Frage von -paleface-:Hallo,
ich dachte ich trete mal eine kleine Diskussion mit den Panasonic AG-AC90 Besitzern los.
Was sind eure Einstellungen für ein flat picture profil bei der Kamera?
In meinem Blog habe ich mein Profil zum "abschreiben" und ausprobieren veröffentlicht.
Dazu gibt es dann auch einen Testfilm, den ich damit gegradet habe.
Wenn ihr Anregungen, Kritiken oder eigene Versuche habe, immer her damit.
Hier geht es zu Blog und Preset:
http://www.mse-film.de/
Und hier der Film der damit gedreht wurde.
http://youtu.be/xw-oUbOMPM0
bye
Antwort von domain:
Naja, als Testvideo kann man das mal nicht bezeichnen, weil Vergleichsmöglichkeiten zum Default-Profil fehlen.
Vergleiche zwischen unterschiedlichen Profilen können eigentlich nicht mal bei Tageslicht, sondern nur im Studio unter konstanten Lichtbedingungen gemacht werden.
Dein Grading finde ich suboptimal, alles zu blau inkl. der Hauttöne. Zumindest diese sollten den orangen Kontrapunkt zur kalten Umgebung liefern.
Antwort von -paleface-:
Ja ich gebe zu das ich mich vielleicht etwas falsch ausgedrückt habe.
War mehr ein Testvideo um überhaupt mit der Kamera klar zu kommen.
Hatte sie an dem Tag zum ersten mal richtig laufen.
Sollte weniger ein PROFIL-TESTFILM werden als eher zu zeigen, "das ist ein Testfilm - ohne wirkliche Handlung"
Dennoch würde ich mich freuen wenn der ein oder andere mal was dazu sagt wie er mit der Kamera filmt.
PS:
Hier noch der Link zu dem Clip auf Vimeo. Da kann man sich das File auch runterladen.
Antwort von blueplanet:
War mehr ein Testvideo um überhaupt mit der Kamera klar zu kommen.
Oh fein, endlich meldet sich die Panasonic-Fraktion zu Wort! Bisher konnte man nur be-staunen, was die Blackmagic-Lobby so zaubert bzw. welche -doch- Probleme es auch dort gibt ;).
Vorweg sei angemerkt, als bekennender Urlaubs-und Eventfilmer steht der besondere Filmlook bei mir eher nicht im Vordergrund des Interesses. Warum auch! Im Grunde will man ja dokumentarisch arbeiten und möglichst realistisch zeigen, wie es vor Ort ausgesehen hat. Ein besondere Farbstil bzw. extreme Kontraste sind da eher kontraproduktiv.
Ein gutes Mikro, ggf. die LED-Leuchte und ab und zu der Stativeinsatz bleiben selbstverständlich ein Muss. Alles andere jedoch geht in Richtung "Film-Kunst" und fordert natürlich entsprechende Technik bzw. Techniken.
Aber das steht hier nicht zur Debatte – der ebenfalls vorhandene Wunsch nach qualitativ sauber ausbelichteten Sequenzen, die relativ schnell und problemlos vor Ort entstehen sollten, hingegen schon. Und hier spielen meiner Meinung nach semiprofessionelle Camcorder, wie die AC90 und erst recht, wenn sie richtig nach-justiert wurden, ihr ganzes Potenzial aus.
Denn: Bis der Blackmagic-Design-Poket-Cinema-Camera-Mann bzw. die Frau ,), oder selbst der ambitionierte DSLR-Filmer in der Regel aufgebaut haben, ist im ungünstigsten Fall der Walfisch abgetaucht, die Sonne verschwunden oder das Kleinkind eingeschlafen ;).
Deshalb: Horst Schlämmer würde sagen: "..macht dich nicht verrückt Schätzelein", sollte jeder nach Anspruch und Fasson beim Filmen vorgehen. Ja und bei aller Euphorie über das Blackmagic-Design - es gibt sie nicht, die Eierlegende Film-Wollmilchsau!
So habe ich für die Optimierung der AC90 den Service von Wolfgang Winne genutzt, der Referenzprofile unter Zuhilfenahme einer Sony EX1R bzw. eines hochwertigen DSC Lab Testchart erstellt hat. Nach der entsprechenden Selbstjustage der AC90 bin ich mit der Leistung nun noch zufriedener und kann diese Vorgehensweise wärmstens weiterempfehlen.
Bei Bedarf und der Zahlung einer fairen Spendensumme stellt Wolfgang Winne die ermittelten optimierten Profile: "Daylight" / LowLight" und Gainverstärkung jedem auf seiner Internetseite zur Verfügung
http://www.fxsupport.de/ac90.html.
Einen kleinen Eindruck, der leider auch kein Vorher/Nachher-Effekt beinhaltet, habe ich ebenfalls zusammengestellt – und ich finde, es zeigt beeindruckend, welches Kontrastpotenzial, richtig eingestellt und verwendet, selbst mit AVCHD bzw. im Nicht-raw-Format steckt.
http://youtu.be/SkTeqD2C1UU
PS.: Alle Sequenzen (im Original 1920x1080 / 50fsp) wurden im manuelle Blendenmodus ohne Stativ und unter Verwendung eines B+W F-PRO-0,6 Graufilters gemacht, den ich außer bei Innenaufnahmen oder ganz, ganz trüben Wetter eigentlich immer auf dem Objektiv der AC90 belasse. Finalisiert wurde alles in Premiere CC unter Nutzung der RGB-Kurven und dem Filter "Schatten/Glanzlicht". Postproduktion = 3 Min ;)
beste Grüße
Jens
Antwort von -paleface-:
Also so wie ich das sehe ist das Profil was der sich da gebaut hat kein flaches sondern ein Versuch die EX zu kopieren, oder?
Ich suche ja ein flaches.
Ein kleiner haken, wie ich bei meinem Material finde, ist das ich das Gefühl habe schärfe zu verlieren. Und auch in der Post welche hinzuzufügen ist nur bedingt toll.
Da geht echt nur ein gaaaanz kleines bischen, da sonst sehr schnell Schärfekanten kommen.
Muss ich nächste Woche nochmal dran pfeilen. Auch wollte ich ein side by side mit der 7D machen und dem Cineystyle vergleichen.
Antwort von blueplanet:
Also so wie ich das sehe ist das Profil was der sich da gebaut hat kein flaches sondern ein Versuch die EX zu kopieren, oder?
Jepp - eine Mischung aus der EX und dem, was bei der AG90 maximal machbar ist.
Wie gesagt, Ziel ist es dabei nicht, einen flachen-pseudo-raw-Stil in die Profile zu implementieren. Wozu auch?! Aus H264 wird niemals flach/raw - nicht mal ansatzweise. Höchstens ein schlecht/H264. Selbst wenn du in der Post dann bis zum schwarz werden optimierst, da fehlt einfach das, was ohnehin camera/codecseitig nie "da war" ;).
Wer wirklich raw möchte, weil er es für einen ganz bestimmten Filmlook, ein Projekt braucht, der muss zu "Größerem" greifen oder zumindest den Kompromiss von sehr aufweniger Handhabung, kombiniert mit "mehr Blende" und einem anderen Codec wählen. Sprich: BMPC und ProRes bzw. notfalls eine DSLR bemühen - die im Allgemeinen werkseitig dazu eigentlich nicht in der Lage ist ;)).
beste Grüße
Jens
PS.: Bin trotzdem auf deine Ergebnisse / Tests mal gespannt!