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Frage von Ludwig van Beethoven:


Hallo zusammen,

der extrablöde Einsteiger schlägt mal wieder zu. Also Vorsicht...!

Ich würde meinen Namen gerne von Ludwig in Lutwig ändern, sozusagen. Habe mir ein paar Videos zum Thema Colorgrading in FCP reingezogen und den Lehrstoff gleich mal praktisch erprobt. Very nice indeed. However, es ist wohl ziemlich arbeitsintensiv, jeden Clip perfekt zu graden, um dann festzustellen, dass schlussendlich doch keine "farbtechnische Linie" im Film ist. Helfen da vielleicht die berühmten LUTs?

Man könnte ja eine Einstellungsebene verwenden, einen gefälligen LUT da reintun und die Ebene über den kompletten Film (oder über weite Teile davon) laufen lassen. Es bleiben allerdings zwei Fragen:
  • Kann man mit LUTs das Problem, dass die Farben verschiedener Clips zuweilen nicht zusammen passen, überhaupt (weitgehend) lösen?
  • Falls ja, wie komme ich an entsprechende LUTs? Die müssten kostenlos sein - nicht weil ich pleite, sondern schrecklich undigital bin (FCP habe ich mit Geschenkgutscheinen gekauft, die ich mir an der Tanke besorgt habe).
  • Ach, helft mir... danke! ;-)

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    Antwort von cantsin:

    "Ludwig van Beethoven" hat geschrieben:
    :
    Kann man mit LUTs das Problem, dass die Farben verschiedener Clips zuweilen nicht zusammen passen, überhaupt (weitgehend)
    Nein. LUTs sind nur simple Farbfilter (bzw. Farbton-umwandlungstabellen) und haben keinerlei algorithmische Intelligenz.

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    Antwort von Ludwig van Beethoven:

    cantsin hat geschrieben:
    "Ludwig van Beethoven" hat geschrieben:
    :
    Kann man mit LUTs das Problem, dass die Farben verschiedener Clips zuweilen nicht zusammen passen, überhaupt (weitgehend)
    Nein. LUTs sind nur simple Farbfilter (bzw. Farbton-umwandlungstabellen) und haben keinerlei algorithmische Intelligenz.
    Ach, stimmt... es sind nur Tabellen, was ich eigentlich auch vorher wusste. Also diesmal war meine Frage wirklich saudumm. Entschuldigung!

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    Antwort von Axel:

    Wenn du allerding eine LUT im Sinne von Look-Filter verwenden willst, dann ist speziell in FCP die Technik, die LUT auf eine Einstellungsebene zu legen und die einzelnen Clips darunter zu graden, vernünftig. Empfohlener Workflow:
    > den aussagekräftigsten Clip der Sequenz (b.k.a. „hero shot“) unter dem Look zuende graden.
    > Einstellungen kopieren, dann auf alle restlichen Clips anwenden.
    > Mit dem Vergleichs-Viewer den geladenen Hero-shot benutzen, um alle anderen mithilfe der Scopes fein anzupassen (bei guter Belichtung bei der Aufnahme ein Klacks).

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    Antwort von Jott:

    Das setzt aber voraus, dass schon farbkonsistent aufgenommen wurde.

    Worst case: automatischer Weißabgleich.

    Fehler sind dazu da, sie zu machen.

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    Antwort von Ludwig van Beethoven:

    Jott hat geschrieben:
    Das setzt aber voraus, dass schon farbkonsistent aufgenommen wurde.
    Ja, leider nich...
    Worst case: automatischer Weißabgleich. Dieser Case liegt hier wohl vor. Mal sehen, was FCPs Zauberstab daraus macht...
    Fehler sind dazu da, sie zu machen. Und dafür, sie zu kennen und sie in Zukunft zu vermeiden.

    Mein Gott, früher hab ich sowas tatsächlich mal gesehen, vor... 40? Jahren... Mein Vater hatte eine analoge Röhrenkamera. Weißes Blatt Papier vor die Kamera gehalten und auf einen Knopf gedrückt, ich erinnere mich...

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    Antwort von TomStg:

    Jott hat geschrieben:
    Das setzt aber voraus, dass schon farbkonsistent aufgenommen wurde.
    … bzw jeder einzelne Clip mittels Farbkorrektur neutral eingestellt wurde. Erst danach kommt das gewünschte Color Grading mittels Einstellungsebene.

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    Antwort von Ludwig van Beethoven:

    TomStg hat geschrieben:
    Jott hat geschrieben:
    Das setzt aber voraus, dass schon farbkonsistent aufgenommen wurde.
    … bzw jeder einzelne Clip mittels Farbkorrektur neutral eingestellt wurde. Erst danach kommt das gewünschte Color Grading mittels Einstellungsebene.
    OK, neutral - was heißt das?

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    Antwort von cantsin:

    "Ludwig van Beethoven" hat geschrieben:
    TomStg hat geschrieben:


    … bzw jeder einzelne Clip mittels Farbkorrektur neutral eingestellt wurde. Erst danach kommt das gewünschte Color Grading mittels Einstellungsebene.
    OK, neutral - was heißt das?
    Ohne Farbstiche.

    - Die 40 Jahre alte Praxis Deines Vaters ist übrigens noch immer gut. Nur dass man statt weißem Papier (das fast immer einen Blaustich hat, der von den Herstellern bewusst als Gegengift gegens Vergilben eingebaut wird) lieber eine fotografische Graukarte verwendet. Aber auch da muss man aufpassen, wenn man in einer farbstichigen Umgebung, wie z.B. einer grünen Wiese dreht, weil Dir dann der Weißabgleich das Grün wegkompensieren wird und das Gras braun macht...

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    Antwort von Ludwig van Beethoven:

    OK, dumme Frage, die ich einfach mal loswerden muss:
    Bildschirmfoto 2025-08-04 um 09.19.43.png Kann man hier erkennen, ob das Bild einen Farbstich hat? Also ohne das Bild zu sehen?

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    Antwort von cantsin:

    "Ludwig van Beethoven" hat geschrieben:
    OK, dumme Frage, die ich einfach mal loswerden muss:

    Bildschirmfoto 2025-08-04 um 09.19.43.png

    Kann man hier erkennen, ob das Bild einen Farbstich hat? Also ohne das Bild zu sehen?
    Nur unten rechts, im Waveform-Monitor, der Dir nicht nur die Luma-Werte anzeigt. Du musst aber schon wissen, wo in dem Bild/aufgenommenen Motiv weiß bzw. grau sein soll. Wenn Du dann in diesen Bereichen Ausreißer in andere Farbtöne (wie z.B. gelb-rot oben links) siehst, hast Du einen Farbstich.

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    Antwort von Ludwig van Beethoven:

    Mittlerweile kriege ich es ganz gut hin, einzelne Clips so zu frisieren, dass sie kontrastreich sind, die Belichtung stimmt und die Farben einigermaßen ausgewogen sind. Blöd ist nur, dass man bei einem Clipwechsel trotzdem nie so recht weiß, ob das noch zusammenpasst. Bin jetzt an dem Punkt, wo ich meinen eigenen Augen nicht mehr traue - schlecht.

    Dieses reine Neutral-Machen (ohne die Absicht, das Bild aufzuhübschen) müsste erstmal funktionieren. Ich hab's mal mit Apples Zauberstab probiert (Farbbalance), aber "automatisch" ist nicht so der Hit, und Weißabgleich per Pipette führt natürlich zu dramatisch unterschiedlichen Ergebnissen: Auf Clip A findet sich eine gut beleuchtete, aber nicht überbelichtete weiße Hauswand, auf Clip B nur ein weißer Streifen auf dem Ärmel eines Hemdes, das nicht so gut ausgeleuchtet ist. So wird das einfach nix... *heul*

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    Antwort von Jott:

    Du findest in den Einstellungen feste Presets zu Tageslicht (Sonne) und Kunstlicht (Glühbirne). Nimm eins von beiden, je nachdem wo du drehst. Mit Tages- oder Kunstlicht halt.

    Dann passt farblich alles zusammen.

    Globale Korrekturen dann in einer Einstellungsebene.

    Kann sein, dass dir jemand erzählt, dazu bräuchte man „raw“, aber das wäre Unfug.

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    Antwort von cantsin:

    Jott hat geschrieben:
    Du findest in den Einstellungen feste Presets zu Tageslicht (Sonne) und Kunstlicht (Glühbirne). Nimm eins von beiden, je nachdem wo du drehst. Mit Tages- oder Kunstlicht halt.
    = in den Kamera-internen Einstellungen des Weißabgleichs, also vor und nicht nach dem Drehen. (Nur um hier mögliche Missverständnisse zu vermeiden.)

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    Antwort von Axel:

    Jott hat geschrieben:
    Du findest in den Einstellungen feste Presets zu Tageslicht (Sonne) und Kunstlicht (Glühbirne). Nimm eins von beiden, je nachdem wo du drehst. Mit Tages- oder Kunstlicht halt.

    Dann passt farblich alles zusammen.
    Diese Presets führen meiner Erfahrung nach zu besseren Farben als „custom WB“ per Graukarte. Völlig neutral? Nein, aber mit einem Stimmungs-Stich, den man so oder so wieder hinzufügen würde.

    Bei der Farbbalance, die mit neutralem Weiß erreicht wird, geht es um Farbtrennung und Farbkontrast. Den besten kriegt man („Außen, Tag“) in der blauen Stunde. Das ist nicht eine Farbtemperatur, das ist Mischlicht. Vom Zenit 6000K, vom Horizont 3000K. Da will man eigentlich hin. Manchmal gibt es nur eine Lichtfarbe, und man sollte sie (in Nicht-Raw) treffen, um möglichst viele Farbabstufungen zu haben, um in der Post die Töne stärker zu spreizen (>“split toning“).

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    Antwort von Ludwig van Beethoven:

    Könnt ihr LUTs aus seriösen Quellen empfehlen?

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    Antwort von cantsin:

    "Ludwig van Beethoven" hat geschrieben:
    Könnt ihr LUTs aus seriösen Quellen empfehlen?
    Du schreibst doch in Deinem allerersten Posting, dass Deine Kamera eine "nicht mehr ganz taufrische Sony Handycam" sei. Dann hast Du bereits Material mit einem fertigen Bild und fertigen Farben und brauchst keine LUTs oder sonstigen Kontrastkurven-/Farbtransformationen, um überhaupt ein brauchbares Bild zu erhalten.

    Und da Deine Kamera eine Kleinchip-Kamera ist, die 8bit 4:2:0-Farben (also praktisch JPEG-Qualität) aufnimmt, würde ich da am Bild so wenig wie möglich doktern und - wo nötig - nur leichte Korrekturen von Belichtung/Kontrasten und ggfs. Farbstichen machen. Zumal das Material der Kamera Dir gar nicht erlaubt, da viel zu korrigieren und zu verbiegen, sondern bei stärkeren Korrekturen auseinanderfallen wird, u.a. mit Tonwertabrissen/Posterization und Codec-Block-Artefakten.

    LUTs zur Umwandlung von Log in Standard-Video brauchst Du, wie gesagt, sowieso nicht. Von Styling-LUTs würde ich bei Deinem Material auch die Finger lassen.

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    Antwort von Ludwig van Beethoven:

    cantsin hat geschrieben:
    "Ludwig van Beethoven" hat geschrieben:
    Könnt ihr LUTs aus seriösen Quellen empfehlen?
    Du schreibst doch in Deinem allerersten Posting, dass Deine Kamera eine "nicht mehr ganz taufrische Sony Handycam" sei.

    Ja, aber in einem anderen Thread. ;-)
    Dann hast Du bereits Material mit einem fertigen Bild und fertigen Farben und brauchst keine LUTs oder sonstigen Kontrastkurven-/Farbtransformationen, um überhaupt ein brauchbares Bild zu erhalten. Das stimmt. So weit habe ich mich bereits "fortgebildet"...
    Und da Deine Kamera eine Kleinchip-Kamera ist, die 8bit 4:2:0-Farben (also praktisch JPEG-Qualität) aufnimmt, würde ich da am Bild so wenig wie möglich doktern und - wo nötig - nur leichte Korrekturen von Belichtung/Kontrasten und ggfs. Farbstichen machen. Also diese Sachen, die in den YT-Videos immer gezeigt werden: LUMA -> Lichter auf 100, Schatten auf 0 + eine zarte S-Curve, um den Kontrast zu erhöhen, und Temperatur nach Bedarf etwas wärmer/kälter - und sonst nix, ja?
    Von Styling-LUTs würde ich bei Deinem Material auch die Finger lassen. Aye, Captain! ;-)

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    Antwort von Bildlauf:

    "Ludwig van Beethoven" hat geschrieben:
    Könnt ihr LUTs aus seriösen Quellen empfehlen?
    Die unten der Link müssten "seriös" sein und wenn du irgendwas wie "free luts" eingibst im netz/GPT gibt es bestimmt viele Funde und viele YouTuber bieten auch Luts gratis an. Also an gratis Luts zu kommen ist kein Problem denke ich (habe lange nichts donwgeloadet, habe genug Luts)

    https://freshluts.com

    Kannst ja auf Deinem material trotzdem mal "Designluts" benutzen (spaßeshalber), manche sind zerstörerischer, manche aber weniger material-zerstörerisch.

    Allerdings weiß man nicht welche Kamera Du hast und was das für Material ist, wie stabil etc.

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