Frage von Tom:Hallo,
was ist die beste Methode, fertige Videos nach dem Bearbeiten für (fast) immer zu speichern ?
Randbedingungen : DVD-R ist noch zu teuer, DV-In gibts auch nicht.
Dankeschön, Tom.
Antwort von Sandra:
Hallo Tom,
ein absolut zukunftssicheres Format gibt es sicher nicht. Wenn die Videos im DV-Format vorliegen, ist es das beste, diese auch wieder auf DV-Band zurückzuspielen. DV-Daten sind ja bereits komprimiert auf dem Original-Band, jedes weitere Umkonvertieren in ein anderes Format (z.B. MPEG) bedeutet einen Qualitätsverlust. Das Zurückspielen auf DV ist die sicherste Methode, da hier nicht umkonvertiert werden muß. In 10 Jahren werden wir Videos vermutlich komplett unkomprimiert auf dem Rechner bearbeiten und auf 50 GB (oder mehr..) Daten-DVD"s abspeichern und sie so immer wieder auf neue Medien umkopieren können ohne jegliche Qualitätsverluste. Aber da sind wir leider noch nicht, sodaß es vorerst Sinn macht, das gleiche Format beizubehalten.
In jedem Falle solltest du deinen Camcorder für DV-In freischalten oder, wenn dies nicht geht, in einen Camcorder mit DV-In investieren. Am besten noch mit Analog-In - dann kannst du auch analoge Videos gleich auf DV umkopieren. Alte analoge Videos auf DV umzukopieren, halte ich für sinnvoll - DV ist resistenter gegen die Zeichen der Band-Entmagnetisierung als Analog.
Von dem Video-DVD Format würde ich für eine Langzeitsicherung ohnehin absehen. Dabei werden die Daten in MPEG2 umgewandelt, dies ist für eine spätere Bearbeitung denkbar ungeeignet. Und für das Daten-DVD Format müssen wir tatsächlich erst abwarten, bis erschwingliche Brenner und Medien mit Speicherdichte im mindestens zweistelligen GB-Bereich auf den Markt kommen.
Gruß
Sandra
Antwort von Panadvin:
Genau mein Thema im Augenblick. Man könnte als Hobbyfilmer mit einer Mini-DV im Augenblick ausrasten. Warum - ganz einfach.
MiniDV bietet die höchste Auflösungsform für Digitales Video. Man hat nur Angst, das die kleinen Bänder nicht so gut halten, wie die VHS-Cassetten. Das ist der eigentliche Grund. Und man hat auch Angst, das der Camcorder nicht so gut hält, wie ein normales VHS-Gerät.
Es gab und gibt dann folgende Lösungsansätze:
JVC Doppelrecorder. Links Mini-DV, rechts S-VHS. Eigentlich eine Superidee. Man schont das Camcorderlaufwerk, der JVC hat Digital DV in/out. Eine Kassette verdoppeln ist mit einem Klick möglich. Auch das Kopieren von Mini-DV auf S-VHS ist mit einem Klick möglich. Wer also seine Mini-DV-Kassetten archivieren will, dabei keinerlei Qualitätsverluste erleiden möchte und zusätzlich seinen Camcorder schonen will, für den gibt es eigentlich überhaupt keine brauchbare andere Alternative.
Dann fingen die plötzlich an, D-VHS-Recorder zu entwickeln. Tolle Idee. Von Mini-DV auf D-VHS. Das Ei des Columbus. Denkste. Da gehen diese Hirnies her, und geben diesen D-VHS-Recordern nur einen DV-Eingang und keinen DV-Ausgang!!!! Aus der Traum. Das wäre die eierlegende Wollmilchsau gewesen. Wäre, wohlgemerkt.
So, und nun machen die uns vor, die Lösung unserer Probleme läge in der DVD-R DVR+R DVD-RW DVD+RW DVD-RAM und was weiss ich nicht. Quacksalber! Alles wird MPEG 2 codiert und damit rasierst du die sehr gute Mini-DV-Qualität herab. Keine Verbesserung, nein, eine ganz klare Verschlechterung ist das. Er spricht bloss keiner aus. Warum?? Ganz einfach.
Die wollen Umsatz machen. Zunächst werden massenweise Player auf den Markt geschmissen für die Laien. Die holen sich ihre DVD-Scheibe in der Videothek und sehen sich dann Krieg der Sterne auf DV an. Schön. Und was nutzt das dem Mini-DV-Filmer----nichts, gar nichts!!!
Und wenn dann der Markt zugeschmissen ist, geht es in die nächste Runde. DVD-Brenner. Und der ganze Mist kommt wieder über MPEG 2 rein und nur bei dem Pioneer über DV out wieder heraus. Aber MPEG2 codiert und nicht mehr original !!!! Und weil die Encoder supermistig sind, die da freundlicherweise beigepackt werden, hat das Resultat des Selberbrennens sehr sehr wenig mit dem Resultat zu schaffen, das ihr kennt, wenn ihr industriell gebrannte DVD-Scheiben ausleiht.
Ich nenne so etwas schlicht und ergreifend Verdummung. Ein superguter Standard Mini-DV wird mit alle dem Mist auf DVD-Basis und MPEG2 Codierung nicht besser sondern ---- richtig, schlechter !!! Für Filmer ist das nichts....
Mein Rat an alle, die es ebenfalls betrifft: Abwarten. Bänder verdoppeln mit DV-in oder eben Geräte kaufen, die scheinbar nicht mehr in sind, wie den JVC-Doppelrekorder Mini-DV/Super-VHS. Irgendwann fliegt der ganze Zauber DVD hoch und alle die, die als Filmer darauf abgefahren sind, haben dann den gleichen Mist wie seinerzeit bei Video 2000, Betamax und VHS.
Panadvin
Antwort von AlexanderB:
: Wohl wahrhaft hochgeistig gesprochen, jedoch kann ich so alle 5 Jahre meine Werke
: schnell mal auf einen neuen (größeren =DVD) Rohling ohne großen Aufwand übertragen.
: Alle DV-Casetten zu überspielen dauert da weitaus länger. Bei S-VHS läßt sich bei einem
: Bandsalat noch viel retten, jedoch will ich nicht wissen, wie ich die Reste eines
: DV-Tapes nach einem Bandsalat wieder zusammenkitte.
Ok, das will ich auch nicht wissen. (geht aber sicher genauso, nur mit kleineren Fingern ;-) )
Trotzdem wäre mir wohler, das Video näher am Original zu speichern. (Avis in Teilen auf CDR oder DVD-(R(AM)). Da ist doch schon übergenug Kompression drin?
Gruß Alexander
Antwort von Rudi (VideoX):
Wohl wahrhaft hochgeistig gesprochen, jedoch kann ich so alle 5 Jahre meine Werke schnell mal auf einen neuen (größeren =DVD) Rohling ohne großen Aufwand übertragen.
Alle DV-Casetten zu überspielen dauert da weitaus länger. Bei S-VHS läßt sich bei einem Bandsalat noch viel retten, jedoch will ich nicht wissen, wie ich die Reste eines DV-Tapes nach einem Bandsalat wieder zusammenkitte.
Antwort von AlexanderB:
Hallo Ihr drei!
Wenn ich bedenke, daß bis vor kürzester Zeit das Endprodukt oft wochenlanger Bemühungen ein (S-)VHS-Band war, das tatsächlich bei schlampiger Behandlung leicht in Mitleidenschaft gezogen wurde, dann fühle ich mich beim DV-Band eigentlich recht wohl. Die wichtigste Ursache für Fehler auf den analogen Bändern waren ja doch am ehesten die mechanischen Probleme der Abspielgeräte. Ein einigermaßen aufwendiger Recorder einer verläßlichen Marke (Panasonic NV-V8000 oder FS-100) spielt noch heute vernünftig gelagerte VHS-Bänder aus den 80-ern ohne große Abstriche ab. Da haben zum Teil die alten Fotos und Dias weit heftiger gelitten.
Erst mal abwarten, wie lange die CD-R's o.ä. tatsächlich halten. Daher: mit einer zusätzlichen MPEG2-Aufzeichnung ist sicher nichts verhaut - als ewiger Garant der Video-Herrlichkeit taugt sie aber auch nicht.
Philosophische Grüße
AlexanderB
Antwort von Rudi (VideoX):
Hallo Ihr beiden.
Ich habe immer noch daß Problem, daß DV-Tapes numal mikrige Magnetbänder sind, und die verlieren im Laufe der Zeit auch Ihre Polarisation. D.h. Einmal an die falsche Stelle gelegt und du hast gleich ein paar zerstörte Bilder. Einmal runtergefallen und evtl. das gesamte Material übern jordan. Als Endlagerstätte für gelungene Werke würde ich daher DV-Tapes nicht benutzen.
Ich mache daher zusätzlich von allem, was mir heilig ist einen MPEG-2 Abzug über mehrere CDs mit einer sehr hohen Datenrate. Wenn ich einen Clip als fertig bezeichne und nie mehr daran rumschneiden will, finde ich Mpeg 2 dafür sehr geeignet. Bei sorgfältiger Parameterwahl, sehe ich spätestens ab 15 MBit keinen Unterschied mehr zu DV.
Rudi