Frage von schwarzschulter:Hallo,
demnächst steht eine Mehrkameraaufzeichnung mit Liveschnitt an, bei der sowieso schon die Tally-Signale des Bildmischers (Panasonic AV-HS450) abgegriffen werden.
Wäre es nicht irgendwie möglich, diese Informationen zu speichern und sie nachher auf das ungeschnittene Rohmaterial der einzelnen Kameras anzuwenden, sodass quasi der Liveschnitt direkt weiter bearbeitet werden kann? An einem Ende steht quasi ein "Strom an / aus" zur Verfügung - am anderen muss man der NLE (Vegas oder Premiere) Schnittinformationen (EDL, XML?) übergeben.
Der Ton wird gekoppelt über Timecode und Genlock (wahrscheinlich mit Sequoia) aufgenommen, vielleicht könnte man das ja irgendwie zur synchronen Speicherung nehmen?
Es gibt wohl sowas ähnliches schon, nennt sich dann "Live2Edit". In diesem Fall muss es alllerdings bei einer selbstgebastelten Lösung bleiben.
Hat jemand da eine Idee (oder auch Teilvorschläge)? Danke schonmal dafür im Voraus!
Antwort von thos-berlin:
Ob es das von der Stange und preisgünstig gibt, kann ich als Anmateur nicht beurteilen.
Ich könnte mir aber vorstellen, dass soetwas mit einem Kleicncomputer á la Arduino oder Raspberry lösbar ist. Die könnten auf den Tallyleitungen "mithören" und entsprechende Aktionen ausführen (z.B. auf eine Speicherkarte schreiben). Ich weiß nur nicht, wie man den Timecode hineinbekommt. Aber vielleicht gibt es ja schon eine passende Bibliothek dafür.
Antwort von Bergspetzl:
Kann der miscer eine art xml erstellen?
Antwort von schwarzschulter:
Von XML habe ich in der Anleitung nichts gefunden.
Als Lösung von der Stange ist mir wie gesagt nur Live2Edit bekannt, aber generell kommt das zeitlich und finanziell leider nicht infrage.
Gibt es vielleicht eine Software, die z.B. pro Kanal entsprechend aufgenommene Sinustöne auswertet und bei An- oder Abwesenheit einen Schnitt oder einen Marker setzt?
Was gibt es allgemein für Software, die durch "Impulse von Außen" eine EDL / XML erzeugt oder einen Timecode loggt?
Antwort von tundra:
Ich würde vielleicht in die Richtung denken, mit einem Arduino etc. das On/Off-Signal an den PC zu schicken und dort mit geeigneter Software in einen simulierten Tastendruck umzuwandeln, der wiederum Marker in der Timeline setzt. Oder so ähnlich. Es gibt verschiedene Umwege, z.B. Midi-Signale und anderes in Tastendrücke zu wandeln.
Anderer Gedanke wäre, keinen PC zu benutzen, sondern vielleicht einen Raspberry Pi, der das Signal direkt lesen kann und schnell genug in eine Datei wegschreibt. Evtl. kann man auch über VLC oder dergleichen was Sinnvolles erzeugen, das später nur importiert werden muss.
Nur laut gedacht, vielleicht hilft's was.
Antwort von schwarzschulter:
Ja, irgendeine Markerlösung fänd' ich gut, aber mir fällt kein Programm ein, das soviele unterschiedliche Marker setzen kann (damit man nachher die Kameras unterscheiden kann).
Antwort von tundra:
Möglicherweise hilft Dir das Vegas Script SDK weiter - damit kann man u.a. sogenannte "Command Marker" setzen, das sind Marker, die mit einem Befehl/Parameter-Paar versehen sind. Prinzipiell einfach ein Objekt mit Timecode und zwei Strings, die man zur Unterscheidung nutzen könnte.
Das Script-SDK mit Verzeichnis der Objekte/Methoden gibt's hier:
http://www.sonycreativesoftware.com/download/devkits
(dritter Eintrag von oben, "script developers kit")
Ohne Gewähr - keine Ahnung, ob das Dein Problem lösen kann.
Antwort von schwarzschulter:
Danke, da werd ich mal reingucken.
Bleibt nur das Problem, wie ich dann den Vegas-Rechner synchronisieren kann, mal gucken.