür keine mathematisch exakte Formel geben, sondern bestenfalls eine grobe Faustformel.
Hinter dem ganzen Komplex stecken ja physikalische Parameter, die sich in einer mathematischen Gleichung niederschlagen müssen. Sonst wäre CGI unmöglich - wer das studiert hat, muss die Formel eigentlich kennen (heißt: ich kenne sie nicht). Es reicht aber auch für eine wissenschaftliche Dissertation nicht, eine im Netz gefundene Formel mit copy & paste in seine Arbeit einzufügen. Man muss schon die Faktoren verstanden haben.
beiti hat geschrieben:
Höhere Frameraten nähern sich immer weiter der Frameraten-Grenze an, die der Mensch überhaupt noch unterscheiden kann, so dass der Zusammenhang an Bedeutung verliert. Also eine doppelt so hohe Framerate könnte (grob geschätzt) durchaus auch die dreifache oder vierfache Schwenkgeschwindigkeit erlauben.
Hmm. Links rotten sich die alten Germanen zusammen, Schwenk über den Wald (ein Wald halt, ein paar hundert Meter), rechts die Truppen des Augustus, ein Katapult wird beladen. Der Wald ist von geringem inhaltlichen Interesse, es gibt keine prominenten vertikalen Linien, alles nur Gedöns. Rechts dagegen aufragende Speere. Es kann ein Reißschwenk sein, gerade noch genug, um eine Idee von "Wald" und eine ungefähre Abschätzung der Distanz zu ermöglichen.
Noodles kehrt nach Jahrzehnten aus der Verbannung zurück. Er überblickt die Skyline des zeitgenössischen Manhattan. Er ist jetzt ein alter Mann, ruhig, nachdenklich, melancholisch (es war in Wirklichkeit kein Schwenk, ist nur ein aus der Luft gegriffenes Beispiel).
Gondor wird von einer Armee von Orks angegriffen. Skurrile Figuren, sechsbeinige Riesenelefanten, ein Wimmelbild wie von Bosch oder Brueghel. Aragorns Blick schweift darüber. Der Blick des Zuschauers bleibt immer wieder an sensationellen Details kleben, die Leinwand ist riesig, 140° Betrachtungswinkel, die Framerate beträgt 1 Million B/s, nativ. Aufgrund dessen gibt es keine Bewegungsunschärfe im Filmbild selbst. Überraschung: die Bewegung ist nicht flüssig, alles ruckelt wie Sau.
Was ich damit veranschaulichen will ist nicht, dass es keine mathematische Formel geben kann, weil der die wahrnehmungs-physiologischen und -psychologischen Faktoren im Wege stehen, sondern bloß, dass diese Faktoren existieren. Sie werden auch irgendwo beschrieben sein. Die Komplexität der Formel würde aber eine Anwendung in der Praxis erschweren. Die Faustformel, "fuzzy logic", das vorrangig intuitive Schwenken wären in 2017 effizienter. Für die Errechnung einer optimalen
exakten Schwenkgeschwindigkeit müsste KI zum Einsatz kommen, die Bildinhalte und Bedeutung interpretieren kann.
Antwort von domain:
Axel hat geschrieben:
Was ich damit veranschaulichen will ist nicht, dass es keine mathematische Formel geben kann, weil der die wahrnehmungs-physiologischen und -psychologischen Faktoren im Wege stehen, sondern bloß, dass diese Faktoren existieren.
Das "nicht" würde ich streichen. Ist das Kameradisplay z.B. nur 3" groß, sieht man selbst bei kurzen Belichtungszeiten überhaupt kein Ruckeln. Aber bei 50" mit scharfen kontrastreichen Kanten ruckelt es bei 25 fps u.U. schon gewaltig.
Es kommt auf die Winkelgeschwindigkeit der Kantenverschiebung auf der Netzhaut an und nicht auf diejenige der Kamera im Schwenk.
Antwort von Skeptiker:
Hier, im Lern-Teil auf der RED-Webseite, gibt's Erklärungen zu REDs Online-Panning-Rechner:
http://www.red.com/learn/red-101/camera-panning-speed
Weiter unten ist der Rechner ebenfalls enthalten, wiederum mit den 4 Parametern:
Focal Length
Frame Rate
Panning Angle total
Sensor Size bzw. K Sensorpixel in der Breite
Die hinterlegte Formel fehl aber auch hier.
Zitat beiti:
".. kann es hierfür keine mathematisch exakte Formel geben". ..
Doch kann es, allerdings mit genau definierten Einschränkungen (Du erwähnst sie ja teils: Subjektives Sehempfinden, Technik zur Bildbetrachtung, Grösse des betrachteten BIldes etc.). Dasselbe gilt ja für die Schärfentiefe-Berechnung: Klare Formel hinterlegt, aber der Parameter für "Was wird noch als hinreichend scharf betrachtet?", der Unschärfekreis-Durchmesser auf dem Sensor, ist subjektiv.
Was tun, wenn die Formel fehlt ?
Man könnte sich mithilfe des RED-Rechners z.B. Wertetabellen notieren und die dann in Excel grafisch darstellen.
So sieht man z.B. sofort, ob der Zusammenhang zwischen Paramter x und der Schwenkzeit t linear ist oder nicht.
Also z.B.
t = f(panning angle total)
t = f(sensor pixel width K)
t = f(focal length)
t = f(frame rate)
Man könnte sich mittles Annäherungskurve ("Regressionskurve") auch Formeln herleiten, die für die praktische Berechnung taugen. Je mehr Daten in der Tabelle, desto besser die Näherungskurve oder -gerade.
Zur 7-Sekunden Regel (siehe Frank Glencairns Beitrag) liest man auf der RED-Seite u.a. Folgendes:
"The rule of thumb is to pan no faster than a full image width every seven seconds, otherwise judder will become too detrimental. This rule is especially simple and powerful because it applies regardless of camera lens, model or sensor size."
-- --
"The seven second rule of thumb is based on traditional theatrical viewing at 24 fps with a 180 degree shutter angle. Varying either setting can influence the appearance of panning and change the optimal panning speed."
Ok, das wäre mein kleiner Beitrag zu (Zitat, mittlerweile gelöscht):
"Für meine Dissertation suche ich die exakte Formel für die Schwenkgeschwindigkeit (digitaler Film).".
Nicht, dass der Doktortitel (wofür?) an einer nicht begriffenen Formel scheitert! (Professor: "Können Sie Ihre Formel auf Seite 123 noch etwas näher erläutern? Wie leiten Sie die Sensorgrösse her und warum spielt sie eine Rolle?". Doktorand: "Die Formel .. tja, äh, diese Formel, also die Sensorformel, äh, -grösse, nun, es es ist ja allgemein bekannt, dass die äh, also aus der Fachliteratur ergibt sich klar, dass die Schwank-, äh Schwenkgeschwindigkeit.. .. öhm .. ..ehh .. also .. ..??")
Antwort von Skeptiker:
Ok, ich bin ja kein Mathematiker, aber manchmal knoble ich gerne & beiss' mich dann fest! ;-)
Ich glaub', ich hab's ?! - die Tests der Formel(n) gegen den RED-Rechner waren jedenfalls erfolgreich.
Also:
Zunächst die Links:
Der nackte Rechner:
http://www.red.com/tools/panning-speed
Der Rechner mit Erläuterungen (Erleuchtungen):
http://www.red.com/learn/red-101/camera-panning-speed
Der Rechner ist nur für RED-Kameras gedacht, liesse sich aber im Prinzip auch allgemein verwenden, wenn man die Eingabe "Resolution Setting" (Sensor Size) frei wählen könnte (ansonsten hilft Excel mit den entsprechenden Formeln).
Im Prinzip wird online bei max. K Pixeln die gesamte Sensorbreite in mm als Parameter eingesetzt und bei weniger K Pixeln ein entsprechender Bruchteil.
Bsp. Mysterium-X Sensor:
Pixel: 5120 (=5K) x 2700
Abmessungen: 27.7 mm x 14.6 mm
D.h., bei der Eingabe 5K (max.) wird als Formelwert 27.7 mm eingesetzt, bei 4K dann 27.7/5*4 mm etc.
Andere RED-Sensoren, die in der Eingabe-Maske verwendet werden:
Dragon:
6144 x 3160 Pixel
30.7 mm x 15.8 mm
Weapon with Helium-Sensor:
8192 x 4320 Pixel
29.90 mm x 15.77 mm
Die hinterlegten Formeln aus der RED-Quelldatei waren vor dem Löschen ja sichtbar, ich hatte sie gespeichert, und beim genaueren Durchsehen gingen ein paar Lichter auf :-)
Benötigt werden zur Berechnung nur die 4 Input-Variablen, die übrigen in der Quelldatei sind wohl Hilfsvariablen.
Es sieht so aus, dass der RED-Rechner von der Formel für den horizontalen Bildwinkel ausgeht (auf Wikipedia hier
https://de.wikipedia.org/wiki/Bildwinkel) und dann für die Berechnung der Winkelgeschwindigkeit (Schwenkgeschwindigkeit) und Schwenkdauer von der bewährten 7-Sekunden-Regel ausgehend (mit 24 Bildern/sec) einige Anpassungen vornimmt.
Im Folgenden die 4 Parameter und die 3 Excel-Formeln (mit denselben Variablen-Namen wie im gelöschten Quelltext):
Eingaben:
Angle (Schwenkwinkel
a, °) - alle Winkel in Grad!
Focal Length (
e, mm)
Frame Rate (
f, frames/sec)
Sensor Resolution (Sensorbreite
d, mm)
Resultate:
Winkelgeschwindigkeit, Schwenkgeschwindigkeit (
h, °/sec)
Schwenkzeit total (
i, sec)
Die Formeln (Excel):
Horizontaler Bildwinkel (in Grad):
g = 2*ARCTAN(d/e/2)*180/PI()
Schwenkdauer gesamt (Sek)
i = 7*(24/f)*a/g
Schwenkgeschwindigkeit (Grad/Sek)
h = a/i
Nun hoffe ich natürlich, dass mir kein Laspus passiert ist oder ich einfach Unsinn geschrieben habe!
Der Knackpunkt ist die
Formel für die Schwenkdauer -> Warum ist die so, wie sie dasteht?
Nun bitte selber weitergrübeln - viel Erfolg (Spass?) !
Skeptiker
Hinweis: Nachträgliche
Korrekturen in rot - ich hatte Schwenkgeschwindigkeit (h) und Schwenkdauer (i) vertauscht - sorry!
Antwort von blueplanet:
...ich geh' fest ;)) Respekt!! Aber bei aller Rechnerei, nicht das Filmen vergessen :))
Antwort von Skeptiker:
:-)
Ich wollte diesen Beitrag eigentlich nicht wieder nach oben bringen und die praxisorientierten Aktiv-(Test?)Filmer hier mit Formeln nerven, die man in der 7-Sekunden-Schwenkpraxis sowieso gleich wieder vergisst!
Aber da mir mit "Laspus" oben ein offensichtlicher Lapsus passiert ist, sei gesagt: Ja, ist mir auch aufgefallen!
Wenn es der einzige bleibt, soll er mir recht sein!
Antwort von Bruno Peter:
Skeptiker hat geschrieben:
Nun bitte selber weitergrübeln - viel Erfolg (Spass?) !
Skeptiker
Ich habe weiter gegrübelt:
Wenn man mit der Kamera über einen bestimmten Schwenkwinkel schwenkt, dann wird über diesen
Winkel hinweg
abhängig von der Bildwiederholrate eine bestimmte Zahl von Frames produziert.
Ja nach
Entfernung der Motivebene ist der Abstand der Frames voneinander
bei geringer Motiventfernung
klein und
bei großer Entfernung groß. Wird der Aufnahmeabstand der Frames voneinander zu groß,
dann
empfinden wird die Wiedergabe als ruckelnd, es kommt zu keiner
Bildverschmelzung im Gehirn,
bei geringer Motiventfernung wird der
Abstand der Frames voneinander kleiner und wir nehmen bei der
Wiedergabe kein Ruckeln mehr wahr.
In meinem Gedankenmodel gehe ich von
statischen Objekten aus die per Schwenk aufgenommen werden, also Baum,
Haus, Laterne oder Autos auf einem Parkplatz. Anders stellt sich die Angelegenheit dar, wenn sich das Motiv vor
einer stehenden, d.h. nicht schwenkenden/mitziehenden Kamera dar...
In Deiner Analyse der Panning-Rechners von Red fehlt mir der Einfluß der Abstand von der schwenkenden Kamera zu
der Motivebene die flüssig und nicht ruckelnd bei der Wiedergabe auf dem Sichtgerät dargestellt werden soll?
Es kann auch sein, daß ich im Moment mir noch nicht alle Parameter der mathematischen Lösung von RED angesehen
habe...
Eine andere Sache ist, wie realisieren wir in der Praxis die passende ideale Schwenkgeschwindigkeit?
Ich habe da einige Versuche gemacht und auch erkannt, daß ich
im Falle UHD halb nur so schnell schwenken darf wie
ich es bei HDV-Aufnahmen noch machte... Ich führe die Schwenks über statische Objekte gefühlsmäßig sehr langsam durch
damit mir die UHD-Strukturen nicht zerstört werden, natürlich mit der
Filmer-Bildwiederholrate wie ich sie schon seit der
Schmalfilm-Filmerei ab 1970 kenne... Bei sich quer zu Kamera beweglichen Objekten ziehe ich die Kamera natürlich
mit der Bewwegung mit, mal etwas schneller, mall etwas langsamer, je nach dem welchen Effekt ich dabei erzielen will.
So, bitte weiter grübeln!
Antwort von domain:
"Bruno Peter" hat geschrieben:
Je nach Entfernung der Motivebene ist der Abstand der Frames voneinander bei geringer Motiventfernung
klein und bei großer Entfernung groß.
Stimmt das denn?
Stell dir eine entzerrte halbdurchlässige Folie im Panoramaformat vor, die in geringem Abstand das entfernte Bild mit genau so vielen Details abbildet. Im Schwenk wäre es dann egal, ob der Folie oder dem durchscheinenden Hintergrund mehr Beachtung geschenkt wird, weil sie ja deckungsgleich sind.
Antwort von Bruno Peter:
Du kennst doch noch die Gleichung für die Umfangsgeschwindigkeit und die Winkelgeschwindigkeit?
Je größer der Durchmesser, desto größer die Umfangsgeschwindigkeit, bei konstanter Winkelgeschwindigkeit(Kameraschwenk)
legt der Punkt am großen Radius einen größeren Weg zurück. Bei konstanter Bildrate werden bei einem Punkt mit großem Abstand
unterschiedliche Objektzustände als Frame von der Kamera aufgezeichnet, das wirkt auf uns rucklig, hätten wir dort
mehr Zwischenframes, hätten wir auch mehr Bewegungsauflösung und eine flüssigere/geschmeidigere Bewegungwiedergabe auf dem TV...
Bitte weiter grübeln!
Antwort von Bruno Peter:
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
7 Sekunden über den jeweiligen Ausschnitt - also bis ein Gegenstand, der erst ganz links am Rand ist, ganz rechts am Rand ist. :-)
Nöö,nicht immer:
13 bis 18 Sekunden von Bildrand bis Bildrand, 30p-Aufnahme, Abstand des Motivs in der Fokusebene(blattloser Baum mit vielen feinen Zweigen) = etwa 10 Meter bei meinem Test. :-)
Antwort von Axel:
Diese ganze Rechnerei bezieht sich übrigens nur auf das bekannte technische Problem des Ruckelns von Kanten bei 24 B/s und einem 180° Verschlusswinkel. Bei digitaler Aufnahme kann man auch einen 360° Winkel nehmen, was die Bewegungsunschärfe verdoppelt und - bitte mal ausprobieren statt mir zu glauben - das Ruckeln so vermindert, dass es praktisch verschwindet (übrigens auch ein Artikel mit Democlips auf der RED-Seite). Auf Kosten der Auflösung? Gewiss, aber wer die bei einem Panoramaschwenk ohnehin unvermeidlichen Auflösungsverluste beklagt, hat schlicht das Prinzip des Bewegtbilds durch Stückelung in Phasen nicht begriffen. Außerdem wirkt die Bewegung wie eine Fußballübertragung, die Ähnlichkeit zu HFR oder Interlaced ist gegeben. Hier ist halt die Entscheidung gefragt: akzeptiert man charmantes und ominöses Ruckeln oder will man einen möglichst sauberen, sahnigen Schwenk und scheißt auf den soap-Effekt?
Eine weitere Option ist das Aufnehmen in 30fps (für 23,98p und 25p) mit oder ohne Frameratenkonvertierung (=leichter Zeitlupe), falls ohne= mit Zwischenbildberechnung per optischem Fluss. Das behebt effektiv dieses technische Problem.
Hat man diesen Aspekt erkannt und vielleicht zufriedenstellend gelöst, kommt die Frage nach dem Sinn und Zweck des Schwenks. Dass man etwa in HFR schneller schwenken
kann, ist pillepalle, denn warum sollte man es wollen? Ein Schwenkgeschwindigkeit
weit schneller als die notorischen 7 Sekunden ist auch mit 24 B/s kein Problem. Und
etwas schneller? Was für einen Effekt sollte das denn haben?
Einen Verfolger- und Actionschwenk in HFR zu machen, ist natürlich okay. Ang Lee hat viele davon in Billy Lynn (im Original 120 B/s, war leider überall auf 24 B/s runtergerechnet, eine Barbarei!). Im Klaren muss man sich allerdings über eines sein, nämlich dass HFR der Schwungschweif fehlt, den wir mit Action und Rasanz verknüpfen. Damit dies nicht so theoretisch bleibt, hier die beiden RED-Demo-Spots, Action in
24 B/s und
60 B/s.
Antwort von filmpeterle:
Is es ein Formel 1 Rennen oder ein Western mit John Wayne?
Wenn schon Panorama. Die 7 Sekunden passen doch eh eher auf eine zarten Schwenk, der weniger im
Winkel abdeckt, als die volle Matte von r nach l.. Es gibt ja des krasse Beispiel im " Das Appartement"
wo der Billy Wilder da ganz schön an die Grenzen geht, aber es ist sauber, und slow..
Antwort von Bruno Peter:
Frank meinte schon die volle Matte in 7 Sekunden abzuschwenken, ich meine 14 Sekunden sind besser
oder eben statt mit 30p besser in 60p filmen..., dann kann ich mich mit 7 Sekunden anfreunden.
Mit meiner filmenden Digitalkamera kann ich allerdings UHD nur mit max 30p aufnehmen!
Antwort von Skeptiker:
i.jpgh.jpg
Ich schrieb oben am Ende der Formelrechnerei: "Hoffentlich ist mir kein Lapsus passiert!".
Doch, ist passiert! :-(
Ich habe i und h vertauscht.
Die Formeln stimmen zwar, aber das Eine ist das Andere und das Andere das Eine.
i ist die Schwenkdauer in Sekunden
h ist die Schwenkgeschwindigkeit in Winkelgrad pro Sekunde.
Man kann es nachprüfen, indem man alle Masseinheiten in die Formeln einsetzt (empfiehlt sich grundsätzlich bei solchen Rechnereien).
Wenn man oben die Formel für i, die Schwenkdauer, betrachtet, sieht man auf der rechten Seite Folgendes:
Links steht die 7, das sind die traditionellen 7 Sekunden horizontale Standard-Schwenkdauer (über das ganze Gesichtsfeld - von Bildrand zu Bildrand) fürs Filmen mit 24 Bildern/Sek (fps) bei 180° 'shutter angle' (das ist 1/48 Sekunde Belichtungszeit pro Bild).
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Wie diese
(kürzesten = minimalen, siehe ganz unten!) 7 Sekunden historisch zustande gekommen sind, ob theoretisch oder einfach durch die Praxis (Versuch und Irrtum), weiss ich nicht.
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Dann folgen 2 Brüche (= Korrekturfaktoren):
Erstens:
24 (also 24 fps) durch f (aktuelle frame rate bzw. Bildrate).
Wenn f = 24 ist, ändert sich nichts, wenn f > 24 ist, wird der Bruch <1 und somit die Schwenkzeit kürzer (isoliert betrachtet, wenn man den zweiten Bruch mal ausser Acht lässt), wenn f < 24 ist, wird der Bruch > 1 und die Schwenkdauer länger.
Bemerkung: Die Belichtungszeit pro Bild lässt sich ja nicht unabhängig von der BIldrate wählen, dazu wäre im Online-Rechner eine 5. Eingabegrösse
'Belichtungszeit' nötig. Die Annahme ist vermutlich, dass die Belichtungszeit jeweils = 1/(2*Bildrate) beträgt, wie das bei 24 fps der Fall ist.
Zweitens:
a durch g.
a ist der Winkel, um den geschwenkt werden soll.
g ist der berechnete Bildwinkel. Der Bildausschnitt, den man durch den Kamerasucher sieht. Er ist (horizontal) abhängig von Sensorbreite und der Objektivbrennweite (Fokus auf unendlich, siehe z.B.
http://www.elmar-baumann.de/fotografie/ ... inkel.html).
Je breiter der Sensor und je weitwinkliger die Optik, desto grösser der horizontale Bildwinkel (Bildausschnitt im Sucher).
Wenn a = g ist, ändert sich nichts. Wenn a<g ist, verkürzt sich die Schwenkzeit. Wenn a>g ist, verlängert sie sich.
Gemäss dieser Formel aus dem RED-Online-Rechner würden (bei gegebenem Bildwinkel) also 2 Faktoren zur
Verlängerung der 7-sekündigen Schwenkdauer beitragen:
1. Der Schwenkwinkel ist grösser als der horizontale Bildwinkel (logisch, denn die 7-Sekunden-Regel gilt ja - unabhängig von Objektivbrennweite und Sensorgrösse - für Schwenks vom einen bis zum anderen Bildrand, was dem horizontalen Bildwinkel entspricht)
2. die Bildrate ist kleiner als 24 Bilder pro Sekunde.
Für eine
Verkürzung der Schwenkdauer gilt dann das Umgekehrte.
Hmmm .. ziemlich banal, eigentlich, das Geheimnis des RED-Rechners ..
Im Prinzip: Die 7-Sekunden-Faustregel genommen und etwas flexibler gemacht.
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Zur Erinnerung noch einmal das Zitat von der RED-Lernseite (siehe den Link unten):
".. The rule of thumb is to pan
no faster than a full image width every seven seconds, otherwise judder will become too detrimental. .."
".. Die Faustregel besagt,
nicht schneller zu schwenken als eine Sucherbild-Breite alle 7 Sekunden, ansonsten macht sich das Ruckeln zu störend bemerkbar. .."
-> Das klingt wie: Nicht schneller!, aber langsamer ist ok.
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Weitere Zusatzgedanken zu dieser "Über den Daumen"-Berechnung finden sich hier:
PANNING BEST PRACTICES
http://www.red.com/learn/red-101/camera-panning-speed
und auch in zahlreichen Kommentaren in diesem Thread selbst!
Antwort von domain:
Aber das Argument von Bruno halte ich trotz seiner erklärenwollenden Formel für unrichtig, nämlich, dass Näheres weniger stark ruckelt als Entfernteres. Eine Stricknadel in 1m Enfernung wird im Schwenk genau so ruckeln wie ein Fernsehturm in 2km Entfernung.
Es kommt nur auf die Winkelverschiebung des Objektes pro Zeiteinheit an.
Antwort von Darth Schneider:
Ist euch eigentlich schon mal aufgefallen das in den meisten Hollywood Filmen ruckeln die Schwenks und Kamerafahrten fast immer ein wenig. Ich denke das es aufjedenfall mit den 24 Frames pro Sekunde zu tun hat. Es mag schon stimmen das man mit einer Formel das Geruckel zu minimieren, aber ganz wegbringen wird man es nicht, ausser man filmt mit 50 Frames Pro Sekunde. Ausserdem denke ich der Aufwand lohnt sich nicht wirklich, wenn dass Publikum sich am Ruckeln bei den Schwenks stört, ist der Film so oder so schlecht. In Hollywood scheint es die meisten Filmemacher und Kameramänner nicht zu stören, sonst würden die Schwenks nicht so häufig ruckeln. Und zu viel Mathematik schadet doch nur der Kreativität, denke ich.
Antwort von domain:
Abgesehen davon entsprechen ausgiebige Schwenks ohne Objektverfolgung ohnehin dem Staubsaugerverhalten von Amateuren.
Und wenn schon, dann möglichst langsame Schwenks mit anschließender partieller Beschleunigung zwischendurch in der Post, also gerade so, dass es keine Jumpcuts, sondern eher Reißschwenks sind, damit der örtliche und zeitliche Zusammenhalt erhalten bleibt.
Antwort von Darth Schneider:
Also ich habe es kurz ausprobiert mit meiner Rx10. Egal ob ich 7 Sekunden, oder 4 Sekunden schwenke, macht die Bewegung nicht sichtbar ruhiger. ( Wobei ich es, im Moment nur auf dem Kamera Display anschauen kann, da ich draussen am arbeiten bin)
Wenn ich jedoch mit 50 Frames pro Sekunde aufnehme und schwenke, ist die Bewegung immer flüssig, abgesehen vom Rolling Shutter wenn ich zu schnell schwenke.
Antwort von domain:
Im Grunde wäre es besser, wenn du möglichst wenige Schwenks verwenden würdest. Eine Alternative wäre das Suchen nach immer neuen etwas variierenden Kamerastandpunkten (inkl. div. Brennweiten und Cadragen), wobei aber die Logik des Zusammenhaltes der Bilder durch den Schnitt und überhaupt gegeben sein sollte.