Frage von dana:Um eine videoinstallation zu dokumentieren hab ich mit einer sony digicam gefilmt. schon bei der aufnahme waren die gefilmten filme mit einem flächigen farbbalken überzogen, welcher etwa die obere oder untere hälfte des bildes bedeckte. beim analogen fotografieren verwendet man wohl standardmässig 1/15 sek um dies zu vermeiden, wie ist das beim digitalen filmen? worauf muss ich noch bei der belichtung achten, damit meine monitorbilder nicht zu überstrahlt sind, aber auch die schwarzen fernseher im dunkeln nicht versumpfen? wie überhaupt filme ich am besten bei schlechten lichtverhältnissen? das filmmaterial der installtion war s/w. insofern hab ich im s/w modus gefilmt. geht mir dabei kontrast und qualität verloren? sollte ich lieber in farbe aufnehmen und einen s/w filter erst nachträglich darüberlegen?
Antwort von Stefan:
http://www.slashcam-videox.de/cgibin/dv ... n&quid=291
Du schreibst, es handelt sich um eine Dokumentation einer Installation. Ich würde daher nicht in S/W filmen, weil der Betrachter ja auch nicht S/W kuckt. Die farbige Umgebung und die S/W Videoinserts, ja selbst ausgewählten TV-Geräte können IMHO schon Bestandteil der Installation sein. Was meint der Künstler dazu?
Gruss
Stefan
Antwort von Achim:
: Um eine videoinstallation zu dokumentieren hab ich mit einer sony digicam gefilmt.
: schon bei der aufnahme waren die gefilmten filme mit einem flächigen farbbalken
: überzogen, welcher etwa die obere oder untere hälfte des bildes bedeckte. beim
: analogen fotografieren verwendet man wohl standardmässig 1/15 sek um dies zu
: vermeiden, wie ist das beim digitalen filmen? worauf muss ich noch bei der
: belichtung achten, damit meine monitorbilder nicht zu überstrahlt sind, aber auch
: die schwarzen fernseher im dunkeln nicht versumpfen? wie überhaupt filme ich am
: besten bei schlechten lichtverhältnissen? das filmmaterial der installtion war s/w.
: insofern hab ich im s/w modus gefilmt. geht mir dabei kontrast und qualität
: verloren? sollte ich lieber in farbe aufnehmen und einen s/w filter erst
: nachträglich darüberlegen?
Hallo
Ich gehe davon aus, dass die Video-Installation in PAL gezeigt wird.
Die Sony DV-Kameras mit digitalem Bildstabilisator belichten mit 1/100 sek. Belichtungszeit und erhöhen bei abnehmenden Lichtverhältnissen so lange die elektronische Nachverstärkung, bis bei 18 dB endlich die Belichtungszeit auf 1/50 sek. geht. Falls du eine solche Kamera verwendest (die Cams mit optischem Bildstabilisator haben primär 1/50 sek) solltest du entweder den Steady Shot im Kameramenü deaktivieren oder so vorgehen, wie ich in einem FAQ-Tip zum Thema Bildrauschen vorgeschlagen habe. Siehe Link.
Achim
http://www.slashcam-videox.de/cgibin/dvfaq/dvfaq.pl?lesen&quid=33
Antwort von AlexanderB:
Kleinigkeit vergessen, und hier kann man leider nicht editieren:
Filme unbedingt in Farbe. Alles, was nicht auf dem Band ist, bekommst Du in der Nachbearbeitung nicht wieder rein. Es ist ein Klacks, mit einem entsprechenden Filter eine Szene zu S/W umzugestalten.
Gruß A.
Antwort von PedroB:
: das ist ja mal echt kompliziert. ich denk ich werd noch etwas rumprobieren...
:
: aber vielen dank schon mal!
Hi,
wenn Du schon am "Rumprobieren" bist, so verändere doch auch mal die Frequenz des PC-Monitors, den Du abfilmen möchtest, ein Vielfaches von 25 könnte zumindest "Linderung" bringen.
Viel Erfolg
PedroB
Antwort von dana:
danke für die antwort schonmal. da ich selber die videokünstlerin bin, hab ich natürlich das originalmaterial und werd es wohl auch so machen, wie du vorgeschlagen hast. es muss halt dann gut geschnitten werden...
du schreibst: "Mit 1/25 könnte man ein Vollbild,
: mit 1/50 ein Halbbild einfangen. Alles darunter hat einen nur streifenförmig
: beschriebenen Bildschirm zur Folge, nein?
also wie jetzt? kann man mit der lägeren zeit ( 1/25 sek ) ein vollbild einfangen ?
vollbild heisst doch, ich seh keinen steifen mehr.
oder hat der beschriebene farbbalken gar nichts mit den halbbildern zu tun?!?
und mit nur geringfügig schnellerer verschlusszeit sieht man die halbbilder?
wieso hat dann alles darunter (also alles was länger belichtet meinst du, oder?) den streifen zur folge?
"Und alles dazwischen gibt einen helleren
Streifen auf dunklerem Grund..."
meinst du mit "dazwischen" die verschlusszeit zwischen 1/25 und 1/50 ?
ist der spielraum so knapp?
das ist ja mal echt kompliziert. ich denk ich werd noch etwas rumprobieren...
aber vielen dank schon mal!
Antwort von AlexanderB:
Das Abfilmen vom Fernsehbildschirm/Computerbildschirm gehört zu den schwierigeren Dingen, vor allem, wenn Deine Camera keine spezielle Funktion zur Synchronisierung anbietet, zB. Clearscan genannt. Tips zur Einstellung der Kamera gabs ja im oben angeführten Posting. Das Ergebnis ist auf jeden Fall unansehnlicher als das Originalmaterial der Filme, die bei der Installation gezeigt werden. Wenn Du zusätzlich noch die Installation selbst, also die Geräte und die vermutlich künstlerisch gestaltete Aufstellung derselben im Bild zeigen willst, ist das ein grausam schwieriges Vorhaben. Wenn Du an die Bänder des Materials, das da gespielt wird, herankommst, würde ich empfehlen, die Kameraaufnahmen auf die Installation zu belichten und eine helligkeitsmäßig ausreißende Bildschirmfläche zu akzeptieren und dafür mit Zwischenschnitten und Überblendungen Szenen aus dem Originalmaterial dazuzustellen. Alles andere bedingt professionelle und höchst komplizierte Ausleuchtung der Installation, oder Glück und zahlreiche Tests mit verschiedenen Einstellungen, wenn Du mehr Zeit als Geld hast ;-)
Die Vertikalfrequenzen liegen bei uns IMO immer noch im 50er Raster, die Zahlenangaben im obigen FAQ sind mir also nicht ganz geheuer. Mit 1/25 könnte man ein Vollbild, mit 1/50 ein Halbbild einfangen. Alles darunter hat einen nur streifenförmig beschriebenen Bildschirm zur Folge, nein? Und alles dazwischen gibt einen helleren Streifen auf dunklerem Grund, der lästigerweise auch noch wandert/pumpt -> siehe Computerbildschirm. Es sei denn, wir reden von NTSC-Video. Aber das ist eine andere Geschichte.
Lieben Gruß A.