Frage von Peter Petersen:On Tue, 15 Feb 2005 01:05:54 0100, Heiko Nocon
wrote:
>>danke für nützliche Tips/Lösungsvorschläge
>
>Kauf' dir eine zusätzliche Platte. Die Dinger kosten doch nun wirklich
>kein Geld mehr.
Auch wenn das eine naheliegende Problemlösestrategie ist, so ist Dir
doch wohl klar, daß ich meine Frage nicht einfach nur deshalb
gestellt habe...? :-(;
Leute, tut mir den Gefallen, nehmt es einfach als gegeben/quasi als
Axiom hin, daß ich derzeit keine andere Platte kaufen kann oder will
(;und schließlich kostet jede zusätzliche Hardware im Rechner mehr
Strom bzw. gibt es noch andere Hindernisse). Das alles ist nicht das
Thema hier.
Also zurück zur Frage:
Wo (;oder überhaupt?) gibt es eine Möglichkeit unter Linux, das zu
realisieren, was unter Windows (;bzw. der entsprechenden Software,
Nero...) wie selbstverständlich möglich ist?
Übrigens nicht nur, wenn es um VCD-Erstellung geht - es gibt auch noch
andere Bereiche, bei denen ich die gleichen Dinge unter Linux nur
unter ungeheurem Aufwand an Festplattenplatz hinbekam, während es
unter Windows "on the fly" ging. - Ich denke da z.B. an das Thema
"Backups": Während kommerzielle Windows-Software wie "Ghost" ein
solches Backup "on the fly" und noch dazu komprimiert auf CD/DVD
brennt, finde ich auch hier für Linux keine auch nur annähernd ähnlich
platzsparende Lösung; praktisch alle Optionen beinhalten einen
aufwendigen Zwischenweg über die Festplatte.
Aber ich schweife ab, und mir ist auch klar, daß man kommerzielle
Software nicht einfach mit "open source"-Programmen 1:1 vergleichen
kann.
Dennoch:
Auch wenn ich ausgesprochener Freund von Linux bin - solche
Dinge/Mängel nerven einfach (;ohne daß ich irgend jemandem einen
Vorwurf dafür mache - ich stelle lediglich fest bzw. vergleiche).
Es sei denn, ich habe noch irgend einen Geheimtip im Netz übersehen
oder irgend eine wenig bekannte Software, die das, was ich will, zu
bewerkstelligen vermag.
mit schwindender Hoffnung
Peter
Antwort von Andreas Mahr:
Hallo Peter,
Peter Petersen wrote:
> Leute, tut mir den Gefallen, nehmt es einfach als gegeben/quasi als
> Axiom hin, daß ich derzeit keine andere Platte kaufen kann oder will
> (;und schließlich kostet jede zusätzliche Hardware im Rechner mehr
> Strom bzw. gibt es noch andere Hindernisse). Das alles ist nicht das
> Thema hier.
Videobearbeitung mit dem PC ist ein Hardware intensives Geschäft.
Deswegen halte ich den Vorschlag mit der zusätzlichen Platte vetretbar
bzw. ich würde es genauso machen. Andere Lösung ist, sich von
"unnötigem" Ballast auf der Platte zu trennen.
Nero legt auch Auslagerungsdateien an. Da ja aus einem AVI
Containerinhalt eine MPEG-1 Datei erzeugt wird. Das mit dem gerade mal
befriedigendem Ergebnis des Nero Codecs hast Du ja schon selbst gemerkt.
Eine "klicki-bunti" Lösung wirst Du für Linux nicht finden. Hier ist
dann die Kommandozeile angesagt.
Guckst Du hier:
http://lists.infodrom.org/linux-stammtisch/2005/0007.html
Ist keine Komplettlösung aber ein Anfang.
Gruß
Andreas
Antwort von Gerald Oppen:
Peter Petersen schrieb:
> Auch wenn das eine naheliegende Problemlösestrategie ist, so ist Dir
> doch wohl klar, daß ich meine Frage nicht einfach nur deshalb
> gestellt habe...? :-(;
>
> Leute, tut mir den Gefallen, nehmt es einfach als gegeben/quasi als
> Axiom hin, daß ich derzeit keine andere Platte kaufen kann oder will
> (;und schließlich kostet jede zusätzliche Hardware im Rechner mehr
> Strom bzw. gibt es noch andere Hindernisse). Das alles ist nicht das
> Thema hier.
Beschwer Dich nicht über Anworten die Dir nicht gefallen, anderen helfen
sie vielleicht weiter.
Oft hat man sich auch auf einen Weg verbissen den es sich absolut nicht
lohnt weiterzuverfolgen - vielleicht setzt sich diese Erkenntnis auch
noch bei Dir durch und Du greifst doch zur Festplatte.
Gerald
Antwort von Peter Petersen:
Gerald Oppen schrieb:
>Beschwer Dich nicht über Anworten die Dir nicht gefallen, anderen helfen
>sie vielleicht weiter.
>Oft hat man sich auch auf einen Weg verbissen den es sich absolut nicht
>lohnt weiterzuverfolgen - vielleicht setzt sich diese Erkenntnis auch
>noch bei Dir durch und Du greifst doch zur Festplatte.
Das mag ja sein, ist aber dennoch nicht passend zu meiner
ursprünglichen Fragestellung.
Ich wollte einfach mal wissen, ob es etwas analoges, ähnlich
platzsparendes unter Linux gibt (;ganz unabhängig davon, ob das jetzt
die sinnvollste Vorgehensweise ist oder nicht).
Wenn jemand ganz gezielt eine mögliche Lösung zu einem Szenario A
haben möchte, dann sollte man ihm kein Szenario B aufschwatzen wollen.
(;Entschuldigt, ich meine das jetzt keineswegs böse - ich freue mich
über gut gemeinte Reaktionen - dennoch irritiert es aber, wenn die
ursprüngliche Fragestellung übergangen wird.)
Außerdem:
Das durchaus geläufige Ausweichmanöver von Befürwortern irgendeines
Betriebssystems, daß man es anders machen sollte, wenn nämlich dieses
Betriebssystem für ein Problem keine Lösung bietet, ist mir ebenfalls
nur allzu vertraut. Was es unter einem bestimmten OS (;scheinbar oder
tatsächlich) nicht gibt, wird einfach für unwichtig oder sogar falsch
erklärt. Was es also unter Linux nicht gibt, wird einfach damit
entschuldigt, daß man es ja nicht brauche und es sowieso besser ganz
anders machen sollte.
Sorry, aber diese "Argumentation" kenne ich nur zu gut von vor vielen
Jahren, als es noch entschieden größeren Mangel unter Linux auf sehr
vielen Gebieten gab (;offline-Newsreader, ordentliche Browser...).
Schon damals gab es sehr viele Leute, die den Mangel beklagten, aber
immer nur wieder zu hören bekamen, daß es das, was es nicht gibt, ja
auch gar nicht zu geben brauche, da man es unter Linux sowieso anders
und viel besser mache!?
Ich bin aber trotzdem froh, daß sich auf allen möglichen Gebieten
inzwischen viel getan hat (;sowohl was Newsreader als auch was Browser,
Brennprogramme, Audio-Editoren usw. angeht). Den Puristen bleiben ihre
einfachen, kommandozeilenorientierten Programme und Skripte ja dennoch
erhalten (;und ich bin durchaus ebenfalls ein häufiger Nutzer dieser
MÖglichkeiten!); den vielen anderen aber helfen die ganzen Neuerungen
und Optionen, die es mittlerweile auch für Linux gibt.
Zurück zu Nero und der Möglichkeit, platzschonend eine Video CD zu
brennen:
Hier im Thread wurde ja bereits erwähnt, daß auch unter Nero und damit
unter Windows temporäre Dateien während der VCD-Erstellung vonnöten
sind. Klar, das ist richtig. Der Unterschied ist allerdings: Nero legt
bei einer Umwandlung von avi zu mpeg und zu VCD nur die mpeg-Datei an,
die also einen gewissen Platz auf der Platte beansprucht - jedoch
fällt hier die extrem platzraubende Ablagerung von Vorstufen in diesem
Prozeß weg, nämlich die Abspeicherung der .mp2-Datei und der
.wav-Datei!
Insofern braucht man bei Nero und wohl noch anderen Windows-Programmen
zur VCD-Erstellung bei Umwandlung z.B. von einer 800 MB avi-Datei nur
zusätzlich maximal 1 GB auf der Festplatte.
Bei den ganzen Linux-Lösungen, die ich gefunden und getestet habe,
steigt aber der Bedarf gleich auf mehrere Gigabytes.
Allein das ist der Grund für meine Frage.
Es geht mir hier nicht um Linux Bashing - au contraire, gerade weil
ich Linux so sehr mag und einsetze, hätte ich auch hier gerne eine
ähnliche Lösung gefunden.
Scheinbar kennt aber keiner eine solche.
Nur das wollte ich abklären.
Und so wie es aussieht, ist hier Pustekuchen bzw. die Frage geklärt.
Schade, aber natürlich kein Weltuntergang, muß ich eben für die ein
oder andere Aufgabe weiterhin auf Windows ausweichen und liegt dieses
zumindest nicht gänzlich brach auf meiner Platte.
Jo, ich könnte es löschen. ;-)
Dann hätte ich in der Tat genug Platz...
tschau
Peter
Falls
Antwort von Ralf Fontana:
Peter Petersen schrieb:
> Wenn jemand ganz gezielt eine mögliche Lösung zu einem Szenario A
> haben möchte, dann sollte man ihm kein Szenario B aufschwatzen wollen.
> (;Entschuldigt, ich meine das jetzt keineswegs böse - ich freue mich
> über gut gemeinte Reaktionen - dennoch irritiert es aber, wenn die
> ursprüngliche Fragestellung übergangen wird.)
Du hast primär den Festplattenplatz angesprochen
und (;zurecht) die Antwort bekommen das der heutzutage doch wohl eher
kein Problem darstellt. Eine andere Möglichkeit wäre die Betonung des
Zeitfaktors. Wenn Du unbedingt in Echtzeit auf die CD/DVD schreiben mußt
fällt der Verweis auf die billige HD flach.
Antwort von Gerald Oppen:
Peter Petersen schrieb:
> Wenn jemand ganz gezielt eine mögliche Lösung zu einem Szenario A
> haben möchte, dann sollte man ihm kein Szenario B aufschwatzen wollen.
> (;Entschuldigt, ich meine das jetzt keineswegs böse - ich freue mich
> über gut gemeinte Reaktionen - dennoch irritiert es aber, wenn die
> ursprüngliche Fragestellung übergangen wird.)
Offenbar gibt es keine Dir passende Lösung - da ist die grössere
Festplatte doch naheliegend - warum Du Dich so dagegen sträubst leuchtet
mir nicht ein - naj, Deine Sache...
> Außerdem: (;Rest Gelöscht)
Mein einzigster Berührungspunkt mit Linux ist der CT-VDR, ansonsten
mache ich alles unter Windows.
Deshalb erscheint es mit als die beste Lösung das Problem durch mehr
Plattenspeicher zu lösen und nicht weil ich Linuxfanatiker wäre.
Gerald
Antwort von Peter Petersen:
On Tue, 15 Feb 2005 23:17:24 0100, Ralf Fontana
wrote:
>Peter Petersen schrieb:
>
>> Wenn jemand ganz gezielt eine mögliche Lösung zu einem Szenario A
>> haben möchte, dann sollte man ihm kein Szenario B aufschwatzen wollen.
>> (;Entschuldigt, ich meine das jetzt keineswegs böse - ich freue mich
>> über gut gemeinte Reaktionen - dennoch irritiert es aber, wenn die
>> ursprüngliche Fragestellung übergangen wird.)
>
>Du hast primär den Festplattenplatz angesprochen
>und (;zurecht) die Antwort bekommen das der heutzutage doch wohl eher
>kein Problem darstellt. Eine andere Möglichkeit wäre die Betonung des
>Zeitfaktors. Wenn Du unbedingt in Echtzeit auf die CD/DVD schreiben mußt
>fällt der Verweis auf die billige HD flach.
Drücken wir es mal so aus:
Neben meinen konkreten Gründen für den Nichtkauf einer neuen Platte,
geht es auch effektiv schlichtweg um Neugier, Interesse, nämlich die
Frage: Gibt es so etwas unter Linux und wenn ja, wie? :-)
tschau
Peter
Antwort von Heiko Nocon:
Peter Petersen wrote:
>Insofern braucht man bei Nero und wohl noch anderen Windows-Programmen
>zur VCD-Erstellung bei Umwandlung z.B. von einer 800 MB avi-Datei nur
>zusätzlich maximal 1 GB auf der Festplatte.
Und das ist unter Linux genau nicht anders, weswegen ich dir den Ankauf
einer Platte in eben dieser Größenordnung nahegelegt habe.
>Bei den ganzen Linux-Lösungen, die ich gefunden und getestet habe,
>steigt aber der Bedarf gleich auf mehrere Gigabytes.
Du hast das Prinzip offener Software nicht begriffen. Wenn du an eine
Lösung eine spezielle Forderung stellst, die allgemeine Lösung diese
aber nicht erfüllt, dann mußt du die allgemeine Lösung halt entsprechend
deiner Forderung anpassen.
Und fang' jetzt nicht an rumzubarmen, du könntest kein C oder so. Alles,
was du in diesem konkreten Fall brauchst, ist "man", um die Hilfetexte
der beteiligten Programme lesen zu können und ein bissel
Shell-Scripting. Nein, bei weitem nicht soviel, daß man das wirklich als
"programmieren" bezeichnen könnte.
Das einzige, was zu beachten ist: Wenn man auf Zwischenspeicherung
verzichtet, werden die Ergebnisse zwangsläufig so mies ausfallen, wie es
bei on-the-fly und begrenzter Datenträgerkapazität zu erwarten ist.
Nero-Niveau halt.
Antwort von Peter Petersen:
Heiko Nocon schrieb:
>>Insofern braucht man bei Nero und wohl noch anderen Windows-Programmen
>>zur VCD-Erstellung bei Umwandlung z.B. von einer 800 MB avi-Datei nur
>>zusätzlich maximal 1 GB auf der Festplatte.
>
>Und das ist unter Linux genau nicht anders, weswegen ich dir den Ankauf
>einer Platte in eben dieser Größenordnung nahegelegt habe.
Bevor mir das bzgl. Linux keiner (;einschließlich google) gezeigt hat,
glaube ich es nicht.
Jedenfalls wird zusätzlich zur bestehenden avi-Datei nicht nur Platz
für die erzeugte mpeg-Datei fällig, sondern auch noch weiterhin
ähnlich viel Speicherplatz für die bin-Datei, bevor überhaupt das
Ganze gebrannt werden kann.
Manche Linux-Lösungen (;eine Reihe von Skripten) verlangen sogar noch
Platz für die .m1v-Datei und die .wav-Datei (;anstatt eine named pipe
zu nutzen), wodurch der Platzbedarf schon ein Vielfaches der
Nero-Lösung erreicht!
Und das ist mit Nero definitiv nicht der Fall. Hier wird nur eine
Zwischenstufe angelegt (;in der Größe etwa der avi-Datei), mehr Platz
wird hier nicht verbraten!
>
>>Bei den ganzen Linux-Lösungen, die ich gefunden und getestet habe,
>>steigt aber der Bedarf gleich auf mehrere Gigabytes.
s.o.
>
>Du hast das Prinzip offener Software nicht begriffen. Wenn du an eine
Überlasse es bitte mir, was ich wie und wie weit verstanden habe!
Genausogut könnte ich Dir vorwerfen, Du habest das Prinzip der
Ökonomie und Benutzerfreundlichkeit dann nicht verstanden. Aber ich
enthalte mich solcher unsachlicher Wertungen.
>Lösung eine spezielle Forderung stellst, die allgemeine Lösung diese
>aber nicht erfüllt, dann mußt du die allgemeine Lösung halt entsprechend
>deiner Forderung anpassen.
Ja, und wenn mir eine Mangelsituation unter Linux nicht paßt, dann
sage ich das. Punkt fertig aus. Ob das nun jemand hören will oder
nicht.
Das ist genauso wie vor Jahren mit den vielen Postings von
Linux-Nutzern, die sich über die fehlenden Offline-Newsreader beklagt
hatten und damit von Hardcore-Linuxern beschimpft wurden, da man ja
angeblich so etwas unter Linux nicht brauche. Quatsch. Die Entwicklung
hat in den letzten Jahren gezeigt, daß Offline-Newsreader entwickelt
wurden, und überhaupt hat sich in puncto Anwenderfreundlichkeit sehr
vieles (;wenn auch nicht genug) getan - und zwar ohne, daß damit irgend
einem Linux-Fanatiker irgend etwas weggenommen worden wäre. Die
Kommandozeile z.B. bleibt dem Freak erhalten; übrigens bin ich selbst
sehr oft froh darüber.
Und was freie Software anbelangt, bei der angeblich niemand das Recht
habe etwas zu fordern oder zu beklagen:
Das ist einerseits schon richtig. Einem geschenkten Gaul schaut man
nicht ins Maul; und wenn man einen Wunsch hat, dann steht es einem
ggf. frei, etwas selbst zu entwickeln oder sonstwie zu verändern.
Soweit alles richtig.
Die andere Seite ist allerdings die ständige Arroganz von
eingefleischten Fanatikern und die Vorwurfshaltung gegenüber z.B.
Windows-Nutzern. Wer mit solch einer Haltung Leute zu Linux "bekehren"
will, der muß sich logischerweise dann auch Kritik und Klagen gefallen
lassen.
Aber das nur als Exkurs, denn ich betonte bereits im ersten Post, daß
ich seit Jahren Linux intensiv nutze.
>Und fang' jetzt nicht an rumzubarmen, du könntest kein C oder so. Alles,
"rumbarmen", was soll das sein? Aber egal, ich habe eine sachliche
Frage gestellt und merke dennoch, daß sich manche Leute auf den
Schlips getreten fühlen...
>was du in diesem konkreten Fall brauchst, ist "man", um die Hilfetexte
>der beteiligten Programme lesen zu können und ein bissel
>Shell-Scripting. Nein, bei weitem nicht soviel, daß man das wirklich als
>"programmieren" bezeichnen könnte.
Was denkst Du denn, was ich schon die ganze Zeit versucht habe??
Allein, meine Zeit ist wie wohl auch Deine begrenzt. Eine brauchbare
Lösung steht aus - oder nein, Nero macht das schon.
>Das einzige, was zu beachten ist: Wenn man auf Zwischenspeicherung
>verzichtet, werden die Ergebnisse zwangsläufig so mies ausfallen, wie es
>bei on-the-fly und begrenzter Datenträgerkapazität zu erwarten ist.
>Nero-Niveau halt.
Das ist letztlich von untergeordneter Bedeutung.
Besser einen Film von mäßiger Bildqualität sehen können, als mangels
Platz GAR KEINEN erstellen zu können.
Ich hatte es in meinem letzten Artikel übrigens auch bereits erwähnt,
daß es nicht unbedingt darum geht, daß ich für immer bei meinem
Platzmangel verharre, sondern daß es einfach auch ein schlichtes
Interesse, eine grundlegende Neugier ist, die mich angetrieben hat zu
erfahren, ob eine ähnlich platzsparende Lösung unter Linux machbar
ist.
Offenbar nicht, soviel weiß ich immerhin jetzt.
Gruß
Peter
Antwort von Andre Beck:
Peter Petersen writes:
>
> Neben meinen konkreten Gründen für den Nichtkauf einer neuen Platte,
> geht es auch effektiv schlichtweg um Neugier, Interesse, nämlich die
> Frage: Gibt es so etwas unter Linux und wenn ja, wie? :-)
Ich kann durchaus mit Dir fühlen, denn auch ich empfinde unnötige Ver-
schwendung von Plattenplatz als einen Designmangel bei Software. Es ist
aber nicht so, dass das ein Privileg von Unix-Software wäre, vielmehr
traf ich ein solches Problem bisher eher unter Windows an. Gerade die
frühen CD-Brennprogramme mit ihren VCD-Modulen waren Paradebeispiele für
ebensolche Platzverschwendung, weil -zig Zwischenstufen angelegt wurden,
bevor mal ein Ergebnis entstand. Nur halt intransparent und hinter einer
GUI-Fassade. Freut mich zu hören, dass Nero da inzwischen zeigt, dass es
auch anders geht. Fragt sich höchstens, wie viel RAM und SWAP es dafür
verbraucht.
Zum konkreten Problem: VCD-Erstellung unter Linux benötigt letztlich
ein Backend, das in der Lage ist, .cue/.bin zur Scheibe zu bringen
sowie ein Frontend, das dieses Image-Format aus den MPEGs und einer
Beschreibung, wie sie anzuordnen sind, erzeugen kann. Diese zwei
Stufen sind nicht direkt mit dem Ziel entwickelt worden, nur per Pipes
miteinander verbunden zu werden. Zwar kann cdrdao unter bestimmten
Bedingungen auch von STDIN lesen, aber gerade das Assemblieren des
Images aus den Einzelbestandteilen ist nicht so ohne weiteres zu
linearisieren. Da 800MiByte heute auch nicht mehr das Problem dar-
stellen, hat der Autor von vcdimager das offenbar nicht als primäres
Design Goal angesehen. Im Vordergrund stand die Flexibilität, aus einer
Vielzahl von Einzelobjekten (;MPEG-Videos, MPEG-Stills, zusätzliche
Dateien, Metainformation zur Navigation) eine VCD komponieren zu können,
nicht die potentielle Möglichkeit, für den Spezialfall von exakt einem
MPEG-Video, keinen Stills, keinen Zusatzfiles und einer festgelegten
minimalen Navigation das Tool so zu schreiben, dass es dieses eine MPEG
dann von STDIN fressen könnte. Das ist so, und wenn es Dich wirklich
stört, musst Du hingehen und die Tools weiterentwickeln. Da VCD seit
einiger Zeit nicht mehr relevant ist, wirst Du kaum jemanden über-
zeugen, das für Dich zu tun.
Bei dvdauthor sieht das etwas anders aus: Zwar ist es auch hier nicht
zu umgehen, dass die DVD-Struktur (;VIDEO TS) einmal komplett auf der
Platte liegt, weil die "Kompilation" der internen Strukturen über die
VOBU-Pointer unmöglich in einem linearen Durchgang zu erledigen ist.
Davon abgesehen ist dvdauthor aber als Design Goal so entwickelt worden,
das jedes Input-File eine Pipe sein kann, also im Idealfall keinerlei
Zwischenprodukte herumliegen müssten. Man braucht natürlich noch etwas,
das einen mit "mplex -f 8" gemuxten PS auf STDOUT zuliefert, aber das
ist mit etwas Geschick, ein paar named pipes, etwas sox, toolame etc
noch hinzukriegen. VAMPS hat mal gezeigt, was man damit anstellen kann.
Und auch auf der anderen Seite, beim Brennen, ist dank growisofs kein
weiterer Plattenplatz nötig. Hier sieht man also, dass und wie es geht.
Da wir über DVD reden, also über -zig G(;i)Bytes, ist das auch gut so.
Sieh es so: Der Tool-Ansatz von Unix kann zwar in einigen simplen Fällen
sehr effizient vermeiden, dass Daten auf der Platte zwischengeparkt
werden, weil sie stattdessen durch Pipes fließen. Es gibt aber hinreichend
komplexe Vorgänge, bei denen die Daten mehrfach angefasst werden müssen
und das praktisch wahlfrei, was sich gar nicht durch Pipes abbilden
lässt oder höchstens, indem man das Tool in extrem viele triviale Be-
standteile aufsplittet. Man steht dann vor der Entscheidung, entweder
das Tool-Konzept aufzugeben und reumütig zum Eierlegende-Wollmilchsau-
Konzept überzugehen, das für Windows-Applikationen so typisch ist - oder
man wählt einen Zwischenweg, der etwas Plattenplatz verschlingt, aber
noch als Tool wiederzuerkennen ist.
Anders gesagt: Es gibt gewisse Zwänge. Lies die Manualpage von sort(;1),
wenn Du wissen willst, wie der scheinbar reine Filter wirklich arbeitet.
--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"
-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-
Antwort von Peter Petersen:
Danke, das war doch eine solide Antwort. :-)
Bin immer noch am Verdauen derselben.
Na ja, mittlerweile gehe ich mit meinen Platznöten auf "kreative",
wenn auch etwas seltsame Art um: Ich verwende DVD-RAMs, um Platz bzw.
Bytes hin- und herzuschaufeln, ist gewiß nicht optimal zu nennen, aber
immerhin erlaubt es mir schon, soweit klarzukommen, daß ich VCDs
erstellt bzw. dann auch gebrannt kriege.
Ich bediene mich v.a. des wirklich tollen "tovid"-Skriptes, bei dem
ich inzwischen dank der Option -parallel vieles durch named pipes
leiten kann, so daß wenigstens nicht ein Mehrfaches an Platzbedarf
gegenüber Nero entsteht, allein die bin/cue-Dateien auf Festplatte
lassen sich wohl nicht vermeiden (;da ja cdrdao auf einer cue-Datei
besteht und vcdimager eine Ausgabedatei verlangt).
Derzeit bemühe ich auch noch google, um herauszufinden, wie ich unter
Linux dem avi-Film Untertitel hinzufügen kann, um den Film samt
Untertiteln im DVD/CD-Abspielgerät anschauen zu können. Klar, mit
mplayer oder vlc am PC geht das schon, aber bislang habe ich noch
keinen Weg gefunden, wie ich diese Untertitel auch auf dem
DVD/CD-Gerät verfügbar habe. Ohne daß google hier bisher sehr viel
weitergeholfen hätte (;außer für Windows), nehme ich an, daß ich die
Untertitel mit einer Videobearbeitungssoftware fest in den Film
einbinden muß... Stimmt das? Oder kann man die Untertitel auch
getrennt auf CD bringen? Falls das zufällig jemand wissen sollte.
tschau
Peter
Antwort von Jörg Arlandt:
Peter Petersen schrieb:
> Gerald Oppen schrieb:
> Zurück zu Nero und der Möglichkeit, platzschonend eine Video CD zu
> brennen:
> Hier im Thread wurde ja bereits erwähnt, daß auch unter Nero und damit
> unter Windows temporäre Dateien während der VCD-Erstellung vonnöten
> sind. Klar, das ist richtig. Der Unterschied ist allerdings: Nero legt
> bei einer Umwandlung von avi zu mpeg und zu VCD nur die mpeg-Datei an,
> die also einen gewissen Platz auf der Platte beansprucht - jedoch
> fällt hier die extrem platzraubende Ablagerung von Vorstufen in diesem
> Prozeß weg, nämlich die Abspeicherung der .mp2-Datei und der
> .wav-Datei!
Du hast zwei Möglichkeiten
a) Du löscht Windows und hast reichlich Platz ;-)
b) Du erzeugtst mit den entsprechenden Linux-Tools das mpeg File und brennst
dieses on-the-fly z. B. mit K3B. (;also auch nur ein Zwischenschritt).
--
bis dann
joerg
... powered by debian GNU/Linux
http://www.arlandt.de
Antwort von Peter Petersen:
Jörg Arlandt schrieb:
>Du hast zwei Möglichkeiten
>a) Du löscht Windows und hast reichlich Platz ;-)
>b) Du erzeugtst mit den entsprechenden Linux-Tools das mpeg File und brennst
>dieses on-the-fly z. B. mit K3B. (;also auch nur ein Zwischenschritt).
Das ist leider nicht richtig.
Die Erstellung einer VCD (;! - nicht einer DVD, da gibt es andere
Möglichkeiten, z.B. über growisofs und name pipe) mit k3b erfordert
noch einen zusätzlichen Schritt (;einen mehr als bei Nero):
Von avi -> mpeg -> bin und cue -> video cd
Während k3b die mpg-Datei bearbeitet, wird nämlich auf der Festplatte
sehr wohl noch etwas abgelagert, nämlich ein Image (;eben die bin und
cue); ein direktes Brennen ohne Image-Erstellung läßt sich im übrigen
auch gar nicht in k3b einstellen, wenn es um eine VCD geht.
Noch einmal zur Verdeutlichung:
- mit Nero braucht man Platz
a) für die ursprüngliche avi-Datei
b) für die temporäre Datei (;in ähnlicher Größe wie die avi-Datei),
während die Video CD gebrannt wird
- mit allen (;mir bekannten) Linux-Möglichkeiten braucht man Platz:
a) für die ursprüngliche avi-Datei
b) für die mpg-Datei, die daraus erstellt wird (;ähnliche Größe wie
avi)
c) für das Image bzw. die bin/cue-Kombination (;ähnliche Größe wie avi)
Siehst Du den Unterschied?
Bei DVDs hingegen geht auch unter Linux alles "on the fly".
Gruß
Peter
Antwort von Andre Beck:
Peter Petersen writes:
>
> Derzeit bemühe ich auch noch google, um herauszufinden, wie ich unter
> Linux dem avi-Film Untertitel hinzufügen kann, um den Film samt
> Untertiteln im DVD/CD-Abspielgerät anschauen zu können. Klar, mit
> mplayer oder vlc am PC geht das schon, aber bislang habe ich noch
> keinen Weg gefunden, wie ich diese Untertitel auch auf dem
> DVD/CD-Gerät verfügbar habe.
VCD kennt schlicht keine Out-of-band zucodebaren Untertitel. Das geht
AFAIK nur mit SVCD. Allerdings wird das bei weitem nicht von jedem
Abspieler implementiert, weder SVCD an sich, noch erst recht SVCD Sub-
titles. Guck Dir mal spumux aus dem dvdauthor-Paket an, der offeriert
zumindest, SVCD-Subs encoden/muxen zu können.
> Ohne daß google hier bisher sehr viel
> weitergeholfen hätte (;außer für Windows), nehme ich an, daß ich die
> Untertitel mit einer Videobearbeitungssoftware fest in den Film
> einbinden muß... Stimmt das?
Es wäre die einzige portable Lösung, allein sie graust den Cineasten.
> Oder kann man die Untertitel auch
> getrennt auf CD bringen? Falls das zufällig jemand wissen sollte.
Wie gesagt, nur mit SVCD und CVD. Gibt es einen signifikanten Grund
(;von Platzmangel abgesehen), weshalb Du keine DVDs baust?
--
The S anta C laus O peration
or "how to turn a complete illusion into a neverending money source"
-> Andre "ABPSoft" Beck ABP-RIPE Dresden, Germany, Spacetime <-