ich versuche einige VHS-Kassetten mithilfe eines MiniDV-Camcorder (;Sony DCR-TRV60E) zu digitalisieren (;direktes Streaming ohne Umweg übers Band). Leider musste ich feststellen, dass ein starkes Moiré-Muster auftritt, wenn Camcorder und Videorekorder über S-Video verbunden sind. Bei einer Composite-Verbindung tritt es nicht (;kaum) auf, dafür ist diese aber deutlich unschärfer: (;270KB) (;156KB)
Hat jemand einen Tipp für mich, wie sich der Moiré-Effekt bei S-Video vermeiden lässt? Oder verträgt sich das Wiedergaberaster des Videorekorder schlicht nicht mit dem Aufnahmeraster des Camcorders?
Danke
Antwort von Benjamin Spitschan:
Sebastian Giggenbach wrote: > Hat jemand einen Tipp für mich, wie sich der Moiré-Effekt bei S-Vid= eo > vermeiden lässt? Oder verträgt sich das Wiedergaberaster des Videor= ekorder > schlicht nicht mit dem Aufnahmeraster des Camcorders?
Ich nehme an, Du hast am Videorecorder als Ausgang nur eine Scartbuchse? =
Kann ich weiter annehmen, daß Du entweder so einen Adapter Scart auf 1x=
MiniDIN (;S-Video) 1x Cinch gelb (;Video) 2x Cinch rot/weiß (;Audio) h= ast oder jeweils zwei getrennte Kabel, einmal Scart auf Cinch 2x Audio und =
Scart auf S-Video 2x Audio?
Dann ist das Problem verständlich. Normale VHS-VCRs geben nur FBAS-Sign= ale aus, obwohl entgegen landläufiger Meinung Luminanz und Chrominanz auf d= em Band sehr wohl getrennt aufgezeichnet sind, es aufgrund der beschränkte= n Bandbreiten von Y und C aber zu keinen Überlappungen führt, die zu Crossluminance oder Crosscolor führen könnten.
Wenn Du einen Scartstecker für FBAS "beschaltest", liegt an Pin 19 der =
FBAS-Ausgang und an Pin 15 nix. Wenn Du ihn mit S-Video betreibst, liegt = an Pin 19 das Y-Signal (;Luminanz) und an Pin 15 das C-Signal (;Chrominanz).
Wenn Du nun den Scartstecker an eine FBAS-Quelle steckst und ausgangsseit= ig aber eine S-Video-Quelle erwartet wird, passiert folgendes:
Auf der C-Leitung kommt nix an. Auf der Y-Leitung aber ein volles FBAS-Signal mitsamt Farbträger. Diesen Farbträger sieht man dann gena= u, das sind die Störungen. Normalerweise sollte nur ein Schwarz-Weiß-Bild zu= sehen sein, wahrscheinlich erkennt der Camcorder automatisch das anliegende Signal, ohne jedoch eine Y/C-Trennung wie im FBAS-Betrieb mittels Farbträgerfalle oder Kammfilter vorzunehmen. Diese Crossluminance sollt= e eigentlich ein durchlaufendes diagonales Muster sein, vielleicht ergibt i= ch aber in Zusammenhang mit Abtastung und/oder DV-Codierung ein Moiré.
Fazit: Da die Bandbreiten bei VHS sowieso nicht so toll sind, bin ich der=
Ansicht, man sollte den FBAS-Weg gehen - schließlich hat man auch nur e= in FBAS-Signal vorliegen. Die erhöhte Schärfe bei S-Video wird einem m. = E. nur vorgegaukelt, vielleicht sind Kantenschärfungsfilter im Spiel, vielleic= ht ist es auch nur Psychologie. Möglichkeiten zur Bildverbesserung wären=
allenfalls ein externes Y/C-Kammfilter oder halt wieder Schärfefilter.
Grüße, Benjamin
Antwort von Sebastian Giggenbach:
Benjamin Spitschan wrote:
> Ich nehme an, Du hast am Videorecorder als Ausgang nur eine > Scartbuchse? Kann ich weiter annehmen, daß Du entweder so einen > Adapter Scart auf 1x MiniDIN (;S-Video) 1x Cinch gelb (;Video) 2x > Cinch rot/weiß (;Audio) hast
Ich verwende einen solchen Adapter. Das S-Video Signal geht direkt von der MiniDIN-Buchse des Scart-Adapters zur entsprechenden Buchse am Camcorder. Die Audio-Kanäle laufen über ein spezielles Kabel, mit einem 3-poligen Klinkenstecker auf der einen Seite und Chinch-Steckern auf der anderen Seite, in einen Kombi-Eingang des Camcorders.
> [...] Auf der C-Leitung kommt nix an. Auf der Y-Leitung aber ein volles > FBAS-Signal mitsamt Farbträger. Diesen Farbträger sieht man dann > genau, das sind die Störungen. [...]
Aha, vielen Dank für die detaillierte Erklärung!
> Fazit: Da die Bandbreiten bei VHS sowieso nicht so toll sind, bin ich > der Ansicht, man sollte den FBAS-Weg gehen - schließlich hat man auch > nur ein FBAS-Signal vorliegen. Die erhöhte Schärfe bei S-Video wird > einem m. E. nur vorgegaukelt, vielleicht sind Kantenschärfungsfilter > im Spiel, vielleicht ist es auch nur Psychologie. Möglichkeiten zur > Bildverbesserung wären allenfalls ein externes Y/C-Kammfilter oder > halt wieder Schärfefilter.
Ich habe mal einen Schärfefilter über meine per Composite-Verbindung aufgezeichnete Testdatei laufen lassen und bin mit dem Ergebnis ganz zufrieden. Ich werde ohnehin noch mehr filtern müssen, da noch andere Störungen wie Rauschen etc. im Bild sind. Mit dem Ergebnis kann ich leben.
Danke
Antwort von Jürgen Pfautsch:
Benjamin Spitschan wrote:
[...] > Dann ist das Problem verständlich. Normale VHS-VCRs geben nur > FBAS-Signale aus [...]
Was mich zur der Frage führt: gibt es auch "unnormale" VHS-VCRs, also solche, bei denen der beschriebene Effekt nicht auftritt? Jürgen, der ebenfalls mit diesem Effekt kämpft
Antwort von Benjamin Spitschan:
Jürgen Pfautsch wrote: >> Dann ist das Problem verständlich. Normale VHS-VCRs geben nur >> FBAS-Signale aus > > Was mich zur der Frage führt: gibt es auch "unnormale" VHS-VCRs, also=
> solche, bei denen der beschriebene Effekt nicht auftritt? > Jürgen, der ebenfalls mit diesem Effekt kämpft
S-VHS-Maschinen wahrscheinlich. Typischerweise kosten die etwas mehr (;etw= as viel mehr ;)), haben dann aber auch die letzten Schikanen drin zum optimalen Rausholen von allem, was mit VHS möglich ist (;TBC usw.).