Frage von Flowerleben:Liebe Forenteilnehmer,
meine letzten Filmerfahrungen stammen noch aus der Digital 8 - Ära, bin also nicht ganz auf dem neusten Stand... :-)
Ich bin kürzlich auf die Sony HDR-HC9 umgestiegen, und mache damit schöne Aufnahmen in 1440 x 1080, 25000 KBits/Sek., 25 Frames.
Mein Ziel: Ich möchte dieses Material zunächst in Pinnacle Studio 11 im Ausgangsformat bearbeiten (Videoschnitt und Sound), dann im Ursprungsformat ausgeben und in der Postproduktion in After Effects den entsprechenden "Look" verpassen (Farbkorrektur, Kurven und Co.). Dann möchte ich das Ganze gerne wieder an meine Sony schicken (und das möglichst ohne Qualitätsverluste).
Das versuche ich nun schon 2 Tage, leider ohne Erfolg. Ich hoffe nun auf einen Profihinweis der mit sagt, was ich falsch mache.
Mein bisheriges Vorgehen:
Das Einlesen in Studio 11, der Videoschnitt und auch die Ausgabe klappen tadellos. Als Dateiformat für die Ausgabe wähle ich bisher immer:
MPEG2, Voreinstellung HDV2 1080i (dies entspricht laut Pinnacle dem Ausgangsformat, also 1440 x 1080, 25000 KBits/Sek., 25 Frames.). Auch die Dateigröße bleibt handlich (1 GB pro 5 Minuten).
Die Datei importiere ich dann in After Effects . Dort wende ich verschiedene Effekte an (so weit so gut, wenngleich der Sound dabei verschwindet...). Aber wie schicke ich das nun zurück auf meine Kamera??? Leider finde ich in AE kein Ausgabeformat, was meiner Eingangsdatei entspricht. Wenn ich das Video zur Renderliste schicke und alle Einstellungen auf "optimal" und "unverändert" belasse, wird mir ein AVI Format angedreht. Dabei wächst die Datei bei einem 5 Minutenvideo von 1 GB auf 30 GB an und ist auch nicht mehr abspielbar (wie auch?). Also, was muss ich tun? Oder besteht in meiner gesamten Vorgehensweise ein anderer gravierender Denkfehler.
Würde mich wirklich sehr freuen, wenn mir hier jemand weiterhelfen könnte.
Antwort von Mylenium:
Oder besteht in meiner gesamten Vorgehensweise ein anderer gravierender Denkfehler.
Yepp, genau das. Du importierst was auch immer AE ausspuckt in dein Schnittprogram und das muss dann die Formatkonvertierung und das Playout machen. AE ist immer noch ein Compositingtool, kein Schnittprogramm und auf gut Deutsch schert es sich einen Scheißdreck um Kompression. Alle Operationen finden in unkomprimiert RGB statt, demzufolge gibt es schon aus rationalen Gründne keine Möglichkeit, das Ursprungsformat verlustfrei zu erhalten.
Mylenium
Antwort von Flowerleben:
OK, aber ist mein Ausgangsformat direkt vom Camcorder nicht auch unkomprimiert? Es muss doch irgendwie möglich sein, Filmmaterial aus dem Schnittprogramm direkt in After Effects zu verändern und dann zurück ins Schnittprogramm zu geben. Wie machen andere das denn bei der Nutzung von Adobe Premiere ohne riesige Datenmengen zu produzieren?
Antwort von Mylenium:
Wieso? Kauf dir doch einfach noch 'ne Festplatte. 500GB kosten ja gerade mal noch 60 Euro. Daran mußte dich schlicht und ergreifend gewöhnen. Du kannst halt bestenfalls selektiv arbeiten und beim Rendern in AE dann CoDecs verwenden, die visuell verlustfrei sind und nur auf Datenebene komprimieren, aber jenseits von Quicktime Animation, PNG und JPEG2000 sind da die Möglichkeiten begrenzt, weil wirklich gute CoDecs wie Cineform oder Sheer nun mal Geld kosten.
Und zum Thema "unkomprimiert": Was ist an HDV oder anderen MPEG-2 Derivaten unkomprimiert? Eher das Gegenteil. Sofern dein Camcorder nicht erlaubt, per HDMI oder Firewire direkt die Bilddaten abzugreifen, bevor der Stream kodiert wird (was eigentlich kein Consumer oder Prosumer-Gerät hergibt), hast du immer schon Kompression drin und die Schnittprogramme zeihen diesen komprimierten Datenstrom.
Mylenium
Antwort von Flowerleben:
Ah, verstehe, danke für die Hinweise! Dann werde ich jetzt mal ein Rendern als "verlustfrei" in Quicktime Format versuchen. Ich hoffe mal, dass Pinnacle die Datei dann auch zurückhaben will... :-)