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Infoseite // Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt



Frage von markusG:


Auf heise.de ist ein interessanter Artikel zum Stand des Kinos als "Institution" erschienen:
Wie sich das Kino gegen die Streaming-Konkurrenz wehrt
Nicht nur die Pandemie hat den Kinos zugesetzt. Die Lichtspielhäuser stecken in einem strukturellen Problem. Da sind neue Konzepte fürs Überleben gefragt.

Veränderte Gewohnheiten, aufkommende Streaming-Dienste, und jetzt auch noch Corona – über der Kino-Branche braut sich offenbar so etwas wie ein perfekter Sturm zusammen. Gefühlt war die Geschichte des Kinos allerdings von Beginn an eine des Totgesagtwerdens. Filmemacher und Kritiker sahen schon die Anfänge des "Sprechfilms" als Entzauberung: "abgefilmtes Theater", wetterte Medienwissenschaftler Rudolf Arnheim seinerzeit; lediglich den Stummfilm hielt er für Filmkunst in reinster Form.
Konkurriert das Kino also nicht eher mit anderen Außer-Haus-Unterhaltungsangeboten wie Theatern, Opern, Restaurants, Bars, Clubs, Konzerten, Bowling oder Jahrmärkten als mit dem Streaming, das ja ausschließlich daheim stattfindet? Und wenn man das Kino weder als reine Abspiel-Plattform noch als Museum für Filmkunst sieht, was bleibt dann übrig?

Aus Sicht der Filmemacher bedeutet Kino eine Art Vertrag: Das Publikum bezahlt dafür, sich zwei Stunden lang einsperren zu lassen, auf Ablenkungen zu verzichten und dem Filmerlebnis seine volle Aufmerksamkeit zu widmen. Im Gegenzug versprechen die Filmemacher nichts weniger als eine emotionale Achterbahnfahrt, welche die Zuschauer vergessen lässt, dass sie im Kino sitzen.Manche Distributionsexperten, etwa der Potsdamer Kinodisponent Marc Eric Wessel, erwarten vor allem für kleinere Independent-Filme zudem eine Neuausrichtung Richtung Event. Ähnlich wie bei einer Band auf Konzerttournee gibt es dabei ein, zwei lange vorher angekündigte Termine pro Stadt, gerne mit Anwesenheit der Macher und Macherinnen zwecks Gespräch nach der Vorstellung. Die herkömmliche Dauer-Abspielschleife bliebe dann hauptsächlich Blockbustern vorbehalten.

Film wieder als Familien-Event

In Mecklenburg-Vorpommern und anderen Regionen setzen dieses Modell sogenannte Abspielringe wie "Dorfkino einfach machbar" um. Die Betreiber touren mit einem Kinomobil über Land, die Zuschauer stellen den Saal. Über das von der Kulturstiftung des Bundes geförderte Projekt gibt es sogar schon einen eigenen Dokumentarfilm ("Verrückt nach Kino!").
https://www.heise.de/hintergrund/Kino-W ... ml?seite=4

Hab gestern "Babylon – Rausch der Ekstase" im Kino geschaut, und (auch dank der teils stillen Phasen im Film) mich auch gefreut dass munter auf den Film reagiert wurde, gleichzeitig aber nicht die gleiche Atmosphäre herrschte wie im Film selbst, wo alles noch neu war und die Menschen regelrechte Begeisterungsstürme hatten etc.

Wie seht ihr das? Besteht für das Kino eine Revival als "Event"?

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Antwort von klusterdegenerierung:

Gute Frage!
Ich liebe Babylon Berlin, aber Kino schon seit ich Teenager war nicht mehr.

Mir war es immer zu anstrengend gegen die Akkustik der Besucher anzukämpfen, die nicht des Filmes wegens, sondern des happenings wegens gekommen sind. Ich persönlich schaffe nicht dagegen anzukommen und habe ein echtes Problem damit.

Beim letzten ONUKA Concert in Austria das gleiche, viele Besucher die Sommer und gute Laune atmen wollten, da war das Concert eine Randerscheinung, ich hingegen bin ausschließlich als Fan mit hohen Erwartungen und großer Freude dort hingefahren, mitbekommen habe ich mehr Partypeople.

Das ist bei Kino nicht anders, auf der einen Seite ist es toll ein Fan zu sein der Erfurcht und Annerkennung verspürt, auf der anderen mitbekommen wie alles nur ein happening ist und man nicht mehr mitbekommt weswegen man dort ist, nicht mein Ding.

Dann lieber Kopfhörer, Bildschirm, Rotwein und Entspannung. :-)

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Antwort von 7River:

Die moderne Technik, sprich große Flachbildschirme und Beamer sowie Soundanlagen, machen es möglich, Filme daheim zu genießen. Zumindest ordentlich. Aber Kino bleibt nach wie vor unerreicht. Dort erlebt man einen Film so richtig.

Ich kann aber gut nachvollziehen, dass viele von nervenden Sitznachbarn abgeschreckt werden.

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Antwort von klusterdegenerierung:

Ja das habe ich natürlch jetzt etwas vergessen, auch ich habe es früher schon auch als Erlebnis wahrgenommen, so war ich zb als ich aus "Total Recall" rauskam ne Stunde total durch und wußte nicht ob ich in der Wirklichkeit bin oder noch im Film. :-)

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Antwort von iasi:

Das Kino verliert zunehmend an Boden.

Gerade die kleinen Säle bieten mit ihren 2k-Projektoren nicht mehr den großen Vorsprung an Filmerlebnis zum großen Bildschirm zuhause.

Es braucht auch nicht mehr so viel Geduld, bis man einen Film, auf dem heimischen Schirm zu sehen bekommt.

Was ist zudem von Sprüchen wie
"Den muss man möglichst im IMAX-Kino sehen"
zu halten, wenn es eigentlich nur wenige davon in D gibt.

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Antwort von Darth Schneider:

@iasi
Verliert wirklich das Kino an Boden ?
Wo denn ?

Das sieht man aber an Avatar 2 aber ganz deutlich, das das nicht zwangsläufig auch so sein muss.

Dann muss es aber doch an etwas ganz anderem liegen ?
Das das jetzt so zu sein scheint, und gar nicht am Medium Kino an sich.
Oder ?

Eher an der Auswahl von Storys, denke ich, die halt jetzt zur Zeit verfilmt werden….
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
@iasi
Verliert wirklich das Kino an Boden ?
Wo denn ?

Das sieht man aber an Avatar 2 aber ganz deutlich, das das nicht zwangsläufig auch so sein muss.

Dann muss es aber doch an etwas ganz anderem liegen ?
Das das jetzt so zu sein scheint, und gar nicht am Medium Kino an sich.
Oder ?

Eher an der Auswahl von Storys, denke ich, die halt jetzt zur Zeit verfilmt werden….
Gruss Boris
Das Kinojahr 2022 war desaströs.

Auch Avatar 2 lieferte nur das Minimum dessen ab, was man erwartet hatte.

Guglhupfgeschwader landet mit $12,307,072 auf Rang 143 bei den weltweiten Einspielergebnissen von Box Office Mojo.
2018 und nicht mal 2008 hätte es der deutsche Blockbuster auf die Liste der 200 geschafft.
Man müsste bis 2004 zurückgehen, um einen Film mit 12,3 Mio.$ Einspielergebnis überhaupt auf der Liste zu finden - mal abgesehen von 2020 und 2021.

2004 hatten die Zuschauer nicht die heutigen Eintrittspreise bezahlt.

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Antwort von freezer:

Die Idee dass man als Filmemacher mit seinem Film wie eine Band durch die Städte tingelt, kann auch nur jemandem einfallen, der so etwas noch nie gemacht hat…
Klar, ich will, nachdem ich drei Jahre oder länger an einem Filmprojekt gearbeitet habe, nochmal ein unproduktives Jahr dranhängen und durch die Lande ziehen…
Alleine der logistische Aufwand und das gezielte Bewerben dann in jeder Stadt.

Wir haben das mit unserem ersten Film ein wenig so gemacht und der Aufwand und die Kosten sind enorm. Eigentlich ist man nur noch ausgelaugt und will Abstand zum Projekt haben, um dann was Neues anzugehen…

Dann müsste man viel höhere Kartenpreise verlangen, damit sich das rentiert und im Gegensatz zu einer Liveband kann man nicht vorab eine Fanbasis mit der Musik aufbauen.

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
Das Kino verliert zunehmend an Boden.

Gerade die kleinen Säle bieten mit ihren 2k-Projektoren nicht mehr den großen Vorsprung an Filmerlebnis zum großen Bildschirm zuhause.

Es braucht auch nicht mehr so viel Geduld, bis man einen Film, auf dem heimischen Schirm zu sehen bekommt.
„Das Kino“ sind aber nicht nur die Abspielstätten (Multiplex und Arthouse), genausowenig wie existierende Restaurants und Fastfood-Ketten „die Gastronomie“ sind. Technisches Aufrüsten half für eine Weile - 13 Jahre, um genau zu sein. Aber dieses Aufrüsten war bereits das letzte Aufbäumen. Wichtiger noch: die Betreiber können es nicht gewinnen. Es ging nie um 2k, 4k oder IMAX. Oder 3D oder Atmos.

Es ging und geht immer um Kino als Event. Das wurde nicht verstanden, und man begann schon vor 20 Jahren, Events (Konzerte, EM, WM) in den Kinosälen abzuhalten. Was eine Entwertung bedeutete.

Das Konzept, mit Filmen auf Tournee zu gehen, rettet natürlich nicht die Kinos. Die kann man nicht mehr retten. Auch nicht die Studios, weil man als Dinosaurier zu viel zu fressen braucht.

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Antwort von vaio:

Wenn ich zurück denke, wie oft wir als Jugendliche im Kino waren und wie oft meine beiden Töchter im Kino sind, dann kann ich das Problem der Kinosäle nachvollziehen. Zwischen 15 und 22 J. war ich temporär sogar regelmäßig wöchentlich im Kino. Die „lange Nacht“ mit 3 Filmen hintereinander mitgemacht, wobei mehre Filme gleichzeitig liefen.

Die YT- und Netflix-Generation ist hingegen gesättigt. Bedingt durch die vielen Staffeln, bleibt für Kino gar keine Zeit.:-) Als „Vorhaben“ oder „Event“ ist das Kino bei dieser Generation auch nicht angesagt. Durch Social Media „kennt“ man viel zu viele Leute - oder (für’s Kino) auch nicht… Mit mehr als 2 Personen wird die Filmauswahl schon zur Herausforderung und bei mehr als 4 Leuten geht das „Event Kino“ gegen Null. Pärchen müssen sich auch erst finden. Auch das ist - bedingt durch die vielen SM-Apps mit den Katalogen an Fotos - auch nicht ganz so einfach.

Vielleicht würden flexibel gestaltete Kinosäle mit modularen Sitzgruppen helfen, womit man speziell die Generation „Gruppenchats“ anspricht. Als Event mit Internet-Anmeldung und entsprechend reduzierten Preisen. So als „Filmtag“ mit ausgewählten Filmen??

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Antwort von pillepalle:

Die Zuschauer werden einfach bequem und die Multiplexe haben auch nicht mehr den Charme früherer Kinos. Da wird man eher behandelt wie im Fastfood-Restaurant. Warum dann noch ins Kino, wenn man Filme auch bequem zuhause schauen kann?

Ist doch mit dem sterben des Einzelhandels genauso. Wo bleibt das Einkaufserlebnis? Dann hocken die Leute lieber am Rechner und drücken Knöpfchen. Selbst Konzerte laufen nicht mehr wie früher. Livekonzerte gibt's hauptsächlich in gigantomanischer Ausführung in Arenen, wo man auf eine Videowand glotzt, weil die Band viel zu weit weg ist und Kartenpreise mit denen einer 2 tägigen Flußkreuzfahrt vergleichbar sind. Die ganze kleine Club- und Musikszene findet kaum noch statt. Liegt natürlich auch ein wenig an der zusätzlichen Pandemie, aber es kommt einem vor wie eine Generation von Stubenhockern.

VG

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Antwort von Darth Schneider:

Es stellt sich auch noch ein andere Frage.
Nämlich ob die Flaute in den Kinos nicht auch daran liegen könnte das es heute einfach mehr Kinos gibt wie früher ?
Dort wo ich wohne ist die Anzahl grosse Kino Sääle jedenfalls schon deutlich mehr geworden in den letzten dreissig Jahren. So grob über den Daumen geschätzt, sind es doppelt so viele Kinos geworden.
Aber nicht doppelt so viele Menschen.
Und früher waren die Kinos übrigens unter der Woche zu Arbeitszeiten auch schon leer…;)

Wenn das sich nun überall so in der Art entwickelt hat, ja dann haben wir heute, natürlich auch durch Netflix und Co, ganz einfach viel zu viele Kinos. Die sich so mit dem Streaming im Rücken doch heute eh nicht mehr füllen lassen.

Und auch die schiere Anzahl neuer Filme ist viel, viel mehr geworden, natürlich nicht nur fürs Kino.
Und wenn das Angebot so wie jetzt zu gross ist, und die Nachfrage in den Kinos eher kleiner wird.

Ja dann dann bricht logischerweise irgendwann ein Teil des Kartenhauses zusammen und genau das passiert doch jetzt…

Also eigentlich steckt, wie oben schon geschrieben gar nicht das Kino an sich in einer Krise sondern eher die Leute die das ganze darum herum kontrollieren. Die müssen massiv umdenken, erstmal viel weniger produzieren. Das überall und (nicht nur) einige Kinos müssen schliessen.
Und sich so, dem Markt und somit den aktuellen Bedürfnissen der Kunden viel mehr anpassen.
Gruss Boris

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Antwort von 7River:

Unterschätzt werden auch die einschlägigen Seiten im Internet. Man muss nicht mehr ins Kino gehen, um einen Film zu sehen. Vor 25 Jahren z.B. war das noch der Fall. Da verhält es sich heute wie in den 90ern mit Raubkopien von Computerspielen. Oder der ersten Playstation mit Chip. Es existierten weitaus mehr Raubkopien als es Originale gab.

Wie will man da noch aussagekräftige Zahlen berechnen, wie oft die Menschen ins Kino gehen?! Oder wie erfolgreich ein einzelner Film tatsächlich ist?

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Antwort von Darth Schneider:

Natürlich das selbe ist mit der Musik Branche passiert.
Und das mit den Raubkopien könnte man heute schon längst unterbinden, mit mehr Kontrollen und mit viel härteren Strafen…
Scheinbar will man das gar nicht erst…

Durch das illegale Streaming /Downloading und nicht zuletzt auch wegen gratis YouTube, wo man sehr viel Musik findet, werden jedenfalls heute doch so gut wie gar keine Datenträger CDs, Vinil, DVDs, BluRays, mehr verkauft…

Früher war das eine Goldgrube..
Gruss Boris

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Antwort von Frank Glencairn:

Ich hab das vor ein paar Jahren schon mal geschrieben,
ich sehe die Zukunft des Kinos nicht mehr im Massenabspielbetrieb, sondern (leider) nur noch als einmaliges Premium Premieren-Event.

Da geht man dann hin - schick angezogen - Rahmenprogramm wie Treffen der Schauspieler, Essen mit dem Regisseur, Crewmitglieder erzählen von ihren Erlebnissen etc. Der Film hat dann mit maximalem technischen Aufwand seine Premiere, zum Ausklang spielt noch die Band, die auch im Film zu sehen war. Natürlich begrenzte Teilnehmerzahl - das Ticket kostet entsprechend.

Die schnöde Masse, die sowieso nicht mehr ins Kino gegangen wäre, sieht den Film dann einen Monat später bei Netflix und Co.

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Antwort von Frank Glencairn:

freezer hat geschrieben:
Die Idee dass man als Filmemacher mit seinem Film wie eine Band durch die Städte tingelt, kann auch nur jemandem einfallen, der so etwas noch nie gemacht hat…
Klar, ich will, nachdem ich drei Jahre oder länger an einem Filmprojekt gearbeitet habe, nochmal ein unproduktives Jahr dranhängen und durch die Lande ziehen…
Alleine der logistische Aufwand und das gezielte Bewerben dann in jeder Stadt.

Wir haben das mit unserem ersten Film ein wenig so gemacht und der Aufwand und die Kosten sind enorm. Eigentlich ist man nur noch ausgelaugt und will Abstand zum Projekt haben, um dann was Neues anzugehen…
Ja, klingt ein bisschen archaisch - aber ne US-Produktion für die ich vor ein paar Jahren die VFX/CGI gemacht habe ( https://www.imdb.com/title/tt1384586/ ) hat das tatsächlich so gemacht.

Die Filmemacherin hat sich nen Beamer und ne entsprechende Leinwand besorgt, ist sprichwörtlich von Dorf zu Dorf gezogen und hat da mobiles Open Air Kino mit ihrem Film veranstaltet - und das ein halbes Jahr lang fast jeden Abend.
Absolute Ochsentour natürlich, aber Hut ab - das Mädchen hat Eier.

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Antwort von Darth Schneider:

@Frank
Das stelle ich mir noch schwierig vor.
Dann wäre das Medium Kino faktisch tod,
Die Magie wäre einfach weg…

Beziehungsweise der Eintritt ins Kino würde dann Millionen kosten.
Es bräuchte fast gar keine Kinos mehr, fast niemand könnte es sich überhaupt leisten.

Und die normalen Leute so wie du und ich könnten gar nie mehr ins Kino.
Was dann auf lange Zeit die gesamte Filmbranche auf den Kopf stellen würde, denke ich.
Weil Hollywood braucht doch das riesige Publikum…
Sonst fällt das ganze Kartenhaus in sich zusammen.

Wer will denn überhaupt noch Filmemacher werden, beziehungsweise Kino Filme drehen, beziehungsweise Kino Filme schauen ?

Wenn dann alle wissen, die Kino Filme, die echte Hollywood Kino Magie, gibt es eigentlich für den normalen Menschen gar nicht mehr. Sondern nur noch für die Milliardäre und Multimillionäre..??
Gruss Boris

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Antwort von Frank Glencairn:

Yup - ich fürchte genau so sieht's aus., wenn demnächst nicht irgendein Wunder geschieht.

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Antwort von Darth Schneider:

Netflix und die anderen Streaming Giganten müssen ihre Eier zeigen die Kinos halt retten..

Ich würde ganze Konzept von Netflix und Co auf den Kopf stellen und komplett neu organisieren…
Nix mehr mit nur 20€ Monats Gebühr und Content glotzen ohne Ende..;))))

Das ist doch ganz schlecht für das Geschäft, Filme können zum machen nicht immer teurer werden und zum schauen so gut wie gratis bleiben.
Die Rechnung geht nicht auf.

Wie wärs also mit:
Fertig praktisch gratis Streaming..D ?

Jeder bezahlt wieder pro Film/ pro Serie, die er konsumiert, alles einzeln ?
Was spricht eigentlich dagegen ?

Die grossen TV Bildschirme von Samsung und so sollten auch wieder viel, viel teurer werden..
Glotzen auf so Riesen Dingern geht schliesslich unter „grosse Umweltbelastung“…
Fragt die Greta..

Die Kinos werden wie neu auferstehen, versprochen…

Gruss Boris

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Antwort von klusterdegenerierung:

pillepalle hat geschrieben:
Die Zuschauer werden einfach bequem und die Multiplexe haben auch nicht mehr den Charme früherer Kinos. Da wird man eher behandelt wie im Fastfood-Restaurant. Warum dann noch ins Kino, wenn man Filme auch bequem zuhause schauen kann?
Ja! pillepalle hat geschrieben:
Selbst Konzerte laufen nicht mehr wie früher. Livekonzerte gibt's hauptsächlich in gigantomanischer Ausführung in Arenen, wo man auf eine Videowand glotzt, weil die Band viel zu weit weg ist und Kartenpreise mit denen einer 2 tägigen Flußkreuzfahrt vergleichbar sind. Die ganze kleine Club- und Musikszene findet kaum noch statt.
Nein!
Weiß nicht wo Du lebst, aber die kleinen Konzerte selbst mit Interpreten aus Amerika und Co kommen nach wie vor zu uns in die Clubs.
Münster und das Ruhrgebite hängen voll von Konzert und Kabarettisten Plakate jeglicher Couleur.

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Antwort von Funless:

pillepalle meint nicht die Club Sessions mit 100-300 Zuschauern, sondern die Konzerte und Tourneen renomierter Bands (wie bspw. Tocotronic, etc.) mit i.d.R. 2K-10K Zuschauern pro Gig.

Exemplarisch hier ein Artikel zur Situation und der möglichen Gründe, sind auch viele weitere Artikel diesbezüglich im Netz zu finden.

Vor ein paar Wochen sprach auch Jörg Heidemann (Geschäftsführer der VUT) in einem Vortrag diese eklatante Absage Welle von Konzerten und ganzen Tourneen an und sah diesbezüglich auch eine ziemlich düstere Zukunft voraus.

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Antwort von markusG:

Funless hat geschrieben:
pillepalle meint nicht die Club Sessions mit 100-300 Zuschauern,
Doch? Finden ja angeblich nicht mehr statt. Dem muss ich auch widersprechen, auch wenn hier genauso Konzerte abgesagt werden. Aber es ist nicht so dass diese Szene tot ist, eher krank.

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Antwort von macaw:

Ich hab letztens mit meinem Bruder darüber gesprochen, was wir uns jeweils als Jugendliche so im Kino reingezogen haben. Da kam eine enorme Zahl zusammen.

Doch dann: Er war locker ein Jahrzehnt nicht mehr im Kino, bei mir liegt das letzte Mal auch schon 3,5 Jahre zurück (Joker). Meine besten Freunde, beides extreme Filmfreaks die sich früher absolut jeden Film angeschaut hatten, waren noch viel länger nicht mehr da, stattdessen gucken sie Netflix, Prime etc. Für mich persönlich ist das Thema völlig durch. Die große Leinwand wird spätestens mit dem Einzug von VR/AR in entsprechender Qualität die letzte Lücke schließen, für alles andere reicht erstmal mein riesiges TV und die 5.1 Lautsprecher, hab keine Zeit und keinen Bock mir das blöde Theater um das Kino herum anzutun...

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Antwort von Darth Schneider:

Da seit ihr nicht die einzigen.
Sieht in meinem Umfeld nicht gross anders aus.

Kino ist aber auch teuer geworden.
Früher für 10 Franken, beziehungsweise 6 Dollar oder so, in NY City war das schon reizvoller, regelmässig, einfach einmal pro Woche ins Kino zu gehen.
Hab ich (mit Freunden) sicher, mehr oder weniger 10 Jahre lang so durchgezogen…

Von den Popcorn Preisen heute hierzulande fange ich gar nicht erst an…

Heute, mit Familie, 2 Kinder, kommt das dann so, echt schlicht zu teuer…

Und es wäre auch nicht wirklich fair, einmal die Woche einfach egoistisch, alleine ins Kino zu gehen…;)))
Gruss Boris

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Antwort von klusterdegenerierung:

Funless hat geschrieben:
pillepalle meint nicht die Club Sessions mit 100-300 Zuschauern, sondern die Konzerte und Tourneen renomierter Bands (wie bspw. Tocotronic, etc.) mit i.d.R. 2K-10K Zuschauern pro Gig.
Er hat es aber umgekehrt erklärt, das es eben nur noch die großen gibt und nicht mehr die kleineren.

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Antwort von Bluboy:

Hab mal interessehalber München Kino gegoogelt.

Da kann ich von einer Kinoflaute nichts erkennen

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Antwort von pillepalle:

Doch. Ich meinte schon die kleineren Läden. Rede diesbezüglich aber auch eher von längeren Zeiträumen und bezogen auf Musik, nicht auf Comedy oder so. In meiner Stadt war diesbezüglich früher deutlich mehr los. Da gab's zumindest am Wochenende dutzende Läden wo Livemusik gespielt wurde, heute ist das eher selten. Ist zumindest mein Eindruck. Genauso das man gefühlt mehr weggegangen ist. In der Stadt war Abends einfach deutlich mehr los. Jetzt fast nur noch zu besonderen Anlässen.

VG

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Antwort von iasi:

Bluboy hat geschrieben:
Hab mal interessehalber München Kino gegoogelt.

Da kann ich von einer Kinoflaute nichts erkennen
Ein IMAX-Kino habt ihr in München nicht mehr. :)

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Antwort von Axel:

Bluboy hat geschrieben:
Hab mal interessehalber München Kino gegoogelt.

Da kann ich von einer Kinoflaute nichts erkennen
In seinem Buch „Kinozeit“ schrieb Hans Christoph Blumenberg Mitte der Siebziger seine Filmkritik zu „Krieg der Sterne“. Er erkannte, was die wochenlang ausverkauften Kinosäle bedeuten würden: das Ende von riskanten, originellen, obsessiven Geschichten, den Anfang von industriell hergestelltem Größtem Gemeinsamem Nenner, der die Kulturen der ganzen Welt zugleich befriedigen und assimilieren würde. Er beschrieb hellsichtig die nächsten Stufen: gewaltige Abspieltempel (als Multiplexe Wirklichkeit geworden), in denen immer teurere, aber zugleich immer seichtere Filme vermarktet würden. Kino nicht mehr als Traumfabrik. Die Review schloss mit dem Zwei-Wörter-Satz Game over.

Das Spiel ist 45 Jahre später noch nicht ganz vorbei, wenn man es rein wirtschaftlich betrachtet. Ob es gesellschaftlich gesehen noch Relevanz oder gar eine „Zukunft“ hat?

Von der Kirmesattraktion zum Event zum Massenmedium schlechthin. Wem das Lokalevent Rumtingeln mit Filmen, wie oben angedeutet, unrealistisch erscheint, der sollte auch genauso den Mut haben, sich einzugestehen, dass die „Kinozeit“ vorbei ist.

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Antwort von macaw:

Axel hat geschrieben:
Bluboy hat geschrieben:
Hab mal interessehalber München Kino gegoogelt.

Da kann ich von einer Kinoflaute nichts erkennen
In seinem Buch „Kinozeit“ schrieb Hans Christoph Blumenberg Mitte der Siebziger seine Filmkritik zu „Krieg der Sterne“. Er erkannte, was die wochenlang ausverkauften Kinosäle bedeuten würden: das Ende von riskanten, originellen, obsessiven Geschichten, den Anfang von industriell hergestelltem Größtem Gemeinsamem Nenner, der die Kulturen der ganzen Welt zugleich befriedigen und assimilieren würde. Er beschrieb hellsichtig die nächsten Stufen: gewaltige Abspieltempel (als Multiplexe Wirklichkeit geworden), in denen immer teurere, aber zugleich immer seichtere Filme vermarktet würden. Kino nicht mehr als Traumfabrik. Die Review schloss mit dem Zwei-Wörter-Satz Game over.

Das Spiel ist 45 Jahre später noch nicht ganz vorbei, wenn man es rein wirtschaftlich betrachtet. Ob es gesellschaftlich gesehen noch Relevanz oder gar eine „Zukunft“ hat?

Von der Kirmesattraktion zum Event zum Massenmedium schlechthin. Wem das Lokalevent Rumtingeln mit Filmen, wie oben angedeutet, unrealistisch erscheint, der sollte auch genauso den Mut haben, sich einzugestehen, dass die „Kinozeit“ vorbei ist.
Wow. Der Mann hat es zu 100% auf den Punkt gebracht!

Es ist eine perfide Nummer. Einerseits wollen die großen Studios weiterhin die Mär vom großen "Hollywoodkino" aufrecht erhalten, die Schauspieler, Produzenten, Regisseur und Co. anlocken soll, andererseits ist genau dieses Hollywood heute so derart seicht und risikoscheu, daß keiner, der nicht exakt auf Linie ist und massig Geld einfahren kann eine Chance sieht und hat. Ich war lange Zeit besessen von diesem Hollywoodmythos, wollte dort unbedingt Regisseur werden. Heute aber bin ich vollkommen angewidert von diesem anachronistischen Koloss, der aber eigentlich ein Zwerg ist. Es gibt schöneres, in das man Zeit investieren kann, kleine Projekte, an denen man mehr spaß hat und sich austoben kann...

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Antwort von Funless:

klusterdegenerierung hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:
pillepalle meint nicht die Club Sessions mit 100-300 Zuschauern, sondern die Konzerte und Tourneen renomierter Bands (wie bspw. Tocotronic, etc.) mit i.d.R. 2K-10K Zuschauern pro Gig.
Er hat es aber umgekehrt erklärt, das es eben nur noch die großen gibt und nicht mehr die kleineren.
Ist ja auch richtig, nur noch die "großen" Konzerte in Stadien mit >20K Zuschauern oder diese Megafestivals wie bspw. "Wacken" oder "Lollapalooza", etc. und dann gibt es noch die "ganz kleinen Konzerte" in Clubs mit 100-300 Zuschauern, jedenfalls hier in Berlin. Alles dazwischen ist quasi nahezu weggebrochen, wird von den Veranstaltern, bzw. Bands, bzw. Labels abgesagt weil im Vorverkauf nicht genügend Tickets abgesetzt werden.

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Antwort von Axel:

macaw hat geschrieben:
Es gibt schöneres, in das man Zeit investieren kann, kleine Projekte, an denen man mehr spaß hat und sich austoben kann...
Es bliebe auch gar nichts anderes übrig, als gleichzeitig die Produktionskosten drastisch zu verringern, ohne aber den production value zu verringern und wiederum gleichzeitig die Attraktivität (gegenüber den Streamingdiensten) zu steigern. Unmöglich? Die Quadratur des Kreises?

Wahrscheinlich. Aber die einzige logische Chance. Eine konsequente Rückgängigmachung aller Fehler der letzten Jahrzehnte. Und das ohne doppelten Boden. Denn Förderung müsste man meiden wie die Pest. Sie ist einer der größten Fehler der letzten Jahrzehnte.

Es gibt ja neben mangelndem Talent noch mindestens drei Filmgifte: Zensur, Förderung und Rückgriff auf Bewährtes (bzw. Furcht vor Originalität).
"Frank Glencairn" hat geschrieben:

Da geht man dann hin - schick angezogen - Rahmenprogramm wie Treffen der Schauspieler, Essen mit dem Regisseur, Crewmitglieder erzählen von ihren Erlebnissen etc. Der Film hat dann mit maximalem technischen Aufwand seine Premiere, zum Ausklang spielt noch die Band, die auch im Film zu sehen war. Natürlich begrenzte Teilnehmerzahl - das Ticket kostet entsprechend.

Die schnöde Masse, die sowieso nicht mehr ins Kino gegangen wäre, sieht den Film dann einen Monat später bei Netflix und Co.
Warum das ebenfalls „das Kino“ mittelfristig nicht retten kann: weil es einfach nur Selbstbeweihräucherung ist. Die Exklusivität darf nie verkauft werden, der Film für Jahre nur beim Event selbst zugänglich. Smartphones und andere Aufnahmegeräte sind dort nicht erlaubt.

Kann man dahin zurück? Schön wär‘s, aber ich glaube nicht. Aber man darf ja noch tagträumen.

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
Bluboy hat geschrieben:
Hab mal interessehalber München Kino gegoogelt.

Da kann ich von einer Kinoflaute nichts erkennen
In seinem Buch „Kinozeit“ schrieb Hans Christoph Blumenberg Mitte der Siebziger seine Filmkritik zu „Krieg der Sterne“. Er erkannte, was die wochenlang ausverkauften Kinosäle bedeuten würden: das Ende von riskanten, originellen, obsessiven Geschichten, den Anfang von industriell hergestelltem Größtem Gemeinsamem Nenner, der die Kulturen der ganzen Welt zugleich befriedigen und assimilieren würde. Er beschrieb hellsichtig die nächsten Stufen: gewaltige Abspieltempel (als Multiplexe Wirklichkeit geworden), in denen immer teurere, aber zugleich immer seichtere Filme vermarktet würden. Kino nicht mehr als Traumfabrik. Die Review schloss mit dem Zwei-Wörter-Satz Game over.

Das Spiel ist 45 Jahre später noch nicht ganz vorbei, wenn man es rein wirtschaftlich betrachtet. Ob es gesellschaftlich gesehen noch Relevanz oder gar eine „Zukunft“ hat?

Von der Kirmesattraktion zum Event zum Massenmedium schlechthin. Wem das Lokalevent Rumtingeln mit Filmen, wie oben angedeutet, unrealistisch erscheint, der sollte auch genauso den Mut haben, sich einzugestehen, dass die „Kinozeit“ vorbei ist.
Hans Christoph war damals schon ein Schwätzer.
Vor allem ist er selbst ein Tatort-Serien-Macher.
Das industriell hergestellte Sontagabend-Tätersuche-Glotzen-Event.

"das Ende von riskanten, originellen, obsessiven Geschichten" - wann soll dieses Ende denn gewesen sein? Und vor allem: Wann war denn der Anfang?

Für jemanden, der sich so viel mit Filmgeschichte befasst hat, fehlte ihm der Überblick.
Was war denn der Unterschied zwischen den wochenlang ausverkauften Kinosäle von Star Wars und z.B. Vom Winde verweht ?

Saving Private Ryan ist demnach kein "riskanter, origineller, obsessiver" Film?
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Ich hab gerade Das Menu angesehen - "industriell hergestelltem Größtem Gemeinsamem Nenner"?
The Whale ?
Crimes of the Future ?
...

Was früher der Gangsterfilm und dann der Sandalenfilm und dann der Western ... das ist heute der Superheldenfilm und der SF-Film ...

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Antwort von iasi:

Film ist ein Geschäft.

Das Budget speist sich aus Kapital, das abgesichert sein muss und das Ertrag erbringen soll.

Die Filmstudios versuchen durch Streuung das Risiko zu minimieren und die Ertragschancen zu erhöhen.

Es werden Franchise-Produktionen und eben neue Inhalte versucht.

Abgesichert ist das Kapital durch den Filmstock.

In Deutschland hat die Filmförderung alles erstickt. Will man ein Budget muss man unzählige Gremien beglücken oder eben die Fortsetzung eines deutschen Kinokassenerfolgs drehen.

Was eine Änderung bewirkt hat, sind die Streamingdienste mit ihren Abo-Einnahmen.
Wobei auch hier nun zunehmend auf die Zuschauerzahlen der einzelnen Produktionen geachtet wird, auch wenn sie nicht so direkt, wie bei Kinoproduktionen für die Einnahmen verantwortlich sind.

Anders als Netflix baut z.B. Disney auf ergänzende Auswertung:
Ein Film läuft im Kino und spielt dort Geld ein, bereichert anschließend als Kinoproduktion das Abo-Angebot.
Noch ist die richtige Balance aber wohl nicht gefunden.

Viele nehmen den Weg ins Kino nicht mehr auf sich, da sie schon in kurzer Zeit damit rechnen können einen Film auch Streamen zu können, während er noch aktuelle Präsenz besitzt.
Ausnahmen machen diese Leute, wenn sie ein besonderes Kinoerlebnis erwarten können, das sie zuhause nicht erfahren werden.

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Antwort von macaw:

iasi hat geschrieben:

Hans Christoph war damals schon ein Schwätzer.
Vor allem ist er selbst ein Tatort-Serien-Macher.
Das industriell hergestellte Sontagabend-Tätersuche-Glotzen-Event.

"das Ende von riskanten, originellen, obsessiven Geschichten" - wann soll dieses Ende denn gewesen sein? Und vor allem: Wann war denn der Anfang?

Für jemanden, der sich so viel mit Filmgeschichte befasst hat, fehlte ihm der Überblick.
Was war denn der Unterschied zwischen den wochenlang ausverkauften Kinosäle von Star Wars und z.B. Vom Winde verweht ?

Saving Private Ryan ist demnach kein "riskanter, origineller, obsessiver" Film?
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Ich hab gerade Das Menu angesehen - "industriell hergestelltem Größtem Gemeinsamem Nenner"?
The Whale ?
Crimes of the Future ?
...

Was früher der Gangsterfilm und dann der Sandalenfilm und dann der Western ... das ist heute der Superheldenfilm und der SF-Film ...
D.h., wenn ein "Schwätzer" sagt 2+2=4 ist das dann auch falsch?

Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit. Mittlerweile könnte ich fast kotzen, wenn ich irgendwo "Star Wars" sehe. Wenn es eine industrialisiertere Ware im Bereich Film gibt, wäre ich baff.

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Antwort von cantsin:

macaw hat geschrieben:
Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit.
Es ist ja noch schlimmer. Weil die Spielzeug-Merchandise der eigentliche Geldbringer der ursprünglichen Filme war, richtete Lucasfilm nach "The Empire Strikes Back" alle Star Wars-Sequels und -Prequels konsequent am Spielzeugmarkt aus (mit Teddybär-Ewoks, Kinder-Hauptdarstellern etc.). Auch die Prequel-Trilogie in den 90ern hatte hauptsächlich die Funktion, den in der Zwischenzeit etwas eingeschlafenen Merchandisemarkt neu anzukurbeln.

Danach kamen Blockbuster-Franchises wie "Pirates of the Caribbean" und "Transformers", bei denen die Merchandise den Filmen sogar vorausging....

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Antwort von iasi:

macaw hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:

Hans Christoph war damals schon ein Schwätzer.
Vor allem ist er selbst ein Tatort-Serien-Macher.
Das industriell hergestellte Sontagabend-Tätersuche-Glotzen-Event.

"das Ende von riskanten, originellen, obsessiven Geschichten" - wann soll dieses Ende denn gewesen sein? Und vor allem: Wann war denn der Anfang?

Für jemanden, der sich so viel mit Filmgeschichte befasst hat, fehlte ihm der Überblick.
Was war denn der Unterschied zwischen den wochenlang ausverkauften Kinosäle von Star Wars und z.B. Vom Winde verweht ?

Saving Private Ryan ist demnach kein "riskanter, origineller, obsessiver" Film?
Um nur mal ein Beispiel zu nennen.

Ich hab gerade Das Menu angesehen - "industriell hergestelltem Größtem Gemeinsamem Nenner"?
The Whale ?
Crimes of the Future ?

...

Was früher der Gangsterfilm und dann der Sandalenfilm und dann der Western ... das ist heute der Superheldenfilm und der SF-Film ...
D.h., wenn ein "Schwätzer" sagt 2+2=4 ist das dann auch falsch?

Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit. Mittlerweile könnte ich fast kotzen, wenn ich irgendwo "Star Wars" sehe. Wenn es eine industrialisiertere Ware im Bereich Film gibt, wäre ich baff.
Natürlich gab es Nachfolger von "Vom Winde verweht". Es folgten reichlich Großproduktionen in Technicolor - und die waren vor allem bunt.
Und plötzlich waren in den nächsten Jahrzehnten Filme über den Sezessionskrieg zu sehen.

Gangsterfilme - davon gab es Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, ...
Seit Jahrzehnten suchen Kommissare sonntags den Täter.

Western - davon gab es Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, ...

Und es gab immer herausragende Werke in jedem Genre.

Man spricht nicht ohne Grund von Filmindustrie.
Ein Filme benötigt Leute und Material. Das kostet nun einmal Geld.
Selbst Fassbinder brauchte die Hilfe seiner Mutter, um finanziell über die Runden zu kommen.

Ach ja - Star Wars Ableger wie z.B. Andor oder Mandalorian finde ich ebenso bereichernd wie Superhelden-Ableger wie Joker oder (die erste Hälfte von) Logan u.a.

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Antwort von macaw:

iasi hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:


D.h., wenn ein "Schwätzer" sagt 2+2=4 ist das dann auch falsch?

Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit. Mittlerweile könnte ich fast kotzen, wenn ich irgendwo "Star Wars" sehe. Wenn es eine industrialisiertere Ware im Bereich Film gibt, wäre ich baff.
Natürlich gab es Nachfolger von "Vom Winde verweht". Es folgten reichlich Großproduktionen in Technicolor - und die waren vor allem bunt.
Äpfel und Birnen mal wieder...

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Antwort von iasi:

macaw hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:

Natürlich gab es Nachfolger von "Vom Winde verweht". Es folgten reichlich Großproduktionen in Technicolor - und die waren vor allem bunt.
Äpfel und Birnen mal wieder...
Gerade hab ich mal wieder Heat gesehen.
Ein Film aus dem Gangster-Genre.
Ein Film, der nach "Star Wars" produziert wurde.

Glaubt man dem von dir zitierten Hans, dann sollte das ja nur industrielle Massenware sein.
Nur erinnere ich mich an meinen Kinobesuch als Heat herauskam - und zwar erinnere ich mich daran noch sehr gut und sehr intensiv.

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Antwort von Darth Schneider:

Ich habe The Menu auch gesehen.
Mir hat der Film gefallen..
Gruss Boris

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Antwort von Darth Schneider:

@Cantsin
Was findest du an Merchandising dann grundsätzlich schlimm ?

Ich denke das ist doch super, das bringt viel Geld. Doch nicht zuletzt auch für die Filme selber.
Und den Kids und Nerds gibt das was zum spielen und zum sammeln.

Und gerade bei Star Wars ist das Merchandising Konzept doch genial. Und wahrscheinlich viel lukrativer als die Filme selber, nicht zuletzt dank den sehr tollen Designs, den innovativen Ideen, und ebensolchen, zig bei den Kids und Fans sehr erfolgreichen Produkten.
Die ja auch sehr viele Arbeitsplätze bringen…

Sehe das Ganze gar nicht als negativ, im Gegenteil eigentlich ist das doch einfach nur genial…D

Das ist auch nix Neues, mit Merchandising haben schon die alten Ägypter, Römer und die Griechen Geld gemacht.

Natürlich haben wir in Europa mittlerweile den ganzen modernen, sehr lukrativen Merchandising Trend einfach wieder einmal voll verschlafen, wie so meistens…

Also fast Alle in Europa schlafen.

Aber immerhin die Firma Lego ist seit 20 Jahren, intelligent genug um da mitzumachen und auch kräftig abzusahnen…
Mittlerweile ist Lego wieder die erfolgreichste Spielzeug Firma der Welt.;))

Vor allem dank dem ach so schlimmen Star Wars und Superhelden, bis hin zu Avatar 2, Filme Merchandising Geschäft.

Sollten wir hier nicht auch langsam mal aufwachen ???
Das Geld liegt eigentlich auf der Strasse…

Schnarch !!!!!
Gruss Boris

Space


Antwort von 7River:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Was findest du an Merchandising dann grundsätzlich schlimm ?
Es muss ja eine Nachfrage bestanden haben, früher als das anfing. Selbst beim geliebten Fußball gibt es heute einen ganzen Bereich, der sich damit befasst.

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Antwort von Darth Schneider:

Nun gut das stimmt beim Breitensport gab es Merchandising schon gefühlt immer, auch in Europa.
Aber komischerweise nicht beim Film und Fernsehen.

Gut bei Winnetou, Asterix und Co. und ein paar anderen wenigen Ausnahmen ansatzweise natürlich auch. Aber nie nur Annähernd in dem Ausmass wie George Lucas das schon in den 70ern gemacht hat.
Gruss Boris

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
Und es gab immer herausragende Werke in jedem Genre.

Man spricht nicht ohne Grund von Filmindustrie.
Ein Filme benötigt Leute und Material. Das kostet nun einmal Geld.
Selbst Fassbinder brauchte die Hilfe seiner Mutter, um finanziell über die Runden zu kommen.

Ach ja - Star Wars Ableger wie z.B. Andor oder Mandalorian finde ich ebenso bereichernd wie Superhelden-Ableger wie Joker oder (die erste Hälfte von) Logan u.a.
Hier geht es nicht darum, zu behaupten oder zu beweisen, dass es seit Krieg der Sterne keine guten Filme mehr gegeben hätte oder dass Filme nicht kommerziell sein dürften.

Star Wars erschien in einer Zeit, in der niemand auf die Idee gekommen wäre, vom Niedergang oder gar Sterben der Branche zu sprechen. Ich empfehle jedem das Buch Easy Riders, Raging Bulls. Es zeigt gut auf, dass die Filmstudios Ende der 50er, Anfang der 60er keinen Schimmer hatten, Wie sich das Kino gegen die Broadcast-Konkurrenz wehren könnte. Das alte Hollywood war uninteressant geworden, und das Fernsehen plünderte eh dessen Regale auf der Suche nach "Content" (Scorsese).

Intelligente Filmemacher wie Hitchcock erkannten früh, dass das technische Aufrüsten (super teure Sandalenfilme, Ultrabreitwand, selbstverständlich Farbe) nichts dazutat, sondern dass es auf exklusive Inhalte ankommen würde. Psycho von 1960, gedreht in Schwarzweiß, mit seiner Hitchcock presents-Fernsehcrew, war der proof-of-concept für ihn.

Wer die Filmstarts dieser Jahre googelt, findet wenig Affirmatives, dafür viel Kontroverses. Die Sensation, die Attraktion bestand in der Brisanz des Stoffes oder wie er erzählt wurde.

Orson Welles nannte die Filmemacher dieser Periode halb-verächtlich "Jungtürken", weil ihnen weitgehende gestalterische Freiheit geboten wurde, die sie nicht zu erkämpfen brauchten. George Lucas war einer von ihnen. THX und American Grafitti waren Filme des New Hollywood. Irgendwann sollte Lucas sogar bei Apocalypse Now "Regie führen" - aber nur Regie führten die Jungtürken nicht mehr, sie fühlten sich als Autoren, als Filmemacher.

Mit Krieg der Sterne verschob Lucas nun selbst den Schwerpunkt der gesamten Industrie (gewissermaßen also den "Industriestandard") hin zu weder affirmativen noch kontroversen, sondern generischen Stoffen. Das entweder nicht zu erkennen oder rundheraus zu leugnen, lieber iasi, steht dir als Kinokenner nicht gut.

Abgesehen vom Rezept des aufwändigen Blockbusters, der einen sehr hochwertigen Look haben musste, war auch das Rezept der sogenannten Heldenreise gefunden, das der Literaturprofessor Joseph Campbell formulierte. Grob gesagt obduzierte Campbell mit anthropologischem, sozialwissenschaftlichem und psychologischem Werkzeug des zwanzigsten Jahrhunderts die Mythen aller Kulturen und fand (trotz stark unterschiedlicher Narrative) verblüffende Ähnlichkeiten der plots.

Obwohl diese Erzählstruktur deduktiv erschlossen werden kann, benutzen praktisch alle großen Werke aus Literatur und Film sie überwiegend als Kontrastfolie (auch ohne sie überhaupt zu kennen, kennen zu müssen, denn etwas, das so augenscheinlich universell schon fürs Denken ist, muss wohl erblich sein), nicht als Leitfaden oder gar Gebrauchsanweisung. Das hatten wir hier schon bis zum Abwinken. Das Nach-Star-Wars-Hollywood dagegen klopfte bereits ihre Exposés darauf ab, ob sie alle Merkmale der Heldenreise versprachen, und wenn nicht 100%ig: Mülleimer.

Das stellte sicher, dass die Filme sowohl international verstanden als auch akzeptiert würden. Es gibt in den Superhelden-Filmen nichts, was zum Nachdenken oder Diskutieren anregen würde. Denken ist out, Konsumieren ist in.
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Natürlich haben wir in Europa mittlerweile den ganzen modernen, sehr lukrativen Merchandising Trend einfach wieder einmal voll verschlafen, wie so meistens…

Also fast Alle in Europa schlafen.

Aber immerhin die Firma Lego ist seit 20 Jahren, intelligent genug um da mitzumachen und auch kräftig abzusahnen…
Mittlerweile ist Lego wieder die erfolgreichste Spielzeug Firma der Welt.;))

Vor allem dank dem ach so schlimmen Star Wars und Superhelden, bis hin zu Avatar 2, Filme Merchandising Geschäft.

Sollten wir hier nicht auch langsam mal aufwachen ???
Das Geld liegt eigentlich auf der Strasse…
Für wen?

Lego ist eine dänische Firma, die seit 2016 hauptsächlich in China produzieren lässt (Quelle: Wikipedia). Ein großer Teil der Einnahmen aus dem Star Wars-Themenbereich geht mit Sicherheit auch wieder an Disney zurück. Disney, falls du die letzten Jahre über nicht auf dem Laufenden geblieben bist, positionieren sich gern in den culture wars als die Guten, aber ihre Arbeiter werden behandelt wie der letzte Dreck.

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Antwort von Darth Schneider:

@Axel
Also das über Disney, betreffend den Mitarbeitern, stimmt.

Das Lego in China produziert stimmt natürlich auch.

Anders ginge das heute in dem Grössenmass zu bezahlbaren Verkaufspreisen in Europa zu produzieren doch gar nicht.
Und das Lego an Disney einen Teil des Geldes abgeben muss liegt doch in der Natur vom Merchandising Konzept.

Zumal Lego ist nicht für die Taten von Disney verantwortlich nur weil die mit ihnen Star Wars Geschäfte machen….
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

cantsin hat geschrieben:
macaw hat geschrieben:
Der Unterschied von "Vom Winde verweht" und "Star Wars" ist: Von ersterem gab es nicht die nächsten Jahrzehnte oder vielleicht sogar bis zum Ende der Menschheit Fortsetzungen, Spinoffs, etliche Zeichentrickserien, etliche 3D Serien, Comics, Bücher, animierte Legofilme und natürlich das passende Lego, Spielzeugfiguren und sogar Unterhosen - und das ganze Weltweit.
Es ist ja noch schlimmer. Weil die Spielzeug-Merchandise der eigentliche Geldbringer der ursprünglichen Filme war, richtete Lucasfilm nach "The Empire Strikes Back" alle Star Wars-Sequels und -Prequels konsequent am Spielzeugmarkt aus (mit Teddybär-Ewoks, Kinder-Hauptdarstellern etc.). Auch die Prequel-Trilogie in den 90ern hatte hauptsächlich die Funktion, den in der Zwischenzeit etwas eingeschlafenen Merchandisemarkt neu anzukurbeln.

Danach kamen Blockbuster-Franchises wie "Pirates of the Caribbean" und "Transformers", bei denen die Merchandise den Filmen sogar vorausging....
Star Wars-Filme werden gemacht, um Profit zu erzielen. Ebenso wie die anderen Blockbuster.
Welchen künstlerischen Anspruch erkennst du denn bei diesen Filmen?
Mit welcher Erwartung hast du diese Filme angesehen?

Z.B. hat Das Menu nun einmal doch noch eine weitere Ebene.

Ich erwarte doch keine Charkterentwicklung von Optimus Prime, wenn ich mir einen Transformer-Film ansehe.

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Antwort von Darth Schneider:

@iasi
Ja das Menü hat mehr Gänge und der letzte ist dann tödlich..;))

Also gut, so komplexe Ebenen sind das jetzt auch nicht, das ist einfach ein sehr guter Thriller, aber absolut vorhersehbar. Mit viel schwarzem Humor…
Der Film lebt vor allem vom genialen Schauspiel, den Dialogen, finde ich jetzt.
(Und natürlich vom Menü, und der Liebe zum Detail..)

Star Wars lebt von ganz anderen Dingen…
Und ist immer noch (auch mit Andor) nix anderes als ein modernes Märchen.
Das einfach in einem ganz anderen Universum spielt…

Es gibt mutige Prinzen, schöne Prinzessinnen, böse und gute Zauberer, Mystik, Ritter, Hoffnung, Verlust, Fantasy, und alles was sonst noch zu einem sehr guten Märchen dazu gehört…

Kann man somit, denke ich, nicht vergleichen.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
@iasi
Ja das Menü hat mehr Gänge und der letzte ist dann tödlich..;))

Also gut, so komplexe Ebenen sind das jetzt auch nicht, das ist einfach ein sehr guter Thriller, aber absolut vorhersehbar. Mit viel schwarzem Humor…
Der Film lebt vor allem vom genialen Schauspiel, den Dialogen, finde ich jetzt.

Star Wars lebt von ganz anderen Dingen…
Und ist ein modernes Märchen.
Kann man nicht vergleichen.
Gruss Boris
Es geht hier aber eben nicht darum, dass da jemand die Weltherrschaft erringen oder nur einfach alle umbringen möchte.
Die Motivation der Hauptfigur wird herausentwickelt.
Es gibt auch Gesellschaftskritik.
Es ist ein sehr guter Film, jedoch gelingt es ihm nicht immer, die Handlungsweisen aller Firguren plausibel zu machen. Auch wirkt die Verfolgungsszene der Männer ein wenig wie ein Bruch.
Die Charakterisierung vieler Figuren erreicht auch nicht immer die wohl beabsichtigte Tiefe, weshalb sie dann doch oft Abziehbilder bleiben. Aber der Film versucht es, was schon ein großer Vorteil ist.

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Antwort von Axel:

@Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?

Meinst du, dass die ganze Kohle, die die Konzerne machen, im Laufe der Jahre zu uns herunterrieselt (dabei muss ich an den Werbespruch Ein reines Wasser muss durch einen tiefen Stein denken. Nun ja, Kohle rieselt nicht)?

Das ist leider ein so genanntes MfE (Märchen für Erwachsene), entschuldige, dass ich dich desillusionieren muss. Du bist als Arbeiter und Konsument gefragt. Fällst du für beides aus, taugst du nur noch als Pflegefall, also als lukratives Objekt.

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Antwort von Darth Schneider:

Die Verfolgung Szene fand ich nicht schlecht, ich war überrascht wie sie endete..
Das war für mich nicht vorhersehbar.
Ein Bruch war es in dem Sinne schon, aber ein gewollter, denke ich.
Wie schon vorher als der junge Koch gehen muss…

@Axel
Nur dank Merchandising haben wir heute überhaupt noch so erfolgreiche Star Wars, Superhelden und ähnliche ganz grosse Kino Filme….
Selbstverständlich muss man das nicht gut finden.

Aber seien wir mal ehrlich.
Wo wäre Hollywood heute, ganz ohne Merchandising ?
Nirgendwo..;))
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
@Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?
Womit hast du denn gespielt, als du ein Kind warst?
Befremdlich ist doch eher, wenn jemand wirklich denkt, er wäre gegen verkaufsfördernde Maßnahmen völlig immun.

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Die Verfolgung Szene fand ich nicht schlecht, ich war überrascht wie sie endete..
Das war für mich nicht vorhersehbar.
Ein Bruch war es in dem Sinne schon, aber ein gewollter, denke ich.
Wie schon vorher als der junge Koch gehen muss…
Die Intention war wohl zu zeigen, wie der letzte Widerstand der Männer gebrochen wird, und um die Frauenrunde zu ermöglichen.
Das hat nicht recht funktioniert.

Aber dennoch ist dies ein Film, der fesselt und überrascht. Da ich mich zuvor gar nicht mit dem Film auseinandergesetzt hatte, hatte ich das Ende bis zur Szene mit dem jungen Koch nicht vorausgesehen.

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Antwort von cantsin:

iasi hat geschrieben:
Aber dennoch ist dies ein Film, der fesselt und überrascht. Da ich mich zuvor gar nicht mit dem Film auseinandergesetzt hatte, hatte ich das Ende bis zur Szene mit dem jungen Koch nicht vorausgesehen.
Ich fand die Kapitalismus-Kritik von "The Menu" ungefähr auf demselben Niveau wie die Faschismus-Kritik von "Star Wars". Sowieso war der Film ein dreistes (gemainstreamtes) Plagiat von Peter Greenaways "The Cook, The Thief, His Wife and Her Lover".

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
@Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?
Womit hast du denn gespielt, als du ein Kind warst?
Befremdlich ist doch eher, wenn jemand wirklich denkt, er wäre gegen verkaufsfördernde Maßnahmen völlig immun.
Bin ich nicht. Aber ich werde selbst stutzig, wenn ich merke, dass ich einer Firma (bei mir zum Beispiel Apple) zu arglos folge. Ich glaube nicht, dass es Schurken sind (zu stark vereinfacht, man sucht immer nach einem guten Antagonisten, damit neutralisiert man alles), aber schon, dass sie Teil des indifferent Schädlichen sind, das unsere Welt zerstört. Als Konsument fördere ich diese Schäden.

Also schließe ich auch dich in die Frage mit ein: was begeistert dich am Millenium Falcon aus Legosteinen?

Falls du deinen Kindern dieses total überteuerte Spielzeug kaufst, mit dem guten Gewissen, dass es ja “nur” Spielzeug ist: nun ja, wir lernen durch Spielen, und wir lernen auch, zu konsumieren.

Ich habe, alles in allem, relativ viel für Fanzines, Filmbücher und natürlich für Kino selbst ausgegeben. Ich nehme mich nicht aus. Aber ich sage auch nicht, Juchhu, es gibt Püppchen bei McDonald’s, das Kino ist gerettet. Dieses Kino darf gerne sterben, besser gestern.

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Und es gab immer herausragende Werke in jedem Genre.

Man spricht nicht ohne Grund von Filmindustrie.
Ein Filme benötigt Leute und Material. Das kostet nun einmal Geld.
Selbst Fassbinder brauchte die Hilfe seiner Mutter, um finanziell über die Runden zu kommen.

Ach ja - Star Wars Ableger wie z.B. Andor oder Mandalorian finde ich ebenso bereichernd wie Superhelden-Ableger wie Joker oder (die erste Hälfte von) Logan u.a.
Hier geht es nicht darum, zu behaupten oder zu beweisen, dass es seit Krieg der Sterne keine guten Filme mehr gegeben hätte oder dass Filme nicht kommerziell sein dürften.

Star Wars erschien in einer Zeit, in der niemand auf die Idee gekommen wäre, vom Niedergang oder gar Sterben der Branche zu sprechen. Ich empfehle jedem das Buch Easy Riders, Raging Bulls. Es zeigt gut auf, dass die Filmstudios Ende der 50er, Anfang der 60er keinen Schimmer hatten, Wie sich das Kino gegen die Broadcast-Konkurrenz wehren könnte. Das alte Hollywood war uninteressant geworden, und das Fernsehen plünderte eh dessen Regale auf der Suche nach "Content" (Scorsese).

Intelligente Filmemacher wie Hitchcock erkannten früh, dass das technische Aufrüsten (super teure Sandalenfilme, Ultrabreitwand, selbstverständlich Farbe) nichts dazutat, sondern dass es auf exklusive Inhalte ankommen würde. Psycho von 1960, gedreht in Schwarzweiß, mit seiner Hitchcock presents-Fernsehcrew, war der proof-of-concept für ihn.

Wer die Filmstarts dieser Jahre googelt, findet wenig Affirmatives, dafür viel Kontroverses. Die Sensation, die Attraktion bestand in der Brisanz des Stoffes oder wie er erzählt wurde.

Orson Welles nannte die Filmemacher dieser Periode halb-verächtlich "Jungtürken", weil ihnen weitgehende gestalterische Freiheit geboten wurde, die sie nicht zu erkämpfen brauchten. George Lucas war einer von ihnen. THX und American Grafitti waren Filme des New Hollywood. Irgendwann sollte Lucas sogar bei Apocalypse Now "Regie führen" - aber nur Regie führten die Jungtürken nicht mehr, sie fühlten sich als Autoren, als Filmemacher.

Mit Krieg der Sterne verschob Lucas nun selbst den Schwerpunkt der gesamten Industrie (gewissermaßen also den "Industriestandard") hin zu weder affirmativen noch kontroversen, sondern generischen Stoffen. Das entweder nicht zu erkennen oder rundheraus zu leugnen, lieber iasi, steht dir als Kinokenner nicht gut.

Abgesehen vom Rezept des aufwändigen Blockbusters, der einen sehr hochwertigen Look haben musste, war auch das Rezept der sogenannten Heldenreise gefunden, das der Literaturprofessor Joseph Campbell formulierte. Grob gesagt obduzierte Campbell mit anthropologischem, sozialwissenschaftlichem und psychologischem Werkzeug des zwanzigsten Jahrhunderts die Mythen aller Kulturen und fand (trotz stark unterschiedlicher Narrative) verblüffende Ähnlichkeiten der plots.

Obwohl diese Erzählstruktur deduktiv erschlossen werden kann, benutzen praktisch alle großen Werke aus Literatur und Film sie überwiegend als Kontrastfolie (auch ohne sie überhaupt zu kennen, kennen zu müssen, denn etwas, das so augenscheinlich universell schon fürs Denken ist, muss wohl erblich sein), nicht als Leitfaden oder gar Gebrauchsanweisung. Das hatten wir hier schon bis zum Abwinken. Das Nach-Star-Wars-Hollywood dagegen klopfte bereits ihre Exposés darauf ab, ob sie alle Merkmale der Heldenreise versprachen, und wenn nicht 100%ig: Mülleimer.

Das stellte sicher, dass die Filme sowohl international verstanden als auch akzeptiert würden. Es gibt in den Superhelden-Filmen nichts, was zum Nachdenken oder Diskutieren anregen würde. Denken ist out, Konsumieren ist in.
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Natürlich haben wir in Europa mittlerweile den ganzen modernen, sehr lukrativen Merchandising Trend einfach wieder einmal voll verschlafen, wie so meistens…

Also fast Alle in Europa schlafen.

Aber immerhin die Firma Lego ist seit 20 Jahren, intelligent genug um da mitzumachen und auch kräftig abzusahnen…
Mittlerweile ist Lego wieder die erfolgreichste Spielzeug Firma der Welt.;))

Vor allem dank dem ach so schlimmen Star Wars und Superhelden, bis hin zu Avatar 2, Filme Merchandising Geschäft.

Sollten wir hier nicht auch langsam mal aufwachen ???
Das Geld liegt eigentlich auf der Strasse…
Für wen?

Lego ist eine dänische Firma, die seit 2016 hauptsächlich in China produzieren lässt (Quelle: Wikipedia). Ein großer Teil der Einnahmen aus dem Star Wars-Themenbereich geht mit Sicherheit auch wieder an Disney zurück. Disney, falls du die letzten Jahre über nicht auf dem Laufenden geblieben bist, positionieren sich gern in den culture wars als die Guten, aber ihre Arbeiter werden behandelt wie der letzte Dreck.
Du betrachtest nur Teile, die dir in deine Argumentationskette passen.

Hitchcock drehte vor Psycho "Blockbuster" wie Vertigo und Der unsichtbare Dritte und danach dann Die Vögel.
Was also soll Hitchcock nochmal verstanden haben?

Scorsese und Coppola gehörten zur selben Generation wie Lucas und drehten ebenfalls Filme in dieser Zeit.
Auch Leute wie Kubrik, Lean oder Kurosawa waren noch aktiv.

Wenn ich mir die Filme mit den höchsten Besucherzahlen in Deutschland von 1980 ansehe, kann ich nicht erkennen, dass es da eine besondere Tendenz gab:
1. Das Imperium schlägt zurück 5.052.176
2. Der Supercop 3.869.969
3. Theo gegen den Rest der Welt 3.449.842
4. Der letzte Countdown 3.404.160
5. Mad Max 3.241.900
6. Buddy haut den Lukas 3.066.000
7. Kramer gegen Kramer 2.972.000
8. Blues Brothers 2.924.347
9. 1941 – Wo bitte geht’s nach Hollywood 2.684.000
10. Die blaue Lagune 2.656.859

Und als Star Wars herauskam, wurde Der Stadtneurotiker mit reichlich Oscars bedacht.

Und schaue ich mir eine beliebige Liste der Filme an, die 1959 in die Kinos kamen, dann weiß ich auch nicht, wie du auf deine Argumentation kommst:

https://www.moviejones.de/filme/kinofil ... #archivtop

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:


Womit hast du denn gespielt, als du ein Kind warst?
Befremdlich ist doch eher, wenn jemand wirklich denkt, er wäre gegen verkaufsfördernde Maßnahmen völlig immun.
Bin ich nicht. Aber ich werde selbst stutzig, wenn ich merke, dass ich einer Firma (bei mir zum Beispiel Apple) zu arglos folge. Ich glaube nicht, dass es Schurken sind (zu stark vereinfacht, man sucht immer nach einem guten Antagonisten, damit neutralisiert man alles), aber schon, dass sie Teil des indifferent Schädlichen sind, das unsere Welt zerstört. Als Konsument fördere ich diese Schäden.

Also schließe ich auch dich in die Frage mit ein: was begeistert dich am Millenium Falcon aus Legosteinen?

Falls du deinen Kindern dieses total überteuerte Spielzeug kaufst, mit dem guten Gewissen, dass es ja “nur” Spielzeug ist: nun ja, wir lernen durch Spielen, und wir lernen auch, zu konsumieren.

Ich habe, alles in allem, relativ viel für Fanzines, Filmbücher und natürlich für Kino selbst ausgegeben. Ich nehme mich nicht aus. Aber ich sage auch nicht, Juchhu, es gibt Püppchen bei McDonald’s, das Kino ist gerettet. Dieses Kino darf gerne sterben, besser gestern.
Du denkst zu sehr aus einer Richtung.
Es gibt nicht nur das Angebot, mit dem die Hersteller die Kunden bedrängen, sondern eben auch die Nachfrage:
Kinder spielen gerne nach. Sie wollen daher Figuren, die dem entsprechen, was sie im Kino oder im TV gesehen haben.
Einen Schal vom Fußballverein lässt sich der Fan doch nicht aufdrängen - er verlangt danach.
Eine erfolgreiche Verfilmung führt dazu, dass die Vorlage gelesen wird - ist dies etwas Schlechtes?

Ich lasse mich gerne gut unterhalten und hatte tolle Stunden mit den (ersten beiden) Star Wars-Filmen, die ich nicht missen möchte. Aber solche Filme können mir nur geboten werden, wenn sie die hohen Produktionskosten auch wieder hereinspielen.
Wären die Nolan-Filme alle Flops gewesen, könnten wir uns nun nicht auf Oppenheimer freuen.

Spielberg: Indiana Jones ermöglichte Schindlers Liste.

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Antwort von Darth Schneider:

Die blaue Lagune



Also der Film hatte schätzungsweise sicher circa 2.5 Milliarden geile alte Säcke als Zuschauer..;)))))
Eigentlich Erstaunlich..
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Die blaue Lagune
Also der Film hatte circa 2.5 Milliarden geile alte Säcke als Zuschauer..;)))))
Erstaunlich..
Gruss Boris
Nein. Damals waren die Gedankengänge nicht so negativ, die Gesellschaft noch nicht so verklemmt und die Freikörperkultur noch verbreitet.
Nun sind wir eben in Deutschland auch amerikanisiert und finden nackte Körper schrecklich, während die Jugendbeschränkungen bei Gewaltdarstellungen gesenkt werden.
;)

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Antwort von Axel:

Wäre die heutige Filmwirtschaft ohne die Blockbuster-Franchises denkbar?

Wenn du ehrlich bist, wirst du sagen „nein“.

Bestimmen die o.e. Blockbuster das Schicksal der gesamten Branche?

Hat doch den Anschein.

Ben Hur von 1959 scheint nun - zum Beispiel - meine These zu widerlegen, dass die Verblödung des Kinos nach Star Wars begann.

Weil das gar nicht meine These ist.

Der Film gehört in die Kategorie klassisches Studio-Hollywood, als eines der letzten Beispiele dafür. Spartakus von 1960 war bereits „ein Film ohne Jesus“ (Ustinov), aber natürlich trotzdem ein Schinken.

Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten. Warum? Glaubst du, weil die Menschen anspruchsloser waren?

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Antwort von cantsin:

Axel hat geschrieben:
Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten.
Das war noch in den 90ern so - mit "Pulp Fiction" und "Desperado" als besten Beispielen (Budget: 8,5 Millionen bzw. 7 Millionen Dollar).

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Antwort von Axel:

cantsin hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten.
Das war noch in den 90ern so - mit "Pulp Fiction" und "Desperado" als besten Beispielen (Budget: 8,5 Millionen bzw. 7 Millionen Dollar).
Fast programmatische Beispiele. Die beiden würden mir zustimmen.

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Antwort von pillepalle:

cantsin hat geschrieben:
Axel hat geschrieben:
Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten.
Das war noch in den 90ern so - mit "Pulp Fiction" und "Desperado" als besten Beispielen (Budget: 8,5 Millionen bzw. 7 Millionen Dollar).
Als Kultfilme vielleicht. Die nach Kinobesuchen erfolgreichsten der 90er waren aber:

1. Titanic (1998) 18 Mio. Zuschauer
2. König der Löwen (1994) 11,2 Mio. Zuschauer
3. Pretty Woman (1990) 10,6 Mio Zuschauer
4. Jurassic Park (1993) 9,3 Mio Zuschauer
5. Indipendance Day (1996) 9,2 Mio Zuschauer
usw...

Meist bombastisch und familienkompatibel waren die großen Kinoerfolge.

VG

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Antwort von vaio:

Axel hat geschrieben:
@Boris
Deine Begeisterung für Merchandising-Erfolge finde ich befremdlich. Fühlst du dich behaglich in der Rolle eines Konsumenten? Klar, ich bin auch einer, und wir alle sind zu oft zu dumm und zu korrupt. Aber welche positiven Impulse ziehst du aus Star Wars, Disney oder sonstigem Scheiß?
Wie wäre es mit Unterhaltung?

Für dich, für deine Kinder und Enkelkinder. Nebenbei angemerkt, gibt es durch einige Filme auch ein erweitertes Kulturangebot (z.B. das Musical König der Löwen in HH gibt es seit 2001 - der Originalfilm ist von 1994).

Weiterhin finde ich es bedenklich, wie hier wiederholt und ständig gegen Konzerne „gewettert“ wird. Ob aus der Filmindustrie oder Mineralölkonzerne etc. - alle bieten tausenden von Menschen einen relativ planungssicheren Arbeitsplatz. Da hängen ganzen Familien und Gesellschaften dran. Keiner zwingt euch, irgendwelche Filme zu konsumieren, Auto (auch ÖPNV!) oder Flugzeug (geschäftlich oder für private Reisen!) zu nutzen. Das gleiche gilt für Fleisch-/ und Fischverzehr. Und so weiter…
Gerne könnt ihr unreflektiert weiter Medienartikel verlinken - die übrigens selbst zu Konzernen gehören - und Fahrradfahren. Die Mehrzahl der zu den verlinkten Artikeln gehörenden „Wasserpredigten“ Medienleutchen, benutzt derweil weiterhin das Flugzeug und das Auto. Gut ist...

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Antwort von cantsin:

pillepalle hat geschrieben:
Als Kultfilme vielleicht. Die nach Kinobesuchen erfolgreichsten der 90er waren aber:

1. Titanic (1998) 18 Mio. Zuschauer
2. König der Löwen (1994) 11,2 Mio. Zuschauer
3. Pretty Woman (1990) 10,6 Mio Zuschauer
4. Jurassic Park (1993) 9,3 Mio Zuschauer
5. Indipendance Day (1996) 9,2 Mio Zuschauer
usw...
In absoluten Zahlen. In relativen Zahlen war Pulp Fiction viel erfolgreicher - über 200 Millionen box office (DVD-Verkäufe etc. noch nicht mitgerechnet) bei 8,5 Millionen Produktionskosten.

Deswegen waren die 90er das Jahrzehnt von Miramax und Weinstein, die viel höhere Renditen eingefahren haben als die großen Studios.

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Antwort von pillepalle:

Das waren die Besucher in Deutschland... Hab' gerade mal gegoogelt. Titanic hatte 2,19 Milliarden Box Office, also mehr als das 10 fache wie Pulp Fiction. Klar hat der auch 200 Mio Produktionskosten gehabt. Dagegen ist Pulp Fiction aber immer noch klein. Ich müsste also 10 ähnlich erfolgreiche Filme wie Pulp Fiction produzieren um einen vergleichbaren Umsatz zu machen.

VG

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Antwort von cantsin:

pillepalle hat geschrieben:
Das waren die Besucher in Deutschland... Hab' gerade mal gegoogelt. Titanic hatte 2,19 Milliarden Box Office, also mehr als das 10 fache wie Pulp Fiction. Klar hat der auch 200 Mio Produktionskosten gehabt. Dagegen ist Pulp Fiction aber immer noch klein.
Ja, aber im Kapitalismus/für Anleger zählt Rendite. Die war bei "Titanic" 1000% und bei "Pulp Fiction" 2500%. Deswegen war Weinstein der mächtigste Mann Hollywoods, und gab es unter Miramax einen Boom solcher relativ preiswerter, aber hochprofitabler Filme (wie u.a. auch "Shakespeare in Love" und die "Scream"-Trilogie").

Nur wegen dieser Marktsituation konnten Rodriguez, Fincher, Soderbergh, die Coen-Brüder und Paul Thomas Anderson ihre Filme mit Hollywood-Geld machen, was heute praktisch unmöglich wäre

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Antwort von pillepalle:

@ cantsin

Mag sein. Produziert werden von den Studios aber nach wie vor hauptsächlich Riesenproduktionen. Das sind ja auch die die dann für volle Kinosäle sorgen. Kleine Produktionen von großen Studios gibt's doch kaum...

VG

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Antwort von cantsin:

pillepalle hat geschrieben:
@ cantsin

Mag sein. Produziert werden von den Studios aber nach wie vor hauptsächlich Riesenproduktionen. Das sind ja auch die die dann für volle Kinosäle sorgen. Kleine Produktionen von großen Studios gibt's doch kaum...
Da täuschst Du Dich eben. In den 90ern war das anders. Da wurde Miramax von Disney aufgekauft - und hatten Disney mit Touchstone, Warner mit New Line Cinema und 20th Century Fox mit Searchlight ihre ein eigenen Quasi-Indielabel. Die haben auch die o.g. Regisseure produziert, oft sogar deren Debütfilme (wie z.B. "Boogie Nights").

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Antwort von pillepalle:

Das war aber 2010 als Disney Miramax gekauft hat... da waren die schon erfolgreich. Ein großes Risiko war das dann nicht mehr. Kleinere Produktionen mit weniger bekannten Leuten hat doch kein Studio interessiert. Die mussten immer erst Erfolge vorweisen.

Selbst wenn es mal anders war, schau doch mal ins Kinoprogramm. Wenn man nicht gerade kleine Programmkinos nimmst, findest Du im Kino fast ausschließlich Mainstream. Außer der Film gewinnt irgendwo mal was, dann wird er auch mal einem größeren Publikum gezeigt.

VG

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
Wäre die heutige Filmwirtschaft ohne die Blockbuster-Franchises denkbar?

Wenn du ehrlich bist, wirst du sagen „nein“.

Bestimmen die o.e. Blockbuster das Schicksal der gesamten Branche?

Hat doch den Anschein.

Ben Hur von 1959 scheint nun - zum Beispiel - meine These zu widerlegen, dass die Verblödung des Kinos nach Star Wars begann.

Weil das gar nicht meine These ist.

Der Film gehört in die Kategorie klassisches Studio-Hollywood, als eines der letzten Beispiele dafür. Spartakus von 1960 war bereits „ein Film ohne Jesus“ (Ustinov), aber natürlich trotzdem ein Schinken.

Aber von 1960 bis grob 1980 konnten Filme mit kleinen bis mittleren Budgets mithalten. Warum? Glaubst du, weil die Menschen anspruchsloser waren?
Es gibt auch heute noch Filme mit kleinen bis mittleren Budgets. Und einige davon sind auch wirtschaftlich sehr erfolgreich.

Die Mischkalkulation gab es schon immer:
Die Investition in erfolgsversprechende Produktionen, bei denen die Besetzung oder die Vorgänger oder das Genre hohe Einnahmen erwarten lassen.
Andererseits die Investitionen in mehrere kleine bis mittlere Produktionen von denen viele die Produktionskosten einspielen, einige abgeschrieben werden müssen und einige finanziell sehr erfolgreich sind.
Eine Mischkalkulation, die auch dazu führt, dass der Filmstock (der Buchwert) vergrößert wird, Umsatz generiert wird und auch langfristig aus den Verwertungsrechten Einnahmen erzielt werden können.

Auf der anderen Seite sind die Abspielstätten, die du auch benötigst. Kino benötigen für ihr finanzielles Überleben nun einmal Blockbuster wie Star Wars. Gerade aktuell sind es Filme wie Top Gun2 oder Avatar2, die die Kinos noch über Wasser halten.

Ein Film wie Das Menu hatte am Ende der Spielzeit nicht einmal 100$ pro Tag und Kino eingespielt. Damit bezahlt man nicht das Personal eines Kinos.
Spielbergs gelobter The Fabelmans lief noch viel schlechter.

Ohne Geld geht nun einmal nichts.

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:

Auf der anderen Seite sind die Abspielstätten, die du auch benötigst. Kino benötigen für ihr finanzielles Überleben nun einmal Blockbuster wie Star Wars. Gerade aktuell sind es Filme wie Top Gun2 oder Avatar2, die die Kinos noch über Wasser halten.
Du bringst Kino und die Kinos durcheinander. Der Einzelhandel ist auch nicht nur eine Boutique, Karstadt oder Amazon. Es handelt sich um einen übergeordneten Begriff. Bestimmte Gebäude wurden einst errichtet, um schnell bei einem kurzlebigen Hype Umsatz zu machen. Die Filme, die diese alten Kästen (wiewohl teilweise unter 20 Jahre alt) füllen, sind halt diese Dauerwürste.

Sind wir uns denn dahingehend einig, dass zumindest diese Saurier gerade funktionell aussterben? Auch, wenn sie zwei Billionen einspielen?

Oder glaubst du, dass in 20 Jahren alle in Avatar 4 in 8k (oder mehr) in 120p (oder mehr) rennen und dass nebenan Avenger - really the final war this time läuft?

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:

Auf der anderen Seite sind die Abspielstätten, die du auch benötigst. Kino benötigen für ihr finanzielles Überleben nun einmal Blockbuster wie Star Wars. Gerade aktuell sind es Filme wie Top Gun2 oder Avatar2, die die Kinos noch über Wasser halten.
Du bringst Kino und die Kinos durcheinander. Der Einzelhandel ist auch nicht nur eine Boutique, Karstadt oder Amazon. Es handelt sich um einen übergeordneten Begriff. Bestimmte Gebäude wurden einst errichtet, um schnell bei einem kurzlebigen Hype Umsatz zu machen. Die Filme, die diese alten Kästen (wiewohl teilweise unter 20 Jahre alt) füllen, sind halt diese Dauerwürste.

Sind wir uns denn dahingehend einig, dass zumindest diese Saurier gerade funktionell aussterben? Auch, wenn sie zwei Billionen einspielen?

Oder glaubst du, dass in 20 Jahren alle in Avatar 4 in 8k (oder mehr) in 120p (oder mehr) rennen und dass nebenan Avenger - really the final war this time läuft?
Ein Kino hat einen oder mehrere geräumige Säle mit Sitzreihen die auf eine Leinwand ausgerichtet sind.
Rechne mal nach, wie sich ein Kino mit nur einem Saal finanziell über Wasser halten kann.

Auch in 20 Jahren sind die Zuschauerzahlen notwendig, die Filme wie Avatar 4 generieren, um Kinos rentabel betreiben zu können.

Warum sollte jemand in ein "Kino" gehen und Eintritt bezahlen, wenn er dann nur in einem Raum sitzt, der kaum größer ist als sein Wohnzimmer, um auf eine Leinwand von der Größe seines TV-Schirms zu starren?

Ohne Filme, die viele Zuschauer ins Kino ziehen, setzt das Kinosterben ein.
Cineworld ist der zweitgrößte Kinobetreiber weltweit.
Cineworld befindet sich im Insolvenzverfahren.
Cineworld schließt aktuell unrentable Kinos.

Wenn die Kinos in deiner Gegend schließen, läuft Avatar 3 eben nicht mehr in deiner Nähe - aber eben auch nicht mehr Dune 2 oder Oppenheimer oder ...

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Antwort von Darth Schneider:

Nun ja, vielleicht hat ja Cineworld einfach zu viele Kinos auf einmal eröffnet und jetzt merken sie das auch ohne Corona Einschränkungen natürlich wegen dem ganzen Streaming und den hohen Unterhaltskosten, die Zahlen gar nicht stimmen.
Was für eine Überraschung..;)))

Was nun ?
Das heisst doch nur das sie ganz einfach zum falschen Zeitpunkt viel zu viele Kinos eröffnet haben.
Das Angebot muss schon mit der Nachfrage ungefähr übereinstimmen.

Und wer immer nur am schnellen Geld interessiert ist wird zwangsläufig auch mal auf die Fresse fallen.
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Nun ja, vielleicht hat ja Cineworld einfach zu viele Kinos auf einmal eröffnet und jetzt merken sie das auch ohne Corona Einschränkungen natürlich wegen dem ganzen Streaming und den hohen Unterhaltskosten, die Zahlen gar nicht stimmen.
Was für eine Überraschung..;)))

Was nun ?
Das heisst doch nur das sie ganz einfach zum falschen Zeitpunkt viel zu viele Kinos eröffnet haben.
Das Angebot muss schon mit der Nachfrage ungefähr übereinstimmen.

Und wer immer nur am schnellen Geld interessiert ist wird zwangsläufig auch mal auf die Fresse fallen.
Gruss Boris
Die hohe Verschuldung durch Übernahmen ist zwar ein Grund, aber Corona war ein extrem schwerer Schlag für die gesamte Branche.
Dass die Umsätze 2022 derart niedrig sein würden, war jedoch nicht abzusehen.

Wer seinen Film in der 2023 Worldwide Box Office-Liste sehen wollte, der musste seinen Film nur in den ersten 3 Wochen in einem Kino laufen lassen.
160$ Umsatz genügten schon.
https://www.boxofficemojo.com/year/worl ... _nb_da_tab

Cineworld war nicht an schnellem Geld interessiert, sondern verfolgte eine agressive Expansionspolitik durch Übernahmen.
Ohne Corona wäre dies wohl auch langfristig erfolgreich gewesen.

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Nun ja, vielleicht hat ja Cineworld einfach zu viele Kinos auf einmal eröffnet und jetzt merken sie das auch ohne Corona Einschränkungen natürlich wegen dem ganzen Streaming und den hohen Unterhaltskosten, die Zahlen gar nicht stimmen.
Die hohe Verschuldung durch Übernahmen ist zwar ein Grund, aber Corona war ein extrem schwerer Schlag für die gesamte Branche.
Dass die Umsätze 2022 derart niedrig sein würden, war jedoch nicht abzusehen.
Andere haben es vor 2 Jahren abgesehen und galten als Schwarzmaler.
iasi hat geschrieben:
Und nebenbei freue ich mich darüber, dass meine Cineworld-Aktien trotz der anhaltenden Corona-Maßnahmen um 40% zugelegt haben. Warum ist das wohl so? ;)
iasi hat geschrieben:
Cineworld war nicht an schnellem Geld interessiert, sondern verfolgte eine agressive Expansionspolitik durch Übernahmen.
Ohne Corona wäre dies wohl auch langfristig erfolgreich gewesen.
Nein. Es gibt Branchen, die gestärkt oder geschrumpft und anschließend gestärkt (Fluggesellschaften, Gastro, Online-Shopping) aus der ja noch nicht offiziell und endgültig beendeten Krise hervorgegangen sind, mit mittleren bis guten Zukunftsprognosen, falls nicht noch andere Krisenfaktoren (Krieg, Energieknappheit, Rezession) sich verstärken. Und dann gibt es Branchen, deren strukturelle Schwächen durch Covid exazerbiert wurden (Non-Food-Einzelhandel, Kaufhäuser, Kino).

Der tiefere Grund ist fehlende Exklusivität. Heimkino ist technisch zu gut geworden, und Langeweile muss nie aufkommen (vaios Unterhaltungswunsch).

Aber beweist nicht Avatars Megaerfolg das Gegenteil? Warten wir doch einfach nochmals 2 Jahre ab …

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Antwort von markusG:

vaio hat geschrieben:
Weiterhin finde ich es bedenklich, wie hier wiederholt und ständig gegen Konzerne „gewettert“ wird. Ob aus der Filmindustrie oder Mineralölkonzerne etc. - alle bieten tausenden von Menschen einen relativ planungssicheren Arbeitsplatz.
Das liegt daran, dass Konzerne quasi prinzipbedingt der Prämisse zu folgen, Arbeiter auszubeuten (und sei es Ausgelagerte wie in der Textil- oder Nahrungsmittelbranche) und die Rendite für Anleger zu maximieren. Mag natürlich Ausnahmen geben, aber der "vibe" bleibt eben.
Ein Kino hat einen oder mehrere geräumige Säle mit Sitzreihen die auf eine Leinwand ausgerichtet sind.
Rechne mal nach, wie sich ein Kino mit nur einem Saal finanziell über Wasser halten kann.

Auch in 20 Jahren sind die Zuschauerzahlen notwendig, die Filme wie Avatar 4 generieren, um Kinos rentabel betreiben zu können. Kann jetzt nur von Hamburg sprechen, aber irgendwie haben es bis hin die kleinsten Kinos geschafft sich zu halten. Selbst die Programmkinos. Hoch subventioniert? Keine Ahnung, kann sein.

Aber mein aktuelles Lieblingskino macht eine Mischung aus Blockbuster, Event und Programmkino, und ich habe noch nie einen leeren Saal erlebt, im Gegenteil - immer früh ausgebucht. Das hat mMn die Zielgruppe perfekt gefunden, während den Cineplexen nichts einfällt auf sich ändernde Marktsituationen einzustellen (und man auch schon mal quasi alleine in der Vorstellung sitzt...).

Leider musste zB das Streits das vor Jahren ebenfalls spüren, das dann nach Eigentüberlogik (Cinestar iirc) "nicht rentabel genug" war (sprich: die Rendite den Anteileignern zu niedrig war...).

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:


Die hohe Verschuldung durch Übernahmen ist zwar ein Grund, aber Corona war ein extrem schwerer Schlag für die gesamte Branche.
Dass die Umsätze 2022 derart niedrig sein würden, war jedoch nicht abzusehen.
Andere haben es vor 2 Jahren abgesehen und galten als Schwarzmaler.
iasi hat geschrieben:
Und nebenbei freue ich mich darüber, dass meine Cineworld-Aktien trotz der anhaltenden Corona-Maßnahmen um 40% zugelegt haben. Warum ist das wohl so? ;)
iasi hat geschrieben:
Cineworld war nicht an schnellem Geld interessiert, sondern verfolgte eine agressive Expansionspolitik durch Übernahmen.
Ohne Corona wäre dies wohl auch langfristig erfolgreich gewesen.
Nein. Es gibt Branchen, die gestärkt oder geschrumpft und anschließend gestärkt (Fluggesellschaften, Gastro, Online-Shopping) aus der ja noch nicht offiziell und endgültig beendeten Krise hervorgegangen sind, mit mittleren bis guten Zukunftsprognosen, falls nicht noch andere Krisenfaktoren (Krieg, Energieknappheit, Rezession) sich verstärken. Und dann gibt es Branchen, deren strukturelle Schwächen durch Covid exazerbiert wurden (Non-Food-Einzelhandel, Kaufhäuser, Kino).

Der tiefere Grund ist fehlende Exklusivität. Heimkino ist technisch zu gut geworden, und Langeweile muss nie aufkommen (vaios Unterhaltungswunsch).

Aber beweist nicht Avatars Megaerfolg das Gegenteil? Warten wir doch einfach nochmals 2 Jahre ab …
Online-Shopping - die gehörten zu den Krisengewinnern.

Gar nichts war übrigens abzusehen vor der Covid-Krise.
Vor Covid schwankte der Aktienkurs von Cineworld zwischen 2 und 4 Euro.
Nun schwankt er zwischen 0,02 und 0,04€.
Vor Covid schüttete Cineworld eine Dividende von mehr als 4% aus.

Es gibt auch genügend Gastro- und Hotel-Betriebe, die die Krise nicht überstanden.

Die Kreuzfahrt-Branche ist auch noch nicht gestärkt hervorgegangen - und die war zuvor sehr profitabel.

Wenn 2023 ähnlich verläuft wie 2022, wird es Veränderungen in der Filmindustrie geben.
Nachdem 2022 nur die großen Fortsetzungen Geld einspielten und die von der Kritik gelobten Filme mies liefen, kann man sich vorstellen, wie diese Veränderungen aussehen werden.

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
vaio hat geschrieben:
Weiterhin finde ich es bedenklich, wie hier wiederholt und ständig gegen Konzerne „gewettert“ wird. Ob aus der Filmindustrie oder Mineralölkonzerne etc. - alle bieten tausenden von Menschen einen relativ planungssicheren Arbeitsplatz.
Das liegt daran, dass Konzerne quasi prinzipbedingt der Prämisse zu folgen, Arbeiter auszubeuten (und sei es Ausgelagerte wie in der Textil- oder Nahrungsmittelbranche) und die Rendite für Anleger zu maximieren. Mag natürlich Ausnahmen geben, aber der "vibe" bleibt eben.
Ein Kino hat einen oder mehrere geräumige Säle mit Sitzreihen die auf eine Leinwand ausgerichtet sind.
Rechne mal nach, wie sich ein Kino mit nur einem Saal finanziell über Wasser halten kann.

Auch in 20 Jahren sind die Zuschauerzahlen notwendig, die Filme wie Avatar 4 generieren, um Kinos rentabel betreiben zu können.
Kann jetzt nur von Hamburg sprechen, aber irgendwie haben es bis hin die kleinsten Kinos geschafft sich zu halten. Selbst die Programmkinos. Hoch subventioniert? Keine Ahnung, kann sein.

Aber mein aktuelles Lieblingskino macht eine Mischung aus Blockbuster, Event und Programmkino, und ich habe noch nie einen leeren Saal erlebt, im Gegenteil - immer früh ausgebucht. Das hat mMn die Zielgruppe perfekt gefunden, während den Cineplexen nichts einfällt auf sich ändernde Marktsituationen einzustellen (und man auch schon mal quasi alleine in der Vorstellung sitzt...).

Leider musste zB das Streits das vor Jahren ebenfalls spüren, das dann nach Eigentüberlogik (Cinestar iirc) "nicht rentabel genug" war (sprich: die Rendite den Anteileignern zu niedrig war...). Nur hängt eben nun einmal alles zusammen.
Machen Kinos dicht und nehmen die Abspielstätten ab, wird die Vermarktung von Filmen schwieriger.
Was noch läuft sind große Fortsetzungsblockbuster.
Die werden dann die zurückgehende Anzahl der Leinwände belegen. Für andere Filme bleibt dann weniger übrig. Dies schränkt wiederum deren Einnahmen ein. Und letztlich werden dann weniger Filme produziert.
Filme kosten Geld.
Niemand verschenkt Geld.

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Antwort von markusG:

Diese Entwicklung sehe ich noch nicht wirklich... Sogar die kleinen Kinos haben Corona überlebt, die weniger klassische Blockbuster a la Avatar zeigen.

Ich denke auch dass es genug Filme gibt die nicht bei den Streaming Diensten landen und Kino (und dann später "Video"-Kauf/Miete) nach wie vor die einzigen Möglichkeiten sind die Filme zu schauen.

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Antwort von iasi:

markusG hat geschrieben:
Diese Entwicklung sehe ich noch nicht wirklich... Sogar die kleinen Kinos haben Corona überlebt, die weniger klassische Blockbuster a la Avatar zeigen.

Ich denke auch dass es genug Filme gibt die nicht bei den Streaming Diensten landen und Kino (und dann später "Video"-Kauf/Miete) nach wie vor die einzigen Möglichkeiten sind die Filme zu schauen.
Es "gibt" diese Filme nicht - sie müssen erst produziert werden.
Dazu braucht es Geld.
Wenn die Verlustrisiken die Gewinnchancen übersteigen, wird es kein Geld geben.

Auch 2022 war der Umsatz und somit der Kapitalrückfluss viel geringer als vor Corona.
Somit wird auch weniger Kapital in Filmproduktionen reinvestiert werden können.

Hätte Avatar 2 noch mehr Geld eingespielt, wäre nicht nur Geld für Avatar 3 und 4 sondern auch für kleinere innovative Filme vorhanden gewesen.

Spielbergs aktueller Film hat wohl eher keinen Gewinn abgeworfen, mit dem ein anderer ambitionierter Film hätte produziert werden können.

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Antwort von Axel:

Die kleineren Kinos, oft die 60er, 70er - Säle, die übriggeblieben sind, waren Ende der 80er und 90er gegenüber den Multiplexen, die Abschreibungs-Mausoleen für die gigantischen Blockbuster-Gewinne waren, benachteiligt. Eine zweite Welle von Wettbewerbsverzerrung brachte die Digitalisierung mit sich, die auf darwinistische Weise mit einer unproportional kleinen Förderung das Kleinkinosterben vorantrieb.

Immerhin, eure Beobachtung von oben stimmt. Die Kinos, die diesen ganzen Quatsch überlebt haben, haben sich oft durch ein buntes Angebot eine ganz gute Position erobert. Es ist kein Problem, auch Blockbuster zu spielen, da ja nicht mehr um Kopien gestritten werden muss.

Größer als das Problem der schwachsinnigen Heldenepen ist das der Abwertung der Filme zu Content durch entweder sofortige, aber jedenfalls baldige Verfügbarkeit. Die Initiative, daran etwas zu ändern, liegt nicht in den Händen von zynischen Filmnostalgikern wie mir, sondern (wie iasi richtig sagt) in den Händen derer, die Profit mit Filmen machen. Nolan, Villeneuve, Scorsese, sogar Spielberg selbst haben die Rückkehr zu erheblich längeren Schonfristen („Verwertungsfenster“ hieß das mal. Klingt wie Naturschutzgebiet oder Indianerreservat) gefordert. Ob das je wiederkommen wird?

Jedenfalls, aus meiner Sicht wäre das die Voraussetzung dafür, dass das Kino überlebt.

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Antwort von cantsin:

pillepalle hat geschrieben:
Das war aber 2010 als Disney Miramax gekauft hat... da waren die schon erfolgreich.
Nee, das war 1993. 2010 hat Disney Miramax wieder abgestoßen.

Sehen wir uns nochmal die amerikanischen vermeintlichen "Indie"-Filme der 90er an:

- Pulp Fiction (Tarantino), produziert von Miramax, als es schon von Disney aufgekauft war.
- Desperado (Rodriguez), produziert von Columbia Pictures
- Boogie Nights (Debütfilm von Paul Thomas Anderson), produziert von New Line Cinema = Warner
- The Big Lebowski (Coen Brothers), produziert von Working Title Films = Universal Pictures
- Se7en (David Finchers Spielfilmdebüt), produziert von New Line Cinema = Warner

Also, ich widerspreche Axels ursprünglicher These, dass seit 1980 bzw. seit Star Wars die Hollywoodstudios keine Low-Budget-Filme mehr produziert haben, sondern nur noch Blockbusterkino. Gerade die 90er Jahre waren die große Ausnahme, eben weil u.a. Tarantinos Filme mit niedrigen Budgets so enorm profitabel waren. Damals betrieben alle großen Studios kleine Pseudo-Indie-Ableger, quasi als experimentellere Schnellboote neben den großen Tankern (ganz ähnlich, wie es damals auch die Plattenindustrie machte).

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Antwort von Darth Schneider:

Ich hatte jetzt gar nie das Gefühl das Hollywood nur teure Blockbuster Filme macht.
Und was der Axel womöglich vergisst, in Hollywood ist es doch wie am Broadway.

Beim Broadway sind es die Of Broadway Theater wo die Low Budget Broadway Stücke gezeigt werden und von denen gab und gibt es zig…
In Hollywood gab und gibt es die B und die C Movies….Davon gab und gibt es auch zig.

Bei uns läuft ein Grossteil von amerikanischen B und C Filmen gar nicht erst im Kino. Das war noch nie so, in Amerika sieht das schon noch ganz anders aus.
Tendenziell, ich denke, je länger werden es natürlich, immer weniger.

Das hat aber gar nix mit den Hollywood Studios an sich zu tun sondern eher mit dem alles überschwemmenden Streaming Angebot von Netflix, Disney und Co.

Zu viel Content am falschen Ort, ist halt einfach zu viel, logischerweise, die Kinos leiden darunter am meisten.

Und was erwarten die Schlaumeier dann sonst, wenn das Streaming so intensiv gepusht wird ?
Das es den Kinos damit besser geht ?
Es dürfte doch heute jedem sonnenklar sein das, das wenn sich nix ändert, das eine das andere einfach aufressen wird…

Wäre etwa dasselbe und gleich dämlich, als wenn man sich fragen würde:
Warum zum Teufel verkaufen wir heute keine Schreibmaschinen mehr seit es PCs gibt ?

Netflix und Corona, waren schon hart genug für die Kinos, aber das jetzt ein fast 2 Meter Samsung TV mittlerweile für unter1000€ zu haben ist, und ein anständiger Beamer auch gar nicht mehr teuer ist. Bedeutet wohl über Kurz oder lang den Todesstoss für mindestens 50% bis 70% der Kinos.

Die Film Industrie, schiesst sich mit dem immer riesiger werdendem Streaming Angebot und mit der perfekt dazu passenden China Billig Technik für Zuhause, selber ins Bein..

Gruss Boris

Space


Antwort von iasi:

cantsin hat geschrieben:
pillepalle hat geschrieben:
Das war aber 2010 als Disney Miramax gekauft hat... da waren die schon erfolgreich.
Nee, das war 1993. 2010 hat Disney Miramax wieder abgestoßen.

Sehen wir uns nochmal die amerikanischen vermeintlichen "Indie"-Filme der 90er an:

- Pulp Fiction (Tarantino), produziert von Miramax, als es schon von Disney aufgekauft war.
- Desperado (Rodriguez), produziert von Columbia Pictures
- Boogie Nights (Debütfilm von Paul Thomas Anderson), produziert von New Line Cinema = Warner
- The Big Lebowski (Coen Brothers), produziert von Working Title Films = Universal Pictures
- Se7en (David Finchers Spielfilmdebüt), produziert von New Line Cinema = Warner

Also, ich widerspreche Axels ursprünglicher These, dass seit 1980 bzw. seit Star Wars die Hollywoodstudios keine Low-Budget-Filme mehr produziert haben, sondern nur noch Blockbusterkino. Gerade die 90er Jahre waren die große Ausnahme, eben weil u.a. Tarantinos Filme mit niedrigen Budgets so enorm profitabel waren. Damals betrieben alle großen Studios kleine Pseudo-Indie-Ableger, quasi als experimentellere Schnellboote neben den großen Tankern (ganz ähnlich, wie es damals auch die Plattenindustrie machte).
Das waren alles keine Low-Budget-Filme.

- Pulp Fiction (Tarantino) - wurde nach der Erfolg von Reservoir Dogs finanziert.

- Desperado (Rodriguez) - wurde nach der ersten Low Budget-Version finanziert.

- Boogie Nights (Debütfilm von Paul Thomas Anderson) - ist eine Adaption von Andersons Kurzfilm The Dirk Diggler Story und auch nicht sein Debütfilm.

- The Big Lebowski (Coen Brothers)
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/ ... proach.jpg

- Se7en (David Finchers Spielfilmdebüt) - ebenfalls kein Debütfilm und im Schlepp des Erfolges von Das Schweigen der Lämmer entstanden.

Die Studios gaben also nicht blind sondern sehr kalkuliert die Gelder für diese Filme frei. Low-Budget war keiner dieser Filme.

Space


Antwort von Darth Schneider:

Nun ja verglichen mit Heute waren das alles Low Budget Filme…;))

Jetzt im Ernst, Brad Pitt macht eigentlich keine Low Budget Filme und Seven sieht auch gar nicht danach aus, Desperado auch nicht, einzig Pulp Fiction und The Big Lebowski denke ich, könnte schon sein, das die beiden Filme eher verhältnismässig nicht sooo teuer waren….

Aber nicht vergessen zu analogen Zeiten war gar kein abendfüllender 35mm Film wirklich Low Budget.
(Nicht mal unbelichtet..)
Gruss Boris

Space


Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Ich hatte jetzt gar nie das Gefühl das Hollywood nur teure Blockbuster Filme macht.
Und was der Axel womöglich vergisst, in Hollywood ist es doch wie am Broadway.

Beim Broadway sind es die Of Broadway Theater wo die Low Budget Broadway Stücke gezeigt werden und von denen gab und gibt es zig…
In Hollywood gab und gibt es die B und die C Movies….Davon gab und gibt es auch zig.

Bei uns läuft ein Grossteil von amerikanischen B und C Filmen gar nicht erst im Kino. Das war noch nie so, in Amerika sieht das schon noch ganz anders aus.
Tendenziell, ich denke, je länger werden es natürlich, immer weniger.

Das hat aber gar nix mit den Hollywood Studios an sich zu tun sondern eher mit dem alles überschwemmenden Streaming Angebot von Netflix, Disney und Co.

Zu viel Content am falschen Ort, ist halt einfach zu viel, logischerweise, die Kinos leiden darunter am meisten.

Und was erwarten die Schlaumeier dann sonst, wenn das Streaming so intensiv gepusht wird ?
Das es den Kinos damit besser geht ?
Es dürfte doch heute jedem sonnenklar sein das, das wenn sich nix ändert, das eine das andere einfach aufressen wird…

Wäre etwa dasselbe und gleich dämlich, als wenn man sich fragen würde:
Warum zum Teufel verkaufen wir heute keine Schreibmaschinen mehr seit es PCs gibt ?

Netflix und Corona, waren schon hart genug für die Kinos, aber das jetzt ein fast 2 Meter Samsung TV mittlerweile für unter1000€ zu haben ist, und ein anständiger Beamer auch gar nicht mehr teuer ist. Bedeutet wohl über Kurz oder lang den Todesstoss für mindestens 50% bis 70% der Kinos.

Die Film Industrie, schiesst sich mit dem immer riesiger werdendem Streaming Angebot und mit der perfekt dazu passenden China Billig Technik für Zuhause, selber ins Bein..

Gruss Boris
Die Verwertungsketten werden sich erst langsam wieder einpendeln.
Aktuell investieren die Studios in den Wachstumsmarkt Streaming, wo wir gerade einen Verdrängungskampf erleben.
Nach dem Covid-Durcheinander und der Streaming-Begeisterung wird nun aber vermehrt nachgerechnet, welche Formate fürs Streaming und welche Verwertungsketten für Filme am rentabelsten sind.
Das kann durchaus dazu führen, dass die Kinoauswertung und die Kinos auf der Strecke bleiben.

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Antwort von Darth Schneider:

Die Studios ?
Die Streaming Anbieter werden diese Entwicklung denke ich auch nur zur Hälfte überleben.
Zu viele Köche verderben den Brei.
Und da die Studios ja auch je länger je mehr nur noch vom Streaming getragen werden ?
Werden die auch sehr zu kämpfen haben.

Ich denke das Angebot muss über kurz oder lang wieder schlanker werden.
Gruss Boris

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Antwort von andieymi:

iasi hat geschrieben:
Nach dem Covid-Durcheinander und der Streaming-Begeisterung wird nun aber vermehrt nachgerechnet, welche Formate fürs Streaming und welche Verwertungsketten für Filme am rentabelsten sind.
Das kann durchaus dazu führen, dass die Kinoauswertung und die Kinos auf der Strecke bleiben.
Es wird sich sicher bei einer Ko-Existenz einpendeln. Weder überleben alle Kinos, noch werden alle Streamer überlegeben - aber Streaming-Premieren werden ähnlich wie Home Office normaler sein und nicht mehr verschwinden.

Die Frage ist eher, überleben alle 4-5 große Streamingdienste (abgesehen von den weiteren, die gerade aus dem Boden schießen)? Teilweise ist das Angebot ja schon noch auch sehr dünn, wenn man sich z.B. AppleTV+ anschaut. Bei den Kinos sehe ich schon einerseits alle, die es als soziales Ereignis begreifen (und dann dafür aber wahrscheinlich auch Filme schauen, wo jeder mitgehen kann, ergo Blockbuster) und andererseits die "Kulturkinos", welche auch jetzt quasi am Subventionstropf hängen, die aber mit dem und ein paar Cineasten auch noch über die Runden kommen.

Aber der Kahlschlag für die mehreren Blockbusterkinos in einer mittelgroßen Stadt wird vielleicht trotzdem kommen.

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Antwort von Jott:

Kann man dann große Spielhallen draus machen. Dafür hat immer jeder Geld.

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Antwort von cantsin:

iasi hat geschrieben:
Das waren alles keine Low-Budget-Filme.

Low-Budget war keiner dieser Filme.
Pulp Fiction: $8.5 Millionen Budget
Desperado: $7 Millionen
Boogie Nights: $15 Millionen
The Big Lebowski: $15 Millionen
Se7en: $30 Millionen.

Mittleres Hollywood-Budget in den 1990er Jahren waren $50-60 Millionen, als Big Budget zählte alles oberhalb von $100 Millionen.

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Antwort von Darth Schneider:

Und heute sind hier bei uns aber 8 Millionen immer noch viel Geld für einen Film, oder ?
Schon ganz andere Dimensionen..;)
Gruss Borus

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Antwort von Axel:

Die oben genannten pseudo-independent Filme sind auch eines: westlich orientiertes Kino mit Krisen des Individuums. Schön herausgestellt von Wolfgang Schmitt:

(unheimlicher Algorithmus, mal wieder!)

Es wäre also auch naiv, die Blockbuster-Franchises nur als Unterhaltung zu sehen und als solche schulterzuckend zu akzeptieren. Es gibt keine unschuldigen Narrative. Und dieses ist nicht einfach woke global, sondern auch anti-liberal, eigentlich anti-demokratisch.

Space


Antwort von Frank Glencairn:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
... aber das jetzt ein fast 2 Meter Samsung TV mittlerweile für unter1000€ zu haben ist, und ein anständiger Beamer auch gar nicht mehr teuer ist. Bedeutet wohl über Kurz oder lang den Todesstoss für mindestens 50% bis 70% der Kinos.
Ja, das macht sicher gewaltig was aus - auch die Werbefreihet der Streamer versüßt das Home-Erlebnis.

Weint eigentlich tatsächlich jemand diesen kleinen Kinos nach? (Außer Axel).

Ehrlichgesagt vermisse ich enge ungemütliche Sitze, bestenfalls mittelprächtige Bild- und Tontechnik sowie Leinwände im Heimkinoformat jetzt nicht so richtig. Wenn ich schon Geld für ein Ticket ausgebe, dann muß der Unterschied zur heimischen Glotze schon entsprechend groß sein.

Space


Antwort von Darth Schneider:

@Axel
Warum denn ?
Jemand verkauft etwas, das man ja nicht kaufen muss…

Was ist denn jetzt da beim Hollywood Blockbuster Film mitsamt dem Merchandising gross anders als überall sonst?

Tut doch eigentlich niemandem weh, und niemand wird zu irgend etwas gezwungen…
Und soo viel Dreck produziert Hollywood jetzt auch nicht, verglichen mit dem riesigen Rest der globalen Wirtschaft und Industrie..

@Frank
Den kleinen Kinos nachweinen ?
Ich nicht, ich mag lieber grosse Kinos…Wenn schon denn schon.
Gruss Boris

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Antwort von Axel:

Muss eine Altersfrage sein. Vergangenheit als nostalgische Erinnerung begegnet mir immer häufiger als sehr lebendige Geruchserinnerung - und alles, was ich damit verbinde. Altbau (war ein umgebauter Vorkriegs-Tanzsaal), schales Altbier, kalte Tabakasche, Spearmint, gegen die Nüstern gewedelt von (wie ich mit heutigem Wissen vermute) einer ineffektiven Klimaanlage, von der ich früher glaubte, es sei ein Effekt, um den dunkelblauen Seidenvorhang wie ein nächtliches Meer wogen zu lassen. Grindhouse war mehr oder weniger die sehr deftige Filmlook-Zutat. Die Kopien waren meist völlig abgenudelt, passend zu den sich durch die Klappsitze bohrenden Sprungfedern. Gelegentlich fehlten größere Filmteile (mit späterem Wissen würde ich sagen Akte) oder die Chronologie stimmte nicht. Am wichtigsten aber die Mitfiebernden links, rechts, oben und unten. Das ist für mich Kino: ein Bad in den Reaktionen, den Emotionen, des Publikums, dessen Teil ich war.

Weine ich dem kleinen Kino nach? Höchstens aus der oben hoffentlich herausahnbaren ironischen Distanz. Ich sah ja auch Star Wars zum Kinostart in 70mm 6-Kanal mit Riesenleinwand. Auf derselben auch Apocalypse Now. Das erstere war Wow!, das zweite war (schonmal beschrieben) das gefühlte Ende meiner Kindheit.

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Antwort von cantsin:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Und heute sind hier bei uns aber 8 Millionen immer noch viel Geld für einen Film, oder ?
Es gibt deutsche Produktionen, die teurer waren als die obengenannten, z.B. "Das Parfüm" (50 Millionen EUR) und "Cloud Atlas" (100 Millionen EUR) sowie "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (25 Millionen EUR).

Würde mich wundern, wenn einer dieser Filme auch nur einen Bruchteil der Produktionskosten eingespielt hätte.

Das muss man sich mal 'reinziehen. In Dollar kostete der Jim Knopf-Film damals - 2018 - knapp $30 Millionen. "Pulp Fiction" hätte im selben Jahr inflationsbereinigt knapp $20 Millionen gekostet. Also hatte dieser Jim Knopf-Blödsinn das anderthalbfache reale Budget von Pulp Fiction. Da kann man sich nur an den Kopf greifen, und das sagt eigentlich alles über die deutsche sog. Filmindustrie...

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Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Die Studios ?
Die Streaming Anbieter werden diese Entwicklung denke ich auch nur zur Hälfte überleben.
Zu viele Köche verderben den Brei.
Und da die Studios ja auch je länger je mehr nur noch vom Streaming getragen werden ?
Werden die auch sehr zu kämpfen haben.

Ich denke das Angebot muss über kurz oder lang wieder schlanker werden.
Gruss Boris
Abgesehen von Netflix und Apple sind Sreamingsdienste mit Studios verknüpft.

Warner und Disney werden nachrechnen, welche Veröffentlichungspolitik die lukrativste ist.
Wie gut sie rechnen werden, muss sich noch zeigen.

Warner/Discovery geht aktuell einen recht radikalen und groben Weg.

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Antwort von iasi:

cantsin hat geschrieben:
iasi hat geschrieben:
Das waren alles keine Low-Budget-Filme.

Low-Budget war keiner dieser Filme.
Pulp Fiction: $8.5 Millionen Budget
Desperado: $7 Millionen
Boogie Nights: $15 Millionen
The Big Lebowski: $15 Millionen
Se7en: $30 Millionen.

Mittleres Hollywood-Budget in den 1990er Jahren waren $50-60 Millionen, als Big Budget zählte alles oberhalb von $100 Millionen.
Nun Total Recall hatte ein Budget von $48–80 million.
Bei Stirb langsam 2 waren es 70 Millionen.
Der mit dem Wolf tanzt kam auf 22 Millionen.
Und das waren schon eher die Big Budget-Produktionen.

Bei Pretty Woman waren es 14 Mio.
Home alone kam auf 18 Mio.

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Antwort von iasi:

Axel hat geschrieben:
Die oben genannten pseudo-independent Filme sind auch eines: westlich orientiertes Kino mit Krisen des Individuums. Schön herausgestellt von Wolfgang Schmitt:

(unheimlicher Algorithmus, mal wieder!)

Es wäre also auch naiv, die Blockbuster-Franchises nur als Unterhaltung zu sehen und als solche schulterzuckend zu akzeptieren. Es gibt keine unschuldigen Narrative. Und dieses ist nicht einfach woke global, sondern auch anti-liberal, eigentlich anti-demokratisch.
Filme mit ernsten Themen, die kein Publikum ansprechen, laufen vor leeren Leinwänden.

Es ist schon immer die Kunst gewesen, ernste Aussagen auch ansprechend zu transportieren.

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Antwort von Darth Schneider:

Der mit dem Rolf tanzt
Das wäre doch mal ein ganz ernstes Remake..;))))
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

cantsin hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
Und heute sind hier bei uns aber 8 Millionen immer noch viel Geld für einen Film, oder ?
Es gibt deutsche Produktionen, die teurer waren als die obengenannten, z.B. "Das Parfüm" (50 Millionen EUR) und "Cloud Atlas" (100 Millionen EUR) sowie "Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer" (25 Millionen EUR).

Würde mich wundern, wenn einer dieser Filme auch nur einen Bruchteil der Produktionskosten eingespielt hätte.

Das muss man sich mal 'reinziehen. In Dollar kostete der Jim Knopf-Film damals - 2018 - knapp $30 Millionen. "Pulp Fiction" hätte im selben Jahr inflationsbereinigt knapp $20 Millionen gekostet. Also hatte dieser Jim Knopf-Blödsinn das anderthalbfache reale Budget von Pulp Fiction. Da kann man sich nur an den Kopf greifen, und das sagt eigentlich alles über die deutsche sog. Filmindustrie...
Das waren alles internationale Koproduktionen.
"Cloud Atlas"
Worldwide
$130,482,868

"Das Parfüm"
Worldwide
$135,039,924

Der Untergang
Budget €13.5 million (approx. $15 million)
Box office $92.2 million

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Antwort von Funless:

Also ich gestehe, dass ich Kino wie es früher mal war, bzw. wie ich es früher wahrgenommen habe, schon vermisse und ich das Verschwinden dessen nachtrauere, allerdings wohl wissend, dass dies auch nie wieder zurück kehren wird.

Ich verbinde eine Menge an prägenden sowie schönen Erinnerungen, die eigentlich allesamt ein Mix aus verschiedenen Faktoren sind; Das Gefühl der Vorfreude kurz vor Beginn des Films, eine irgendwie knisternd prickelnde Neugierde was man wohl gleich zu sehen bekommt und insbesondere aber auch die (höchstwahrscheinlich von mir selbst eingebildete) kollektive "Verbundenheit" mit dem Rest des Publikums, gemeinsame Reaktionen bei bestimmten Szenen.

Angefangen vom Schenkelklopfer bis hin zum Staunen oder diese bedrückende Stille des Publikums im Saal am Schluss von Se7en oder 12 Monkeys, das ungläubige Raunen der Zuschauer bei der Auflösung von The Sixth Sense. Oder mitzuerleben wie immer mehr Zuschauer die Aufführung von Cronenbergs The Fly angewidert verlassen und der Saal immer leerer wird. Oder die schwarzhumorige Reaktion des Publikums über Neil Patrick Harris' GeStaPo-Outfit in Starship Troopers. Dass ich all dies (und vieles mehr) im Kino erleben durfte und solch eine Atmosphäre nie wieder werde erleben können, respektive dürfen, stimmt mich, wie gesagt, schon wehmütig.

Doch die Zeit geht eben weiter, Vergangenes ist vergangen. Wir leben in anderen Zeiten und auch diese werden sich ändern. Das Kino ist tot, lang lebe das Kino (in welcher Form auch immer).

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Antwort von Axel:

iasi hat geschrieben:

Filme mit ernsten Themen, die kein Publikum ansprechen, laufen vor leeren Leinwänden.

Es ist schon immer die Kunst gewesen, ernste Aussagen auch ansprechend zu transportieren.
Es geht nicht so sehr um „ernste Aussagen“, also um das, was früher als „Problemfilm“ oder „deutsches Kino“ gefürchtet wurde oder was Frank Glencairn (und ich auch) als Agenda, Botschaft von Leuten mit Sendungswahn oder einer elitären Berufung bezeichnen. Es ging darum (siehe Teil 1 des Filmanalyse-Clips), dass das klassische Hollywood (große Budgets) zu oft floppte und dass die Studios stattdessen kleine(re), persönliche(re), provokante(re) Projekte finanzierten. Auch billige Exploitation wie Corman-Reißer. Diese Filme brauchten keine Förderung, sie waren rentabel. Taxi Driver, Easy Rider und Konsorten (in der Tradition von Western oder Film Noir) waren nichts für China oder Indien, klar.

Mir ist im Verlauf des Threads klar geworden, dass ich, wenn ich vom Kino als Oberbegriff spreche, eigentlich westliches Kino oder Autorenkino meine.

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Antwort von cantsin:

Funless hat geschrieben:
Oder die schwarzhumorige Reaktion des Publikums über Neil Patrick Harris' GeStaPo-Outfit in Starship Troopers.
Hast Du zufällig auch im Berliner Royal-Palast gesessen, als der Film anlief? In dem Moment, in dem die Geheimdienstler in den Gestapo-Uniformen ins Bild traten (um den gefangenen Brain Bug ins Auge zu nehmen), brach spontan das gesamte Publikum im vollbesetzten Saal des damals größten Kinos Europas in röhrendes Lachen aus. Es wäre für Paul Verhoeven sicher toll gewesen, dabei gewesen zu sein.

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Antwort von Funless:

cantsin hat geschrieben:
Funless hat geschrieben:
Oder die schwarzhumorige Reaktion des Publikums über Neil Patrick Harris' GeStaPo-Outfit in Starship Troopers.
Hast Du zufällig auch im Berliner Royal-Palast gesessen, als der Film anlief? In dem Moment, in dem die Geheimdienstler in den Gestapo-Uniformen ins Bild traten (um den gefangenen Brain Bug ins Auge zu nehmen), brach spontan das gesamte Publikum im vollbesetzten Saal des damals größten Kinos Europas in röhrendes Lachen aus. Es wäre für Paul Verhoeven sicher toll gewesen, dabei gewesen zu sein.
Ja im Royal-Palast im Europa Center, Kino 2 das damals auch tatsächlich der zweitgrößte Saal nach dem Hauptsaal war und IMHO für 1.85:1 Aufführungen besser geeignet als Saal 1 mit dieser gigantischen auf 70mm Aufführungen ausgerichteten Leinwand.

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Antwort von Frank Glencairn:

Axel hat geschrieben:
Vergangenheit als nostalgische Erinnerung begegnet mir immer häufiger als sehr lebendige Geruchserinnerung - und alles, was ich damit verbinde. Altbau (war ein umgebauter Vorkriegs-Tanzsaal), schales Altbier, kalte Tabakasche, Spearmint, gegen die Nüstern gewedelt ...
Dafür hab ich ein gewisses Verständnis.
Ich habe auch sehr warme Kindheits-Geruchs-Erinnerungen an eine Zugfahrt im Winter mit meiner Oma.

Diese spezielle Mischung aus Eisen, Schmieröl, Kohlebrand und Dampf gemischt mit warmen und kaltem Zigarettenrauch der Abteile, Kaffeeduft gemischt mit Bratfettgeruch aus dem Speisewagen, und im Abgang die typische Zugklo-Mischung aus Pisse und dieser Ribbelseife mit Kunstzitronen Aroma.

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Antwort von Axel:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Diese spezielle Mischung aus Eisen, Schmieröl, Kohlebrand und Dampf gemischt mit warmen und kaltem Zigarettenrauch der Abteile, Kaffeeduft gemischt mit Bratfettgeruch aus dem Speisewagen, und im Abgang die typische Zugklo-Mischung aus Pisse und dieser Ribbelseife mit Kunstzitronen Aroma.
Im Winter kam in den von uns wegen ihrer durch den Schliff an Schuppen erinnernden Blechhaut „Fisch“ genannten Nahverkehrszügen noch ein gerade für mich schwer fassbarer Versengungsgeruch dazu. Waren das Ölheizungen? Keine Ahnung. Ich erinnere mich schwach, dass wir vielleicht zweimal in meiner Kindheit den Ölradiator in Betrieb nehmen mussten und dass er stank. Weil ich aber außer der vagen Faktenerinnerung nichts mehr damit verbinde, habe ich den Geruch vergessen. Die chemische Zitrone ist aber sofort „da“. Erstaunlich, hatte ich früher nicht.

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Antwort von Frank Glencairn:

Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich hab das Gefühl das die Welt früher mehr gerochen hat - womöglich ist es aber auch nur mein Geruchssinn nach 40 Jahren Rauchen :D

Im Ernst, so viel Gerüche (nicht nur Tabak, Braunkohlebriketts und Trabis) wurden mittlerweile aus der Realität verbannt, und mir scheinen die Leute auch viel zickiger zu sein was das betrifft. Meine Nachbarin jammert z.B. immer, wenn jemand in der Nähe seinen Kaminofen anzündet.
Ich mag den Geruch, aber sie tut so als wäre sie kurz vor dem ersticken, weil jemand ein paar alte Autoreifen auf ihrer Terrasse angezündet hat.

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Antwort von Jott:

https://www.olorama.com/smell-o-vision

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Antwort von Darth Schneider:

@Frank
Kauf deiner Nachbarin eine Jahreskarte für das Smell-O-Vision Kino.
Dann hast du Ruhe.
Gruss Boris

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Antwort von Axel:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Vielleicht bilde ich mir das nur ein, aber ich hab das Gefühl das die Welt früher mehr gerochen hat - womöglich ist es aber auch nur mein Geruchssinn nach 40 Jahren Rauchen :D
Beides.
Was Odorama und so betrifft, so glaube ich, dass Gerüche vielleicht deutlicher mit Emotionen zusammenhängen als Bilder und Klänge und zu Erinnerungen zusammenschmelzen, die ganze Orte, Personen und Situationen umfassen, aber eigentlich Konfabulationen sind, nichts objektiv tatsächlich Passiertes oder etwas, das für Außenstehende signifikant wäre. klusterdegenerierung hat eine solche Mirage in einem Thread erwähnt, eine dampfige Telefonzelle. Wer das nicht selbst erlebt hat, weiß nicht, wovon die Rede ist. Das heißt grob, Leute unter vierzig.

Alle diese „früher-war-Kino-besser“-Rants haben diese nicht vermittelbaren Konnotationen.

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Antwort von Darth Schneider:

Liegt es nur an den heute fehlenden Gerüchen ?

Das sich das Leben sich heute so ganz anders, auch irgendwie (ein wenig, ab 40..;)) falsch anfühlt ?

Oder liegt es nicht doch auch sehr stark an dieser Heute:
Jederzeit, überall, ohne warten, ohne Geduld, möglichst alles, lernen, machen, erleben, wissen, hören, sehen und fühlen zu müssen/wollen“

Einer eigentlich voll egoistischer Mentalität ???

Die ja nur durch die sozialen Medien, die Globalisierung und den ganzen Smartphones, Ultra schneller Computer Technik ?
Womit wir natürlich praktisch überall 24 Stunden lang, überall, in zig Formen zu erreichen sind, und so äusserst erfolgreich (einigermassen) funktionieren ?

Nur mal so als Frage
Gruss Boris

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Antwort von markusG:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Weint eigentlich tatsächlich jemand diesen kleinen Kinos nach? (Außer Axel).
Ich habe erst im Laufe der Diskussion hier von Schachtelkinos erfahren (also vom Begriff). War nicht immer die beste Seherfahrung, ABER wenn man Mal mit ein paar mehr Freunden einen Film sehen möchte dich schon ein wenig bequemer als das heimische Wanderkino. Muss aber gestehen, dass ich auch zB auf Hinterhof- bzw Open Air Kinos stehe, die mit höherem Alter sicher nicht die bequemsten und technisch die fragwürdigste Form des Filme schadens ist. Dafür verkümmert es nicht zum belanglosen Konsumieren des Überangebots, das uns das Streamen ermöglicht. Wobei auch das seinen ganz eigenen Reiz hat.
"Frank Glencairn" hat geschrieben:
Ehrlichgesagt vermisse ich enge ungemütliche Sitze, bestenfalls mittelprächtige Bild- und Tontechnik sowie Leinwände im Heimkinoformat jetzt nicht so richtig. Wenn ich schon Geld für ein Ticket ausgebe, dann muß der Unterschied zur heimischen Glotze schon entsprechend groß sein.
Mein Lieblingskino hat zum Glück breite Gänge und sehr bequeme und geräumige Sitze, so dass ich fast gar nicht mehr in andere Kinos gehe, zumal das Programm unschlagbar ist. Ist aber auch von Schachtelkinos in eins mit großer Leinwand zurückgebaut worden.

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Antwort von Jott:

Retro-Erlebnis: Autokino. Hier in der Nähe gibt‘s tatsächlich noch eins. Da riecht dann jeder Film nach Fast Food.

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Antwort von Frank Glencairn:

Autokinos find ich großartig.

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Antwort von Bluboy:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
Liegt es nur an den heute fehlenden Gerüchen ?

Gruss Boris

Freitag war Badetag, da war das Aroma dann am Wochenende etwas Dezenter.

Abeer keine Bange, jetzt wo sich die Energiepreise erhöht haben kommt Nostalgie auf.

;-)

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Antwort von markusG:

Jott hat geschrieben:
Retro-Erlebnis: Autokino.
Gab es zur Corona Lockdown Zeit hier auch wieder, iirc. War der Ton früher auch über's Autoradio? Oder Gab es dann einfach draussen Lautsprecher?

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Antwort von Jott:

Autoradio. Mit fettem Sound in der Karre bist du der König.

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Antwort von Jörg:

War der Ton früher auch über's Autoradio? Oder Gab es dann einfach draussen Lautsprecher? es wurden lautsprecher an die runtergekurbelte Seitenscheibe geklemmt
Autokinos waren prima, ich kann mich nur nicht erinnern, jemals etwas vm Film mitbekommen zu haben ;-))

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Antwort von Funless:

Also Ende der 1970‘er (war ich zuletzt im Autokino) war nix mit Ton vom Autoradio, da gab es diese klobigen Lautsprecher Kästen die ins Seitenfenster eingehängt wurden. Der Ton war dann natürlich feinstes quäkiges Mono, tat dem Filmspaß aber keinen Abbruch. Die bekanntesten Filme die ich damals im Autokino schauen durfte waren Jaws und Diamonds Are Forever. Lang ist‘s her …

Jörg war schneller.

Edit: Wieso zensiert die Forensoftware das englische Wort für „Diamanten“?? Verstehe ich nicht.

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Antwort von Frank Glencairn:

Funless hat geschrieben:
Die bekanntesten Filme die ich damals im Autokino schauen durfte waren Jaws und *** Are Forever. Lang ist‘s her …
Mein all time Favorit für's Autokino ist American Graffiti - kommt dann natürlich am besten in einem entsprechenden Oldtimer.

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Antwort von klusterdegenerierung:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
"Darth Schneider" hat geschrieben:
... aber das jetzt ein fast 2 Meter Samsung TV mittlerweile für unter1000€ zu haben ist, und ein anständiger Beamer auch gar nicht mehr teuer ist. Bedeutet wohl über Kurz oder lang den Todesstoss für mindestens 50% bis 70% der Kinos.
Ja, das macht sicher gewaltig was aus - auch die Werbefreihet der Streamer versüßt das Home-Erlebnis.

Weint eigentlich tatsächlich jemand diesen kleinen Kinos nach? (Außer Axel).

Ehrlichgesagt vermisse ich enge ungemütliche Sitze, bestenfalls mittelprächtige Bild- und Tontechnik sowie Leinwände im Heimkinoformat jetzt nicht so richtig. Wenn ich schon Geld für ein Ticket ausgebe, dann muß der Unterschied zur heimischen Glotze schon entsprechend groß sein.
Interessant ist, das wenn von "Erlebnis" oder "Kino Derivat" gessprochen wird, immer als erstes die größe des Monitors erwähnt wird, als hätten die die nicht mehr ins Kino gehen, Zuhause ein genauso langes Wohnzimmer wie Kinosaal!

Ich muß immer wirklich doll schmunzeln wenn ich das an jeder Ecke lese. :-)

Ok wir sind eh keine Fernsehgucker Familie und haben auch schon seit vielen Wohnsituationen kein wirkliches "Wohnzimmer" mehr und erst recht keinen Fernseher, aber wenn wir hier was gucken, dann auf meinem 42 Zoll Pana oder gar auf meinen 27er BenQ.

Ich kann das mit der Größe nur schwer nachvoll ziehen, selbst wenn der Raum etwas größer ist, sehe ich persönlich keine Not auf so ein Monster zu glotzen, zumal das erfassen komplexer Szenen auf 100% Sichtfeld Erfassung viel einfacher ist, als wenn man schon seinen Kopf nach links drehen muß wenn von Rechts ein Auto durchs Bild gefahren kommt.

Ich schaue mir Filme aus 70cm auf meinem 27er und ca. 2m auf dem 42er an, das reicht mir mit gutem Kopfhörer oder meinen Nahfeldern völlig aus.
Wenn ich mal bei bekannten bin die einen richtig großen TV mit Dolby Surround etc. haben, bin ich völlig überfordert und auch direkt mega gestresst, erst recht wenn dann bei solchen Anlagen eine Werbeunterbrechung kommt, die kickt mich dann gleich um ein vielfaches weg. :-)))

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Antwort von 7River:

Sage ja zu einem pervers großen Fernseher ;-)

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Antwort von Darth Schneider:

Kommt, wir sammeln hier auf SlashCAM Geld und kaufen dem Kluster einen 2 Meter Samsung ?…;)))

Spass bei Seite, ist doch sympathisch wenn es noch Filmemacher gibt, die eben sinnlos TV glotzen (und diese immer grösser mit noch mehr Power, Mentalität) gar nicht erst unterstützen…
Gruss Boris

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Antwort von Bluboy:

Ein 4k Fernseher sollte schon im Haus sein wenn in 4k aufzeichnet und sich Filmemacher nennt

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Antwort von Darth Schneider:

Warum ?
Ich sehe jedenfalls den klitzekleinen Unterschied zwischen HD und 4K eh nicht wirklich als irgend wie dramatisch oder als einschneidend an.
Gut ich bin auch kein Profi…

Aber ein anständiger HD Tv/Monitor tut es zur End Kontrolle doch auch. Wenn man keinen 4K Kino Content graden muss, und einen hochwertigen Computer Monitor hat der Kluster doch bestimmt, womöglich mehr als einen…;)
Gruss Boris

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Antwort von Frank Glencairn:

klusterdegenerierung hat geschrieben:


Ich kann das mit der Größe nur schwer nachvoll ziehen, selbst wenn der Raum etwas größer ist, sehe ich persönlich keine Not auf so ein Monster zu glotzen, zumal das erfassen komplexer Szenen auf 100% Sichtfeld Erfassung viel einfacher ist, als wenn man schon seinen Kopf nach links drehen muß wenn von Rechts ein Auto durchs Bild gefahren kommt.
Das hängt immer vom Sehabstand ab. Im Wohnzimmer sitzt du ja auch nicht - wie im Kino - 15 Meter vom Fernseher entfernt.
Und wenn ich vor meinem 2560 x 1080 Monitor mit Armlänge Abstand sitze hab ich das selbe Sichtfeld wie in einem Cineplex.

Space


Antwort von Darth Schneider:

Das liest sich schon cool…
Was ist denn das für ein Monitor wenn man fragen darf ?
Passt der auch zu Macs ?;)

Beziehungsweise was für einen bezahlbaren Monitor fürs Colorgrading würdest du heute empfehlen ?
Gruss Boris

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Antwort von klusterdegenerierung:

Bluboy hat geschrieben:
Ein 4k Fernseher sollte schon im Haus sein wenn in 4k aufzeichnet und sich Filmemacher nennt
Falls Du mich damit ansprichst, wüßte ich nicht was 4K mit der Größe des Moni aka TVs zu tun hat und das ich die Abstinenz von 4K angesprochen habe..

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Antwort von klusterdegenerierung:

"Frank Glencairn" hat geschrieben:
klusterdegenerierung hat geschrieben:


Ich kann das mit der Größe nur schwer nachvoll ziehen, selbst wenn der Raum etwas größer ist, sehe ich persönlich keine Not auf so ein Monster zu glotzen, zumal das erfassen komplexer Szenen auf 100% Sichtfeld Erfassung viel einfacher ist, als wenn man schon seinen Kopf nach links drehen muß wenn von Rechts ein Auto durchs Bild gefahren kommt.
Das hängt immer vom Sehabstand ab. Im Wohnzimmer sitzt du ja auch nicht - wie im Kino - 15 Meter vom Fernseher entfernt.
Und wenn ich vor meinem 2560 x 1080 Monitor mit Armlänge Abstand sitze hab ich das selbe Sichtfeld wie in einem Cineplex.
Eben, deswegen machen die Monsterglotzen doch null Sinn.

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Antwort von Darth Schneider:

@Kluster
Das kommt nur auf den Raum an, wir haben ein relativ langes Wohnzimmer, da ergibt eine unter 50 Zoll 4K Glotze gar keinen Sinn, weil das Sofa zu weit weg vom TV an der Wand ist…
Schon mit meinem 54 Zoll TV muss ich etwas näher um das 4K überhaupt zu erkennen.

Also über 2 Meter Durchmesser wäre bei uns für 4K definitiv besser.
Aber eindeutig ein Overkill, für das Wohnzimmer..;))))

Wobei auch der Content macht ein sehr grosser Unterschied.
So mancher Film in HD sieht echt besser aus als so mancher Film in UHD…
Gruss Boris

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Antwort von iasi:

Früher hatten sich Leute Beamer an die Decke gehängt.

Heute sitze ich in 2 1/2 Meter Entfernung vor meinem 85" Flachbildschirm.

Das ist keine Monster-Glotze, sondern gerade mal so groß wie früher mal eine ordentlich Dia-Leinwand.

Wer von cinematisch redet, sollte doch nicht mit der Lesebrille vor dem Bildschirm sitzen müssen. :)

Und damit sind wir beim Problem:

Bezahlbare Flachbildschirme werden immer größer. Meine Stolz aus früheren Zeiten mit 37" habe ich verschenkt und den 42" in die Küche gehängt.

Zu PAL-Zeiten musste man für gutes Bild ins Kino pilgern.
HD-TV verringerten den Unterschied.
Nun haben wir UHD per Disc und Streaming.

IMAX-Kinos haben das Image dem Heimkino überlegen zu sein - deshalb läuft das Geschäft der Kanadier nicht ganz so schlecht.

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Antwort von Frank Glencairn:

"Darth Schneider" hat geschrieben:

Was ist denn das für ein Monitor wenn man fragen darf ?
Passt der auch zu Macs ?;)
Ganz normaler 08/15 Dell irgendwas...
moment ich schau mal nach

Dell - U29 13WM

Hab ich schon ewig, und war auch nicht teuer - nix besonderes, aber ist ja auch nur für das UI.

Und ja der passt auch an Macs, hat ja ganz normale Eingänge.
"Darth Schneider" hat geschrieben:

Beziehungsweise was für einen bezahlbaren Monitor fürs Colorgrading würdest du heute empfehlen ?
Wir haben hier Flanders, OSEE und einen original Dreamcolor (wobei der nicht mehr hergestellt wird - was schade ist, weil der wirklich gut war) für farbkritische Sachen.
Für den Realworld Check nen LG C9 OLED Fernseher, wobei es mittlerweile den CX gibt, der soll nochmal besser sein.

Die LG TVs haben sich mittlerweile als quasi gut-genug Mindest-Standard in der Branche etabliert, unter anderem weil die sich gut kalibrieren lassen - is auch billiger als ein Flanders (und eignet sich nebenbei auch noch zum Filme schauen) - den würde ich dir auf jeden Fall empfehlen alles wie immer über Decklink/Mini-Monitor natürlich.

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Antwort von klusterdegenerierung:

iasi hat geschrieben:
mit der Lesebrille vor dem Bildschirm sitzen müssen. :)
Woher weißt Du? ;-)) iasi hat geschrieben:
Heute sitze ich in 2 1/2 Meter Entfernung vor meinem 85" Flachbildschirm.
Aber nur weil Du das gut findest, heißt das ja nicht das es ein muß ist oder ich ein nerd bin, ich mag diese Dinger einfach nicht, ich find schon den 42er den ich eigentlich nur für Resolve an der Wand hängen habe auch schon zu groß.

Wo wir gerade bei Monitoren sind, ist der 32er eigentlich wirklich nur wegen der 3x nits so eklatant teurer?
Gut wers braucht, aber 32 und 27 ist nun auch nicht soo viel anders, da kann ich mir ja schon 3 Stück für kaufen. :-)

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Antwort von Darth Schneider:

@iasi
85 Zoll, ja da bin ich schon etwas neidisch..:)))
Gruss Boris

Space


Antwort von iasi:

"Darth Schneider" hat geschrieben:
@iasi
85 Zoll, ja da bin ich schon etwas neidisch..:)))
Gruss Boris
Du brauchst nur eine freie Wand.

Teuer sind die Dinger mittlerweile nicht mehr.

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