Frage von Rammbock:Hallo,
ich arbeite seit einiger Zeit mit Kdenlive, bisher nutzte ich lediglich meinen Prozessor für alle Grafikaufgaben und zum Rendern. Nun suche ich für Kdenlive eine Grafikkarte mit der ich unter Linux arbeiten kann, also eine wo OpenCL oder CUDA von Linux und Kdenlive unterstützt wird.
Kann mir da jemand einige Tipps geben?
Mein System: Intel i5 4690K
Ram 16GB DDR3 1866Mhz
SSD Festplatte
LG, Rammbock
Antwort von mash_gh4:
MLT, jenes video-framework, das kdenlive benutzt, nutzt weder OpenCL, noch CUDA, sondern GLSL für die hardwarebeschleunigung einzelner video-filter:
https://www.mltframework.org/bin/view/MLT/OpenGL
https://github.com/ddennedy/movit
wie gut das funktioniert, hängt im wesentlichen von der opengl performance der entsprechenden treiber ab. dazu gibt's bei
phoronix bzw.
openbenchmarking.org jede menge messungen.
generell sind aber die nvida gtx karten mit den proprietären treibern des herstellers am ehesten geeignet, erträgliche leistung, stabilität und verträglichkeit mit den meisten applikationen unter linux zu garantieren. alles andere ist zumindest noch schlechter.
gar zu viel würde ich mir von der hardwarebeschleunigung im MLT nicht erwarten. es ist eine ziemlich eigenartige lösung, die mich persönlich nicht wirklich überzeugt.
Antwort von Rammbock:
Also müsste ich die MLT-Umgebung im Kdenlive ändern?
Welche Datei oder welchen Ordner sollte ich wählen?
Antwort von mash_gh4:
Also müsste ich die MLT-Umgebung im Kdenlive ändern?
da kann man nicht viel änderm. welches zu grunde liegende processing framework einzelne programme nutzen (MLT, gstreamer etc.), ist eine entscheidung der betreffenden programmierer. die schnittprogramme selbst sind gewissermaßen nur grafische oberflächen, um die entsprechenden schichten darunter einfacher zu nutzen.
als benutzer solltest du eigentlich nur in den einstellungen unter "playback" die checkbox "use GPU processing (movit library)" ankreuzen müssen.
allerdings braucht man dazu eine relativ neue version des programms (>15.08) in der die entsprechenden features beim kompilieren freigeschalten wurden. das ist leider bei einigen linux distributionen noch immer nicht der fall bzw. nur über umwege zu erreichen.
generell ist die unterstützung aktueller MLT verbesserungen in
shotcut besser, dafür bietet kdenlive andere nette funktionen, die die anforderungen an ein einfaches schnittprogramm ganz gut abrunden. ich kann es also durchaus verstehen, wenn man dieser lösung den vorzug gibt. ich selber arbeite im augenblick allerdings kaum mehr damit, weil mich die probleme, die sich zeigen, wenn man man kdenlive außerhalb der KDE umgebung benutzt, irgendwann zu sehr genervt haben. in letzter zeit hat sich aber in der kdenlive-entwicklung einiges getan; vielleicht wird es wieder brauchbarer?