Frage von Christian Ulmer SPatz:Hi!
Wer weiss es?
Wenn ich einen Weitwinkelvorsatz 0.5x an der Camera habe, müsste doch
doppelt soviel Licht in die Camera kommen, oder mache ich da einen Denkfehler?
Gruss,
Christian
Antwort von Steffen:
nö. Wieso sollte es?
Antwort von Thorsten Schneider:
: Hi!
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: Wer weiss es?
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: Wenn ich einen Weitwinkelvorsatz 0.5x an der Camera habe, müsste doch
: doppelt soviel Licht in die Camera kommen, oder mache ich da einen Denkfehler?
Hallo Christian,
mehr Licht kommt nicht in den Camcorder, lediglich die Brennweite halbiert sich bzw. der Bildausschnit wird doppelt so groß. Ich denke sogar eher, dass minderwertige WW-Vorsätze den Lichteinfall durch Streuung/Brechung evtl. verschlechtern.
Viele Grüße
Thorsten
Antwort von Helmut Margen:
: Hi!
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: Wer weiss es?
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: Wenn ich einen Weitwinkelvorsatz 0.5x an der Camera habe, müsste doch
: doppelt soviel Licht in die Camera kommen, oder mache ich da einen Denkfehler?
Denkfehler.
Nur, weil Du was 'davor' schraubst kommt nicht mehr Licht in die Kamera.
Kann man ganz gut selbst testen: Einfach die Augen verbinden und dann eine Brille aufsetzen.
Spass beiseite, der Faktor 0.5x gibt ist der Umrechungsfaktor für die Brennweite. Durch einen Vorsatz bekommst Du weniger Licht in die Kamera, denn es kommen ja mindestens ein Übergang Luft-Glas und einer Glas-Luft dazu.
CU
Helmut
Antwort von Achim:
: Hi!
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: Wer weiss es?
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: Wenn ich einen Weitwinkelvorsatz 0.5x an der Camera habe, müsste doch
: doppelt soviel Licht in die Camera kommen, oder mache ich da einen Denkfehler?
:
: Gruss,
: Christian
Was für Grübler! Hat bei diesen Beiträgen jemand gegrübelt? Nein! Nur Beiträge aus dem praktischen Leben.
Wenn man sich mit dem Begriff "Lichtstärke" in Verbindung mit fotografischen Objektven auseinandersetzt, dann kann man über das Thema schon ein bisschen grübeln! Dass man mit jeder Glas/Luft-Fläche und den Spiegelungen an diesen Übergängen jeweils ein Bisschen Licht verliert, möchte ich mal beiseite lassen, denn das ist erstens nichts zum Grübeln, und außerdem vernachlässigbar wenig bei entspiegelten Gläsern.
Jetzt zur Theorie: die Lichtstärke wird für ein Objektiv angegeben mit z.B. 1:2 oder F:2, damit wird ausgedrückt, dass der Durchmesser der Linse halb so groß ist wie die Brennweite (der Einfachheit halber tu ich jetzt mal so, als sei das Objektiv nur eine einzelne Linse). Dieses Verhältnis Durchmesser zur Brennweite ist deshalb so aussagekräftig, weil ein Objektiv mit doppelter Brennweite auch den doppelten Durchmesser haben muß, um ein gleich helles Bild zu erzeugen.
(Zur Veranschaulichung: die Kamera sei ein Zimmer, das Objektiv ein rundes Fenster. Der Film (oder CCD) sei die Wand gegenüber dem Fenster. Ist das Fenster doppelt so weit von der Wand entfernt, muss es den doppelten Durchmesser haben, damit die Wand gegenüber gleich hell bleibt.)
So, jetzt stellt sich schon die Frage: verkürze ich die Brennweite auf die Hälfte, ändert sich das Verhältis Brennweite zu Durchmesser im Sinne einer höheren Lichtstärke! Probiert man es mit einem Weitwinkelvorsatz aus, merkt man leider, dass sich die Lichstärke nicht erhöht, sie ändert sich gar nicht. Warum? Weil der WW-Vorsatz nicht nur die Brennweite verkürzt, sondern auch den Linsendurchmesser des Objektivs schrumpfen lässt, man schaue nur mal von vorne durch den WW-Konverter auf die Frontlinse des eigentlichen Objektivs, sie wirkt kleiner, ist optisch verkleinert worden.
Noch eine Überlegung: es gibt für Spiegelreflexkameras sogenannte Telekonverter. Die schraubt man nicht davor, sondern setzt sie zwischen Objektiv und Kamerakörper. Ein 2x-Konverter verdoppelt die Brennweite, die Lichtstärke würde sich in obigem Beispiel von 1:2 auf 1:4 verschlechtern, ein Verlust von 2 Blendenstufen! Könnte man einen entsprechenden WW-Konverter ebenfalls zwischen Objektiv und Kamera setzten, dann würde man tatsächlich Lichtstärke gewinnen, denn der Durchmesser der Frontlinse würde sich nicht ändern, das Verhältnis Brennweite zu Durchmesser wäre 1:1, ein Gewinn von 2 Blendenstufen!
Aber in der Praxis gibts das nicht, denn für den breiten Aufnahmewinkel wäre diese Bauweise ungeeignet.
Ich hoffe, ich habe genug gegrübelt und jemand konnte mir folgen.
(Ich beschäftige mich schon viel länger mit Fotokameras als mit Video und PC)
Gruß
Achim
Antwort von Steffen:
ich würde insgesamt sogar eher dazu neigen, zu behaupten, daß es durch Nicht-Profi (also alles, was auch so von Canon etc. angeboten wird, die werfen uns Consumern ja nicht das Spiegelreflex-Equipment in den Rachen) - Weitwinkel die Lichtausbeute am Ende eher leicht reduziert wurde. Und sorry für meine ruppige Post von vorher, mein Max war gerade zum achten Mal in einer Szene abgekackt ...
Antwort von Daniel Nolde:
Also rein vom Lichtstrom her gesehen hat Christian schon recht, dass eine Weitwinkel-Optik mehr Licht in die Kamera führt. Je grösser die Brennweite und kleiner der Bildwinkel, desto weniger Licht wird vom der Optik auf den Bildsensor gebracht (denn es wird ja ein deutlich kleinerer "Realitäts"-Ausschnitt und damit ein kleinerer Anteil des eingefangenen Lichts projiziert).
:
: Jede Vorsatzlinse, egal ob Weitwinkel, Tele oder Filter aller Art, bewirkt einen
: Verlust an Lichtstärke.
Aber Thomas und Peter haben genauso Recht: Die zusätzliche Linsenoptik beim WW-VORSATZ absorbiert natürlich auch wieder eine gehörige Portion des zusätzlichen Lichtstroms.
Also im Endeffekt wird sich wahrscheinlich die zusätzliche Lichtmenge der Bildausschnittsvergrösserung und die danke zusätzlichen Linsen reduzierte Lichstärke der kombinierten Optik in etwa ausgleich, so dass sich für die Belichtung nix ändert.
Daniel
digital no-budget filmmaking!
Antwort von Peter S.:
Jede Vorsatzlinse, egal ob Weitwinkel, Tele oder Filter aller Art, bewirkt einen Verlust an Lichtstärke.
MFG Peter
Antwort von Steffen:
joujou, Achim hat's drauf!
Wäre im Physikunterricht eine 1,5 gewesen (warum Komma fünf? -- weil das Koordinatensystem keien Achsenbezeichnungen bekommen hat!!!) :)
Steffen
Antwort von Britta:
mehr von diesen beiträgen!
klasse!
B.
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: Was für Grübler! Hat bei diesen Beiträgen jemand gegrübelt? Nein! Nur Beiträge aus dem
: praktischen Leben.
: Wenn man sich mit dem Begriff "Lichtstärke" in Verbindung mit fotografischen
: Objektven auseinandersetzt, dann kann man über das Thema schon ein bisschen grübeln!
: Dass man mit jeder Glas/Luft-Fläche und den Spiegelungen an diesen Übergängen
: jeweils ein Bisschen Licht verliert, möchte ich mal beiseite lassen, denn das ist
: erstens nichts zum Grübeln, und außerdem vernachlässigbar wenig bei entspiegelten
: Gläsern.
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: Jetzt zur Theorie: die Lichtstärke wird für ein Objektiv angegeben mit z.B. 1:2 oder
: F:2, damit wird ausgedrückt, dass der Durchmesser der Linse halb so groß ist wie die
: Brennweite (der Einfachheit halber tu ich jetzt mal so, als sei das Objektiv nur
: eine einzelne Linse). Dieses Verhältnis Durchmesser zur Brennweite ist deshalb so
: aussagekräftig, weil ein Objektiv mit doppelter Brennweite auch den doppelten
: Durchmesser haben muß, um ein gleich helles Bild zu erzeugen.
: (Zur Veranschaulichung: die Kamera sei ein Zimmer, das Objektiv ein rundes Fenster. Der
: Film (oder CCD) sei die Wand gegenüber dem Fenster. Ist das Fenster doppelt so weit
: von der Wand entfernt, muss es den doppelten Durchmesser haben, damit die Wand
: gegenüber gleich hell bleibt.)
: So, jetzt stellt sich schon die Frage: verkürze ich die Brennweite auf die Hälfte,
: ändert sich das Verhältis Brennweite zu Durchmesser im Sinne einer höheren
: Lichtstärke! Probiert man es mit einem Weitwinkelvorsatz aus, merkt man leider, dass
: sich die Lichstärke nicht erhöht, sie ändert sich gar nicht. Warum? Weil der
: WW-Vorsatz nicht nur die Brennweite verkürzt, sondern auch den Linsendurchmesser des
: Objektivs schrumpfen lässt, man schaue nur mal von vorne durch den WW-Konverter auf
: die Frontlinse des eigentlichen Objektivs, sie wirkt kleiner, ist optisch
: verkleinert worden.
: Noch eine Überlegung: es gibt für Spiegelreflexkameras sogenannte Telekonverter. Die
: schraubt man nicht davor, sondern setzt sie zwischen Objektiv und Kamerakörper. Ein
: 2x-Konverter verdoppelt die Brennweite, die Lichtstärke würde sich in obigem
: Beispiel von 1:2 auf 1:4 verschlechtern, ein Verlust von 2 Blendenstufen! Könnte man
: einen entsprechenden WW-Konverter ebenfalls zwischen Objektiv und Kamera setzten,
: dann würde man tatsächlich Lichtstärke gewinnen, denn der Durchmesser der Frontlinse
: würde sich nicht ändern, das Verhältnis Brennweite zu Durchmesser wäre 1:1, ein
: Gewinn von 2 Blendenstufen!
: Aber in der Praxis gibts das nicht, denn für den breiten Aufnahmewinkel wäre diese
: Bauweise ungeeignet.
: Ich hoffe, ich habe genug gegrübelt und jemand konnte mir folgen.
: (Ich beschäftige mich schon viel länger mit Fotokameras als mit Video und PC)
: Gruß
: Achim