Frage von ernst007:Ich habe mir die Blackmagic Ursa mini 4K gekauft. Inkl dem Sucher und dem Rig. Leider ist mein Stativ dafür nicht ausgelegt. Überlege mir ein neues Sachter Stativ zu kaufen. NUR welches ??
Die Kamera selbst ist ja nicht so schwer, aber mit dem ganzen Zubehör :-)
Was benützt Ihr für Stativ ?
Danke und Liebe Grüße aus Wien
Ernst
Antwort von schaukelpirat:
Entscheidend bei der Auswahl des Kopfes ist nicht nur die Gesamtmasse, sondern auch die Höhe des Schwerpunktes. Wenn bei einem Sachtler-Kopf eine Belastbarkeit von 1-10kg angegeben ist (z.B. FSB8), dann gelten die 10kg für einen sehr niedrigen Schwerpunkt. Für jeden Kopf gibt es ein
Diagramm, das anzeigt, bei welcher Schwerpunkthöhe (z.B. 10cm über Halteplatte) welches Kameragewicht maximal drin ist. Bei Sachtler (und wahrscheinlich allen anderen Herstellern) ist diese Angabe allerdings recht optimistisch (Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung).
D.h., du solltest erst einmal die Gesamtmasse deines Setups ermitteln (Body, schwerstes Objektiv, Rig, Zubehör,...) und dann die Höhe des Schwerpunktes über der Halteplatte ausmessen. Das vergleichst du mit den Diagrammen und - voilá: dein Fluidkopf steht fest. Ein bisschen Reserve einplanen ist allerdings ratsam!
LG, pirat
PS: Wenn du mal in der Nähe von Wels in OÖ bist, dann melde dich bei mir. Du kannst unsere verschiedenen Sachtler-Köpfe testen, um den passenden Typ für dich herauszufinden. (Ich schreibe das nicht, um dir was zu verkaufen). blaupunktbaer hotmail com
Antwort von TonBild:
Entscheidend bei der Auswahl des Kopfes ist nicht nur die Gesamtmasse, sondern auch die Höhe des Schwerpunktes. Wenn bei einem Sachtler-Kopf eine Belastbarkeit von 1-10kg angegeben ist (z.B. FSB8), dann gelten die 10kg für einen sehr niedrigen Schwerpunkt. Für jeden Kopf gibt es ein
Diagramm, das anzeigt, bei welcher Schwerpunkthöhe (z.B. 10cm über Halteplatte) welches Kameragewicht maximal drin ist. Bei Sachtler (und wahrscheinlich allen anderen Herstellern) ist diese Angabe allerdings recht optimistisch (Ich spreche da aus leidvoller Erfahrung).
D.h., du solltest erst einmal die Gesamtmasse deines Setups ermitteln (Body, schwerstes Objektiv, Rig, Zubehör,...) und dann die Höhe des Schwerpunktes über der Halteplatte ausmessen.
Das ist gut zu wissen. Aber wie ermittelt man die Höhe des Schwerpunktes über der Halteplatte?
Die Kamera um 90° drehen und dann mit zwei Fingern hinten am Akku anfassen so dass das Objektiv senkrecht nach unten zeigt?
Antwort von schaukelpirat:
Aber wie ermittelt man die Höhe des Schwerpunktes über der Halteplatte?
Die Kamera um 90° drehen und dann mit zwei Fingern hinten am Akku anfassen so dass das Objektiv senkrecht nach unten zeigt?
Vom Prinzip her ja, aber so wäre das ein gefährliches Experiment. Am besten, man nimmt zwei gelochte L-Winkel, wie man sie im Baumarkt bekommt. Die schraubt man unten so an die Gewindeaufnahme der Kamera, dass links und rechts vom Body ein Schenkel nach oben zeigt. Auf Höhe des vermuteten Schwerpunkts bindest du eine feste Schnur durch die nächstliegenden Löcher, sodass du die Kamera mit einer Hand wie eine Handtasche hochheben kannst. Dann lässt du sie 90° nach vorne oder hinten (je nach Schwerpunktlage) und sicherst das ganze mit der anderen Hand. Je senkrechter das Ding nach unten zeigt, desto näher bist du mit deinen "Anknüpfpunkten" bei der Schwerpunkthöhe.
Es geht dabei auch nicht um eine millimetergenaue, exakte Feststellung des Schwerpunktes. Du solltest halt im Diagramm nach rechts und oben hin genügend "Luft" haben.
Antwort von ernst007:
Danke für die Infos.
Habe das Gewicht der einzelnen Teile schon ermittelt.
Kamera inkl. Objektiv & Akku: 3,296 kg
Mit dieser Ausstattung würde das Sachtler System ACE L MS CF bis 6 kg Traglast reichen. Preis. ca. 700 €
Nur benütze ich die Kamera auch sehr oft mit:
+ FollowFokus, Sucher, Rig, Matte Box, usw.
dann komme ich ca. auf 6,500 kg
damit wäre ich dann bei dem Sachtler System ACE 6 mit einer Traglast bis 8 kg. Preis: 1200 €
Du meinst ich soll mir gleich das Sachtler System ACE 8 kaufen ?
Vom Gewicht des Stativs ist nicht mehr viel unterschied. Vom Preis schon :-)
Das ACE L MS CF wäre halt Super günstig ca. 700 € und sehr leicht. ca. 4 kg. ca.
Das Sachtler System ACE 8 liegt vom Preis bei 1.500 € :-).1.500 €
lg.ernst
Antwort von Jott:
Geh zum Händler und vergleiche. Ein Wackelstativ macht keinen Sinn. Da spielt mehr rein als die theoretische Tragkraft. Und wegen einem Mißgriff zwei mal kaufen ist auf jeden Fall die teuerste Option.
Antwort von Frank Glencairn:
Daumenregel: der Kopf sollte für mindestens 1.5 (besser 2 mal) das Maximalgewicht der Kamera mit allem dran ausgelegt sein.
Antwort von srone:
Daumenregel: der Kopf sollte für mindestens 1.5 (besser 2 mal) das Maximalgewicht der Kamera mit allem dran ausgelegt sein.
1+
lg
srone
Antwort von Pianist:
Mein Ace-Stativ setze ich nur für die Nikon-DSLR ein, für mehr ist sowas nicht zu gebrauchen. Für meine Sony FS7 wollte ich eigentlich ein FSB 6T anschaffen, aber selbst da hätte ich Zweifel, ob das reicht. Somit nutze ich auch für die FS7 mein Video 18 Plus.
Von daher: Ich würde das unter Echtbedingungen mit einem geliehenen Stativ ausprobieren. Am besten an einem windigen Tag.
Das ist eben eines der Probleme der heutigen Zeit: Die Leute können sehr gute Kameras für 4.000 bis 8.000 EUR kaufen, und wundern sich dann, dass die Objektive mehr kosten als die Kamera, und dass ein passendes Stativ in etwa so viel wie die Kamera kostet. Denn deren Preise sind eben nicht proportional mitgesunken.
Matthias
Antwort von markusG:
Moin,
Vom Gewicht des Stativs ist nicht mehr viel unterschied. Vom Preis schon :-)
schau dir vlt auch mal gebrauchte Vinten Vision Stative/Stativsysteme an. Da kriegt man enorm viel für's Geld. Je nach Modell sind auch die Counter-Federn wechselbar, womit das Stativ mit dem Equipment "mitwächst"
Antwort von schaukelpirat:
Ein ACE hatte ich auch mal für die Panasonic AC160. Vergiss das.
Unsere leichteste Kamera ist die Pana HPX371, mit allem Zubehör ca. 7kg.
Damit ist der Sachtler DV 10 SB praktisch schon überfordert, und das ist ein 100mm-Kopf in der € 2000,- Preisklasse.
Der Tipp mit Vinten ist sehr gut, ich müsste sogar noch irgendwo einen Vision 10 herumliegen haben. Der packt auch schwerere Kameras, schwenkt butterweich und lässt sich stufenlos justieren. Seine graue Farbe ist halt heutzutage nicht mehr so sexy...
Antwort von Jost:
Gibt hier einen sehr eindrucksvollen Test vom Benro S8, den es auch im Stativ-Kit gibt.
zum Bild ">
Das Kriterium Windanfälligkeit kann man ausschließen. Filme häufiger bei 6+ Windstärken am Meer. Fast immer ungeschützt am Strand.
Wenn das Bild unruhig ist, liegt es zu 90 Prozent nicht am Stativ, sondern an "losen Teilen" des Rigs, die feine Unruhen auf die Kamera übertragen. Matte Boxen, externe Monitore oder Sonnenschutz für den Monitor sind die Hauptübeltäter. Die wirken außerdem wie Segel. Steht nicht ein Stativbein genau in Lee, weht es das ganze Stativ um.
Bei der Ursa Mini wird man das Stark-Wind-Problem ohnehin nicht in den Griff bekommen, weil ein Sonnenschutz für den Monitor fehlt.
Wer auf eine Frickellösung mit Klettband setzt, kann die Kamera gleich auf eine Rüttelplatte stellen. Bei jeder Böe wird das Bild unruhig werden.
Antwort von rush:
Ein ACE hatte ich auch mal für die Panasonic AC160. Vergiss das.
Unsere leichteste Kamera ist die Pana HPX371, mit allem Zubehör ca. 7kg.
Damit ist der Sachtler DV 10 SB praktisch schon überfordert, und das ist ein 100mm-Kopf in der € 2000,- Preisklasse.
Der Tipp mit Vinten ist sehr gut, ich müsste sogar noch irgendwo einen Vision 10 herumliegen haben. Der packt auch schwerere Kameras, schwenkt butterweich und lässt sich stufenlos justieren. Seine graue Farbe ist halt heutzutage nicht mehr so sexy...
Das Problem bei den Einsteiger Sachtler Stativen sind für meine Begriffe oft weniger die Köpfe sondern eher die Stelzen. Die Ace Beine sind sehr wackelig, der Kopf aber gar nicht so schlecht. Gleiches gilt für den FSB8 mit Carbon Speedlock Stelzen. Der Kopf kommt mit der 371er sicher klar, aber die Beine sind für meine Begriffe nicht verwindungssteif genug und übertragen Störungen entsprechend auf Kopf und Kamera.
Den DV10 kenn ich nicht aus eigener Erfahrung - aber könnte mir vorstellen das hier auch die richtigen Stelzen nicht unwichtig sind.
Vinten und Co sind natürlich ebenfalls gut zu empfehlen und oft etwas günstiger zu bekommen, auch gebraucht.
Das S8 von Benro ist für den Preis sicher auch ein guter Deal - hatte es auch eine Weile aber bin dann iwann auf einen fsb8 umgestiegen weil der Benro nicht gut mit den leichten CF Stelzen von Sachtler harmoniert (lässt sich nur begrenzt livelieren aufgrund der Halbschale).
Aber Matthias sagte es bereits: Kamerapreise im starken Fall, Stative und Co dagegen bleiben verhältnismäßig stabil hoch - das wird beim Kamerakauf oftt erst viel zu spät bedacht....
Antwort von schaukelpirat:
Den DV10 kenn ich nicht aus eigener Erfahrung - aber könnte mir vorstellen das hier auch die richtigen Stelzen nicht unwichtig sind.
Unserer hat amtliche Stelzen, die mit einem größer dimensionierten Kopf problemlos funktionieren. Der DV 10 ist einfach zu schwach. Wir haben ihn halt, und so wird er jetzt vor allem mit der AC160 verwendet.
Mit Frank Glencairns Formel ist man jedenfalls auf der sicheren Seite. Die "Mal 2" Faustregel kommt halt leider teuer, aber für unsere drei HPX2700 verwenden wir inzwischen als "geringsten" Kopf einen Sachtler Video 20, am liebsten jedoch den Video 25 mit 150mm Schale. Da sind dann auch saubere Schwenks im Telebereich drin.
Antwort von Jott:
Was ist ein stabiles Stativ? Für den einen ein Ständer, der einfach nicht umfallen soll - für den anderen ein filmisches Werkzeug, das sauberes Anfahren, Verfolgen und Stoppen auch im Telebereich ermöglicht. Unterschied im Preis: mindestens Faktor zehn. Das macht Empfehlungen so schwierig bis unmöglich.