Frage von heinavesi:Hallo:
Da war ja neulich mal die Rede davon, dass ein vorgesetzter UV-Filter durch den s.g. Glow-Effekt die Bildqualität bei der EX3 versauen würde - was mir eigentlich nicht so richtig einleuchten will. Nun hab mir das Fujinon-Weitwinkel XS8X4AS-XB8 zugelegt (traumhaft!!!) und möchte es durch einen UV-Filter vor Dreck und Kratzern schuetzen.
Also die Frage: Ist nun eigentlich was dran an dem Gerede von Qualitätseinbussen beim Bild?
Danke!
Antwort von newsart:
Jede Glasscheibe mehr ist theoretisch eine Qualitätseinbuße. Aber auch jeder Kratzer auf der Frontlinse... Also? Klar schraubst Du einen Filter auf die wertvolle Optik. Achte dabei darauf, einen guten mehrschichtvergüteten Filter mit möglichst schmaler Fassung zu nehmen, damit keine Vignettierung auftritt.
Antwort von WoWu:
@ heinavesi
Weitwinkelaufnahmen sind immer problematisch mit UV Filtern, weil schräg einfallendes Licht zu Reflektionen und damit zu Interferrenzen innerhalb der 30-50 (je nach Güte des Filters) dichroitischen Schichten führt.
Wir haben lange solche (unterschiedlichen) Filter getestet (Rosco, Tiffen, Schneider und Pancro) und eigentlich nur ein Filter gefunden, dass offensichtlich das dichroitische Problem durch einen entsprechende Färbung ersetzt (Tiffen), denn bei den dichroitischen Filtern kommt es zur Cyan, bzw. Piupur Vignettierung.
Das hat mit Filtergrößen nichts zu tun, sondern mit dem einfallenden Licht am Optikrand. (Unsere Filter waren 5.6er, also gross genug, um solche Probleme von Anbeginn auszuschließen).
Diese Färbung des Tiffen Filters bekommt man einwandfrei mit einem neuen Weissabgleich weg und ist frei von Vignettierung.
Aber der beste Schutz für das Objektiv ist immer noch ein pfleglicher Umgang mit der Kamera und der passende Objektivdeckel, soange Du nicht in gegenden mit Explosionen drehst. Da ist sicher ein entsprechendes Schutzglas (Lens protection) besser, als ein Filter, das Dir immer deinen Strahlengang verändert.
Lens protection gibt es auch von Tiffen in 3 oder 6 mm, kommt auf das Objektiv an. Weil Glas auch eine UV mindernde Wirkung hat, wird UV bei einem "Clear" Filter (nur) um 12 % reduziert. Aber eben nicht durch die grosse Menge an Beschichtungen, die das eigentliche Problem darstellen.
Clear Filter haben meist nur so 10-12 Beschichtungen und auch nur zur Glasvergütung, ohne eine bestimmte Wellenlänge zu reflektieren. Dadurch können sie "dicker" aufgetragen werden und sind somit unanfälliger für den Strahlengang.
Dünne Schichten, für eine bestimmte Wellenlänge, führen zu Unebenheiten und damit zu Reflektionen, aber eben auch zu Additionen der (gemeinten) Wellenlänge.
Bedenke auch, dass die Kamera bereits eine entsprechende Filterung vor dem Sensor vornimmt. Du kaskadierst hier also Filter.
Antwort von heinavesi:
Danke, Wolfgang!Das ist sehr nützlich zu wissen. Da ich viel an unbefestigten Wegesrändern bei Autorallyes- und Motorradrennen drehe, gibt's oft Probleme mit wild umherfliegendem Kies und Steinsplittern. Das hat mir schon mal eine Frontlinse ruiniert. Seither ist immer ein Filter davor.
Für die EX3 scheint mir dann also so ein Clear Filter ratsam zu sein, wenn ich deine Ratschläge richtig interpretiere. So was gibt es offenbar nur von Tiffen. Nicht billig, aber was sein muss, muss halt sein...
Grüße aus Finnland: Heiner