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Infoseite // Tageslichtfilter - unter welchen Bedingungen



Frage von Anonymous:


Sorry Leute, ich habe hier alles durchgelesen -auch woanders- ueber Beleuchtung, habs auch etwas ausprobiert -ohne sicher zu sein-, brauche eine letzte Bestaetigung:

Ich will in einer Schulklasse filmen (ist fuer mich die Herstellung eines Referenzfilmes und fuer die Schule ein Geschenk); die Laengsseite vom Raum ist Fensterfront. Belichtung werde ich manuell auf dunkelste Stellen einstellen, dann etwas wieder zugeben. Schwenk direkt auf die Fensterfront werde ich nicht machen.

Damit nun die im Vergleich zur Fensterfront dunkleren Bereiche im Raum (sind nicht soooo dunkel) nicht absaufen, will ich mit 300 Watt aufleuchten.

Nehm ich nun -CAM auf 5400 K- einen Tageslichtfilter (heisst also, ich filtere das Halogenlicht in Richtung Tageslicht?)??

Und wenn ich (in einer anderen Situation) nun die Jalousien schliesse und mit 2 od. 3 Leuchten aufleuchte, stell ich CAM auf 3200 K und fertig?? Oder CAM auf 5400 K und Tageslichtfilter??

Sorry aber schon damals in Physik (ist 35 Jahre her) ging mir das mit den Farbtemperaturen undsoweiter nie richtig in die Birne.

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Antwort von Natevi:

Genaus so ist es, wenn Du die Jalousien schliesst auf 3200 K (Kunstlicht) schalten; lässt Du sie offen, Tageslichtfilter dabei und alles ist gut. Wobei ich persönlich die zweite Variante bevorzuge.

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Antwort von Markus:

Immer dann, wenn bereits eine Lichtquelle vorhanden ist, muss man sich auf eine einheitliche Farbtemperatur ("Lichtfarbe") festlegen. Andernfalls kommt es zu hässlichen Mischlicht-Situationen.

Wenn bereits Tageslicht vorhanden ist, dann korrigiere die Kunstlichtaufhellung entsprechend, so dass sie zum Tageslicht passt. Machst Du die Jalousien herunter, dann hängt es davon ab, welchen Anteil das verbleibende Tageslicht an der Gesamtbeleuchtung hat (muss ggf. ausprobiert werden).

Sollen die Aufnahmen hinterher gemischt werden können, wäre ggf. ein individueller, manueller Weißabgleich sinnvoll.

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Antwort von beiti:

Das Problem ist halt, daß die Konversionsfilter ungefähr 2 Blendenstufen Licht schlucken. Also von der Lichtausbeute einer 300-W-Lampe bleibt nur noch umgerechnet 75 Watt übrig. Allzu weit kommt man aufhelltechnisch damit nicht, wenn auf der anderen Seite Tageslicht hereinströmt.
Ein guter passiver Aufheller (z. B. zerknitterte Alufolie auf Styroporplatte o. ä.) wird mehr bringen; kann allerdings ein Platzproblem im Klassenzimmer werden.

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Antwort von Anonymous:

Schon mal echt danke fuer die Antworten.

Faellt mir noch was ein: Brauchte man dann einen Kunstlichtfilter praktisch nur frueher bei Super8, wenn man keinen Kunstlichtfilm hatte und mit Normalfilm unter Kunstlicht filmte?

Oder spielt der heute beim Videofilm noch eine Rolle?

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Antwort von beiti:

Faellt mir noch was ein: Brauchte man dann einen Kunstlichtfilter praktisch nur frueher bei Super8, wenn man keinen Kunstlichtfilm hatte und mit Normalfilm unter Kunstlicht filmte?

Oder spielt der heute beim Videofilm noch eine Rolle? Du darfst Filter, die vor die Kamera geschraubt werden, nicht mit Filter(folien) verwechseln, die vor die Leuchte kommen.

Farbfilter vor der Linse braucht man generell bei Video nicht, weil man ja den Weißabgleich hat. Was man ggfs. noch braucht, sind Filter vor den Leuchten, um verschiedene Lichtquellen aneinander anzupassen.

Am häufigsten braucht man heute in der Tat bläuliche Konversionsfilter (CTB), um Halogenlicht in Tageslicht umzuwandeln.

Es gibt aber auch Tageslicht-Videoleuchten (wenn auch, zugegeben, nicht fürs Amateur-Budget); wenn man die mit Halogen mischen will, braucht man Kunstlicht-Filter (CTO). Oder man kann die Fenster mit CTO-Folien abkleben, um das einströmende Tageslicht an die Halogenleuchten anzugleichen (ist bei einer ganzen Fensterfront aber kaum umsetzbar).

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Antwort von Natevi:

So ähnlich ist es, hast du heute den Weißabgleich bei 3200 K entspricht das dem Einlegen eines Kunstlichtfilmes und bei der Einstellung 5600 K dem eines Tageslichtfilmes.
letztlich kannst du über den manuellen Weißabgleich eigentlich unter allen Bedingungen arbeiten, problematisch wird es dann aber, wenn du wechselnde Zonen hast, also wenn am Fenster der Tageslichtanteil überwiegt und du dann in eine mit Kunstlicht aufgehellte Zone schwenkst. Dann stimmen die Anteile nicht mehr und damit die Farbtemperatur.
Es bleiben aber noch immer die Möglichkeiten der Farbkorrektur im weiteren Verlauf der Bearbeitung.

Wie gesagt, ich persönlich arbeite unter diesen Bedingen am liebsten mit Tageslichtfiltern und wie beiti schreibt mit passiven Aufhellern. Die Ergebnisse sind brauchbar.

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Antwort von Anonymous:

Du darfst Filter, die vor die Kamera geschraubt werden, nicht mit Filter(folien) verwechseln, die vor die Leuchte kommen.

Am häufigsten braucht man heute in der Tat bläuliche Konversionsfilter (CTB), um Halogenlicht in Tageslicht umzuwandeln.

Es gibt aber auch Tageslicht-Videoleuchten (wenn auch, zugegeben, nicht fürs Amateur-Budget); wenn man die mit Halogen mischen will, braucht man Kunstlicht-Filter (CTO). Oder man kann die Fenster mit CTO-Folien abkleben, um das einströmende Tageslicht an die Halogenleuchten anzugleichen (ist bei einer ganzen Fensterfront aber kaum umsetzbar).
Ja ich ging in meiner Ausgangsfrage von Filtern aus, die vor die Leuchte kommen.

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Antwort von Anonymous:

Noch eine weitere Frage:

Beispiel Filmen in einer Kirche, Tageslicht kommt oben durch die bunten Fenster, unten Paterre brennen wahrscheinlich Gluehbirnen (nehme mal an, dass in der Kirche kein Halogen oder Neon verwendet wird).

Mit 5400 K -ohne Leuchten- kriege ich doch wahrscheinlich eine etwas gelblich-roetliche Ausleuchtung, was in Massen ja durchaus heimelig waere. Wenns jetzt aber zuviel Gluehbirnen sind, setz ich die CAM auf 3200 K.??
oder, alternativ, was bessere Ausleuchtung ergaebe aber den Pastor nicht freut, beleuchte -CAM auf 5400 K- mit 1 oder 2 Leuchten + Blaufilter auf die Leuchte/n, also Blaufilter damit die Gelb/Rot-Anteile reduziert werden??
Dann muesste ich ja eigentlich auch wieder einen Tageslichtfilter nehmen, wegen der Halogenleuchten??

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Antwort von Natevi:

Auf Deine letzte Frage lässt sich keine vernünftige Antwort geben, da die Zusammensetzung des Lichtes, also welche Spektralanteile in welche Intensität vorhanden sind, nur durch eine Messung vor Ort bestimmen lässt und danach die Wahl der Farbtemperatur erfolgen sollte.
Doch genau in diesen Situationen ist der Weissabgleich das Mittel der ersten Wahl.
Es wird dabei ja die vorhandene Farbtemperatur aus den gegebenen Lichtquellen ermittelt und in der Camera gespeichert. Das passt in der Regel ganz gut.
Letztlich kannst Du das wirklich nur probieren, das kann von Fall zu Fall sehr unterschiedlich sein.

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Antwort von Anonymous:

...aber isses richtig dass Blaufilter die Gelb/Rot-Anteile reduziert??

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Antwort von Natevi:

Habe mal eben ein Daylight Filter von Sachtler auf den blauen Himmel gerichtet und durch eine Taschenspektroskop betrachtet.
Es findet eine deutliche Reduktion im Gelb Bereich statt, wobei auch Anteile des Orange und des Grün reduziert werden.
Der Blau Bereich ist unbeeinflusst.

Aber bitte, das war jetzt keine exakte quantitative Aussage, sondern eine rein qualitative Betrachtung ;-)

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Antwort von PowerMac:

Du brauchst etwa 3000 Watt, nicht 300. Von den 300 W auf blau bleibt sowieso nichts übrig. Eine kleine HMI-Stufe mit 2.5 KW dürfte reichen.

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Antwort von Anonymous:

Also die Sonne scheint ja (ist in Portual) und der Klassenraum wird einigermassen hell sein. 3000 Watt?? Naja ich werde Probeaufnahmen machen und sagen, wie es war.
Natuerlich will ich gut ausleuchten. Werds mal mit Alu/Styropor versuchen. Oder mit 600 Watt, also 2 Leuchten.

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Antwort von beiti:

Oder mit 600 Watt, also 2 Leuchten. Denk aber bei der Planung dran, daß der blaue Konversionsfilter rund 75 % davon schluckt.

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Antwort von Natevi:

Nein, so viel ist das nicht, habe das gerade mal eben nachgemessen.
Ein Filter von einer Sachtler-Leuchte schluckt 2/3 Blendenstufe.
Der Blendenwert bei der Messung sank von 8 auf 6,3.
Wenn der 75 % schlucken würde, würde der viel zu heiss, irgendwo muss die Energie doch hin.

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Antwort von PowerMac:

(…) Oder mit 600 Watt, also 2 Leuchten. Das bringt nichts. Du brauchst eine gerichtete Lampe mit hoher Lichtstärke. Richte zehn 100 W-Lampen irgendwo drauf. Das bringt nichts. Steht da eine 1 KW-Lampe, bringt es was.

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Antwort von B.DeKid:

LED PAR 6 Strahler könnten die helfen ? Wenig Strom Verbrauch aber Licht Farbe ??? ( Würde dann auf Kunstlicht stellen wenn Manueller Lichtabgleich fehlt in der Kamera ? Jemand Erfahrungen beim Filmen mit LED ? Bei Fotos geht das einigermassen gut .

Generell aber , das Mittelmass der Blendeinstellung finden und Kamera darauf einstellen ( Lichtmeter - gemessen hellster und dunkelster Berreich des Raums) Darf doch schattig sein so eine Aufnahme oder ?
Das sterile ausleuchten ist doch irgendwie nicht so der Bringer ?!

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Antwort von Anonymous:

Darf doch schattig sein so eine Aufnahme oder ?
Das sterile ausleuchten ist doch irgendwie nicht so der Bringer ?!
Ich (der den thread aufgemacht hat) bin jetzt selbst sehr gespannt, wie ich mit Alu/Styro oder evtl. 600 Watt (hab auch 3x300, aber das muss ICH als Kameramann alles schleppen) hinkomme.

Klar will ich nicht an der Seite der Fensterfront alles schon ausgeleuchtet und an der anderen Seite halbdunkel, sondern alles (fast) gleichmaessig gut ausgeleuchtet. Soll halt nicht hobbymaessig und stuemperhaft aussehen.

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Antwort von PowerMac:

Ich lache noch immer. Du willst mit 600 W ausleuchten… In einem Raum mit Tageslicht bringt das gar nichts. Nichts. Von draussen kommen 30 KW rein. 600 W zum Aufhellen? Das sieht man nicht.

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Antwort von beiti:

Ich (der den thread aufgemacht hat) bin jetzt selbst sehr gespannt, wie ich mit Alu/Styro oder evtl. 600 Watt (hab auch 3x300, aber das muss ICH als Kameramann alles schleppen) hinkomme. Die passive Aufhellung hat den großen Vorteil, daß sie proportional zum natürlichen Licht bleibt. Also wenn die Sonne stärker reinstrahlt, ist auch die Aufhellung stärker.

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Antwort von Natevi:

So, ich bin ja nun ein Fan von Messungen und habe daher heute in einem Raum mit ähnlichen Verhältnissen gemessen, also Fensterfront nach Westen, Zeitpunkt neun Uhr, deshalb keine direkte Sonneneinstrahlung, bewölkt,
Messort im Raum incl Raumbeleuchtung 12 Leuchtstofflampen mit je 4 Leuchten a 18 W = gesamt 864 W.

Lichtstärke im Raum an einer relativ dunklen Stelle rund 350 Lux
ohne Tageslicht etwa 240 Lux, nur Tageslicht ca 100 Lux.
Soll heissen, in dieser Situation überwiegt der Kunstlichtanteil deutlich, das ändert sich natürlich, wenn direkte Sonneneinstrahlung den Tageslichtanteil erhöht.

In diesem Raum habe ich schon einiges an Filmchen erstellt, dabei reichte eine Aufhellung mit 3 x 800 W mit Daylight Filtern soweit, dass ich mit Blende 5,6 bei 1/250 filmen konnte, wenngleich ich da etwas mehr Tageslicht hatte.

Will damit sagen, dass es alles sehr speziell vom jeweiligen Ort abhängig ist wenn man nicht gerade eine absolut professionelle Ausrüstung mit etlichen kW Leistung zur Verfügung hat, die einen von den tatsächlichen Verhältnissen unabhängig macht, und denke, dass du Gast nach einigem Probieren sicher brauchbare Aufnahmen erreichen kannst.

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Antwort von Anonymous:

Ich lache noch immer. Du willst mit 600 W ausleuchten… In einem Raum mit Tageslicht bringt das gar nichts. Nichts. Von draussen kommen 30 KW rein. 600 W zum Aufhellen? Das sieht man nicht. Hatte gar nicht festgestellt, dass Du vorher schon gelacht hattest. Ja vielleicht kommen 30 KW rein, aber leuchten die auch gleichmaessig alle Ecken des Raumes und Ringe unter den Augen aus?

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Antwort von PowerMac:

Ich kenne keine gleichmäßigere Ausleuchtung als diffuses Tageslicht.

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Antwort von Anonymous:

Vielleicht ein Tipp: Fenster selbst nie im Bild haben und die Belichtungsautomatik arbeiten lassen. Bei Schwenks oder Aufnahmen in die dunkleren Bereiche des Raumes regelt sie ohnehin selbständig nach (ist zwar nicht besonders schön, aber hier wohl mal angebracht).
Eine gewisse Aufhellung ist meist auch durch die den Fenstern gegenüberliegende Wand gegeben. Alles andere und besonders ohne sehr aufwendige Ausleuchtung wirkt total unnatürlich und kann als typisch "deutsche" Ausleuchtung ja oft im TV bewundert werden.
Also keine Angst vor dunklen Bereichen, sie gehören einfach dazu

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Antwort von PowerMac:

Es gibt keine typisch "deutsche Ausleuchtung"

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Antwort von Schleichmichel:

Deine Scheinwerfer wird man nicht sehen, wenn Du gegen einfallendes Sonnenlicht anleuchten willst. Du musst erst das Sonnenlicht versuchen, zu kontrollieren.

Dazu gibt es ND-Folien, die vor die Fenster gehängt/geklebt werden, wodurch Du den Lichtpegel herunterschrauben kannst (oder im Falle der Kirche eben eine Konversion der Farbtemperatur vom einfallenden Licht sorgen - wobei ich das nicht auf 3200K, sondern um die 4000K filtern würde). Erst dann wirst Du mit Scheinwerfern vernünftig arbeiten können.

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